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Pro- und Contra einer Psychotherapie/ Psychologen nach Herz-OPs


marathon2

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Ich bin aber nicht davon überzeugt, dass ihr das mit der Zeit hier im Forum mit mir nicht auch geschafft hättet oder sogar bereits geschafft habt und es sich wieder einmal gestern "nur" fachlich bestätigt hat.

Ich bin ja schon der Meinung das unser Forum eine ideale Ergänzung ist wenn man sich unsicher oder psychisch leicht am schwanken sein sollte.

Aber ich bin ebenso der Meinung das ein persönliches Gespräch durch nichts zu ersetzen ist.

Wenn man sich gegenüber sitzt kann man Einzelheiten viel besser rausarbeiten als dies bei uns in adäquater Zeit möglich wäre.

 

Gruß

Markus

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Ein Hallo an alle ...

 

auch ich habe das Thema Psychologie immer sehr entfernt von mir wahrgenommen, bis es 2006 zu meiner Ruptur der Aorta gekommen ist, der Notfall OP und seitdem mit allem was bis jetzt sich so angehäuft hat. Mir wurde nach der OP 2006 sehr lange nicht gesagt wie schlimm es eigentlich gewesen ist, na gut eine OP alles überstanden, aber wie prekär dies war sagte man mir nach ca. 5 Tagen als ich stabiler war. Der Tod war sehr nach, die OP war schwierig, weil die Aorta riss, die Überlebenschance nicht sehr groß. Ich nahm es wahr, steckte es weg und machte böse Mine zum eigentlich miesen Spiel, denn innerlich beschäftigte mich das Thema Tod dann doch schon sehr, bis auch ich dann nicht mehr konnte und ich die Psychologin auf der HT Chrirurgie in jena ansprach und sie glücklicherweise dann ein offenes Wort für mich hatte. Das erste was ich tat im Gespräch war zu heulen, ich glaube habe noch nie so anhaltend geheult, alles kam dann raus und sie hatte zu tun mich zu beruhigen, aber Gespräche in der Klinik, danach in der Reha, aber auch noch viele Monate später haben mir geholfen damit fertig zu werden. Auch nach der Herz OP im letzten Jahr und den Problemen danach nutzte ich in der Klinik wieder diesen Dienst und ich sehe heute diese Gespräche damals und auch heute noch nach Bedarf als sehr wichtig und nützlich an.

 

Dieses Forum ist sicherlich auch ein Ansprechpartner, wenn es darum geht sich unter Gleichgesinnten auszutauschen, mal zu erfahren was andere erlebt haben, das jene ähnliche Probleme und Komplikationen durchmachen mussten, ein ersetzen eines Fachgespräches mit einem Therapeuten ist dies aber für mich nicht.

 

LG THomas aus Thüringen

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@Claudine: Gern geschehen :wub:

 

@All: Vielleicht ist das manchmal auch hier im Forum das Problem, dass man sich eben nicht sieht und die Mimik und Gestik nicht ergänzend zur Stimmungslage hinzukommt.

 

LG

 

Klaus

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Dieses Forum ist sicherlich auch ein Ansprechpartner, wenn es darum geht sich unter Gleichgesinnten auszutauschen, mal zu erfahren was andere erlebt haben, das jene ähnliche Probleme und Komplikationen durchmachen mussten, ein ersetzen eines Fachgespräches mit einem Therapeuten ist dies aber für mich nicht.

LG THomas aus Thüringen

 

Hallo Thomas,

 

ich sehe das auch so wie du, das Forum dient lediglich als "Ergänzung" bei psychologischen Problemen. B)

 

@All: Vielleicht ist das manchmal auch hier im Forum das Problem, dass man sich eben nicht sieht und die Mimik und Gestik nicht ergänzend zur Stimmungslage hinzukommt.

LG

Klaus

 

Vielleicht würde eine Erweiterung von "Emotionssmilies" hilfreich sein hier im Forum mit aufzunehmen. Dann könnten Mimik, Gestik, Stimmungslage ein wenig besser zum Ausdruck gebracht werden? :D

 

VlG

Sunny

bearbeitet von Sunny
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@Claudine: Gern geschehen :wub:

 

@All: Vielleicht ist das manchmal auch hier im Forum das Problem, dass man sich eben nicht sieht und die Mimik und Gestik nicht ergänzend zur Stimmungslage hinzukommt.

 

LG

 

Klaus

 

 

 

ich schließ mich hier deiner Meinung an,ich sehe das genauso......

es ist sehr schwer, ich neige manchmal dazu, auch noch sehr sachlich in meinen Beiträgen zu klingen....

und weniger emotional,obwohl ich eigentlich ganz anders bin...

man bekommt eh schnell einen falschen Eindruck von jemand,wenn man ihn eben nicht sieht .....

trotzdem lieben Gruß an alle.... :ph34r:;)

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Man sollte die Bedeutung des Forums hier aber auch nicht zu sehr herunterspielen. Wenn es natürlich kein Ersatz für eine Physiotherapie sein kann, so ist der Austausch mit Mitbetroffenen für viele hier aber von hohem Wert. Für mich selbst kann ich das nur immer wieder betonen. Letztendlich gibt doch aber jeder hier seine eigene Sicht der Dinge wieder, und das, so wie er es kann. Dabei ist einem der eine durch seine vielen Beiträge schon vertrauter als ein anderer, von dem man noch nicht viel gelesen hat. Hinter jedem Beitrag steht ein Mensch mit seinen Nöten, Erfahrungen und Wünschen. Ein jeder geht anders damit um. Aber ob rational, emotional, mitfühlend, ablehnend, verständnisvoll oder verständnislos, jeder Beitrag löst in mir selbst etwas aus. Ich fühle mich vertraut und verstanden, verstehe selbst (oder auch nicht), und ich bin ein kleines Teilchen einer wunderbaren Gemeinschaft. Für mich ist das bereits ein Teil der Therapie.

 

Allen ein schönes Wochenende!

 

Ganz "herz"lich, Peter

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Wenn ein Therapeut versucht, mit einem starren langanhaltenden Blick ohne Worte eine Spannung zu erzeugen und du es merkst und dich wehrst, dann kannst du davon ausgehen, dass dein Wort mehr Kraft entfaltet, als erwartet. Mit dieser Kraft kannst du versuchen, ein Leben neu zu ordnen. Mir ist es gelungen und ich bin wieder da. Eine längere Therapie hätte mich nicht stärker machen können, deshalb habe ich sie beendet und ich fühle mich befreit. Ob es die Betablocker waren, muss ich noch herausfinden. Im Moment nehme ich sie nämlich nicht mehr...

 

Also ist mein Votum zum Thema Pro aber bitte mit Eigenverantwortung und mit dem Mut zum Abbruch.

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Hey rarasc -

 

:) Ich finde es gut, wenn Du Dich stark fühlst und wünsche Dir, daß das so bleibt.

 

Dennoch frage ich mich bei Deiner Schilderung, ob sich da nicht auch erneut das Thema der fordernden Blicke konstelliert hat und es nicht gerade deswegen gut wäre, dem auf den Grund zu gehen. Mal ehrlich: Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß der Therapeut Spannung in Dir erzeugen wollte, oder? Du hast Spannung empfunden und daraus geschlossen, daß es die Intention war, sie zu erzeugen.

In einigen Therapieformen ist es aber üblich, abzuwarten, was der Klient selbst vorbringt und nichts vorzugeben, damit sich die Dynamik des Klienten möglichst frei entfalten und verstanden werden kann, ein Teil der sogenannten technischen Neutralität. Interessanterweise führt sie in der Regel dazu, daß der Klient genau diese Situation in einer für ihn typischen Weise interpretiert, was dann die Konflikte, die er im allgemeinen Beziehungsfeld hat, in die Therapiesituation überträgt, wo sie betrachtet werden können.

Je nach eigenen Konflikten, wird das als vorwurfsvoll, untätig und faul, fordernd, manchmal auch Konkurrenzkampf (wer sagt am längsten nichts) empfunden, oder auch das genaue Gegenteil: Man empfindet das als entspannend, weil endlich mal einer nichts von einem will und nicht drängelt - später kehrt sich das vielleicht um, und man empfindet dasselbe Verhalten als faule Zeitverschwendung, so daß man den Therapeuten beschimpft und mehr Initiative von ihm verlangt, so daß man selbst den drängelnden Part übernimmt, den man im Alltag von seiner Umwelt ständig erlebt, was natürlich eine interessante Beziehungssequenz ist, aus der man viel über sich und die Wahrnehmung seiner Mitmenschen und die wechselseitigen Beeinflussungen lernen kann...

Zwei Freundinnen von mir sind beide bei derselben Analytikerin - und sie beschreiben sie derartig unterschiedlich, daß man nicht auf die Idee kommen würde, es sei derselbe Mensch, um den es geht. Die Beschreibungen, die sie von ihr zeichnen, sind aber angehäuft mit genau den Themen, die sie auch in anderen Beziehungen immer wieder in Konflikte geraten lassen. Genau das ist der Sinn von technischer Neutralität - sie bietet eine Projektionsfläche, die es so im Alltag nicht gibt, weil normalerweise Niemand zurückhaltend da sitzt und darauf wartet, daß ich ihm vorwerfe, daß er zurückhaltend da sitzt, um sich dann mit mir darüber zu unterhalten, was das für mich bedeutet und mit meinen übrigen Beziehungen zu tun haben könnte...

Ich weiß, es wird jetzt Kritik hageln, schließlich sitzt der Typ ja dann wirklich nur so da, das ist doch nicht nur eine Interpretation, er tut nichts und will mir dann noch erzählen, daß darin, daß ich von ihm verlange, er solle was tun, vielleicht genau mein Problem liegen könnte und will dafür noch Geld haben, was für eine ekelhafte Trickserei und Scharlatanerie, das übersteigt ja alle Vorurteile, und dafür soll dann noch die Kassengemeinschaft aufkommen...

 

Kurz und gut: rarasc, ich will Dich nicht in Therapie quattschen und finde es gut, wenn Du Dich besser fühlst. Bei Deiner Beschreibung drängt sich aber genau der Eindruck auf, den ich vor einiger Zeit schonmal formulierte, als Du über Deine Familie sprachst, nämlich, daß der fordernde Tyrann nicht in den Augen Deiner Familie liegt, sondern Dich aus der Tiefe Deiner Selbst anschaut, so daß Du ihm letztlich nicht entkommen wirst, weil die äußeren Blicke nur die inneren spiegeln.

Unter diesem Gesichtspunkt könnte es hilfreich sein, die letzte Stunde mit dem Therapeuten (bzw.: war es nicht eigentlich eine Frau? Wenn ja, welches Geschlecht hatte denn der ursprüngliche Tyrann, dessen Abbild jetzt vielleicht in Deinem Herzen sitzt?) zu besprechen, weil genau die Heftigkeit Deiner Reaktion darauf hinweist, daß es sich um ein wichtiges, auch in anderen Kontexten auftauchendes Thema handeln könnte.

 

Ich habe jetzt viel vorausgesetzt. Ich halte meine Interpretation zwar für plausibel und auch potentiell hilfreich (wenn Du nochmal hingehst und die Sache gemeinsam reflektierst), aber es bleibt ein Verständnisvorschlag für eine Situation, die ich nur aus Deinen Schilderungen kenne. Ob der Therapeut so arbeitet, kompetent genug ist, eine solche Beziehungssequenz aufzugreifen und zu analysieren, etc., weiß ich natürlich nicht. Vielleicht hätte er/sie auch behutsamer vorgehen und zunächst aktiver bleiben sollen, andererseits sind solche Reaktionen in einer Therapie durchaus normal und können sehr fruchtbar für die weitere Arbeit sein (sofern es eine solche überhaupt gibt).

 

So oder so - ich hoffe, daß Dein Herz Dir keinen Strich durch die Rechnung macht und Du Dich weiterhin erholst und gemeinsam mit Deiner Familie zu Kräften und Lösungen findest!

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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P.S.: übrigens noch eine Ergänzung zur Kontaktaufnahme:

 

Man hat ein Erstzugangsrecht, d.h. man kann auch ohne Überweisung zum Therapeuten und da dann die Praxisgebühr entrichten. Eine medizinische Abklärung muss der ohnehin einholen, damit die Therapie bewilligt wird.

 

Freie Plätze erfährt man manchmal über Listen der Krankenkassen. Leider sind die nur so aktuell, wie die zuverlässige Informationsaustausch mit den Praxen, dennoch ein erster Anknüpfungspunkt.

 

Die ersten fünf Sitzungen dienen dem Kennenlernen, der diagnostischen Abklärung und Beratung über das passende Therapieverfahren, sofern Bedarf begründet werden kann. Man sollte sie nutzen, um sich gut für oder gegen die weitere Arbeit entscheiden zu können.

 

Therapeutenempfehlungen von Freunden sind nicht immer hilfreich, weil dieselbe Person sehr unterschiedlich erlebt werden kann und nicht jede Störung den gleichen Therapiestil verträgt. Man sollte mehrere Termine parallel machen und sich einen eigenen Eindruck genehmigen.

 

In vielen Städten gibt es Beratungsstellen, die man im Internet schnell finden wird. Die helfen bei der weiteren Suche nach der passenden Form und Person.

 

 

LG

 

Fabian

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Hi Fabian,

 

In einigen Therapieformen ist es aber üblich, abzuwarten, was der Klient selbst vorbringt und nichts vorzugeben, damit sich die Dynamik des Klienten möglichst frei entfalten und verstanden werden kann, ein Teil der sogenannten technischen Neutralität.

 

Ja das ist interessant und hat mich auch schon immer fasziniert: Also 2 Leute sitzen sich gegenüber und was der eine empfindet, hängt ausschließlich von ihm selbst ab, während der andere 'technisch neutral', also quasi eine Art humanes Neutrum ist.

 

In meinem Studium wurde da auch mal so ein Video über 'Gesprächsführung' gezeigt, wo die Körpersprache einer 'Clientin' begutachtet werden sollte.

 

Die 'Clientin' saß so mit verschränkten Armen da und das wurde dann ausführlich debattiert, was es zu bedeuten hat etc. Groß war dann die allgemeine Verunsicherung, als ich darauf hinwies, dass ja der 'Therapeut' die ganze Zeit über ganz genau so dasaß.

 

Wer ist jetzt das Huhn und wer das Ei?

 

Sind nicht immer beide Parteien an einer Situation beteiligt?

 

Ich hege gegenüber solchen Konzepten wie 'technische Neutralität' allergrößte Bedenken, denn letztlich ist es nur Psychologen-Sprech für das Leugnen jeglicher eigenen Verantwortung für die Situation.

 

Interessanterweise erinnert das Konzept ja auch stark an die Meister-Schüler Beziehung, wie sie von z.B. Bhagwan praktiziert wurde: Der Meister ist nur der Spiegel, hat sein eigenes Ego durchschaut und überwunden, während der suchende Schüler dauernd über sein eigenes Ego stolpert, das ihm u.a. schlechte Gefühle verursacht.

 

Wahrscheinlich wurde es auch direkt von da abgekupfert wie so vieles.

 

Nö nö, wenn es sich nicht gut anfühlt mit dem Therapeuten, wenn kein Vertrauen da ist, einfach aufstehen und den Therapeuten einfach sich selbst und seiner 'technischen Neutralität' überlassen.

 

 

VG, Rainer

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:D Woher wusste ich nur, daß diese Kritik kommen würde?

 

Um mit einer Nebensächlichkeit anzufangen: Das Konzept stammt von Freud, der eine ganze Ecke früher als Bhagwan/Osho gelebt hat.

 

Aber natürlich hast Du Recht - es sind selbstverständlich beide daran beteiligt, und der Terminus Neutralität hat heutzutage nicht (mehr) die Bedeutung, daß der Therapeut möglichst unaffiziert bleiben sollte, sondern die, daß er teilnehmender Beobachter sein soll, d.h., er erfährt den Konflikt gemeinsam mit dem Klienten, erlebt auch natürlich die darin auftauchenden Gefühle und Regungen, kehrt aber immer wieder zur Beobachtung zurück, um mit dem Klienten gemeinsam eine Verstehensebene zu etablieren, die im Alltag in der Regel nicht vorhanden ist. Im Alltag reagiere ich auf Vorwürfe mit Gegenvorwürfen, Ausflüchten oder Entschuldigungen, auf Bedrängnis mit Distanzierung, Genervtheit, etc.. Der entscheidende Punkt ist, daß Jeder die Erfahrung kennt (oder Leute mit dieser Erfahrung kennt), daß er immerwieder in ähnliche Situationen gerät, ohne zu verstehen, warum genau. Meist wird das als "Schicksal", "Pech" oder "Böswilligkeit" von anderen interpretiert, vielleicht auch als schlechtes Kharma oder ähnliches. Je starrer solche Wiederholungen sind, desto bedeutender bestimmen sie auch die alltägliche Lebensführung. Der Eine "sucht sich immer den falschen Mann", der andere "wird schon zum dritten Mal gemobbt", wieder andere "hören ständig, daß sie zu aggressiv seien, obwohl sie es doch nur gut meinen" oder "daß sie zu gut für die Welt sind und deshalb dauernd ausgenutzt werden" (oder empfinden die Blicke anderer Leute häufig als fordernd und Druck erzeugend). Tauchen solche Muster in extremer Häufigkeit und Rigidität auf, sind sie oft Quelle zwischenmenschlicher Leiden und damit

auch potentielle Mitverursacher psychischer Störungen. Der Therapeut braucht genau deshalb sehr viel Selbsterfahrung, weil er seine eigenen, sich wiederholenden Muster und deren Auslösbarkeit und Dynamik gut kennen muss, um sich nicht mit dem Klienten zu verstricken. Das hat er dem Klienten normalerweise voraus, und das ist auch gut so, wenn er beziehungsbezogen arbeiten möchte.

Technische Neutralität bedeutet dann, daß der Therapeut sich mit der beobachtenden Instanz identifiziert und gemeinsam mit dem Klienten klärt, wie er die Situation empfunden hat oder empfindet, aber nicht vorschnell einfach Ratschläge gibt, sich verteidigt oder entschuldigt, etc., um Raum für die Entfaltung dieser Themen zu lassen, die sich im Leben des Klienten ohnehin wiederholen, dort aber gerade nicht geklärt und verstanden werden.

Man fragt gemeinsam, was ist hier eigentlich zwischen Uns passiert? Oft sagt der Klient dann, daß er das auch aus seinem Alltag kennt, aber noch nie darüber nachgedacht hat, was es mit ihm zu tun haben könnte.

Aus der Traumaforschung gibt es übrigens sehr eindrucksvolle empirische Belege für diese Wiederholung von Lebensthemen:

Frauen, die mehrfach an Partner geraten sind, von denen sie geprügelt werden, sind zu einem sehr hohen Prozentsatz (weit über die Hälfte, die genaue Zahl müsste ich nachgucken) als Kinder von ihren Vätern geprügelt worden. Ähnliches gilt tragischerweise für sexuellen Missbrauch, dessen Opfer besonders häufig Prostituierte werden und auch als Erwachsene eine wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit haben, erneut vergewaltigt zu werden.

Das Phänomen ist sehr eindeutig belegt (und nicht an eine bestimmte Schule gebunden) und als Reviktimisierung bekannt. Es gibt starke Wiederholungstendenzen von Lebensthemen, die in der Kindheit grundgelegt worden sind, und diese Themen wiederholen sich auch in einer gelungenen Therapie, wo sie dann aber nicht wiederholt, sondern zum Gegenstand der Reflexion gemacht werden und die Motivation dieser Wiederholung verstanden und bearbeitet werden kann.

Dieser Prozess ist sehr anstrengend und mit heftigen Gefühlen verbunden, nicht selten wird der Therapeut abwechselnd gehasst, kindlich geliebt und ersehnt, gefürchtet, sexuell begehrt, etc.. Das ist Teil des Prozesses, und der muss dem entsprechend ganz sicher nicht daraus bestehen, daß ich mich nur gut fühle. Wenn ich mich in einer Therapie die ganze Zeit gut fühle, ist sie vermutlich wirkungslos und oberflächlich (auch das haben alle Schulen gemein, übrigens - in der Verhaltenstherapie werden in den Konfrontationsübungen in der Regel heftigste Ängste ausgelöst, die sich alles andere als gut anfühlen).

Es stellt sich natürlich die wichtige Frage: Woran merke ich denn, ob sich ein Thema meines Lebens wiederholt oder ob der Therapeut einfach nicht gut für mich ist, wenn ich es nicht eindeutig anhand eines guten Gefühls merken kann?

Wann soll man also eine Therapie abbrechen, wie lange soll man dem Therapeuten Kredit geben?

Ich denke, man sollte vor Allem, wenn man sehr heftig reagiert, den Therapeuten darauf ansprechen, was einen so verärgert, verängstigt, gekränkt, etc. hat, sofern der das nicht von selber aufgreift. Wenn der darüber sprechen kann, mit einem gemeinsam die Situation beleuchten kann, ohne Vorwürfe zu machen, etc., kann das durchaus Grundlage einer fruchtbaren Arbeit sein.

Selbstverständlich kann man auch einfach abbrechen, wenn's unangenehm wird. Es kann aber sein, daß man dann gerade in dem Moment davon läuft, in dem es wichtig wird und dann diese Themen im Alltag sysiphusartig weiter wiederholt werden und man weiter an seiner Umwelt, seiner Familie etc. leidet, ohne zu verstehen, daß man zumindest partiell dabei immer an sich selbst leidet.

 

LG

 

Fabian

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Rainer schreibt, Zitat: Interessanterweise erinnert das Konzept ja auch stark an die Meister-Schüler Beziehung, wie sie von z.B. Bhagwan praktiziert wurde: Der Meister ist nur der Spiegel, hat sein eigenes Ego durchschaut und überwunden, während der suchende Schüler dauernd über sein eigenes Ego stolpert, das ihm u.a. schlechte Gefühle verursacht.Zitatende.

 

Diesen Quervergleich hab ich auch mal gedanklich gemacht. Es gibt aber einen ganz grossen Unterschied zwischen einem Therapeuten und Bhagwan u.Co. Ein Therapeut wird nie versuchen, mir eine (seine) Ideologie überzustülpen. Er hilft mir nur dabei, meine eigene Wahrheit zu finden. Er bietet sich mir als Übertragungsfläche an und hilft mir, selbstschädigende Verhaltensmuster zu erkennen und gegebenenfalls zu ändern. Nicht umsonst erkranken z.B. ganz viele Menschen mit einem Helfersyndrom. Durchschaut man einmal deren Ursache, dann kommt das oft einem persönlichen Befreiungsschlag gleich.

Und - es gibt nicht nur die Übertragung...es gibt auch die Gegenübertragung. Das Ganze soziale Leben ist eine Abfolge derselben. Die Aufgabe eines Therapeuten ist es, - nicht mit seinem eigenen "Krempel" auf die Patienten zu reagieren. Aber als "neutral" oder gar unbeteiligt habe ich meinen Therapeuten nie erlebt. Im Gegenteil- er hat mehr als einmal Tränen in den Augen gehabt bei meinem Erzählungen....

Sei ich erkannt habe, welch immensen Gewinn die Therapie für meine Leben war - bin ich dieser Berufsgattung von Herzen dankbar. Das war ganz sicher kein leicht verdientes Geld, dass er an mir verdient hat. Das war harte Arbeit! Und zwar für beide Seiten.

 

ein <3'licher Gruss a tutti

ursela

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Hey Ursela -

 

Du hast jetzt weitere technische Termini eingeführt, die ich erstmal durch "Muster" und "Themen" umschrieben habe.

Um das also kurz (für den unbefleckten Leser) einzureihen:

Übertragung meint die Tatsache, daß man Beziehungsmuster aus seinem früheren Leben in Form von Erwartungen und Rollenangeboten und -nahelegungen auch in die Therapiebeziehung einbringt. Man erwartet, daß der Therapeut einen behandelt, wie der genervte Vater und zögert darum, frei zu sprechen und sich beim Reden gehen zu lassen, weil man permanent Angst hat, zu nerven, man erwartet, daß der Therapeut bei jeder Kritik die Therapie beenden könnte und wagt es darum nicht, ihn zu kritisieren und verhält sich unterwürfig, man erwartet, daß der Therapeut einen maßregelt, wie die strenge Mutter und fühlt sich darum die ganze Zeit von ihm angegriffen, fährt bei jeder falschen Antwort aus der Haut und ist ständig auf der Hut und scannt die Äußerungen des Therapeuten ab nach unterschwelliger Kritik, die man dem Therapeuten dann um die Ohren haut, etc.. Wichtig ist, daß damit natürlich Verhaltensweisen verbunden sind, die im Alltag zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden:

Die zögerlich und farblos vorgetragenen Erlebnisse nerven tatstächlich, man kann sich das kaum anhören, schweift ab, wodurch der Klient in seiner Erwartung, daß alle genervt reagieren, bestätigt wird, das unterwürfige Verhalten macht eine Person uninteressant, man möchte ihr sagen, daß sie sich doch nicht so hundehaft verhalten soll und verliert das Interesse an ihr, was die Befürchtung, man werde dauernd verlassen wahr macht - oder man gerät dauernd an sehr dominante Personen, die einen abstrafen, wenn man nicht angepasst, ist, was ebenfalls bestätigend wirkt, das ständige Beleidigtsein macht aggressiv und nervt und führt vielleicht ebenfalls zu Rückzug und Ausflüchten oder Gegenaggression, so daß diese Leute oft denken, ihre Umgebung wäre unaufrichtig und um so empfindlicher auf die vermeintlich "echten" Regungen achten, um sie zum Vorwurf zu machen, mit dem Effekt, daß man sich als Gegenüber kontrolliert und ständig kritisiert fühlt und zu Notlügen greift, um seine Ruhe zu haben, was dann auch wieder die Grundannahmen bestätigt, etc..

So werden die Übertragungen im Alltag meistens von der Umwelt bestätigt und bleiben als krankmachende Beziehungserwartungen, deren Realisierung man selbst unbewußt wiederholt provoziert, vorhanden.

Genau da setzt die technische Neutralität an: der Therapeut spürt die gleichen Impulse, wie die normale Umwelt, gibt ihnen aber nicht nach, sondern reflektiert sie. Das, was der Therapeut an eigenen Regungen fühlt, heißt Gegenübertragung und setzt sich aus den eigenen Anteilen des Therapeuten und den Reaktionen auf die Übertragung des Klienten zusammen. Sie werden zu einer wichtigen Quelle des Verständnisses - gerade, wenn ein Klient darüber klagt, daß seine Partner ihn dauernd belügen, etc. und dann zum Beispiel der Therapeut sich selbst dabei ertappt, wie er aus Angst vor den empfindlichen Reaktionen des Klienten dauernd darüber nachdenkt, ob er etwas sagen kann oder nicht und phantasiert, daß er dem Klienten lieber nichts, oder eine geschönte Variante sagt, erfährt der Therapeut am eigenen Leib die Verführung, den Klienten anzulügen, die gut zu seiner Klage passt und damit wichtig ist, um zu verstehen, wie der Klient unbewußt durch sein Interaktionsverhalten seiner Umwelt nahe legt, ihn lieber zu belügen, weil er sonst dauernd an die Decke geht, z.B.. Würde er dem Klienten nur gut zureden, sich auf seine Seite schlagen und gemeinsam mit ihm über die gemeinen Expartner herziehen, oder der Versuchung nachgeben, ihn besonders zu schonen, würde er seine Gegenübertragung ausagieren (statt sie zu reflektieren) und damit die Chance gefährden, das wiederkehrende Muster, das sich in der Übertragung ausdrückt, zu verstehen und dem Klienten nach und nach seine Beteiligung aufzuzeigen, so daß der nicht mehr machtlos diesen Wiederholungen ausgeliefert ist.

Gerade darum muss der Therapeut eine lange Eigenanalyse haben und gelernt haben, sich verhaltensmäßig zurückzuhalten (er ist natürlich innerlich sehr aktiv, die ausgelösten Gefühle können sehr intensiv und anstrengend auszuhalten sein, es läßt sich kaum vermeiden, daß sie einem ab und an entgleiten, aber dann ist der Umgang damit wichtig), was viel Übung erfordert.

Wie Ursela schon meinte, ist diese Arbeit für beide Seiten anstrengend und alles andere als immer angenehm, aber auch enorm faszinierend und zwischenmenschlich ungemein hilfreich, was sich dann auch in der Symptomreduktion niederschlägt.

Nun, dieses Prozedere kann selbstverständlich schief gehen, es kann aber auch zu einer enormen Verbesserung des Selbstverständnisses führen und dann sehr heilsam sein. Die langen Ausbildungszeiten mit hohen Eigentherapieanteilen bei Analytikern und Tiefenpsychologen versuchen dies zu begünstigen.

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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P.S.: Hey Rainer -

 

die Tradition des Meister-Schüler-Verhältnisses mag heute anrüchig erscheinen und zu autoritär wirken. Es hat aber sicher nicht umsonst eine so lange Tradition in alten Weisheitsschulen verschiedener Kulturen und Religionen. Wie man ein Instrument am Besten durch einen guten Lehrer lernt und überhaupt die meisten Künste sich in der Abarbeitung an Meistern erarbeitet, so mag auch die "Lebenskunst" davon keine Ausnahme bilden.

Dabei besteht die Hilfe in der Hilfe zum eigenen Weg, so sollte es sein, aber es wäre illusorisch zu glauben, daß eine Therapie völlig auf Augenhöhe stattfinden kann.

So ähnlich, wie man einem Klavierlehrer vertrauen muss, daß er gute Lehrstücke für einen auswählt und sich seiner Führung ein Stück überlassen muss, geht es auch in einer Therapie nicht, ohne, daß man der Erfahrung des Therapeuten vertraut und sich auch mal von ihm in unbekannte Gebiete führen lässt, ohne daß man vorher wissen kann, wohin die Reise geht. Dabei weiß der Therapeut das selbst nicht unbedingt, aber er mag eine Ahnung haben und sich mit der Art der Landschaft auskennen, und er weiß, wie man den Mut zum Unbekannten aufbringt und was man tun kann, wenn man sich verläuft., sozusagen.

 

Ohne Meister-Schülerverhältnisse ginge die Kultur vor die Hunde - da können Wir noch so stolze Individuen werden...

 

Die daraus resultierenden Probleme und Gefahren lassen sich nicht gänzlich verhindern, wenn man das Kind nicht mit dem Bade ausschütten will, meine ich.

 

LG

 

Fabian

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Ich, selbst in Psychoherapie, derzeit ambulant, warte aber auf eine stationäre Aufnahme, habe meinen Therapeuten anfangs auch sehr skeptisch angesehen. Nach dem ersten mal bin ich ziemlich bedeppert bei ihm raus, denn er hatte kaum ein Wort gesagt, die ganze Zeit. Ich hingegen, als norddeutsch eher maulfaul bekannt, hatte fast ununterbrochen geredet. Es war, als wenn jemand in eine übervolle Blase über und in mir ein Loch gestochen und der gesamte Inhalt sich entleert hatte. Ein paar Tage später habe ich zu meiner Frau gesagt, ihm dann das nächste mal auch, daß sie, hätte sie im Nebenraum gesessen und unserer ersten Therapiestunde gelauscht, sicher gesagt hätte, das ist nicht mein Mann, der da ununterbrochen spricht. Was mich aber so benommen gemacht hatte hinterher, war einerseits ein Gefühl der Erleichterung, andererseits die unglaubliche Wirkung dieses fast stummen, unbekannten, nicht gleich sympatischen Mannes.

Ich denke, wer nicht bereit ist, psychotherapeutische Hilfe annehmen zu wollen, wird scheitern müssen. Auch wieder so ein pauschaler Satz, aber eine Therapie rational angehen zu wollen, wäre für mich von vorn herein zum Scheitern verurteilt gewesen. Dabei kommt es, zugegegben nicht unwesentlich auf die Person des Therapeuten an und die Chemie, die zwischen beiden entsteht. Nach meinem ersten Eindruck, hätte der mich auch nie wieder gesehen. Aber ich brauchte die Hilfe und habe mich eingefügt und es nicht bereut. Ich verstehe mehr von Automotoren als er, er hingegen mehr von der menschlichen Seele. Das zu wissen und akzeptieren zu können ist, glaube ich, enorm hilfreich.

Wenn mein Therapeut so viel reden würde wie Fabian hier schreibt, fiele es mir sicher schwer, ihm immer zu folgen. Aber ich liebe Fabians Beiträge und schätze sein Engagemant hier sehr.

 

Ganz "herz"lich, Peter

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:lol: Hey Peter,

 

ich musste grad ganz "herz"lich lachen, als Du mich als literarische Quasselstrippe entlarvt hast...

Gott, Du hast Recht, das wird nicht leicht für mich, wenn ich 8 Stunden am Tag schweigen muss - dann werd ich bestimmt zum Ausgleich hier noch mehr schreiben, besorgt schonmal zusätzliche Kapazitäten! Oder sollte ich doch Verhaltenstherapeut werden, die reden mehr?... :P

Ich weiß noch, daß ich mal vor einigen Jahren im Hansewissenschaftskolleg mit dem Therapieforscher Horst Kächele nach dessen Vortrag mit bei ihm am Essenstisch saß und er sehr nett erzählte und Wir ins Gespräch kamen. Als Wir am Schluss noch zu vier Leuten um ihn rum saßen (inzwischen zum Rotwein übergegangen), sagte er, daß es Analyse-Stunden gebe, in denen er komplett schweige und fügte im Nebensatz hinzu "Kann man sich gar nicht vorstellen, oder?", woraufhin den Umsitzenden das Lachen aus der Kehle platzte, weil er wirklich die ganze Zeit erzählt hatte. Er lachte natürlich herzlich mit.

Hoffentlich wird mir dieser Spagat dann auch gelingen, wenn es bei mir soweit ist...

 

:lol: Lieben Gruß von Herz zu Herz zurück, und für die Therapie weiterhin alles Gute, Peter!

 

Fabian

 

P.S.: Vielen Dank für Deine lieben Worte, übrigens, die haben mich sehr gefreut! :)

bearbeitet von Fabian
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Hi Fabian,

 

ich schließe mich den Komplimenten von Peter an und bitte dich all dein Wissen mit uns zu teilen. Da scheint in der Tat ein unerschöpfliches Potential vorhanden zu sein. Mir ist es heute übrigens bei der ambulanten Kardiologie im Krankenhaus so ergangen, dass der Arzt mich mit Informationen fast überfordert hätte, wenn ich nicht gelegentlich nachgefragt hätte, worüber er gerade spricht..

 

Schärfstes Beispiel: Ein Autoreifen wiegt etwa 18 Kg und man verhindert mit 8 Gramm Gewicht an der passenden Stelle eine Unwucht. So läuft das Rad richtig und schont die Lager. Ebenso kann ein gut eingestellter Schrittmacher das Herz schonen und in Gang halten. Wir haben uns schnell verstanden, obwohl ich kein KFZ Mechaniker bin.

 

Du schreibst hier auch so, dass ohne Sachverstand des Lesers komplizierte Verhaltensmuster "entlarvt" und verstanden werden können. Danke

 

LG

rarasc

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Hey rarasc,

 

ich danke Dir, das tröstet mich gerade ein wenig.

Leider bin ich sehr traurig - am Abend musste ich eine Unserer kleinen Katzen überfahren am Strassenrand finden. Am Nachmittag hatte er sich noch quietschlebendig über die Frühlingssonne gefreut, er sprang umher und lief auf den Hinterpfoten und raste über das ganze Grundstück und die Bäume rauf...

Und jetzt gerade hab ich ihn beerdigt.

Meine Freundin ist völlig verheult eingeschlafen, die andere Katze will die ganze Zeit zur Tür und nach ihrem großen Bruder suchen, den ich in seiner Lieblingsdecke unterm Moos bei dem Gebüsch, vor dem er immer saß, begraben und mit ein paar Blumen beschmückt habe.

Die beiden haben immer bei Uns im Bett geschlafen, abends mit Uns auf der Couch gelegen, und seit etwa einem Monat haben Wir sie in den Garten gelassen. Heute morgen dachte ich noch darüber nach, sie vielleicht bei dem sonnigen Wetter nicht rauszulassen, weil sie übermütig werden und weiter weg laufen könnten. Aber er saß schon ganz freudig vor der Tür und wollte unbedingt raus.

Ich denke, er hatte einen schönen Tag - seinen ersten, richtigen Frühlingstag mit Sonne und Wärme.

Dann ist er wohl vom Grundstück und am Ende des Tages vor ein Auto gelaufen.

Ich bin echt voll traurig...

 

Gute Nacht!

 

Fabian

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Hallo Fabian,

 

das tut mir sehr leid mit eurem Kätzchen.

 

Leider ist das ein sehr typischer Katzentod, ganz viele Katzen werden überfahren und man kann sie ja auch nicht immer einsperren, das wäre auch kein schönes Leben für eine Katze.

 

VG, Rainer

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Hey rarasc,

 

ich danke Dir, das tröstet mich gerade ein wenig.

Leider bin ich sehr traurig -...

Ich bin echt voll traurig...

 

Fabian

 

Hi Fabian,

 

das Leben ist endlich, da hilft es den Katzen auch nicht sieben Leben zu haben. Mein Beileid.

 

Trauerarbeit braucht seine Zeit. Denke aber bitte an den überlebenden Bruder deiner Katze, er braucht nun noch mehr Zuwendung und Trost und dann wird deine Freundin mit dir diese Situation auch bewältigen. Zusammenhalt der Überlebenden ist die Basis für den Blick nach vorn.

 

LG

rarasc

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Hey -

 

ihr habt Recht. Wir hätten es wohl nicht anders machen können, er war in den letzten Wochen, seit er raus durfte, so fröhlich und lebendig, daß es klar war, daß er nach draußen gehörte. Aber ich hab hier in den letzten Monaten auch viel über den Büchern gehangen und Stunde um Stunde allein für Prüfungen gelernt - die Beiden sind dann immer mal hereingetobt, oder haben Mittagspause auf meinem Schoß oder Schreibtisch gemacht, Kriegen gespielt und sehr viel Leben gebracht.

Der Kleine hat so viel kommuniziert, daß Wir Uns manchmal fragten, ob er wirklich nur eine Katze ist, weil er immer genau wußte, was er wollte und einen dann angestubst und irgendwo hingeführt und drauf gezeigt und gemiaut hat, etc..

In den letzten Wochen, seitdem Wir sie raus ließen, dachte ich noch häufiger darüber nach, daß ich ihnen letztlich nicht erklären kann, wie gefährlich die Strasse ist, sie aber viel zu sehr in mein geflicktes Herz geschlossen habe, um sie dem einfach auszusetzen, aber es auch keinen anderen Weg gibt, als es sie selbst lernen zu lassen.

Jetzt häng ich hier und meine Freundin im Büro und muss die ganze Zeit heulen, während ich meine Wohung aufräume.

rarasc, Du hast Recht - der kleine Bruder schaut die ganze Zeit mit weiten Augen durch die Gegend und macht eine Verlegenheitsbewegung nach der anderen, wenn er nicht in der Ecke liegt. Um den und Uns müssen Wir Uns jetzt kümmern.

Ich nehme an, daß das vielleicht nicht jeder nachvollziehen kann, Wir haben die beiden vielleicht auch ganz schön vermenschlicht, weil Wir noch keine Kinder haben.

Aber es tut ziemlich weh, muss ich sagen...

 

LG

 

Fabian

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@ Rainer -

 

ich schätze, es erwischt entweder die ganz jungen und wenig erfahrenen, oder die älter werdenden mit nachlassenden Körperleistungen, oder?

Ist bei Euch (damit ist jetzt jeder Leser gemeint) auch mal eine Katze überfahren worden?

Mann, Wir haben vorher noch drüber nachgedacht, daß die 25 Jahre alt werden können...

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Hi Fabian,

 

na Statistiken kenn ich nicht aber ich weiß halt aus dem Bekanntenkreis, dass öfter Katzen verschwinden/ überfahren werden.

 

Katzen haben halt so ein Revier, einen Bereich, wo sie immer rumlaufen und da lassen sie sich von Straßen garnicht stören. Das kann man ihnen auch kaum abgewöhnen. Dewegen wirds wohl sehr viele Katzen in der Stadt irgendwann erwischen, zumindest wenn sie Auslauf haben.

 

Neulich nachts ist mir auch eine Katze begegnet. Da war ich im Auto unterwegs so in der Abenddämmerung und mitten auf einer Schnellstrasse erhebt sich eine große dunkelgraue Katze (die hat da gelegen!) und trollt sich so ganz gemächlich nach halbrechts weg. Irgendwie eilig hatte sie es nicht.

 

Ich hab schon von weitem ihre reflektierenden Augen gesehen, das hatte schon was magisches und ich hab mich gefragt: was will diese Katze mir sagen? Für einen Moment hatte ich den Eindruck, als ob sie auf mich gewartet hätte.

 

Jedenfalls war diese Katze total cool hat sich für irgendwelche Gefahren oder gar Verkehrsregeln nicht die Bohne interessiert.

 

So ist halt das Katzenleben: wild und stolz und dafür lieben wir sie. Leider ist es auch recht gefährlich.

 

VG, Rainer

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