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Pro- und Contra einer Psychotherapie/ Psychologen nach Herz-OPs


marathon2

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tja die aktuelle Entwicklungen sprechen da aber eine andere Sprache - viele private Krankenversicherungsunternehmen haben gerade ihre Prämien kräftig erhöht und viele privat Versicherte versuchen aus der PKV in die gesetzliche zu wechseln. Ist halt schon nervig wenn der Beitrag nach Risiko berechnet wird und keine Berücksichtigung der Einkommensverhältnisse stattfindet (kann auch nicht da hier nicht das Solidarprinzip gilt). Das Prinzip der individual Versicherung mit ihrem individuellen Risikobeitrag ist besonders hart wenn der Versicherte aus dem (gut) bezahlten Berufsleben ausscheidet oder die Selbstständigkeit endet. Selbst gute Renten werden dann zu fast 50% von der Beitragszahlung gefressen - und selbst der dann immer wieder beworbene Standardtarif beträgt zur Zeit incl. Pflegeversicherung rund 600 - 650 Euro mtl.!. Also Zahlen die in der gesetzlichen Krankenkasse so nicht vorkommen- hier wird der Beitrag risikounabhängig nach der Einkommenshöhe berechnet. Dabei sind Leistungsstreichungen eher selten der Fall und der Zusatzbeitrag wird zur Zeit bei einigen Kassen wieder abgeschafft - es wird somt sogar preiswerrter für einige.

Da breche ich - wie man hier lesen kann - durchaus gerne eine Lanze für das System der gesetzlichen Krankenversicherung.

 

So aber nun Schluß mit dem OT - diese Diskussion gehört hier eigentlich nicht hin - Entschuldigung B) .

 

Ich finde das immer nett, wenn sich Leute das letzte Wort reservieren, indem sie sagen "Jetzt nachdem ICH meine Meinung gesagt habe, ist aber genug diskutiert". Als Mod sollte es dir ja ein leichtest sein, dafür ein extra Thema aufzumachen :rolleyes:

 

Die Sau mit den Leuten die aus der PKV wechseln wollen, wird seit Jahrzehnten von den Medien jedes Jahr neu durch das Dorf getrieben. Stimmt, ist aber genau so überraschend wie dass es Winter wird.

 

Fakt ist aber:

 

- In der PKV wird deutlich mehr bezahlt

- du kommst deutlich schneller zum Facharzt

- du bekommst Untersuchungen, die du in der GKV nicht bekommst

- die Leistungen in der GKV werden reduziert

 

Es ist so wie immer im Leben. Du bekommst, wofür du bezahlst. Und gerade jetzt mit der OP würde ich den Teufel tun und bei der Gesundheit sparen.

 

Gruß

 

Armin

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na ja das ist ja schon fast das Himmelreich PKV versichert zu sein lt. Armin -

 

doch schaut mal hier -

 

http://widge.de/

 

oder aktuell zur Beitragserhöhung hier:

 

http://widge.de/beitragserhoehung/

 

wer sich das nicht leisten kann landet bestenfalls im Standardtarif der nur der ART nach der GKV angeglichen ist aber faktisch die Vergütung für Ärzte und Krankenhäuser schlechter regelt als die gestzliche KV.

 

MfG

Thomas W.

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Hm -

 

also in Punkto Psychotherapie hab ich von den privaten Kassen eher Knausrigkeiten mitgekriegt. Meine Bekannten, die gesetzlich versichert sind, hatten wesentlich weniger Probleme bei der Bewilligung als privat Versicherte.

 

Aber gut, das sind nur die mir bekannten Erfahrungen, ob das generell so ist, kann ich nicht beurteilen.

 

Die Krankenhäuser melken Privatpatienten aber auch ganz gerne mit Behandlungen, die zwar ganz nett, aber nicht notwendig sind. In der Reha waren die Privatleute voll im Stress, so voll war deren Tag mit irgendwelchen Packungen und was nicht noch für'n Kram. Ich wunderte mich immer, wie viel Programm die hatten, und die waren eher neidisch auf meine viele Zeit.

 

Man müsste sich mal anschauen, ob privat Versicherte eine höhere Lebenserwartung haben als gesetzlich Versicherte gleichen Einkommens, aber ich bezweifle das doch sehr.

 

Übrigens sind die wenigsten Dinge, die wirklich Lebensqualität ausmachen, mit Geld zu bekommen.

 

Zuletzt hätten Wir viele Finanzierungsprobleme nicht, wenn nicht ausgerechnet besser Verdienende dazu tendieren würden, ihr Geld bei den privaten Kassen zu lassen, statt sich solidarisch mit geringer Verdienenden zu verhalten und in einen großen Gemeinschaftstopf einzuzahlen.

 

Ich breche ebenfalls gerne eine Lanze für die gesetzlichen Kassen - das Prinzip finde ich wesentlich sympathischer und auch schlicht und einfach anständiger.

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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Ich breche ebenfalls gerne eine Lanze für die gesetzlichen Kassen - das Prinzip finde ich wesentlich sympathischer und auch schlicht und einfach anständiger.

 

 

Dem kann ich mich nur anschließen. Hatte bisher, "trotz" GKV keinerlei größere Probleme damit.

Meine Herz-OPs wurden trotzdem vom Chefarzt durchgeführt (der hatte sich auch nach der OP bestimmt zwei drei Mal bei mir blicken lassen und sich nach mir erkundigt). Wenn ich wegen dem Herzen mal ein "Problem" hatte (und seien es nur die Extrasystolen) so habe ich an der Uniklinik bei meiner Kardiologin trotzdem einen Termin innerhalb einer Woche bekommen. Ok, dass sind jetzt nur meine Erfahrungen aus dem Herzbereich, aber ich denke, dass auch dabei viel von dem Willen der Ärzte abhängt und wenn ich merke oder vermute, dass mich dieser aufgrund meiner KK benachteiligt, dann steht es mir frei einen neuen Arzt aufzusuchen.

Auch waren bisher (die meisten) Mitarbeiter meiner GKV sehr kompetent und zuvorkommend und haben mich bei Problemen stets ausführlich beraten. Das einzige, was immer etwas blöd war, waren die Erstattung der Fahrtkosten zur Klinik (da anderes Bundesland). Aber mit etwas Sturheit und den entsprechenden medizinischen Begründungen bekommt man da auch sein Geld wieder.

 

Schönen Sonntag noch!

hanny

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na ja das ist ja schon fast das Himmelreich PKV versichert zu sein lt. Armin -

 

Sorry, aber diese Unterstellung ist einfach nur schwach. Ich habe die ganze Zeit geschrieben, dass eben die Beiträge erhöht werden. ICH habe geschrieben: "Möchte echt keine Lanze für die PKV brechen". Du schreibst, dass du für die GKV eine Lanze brichst. Und dann unterstellst du mir, dass ich die PKV für das Himmelreich halte! Für was hältst du dann die GKV? Klar, es ist natürlich ein Himmelreich hohe Beiträge zu bezahlen :blink:. Sorry, dass ich keine Vorteile der GKV geschrieben habe, weil ich keinen weiss außer niedrigere Beiträge im Alter :rolleyes: .

 

Fakt ist, das ich beide Systeme kennen gelernt habe und daher eventuell auch das Ganze etwas differenzierter betrachten kann. Und wie toll das bei der GKV laufen kann, habe ich erst bei einem Bekannten mit Leukämie gesehen, wo es ewig gedauert hat, bis er mal zu einem Facharzt durfte.

 

Aber um es auch noch mal so fest zu halten, dass es ganz einfach zu lesen ist:

 

Ich halte keine der beiden KK Systeme für überlegen. Jedes hat seine Vor- und Nachteile. Für mich und meine Ansprüche hat die PKV einen Vorteil.

 

Gruß

 

Armin

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Hallo,

 

mit eurer Krankenkassen-Diskussion liegt ihr aber schwer neben dem Thema dieses Threads. Vor allem wird diese Diskussion dem Thema

Pro- und Contra einer Psychotherapie/ Psychologen nach Herz-OPs

in keiner Weise gerecht, der teilweise sehr aggressive Ton schon gar nicht.

 

Wenn ihr euch weiter darüber auf die Köpfe hauen wollt, dann macht doch bitte im Smalltalk ein neues Thema dazu auf.

Was sollen denn die Betroffenen denken, die durch Zufall oder auf der Suche hier landen? :o

 

Grüße

Dietmar

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mit eurer Krankenkassen-Diskussion liegt ihr aber schwer neben dem Thema dieses Threads.

Da muss ich doch direkt Dietmar zustimmen.

Ich gehe sogar noch eine Schritt weiter und halte die ganze Diskussion (den ganzen Thread) für ziemlich überflüssig wenn nicht sogar für daneben.

 

Gruss

Markus

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Naja, das Ausgangsthema halte ich keinesfalls für daneben bzw. überflüssig.

Es ist doch so, wenn jemand im Bereich Psyche ein Thema eröffnet über seine psychischen Probleme nach der OP schreibt, dann enden diese Themen leider oft, wie auch bei der Klappenwahl, pro und contra Psychotherapie. Das hilft demjenigen gar nicht und führt nur noch zu weiterer Verunsicherung.

Deshalb auch dieses extra Thema, wie von Dietmar (meiner Meinung nach zu recht) vorgeschlagen.

Das das ganze jetzt wieder vom Ausgangsthema abgekommen ist und teilweise wieder mal leicht aggressive Töne zu hören waren, ist leider eine andere Sache. Da habt ihr beiden absolut Recht.

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'Leicht aggressive Töne' heißt immer, dass es was wichtiges ist, was die Leute bewegt.

 

Wir brauchen auch keine Angst davor zu haben, ich denke das Forum und die Leute hier sind souverän genug, damit umzugehn.

 

Deswegen: Weiter so, immer raus damit, gehört alles zur Therapie. ;)

 

VG, Rainer

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:lol: Mensch Rainer, in Dir liegen unentdeckte gruppentherapeutische Talente! :P

Ich kann Dir nur zustimmen und denke einerseits auch, daß da, wo Aggressionen aufbrechen, wichtige Themen liegen, finde aber andererseits, daß die Ausgangsdiskussion damit überfrachtet wird und die Beiträge zu den Eigenschaften von PKV's und GKV's in einen eigenen Threat gehören...

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Ich gehe sogar noch eine Schritt weiter und halte die ganze Diskussion (den ganzen Thread) für ziemlich überflüssig wenn nicht sogar für daneben.

 

Hallo Markus,

 

da sind wir jetzt wieder nicht mehr einer Meinung.

Ich finde sehr wohl, dass diese Diskussion hier geführt werden sollte, in einer vernünftigen Art und Weise versteht sich.

Oft regt ein solcher Meinungsaustausch den Leser dazu an, sich über das Thema noch weiter zu informieren und nicht „gedankenlos“ einem Trend hinterher zu laufen.

 

Aber auch bei wichtigen Themen sollten keine „Aggressionen aufbrechen“, sondern trotz aller Emotionen sollte ein respektvoller, höflicher Umgangston selbstverständlich sein, zumindest in diesem Forum. Wer den Anderen beschimpfen möchte, der soll es, wenn es denn nicht anders geht, unter vier Augen per PN machen. :rolleyes:

 

Grüße

Dietmar

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Dann mach doch ein Thema auf :-)

Warum müssen wir Moderatoren extra ein Thema eröffnen.

Sind doch alles erwachsene und selbstständige Menschen hier ;)

 

Eventuell, weil ich das bereits geschriebene nicht verschieben kann?

Fühle ich da eventuell etwas Aggressivität bei dir ;)

 

Gruß

 

Armin

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Fühle ich da eventuell etwas Aggressivität bei dir ;)

 

 

 

Überhaupt nicht, aber wenn das dein Wunsch ist, dann kannst du ja einen von uns Moderatoren direkt ansprechen und dann wird das erledigt. Da es aber nicht mein Bedürfnis ist auf diesem Thema noch weiter herum zureiten, mache ich es natürlich nicht von alleine, sondern nur, wenn man mich oder einen meiner Mitmoderatoren darum bittet. Und eröffnen kannst du das Thema ja auch selber, die Sache mit dem Verschieben neben dann wir in die Hand. :)

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Überhaupt nicht, aber wenn das dein Wunsch ist, dann kannst du ja einen von uns Moderatoren direkt ansprechen und dann wird das erledigt. Da es aber nicht mein Bedürfnis ist auf diesem Thema noch weiter herum zureiten, mache ich es natürlich nicht von alleine, sondern nur, wenn man mich oder einen meiner Mitmoderatoren darum bittet. Und eröffnen kannst du das Thema ja auch selber, die Sache mit dem Verschieben neben dann wir in die Hand. :)

 

Und wen habe ich hier

 

http://www.die-herzklappe.de/forums/index.php?showtopic=5114&view=findpost&p=45260

 

angesprochen wegen einem eigenen Thema? Den Thomas. Und was ist der Thomas?

 

Gruß

 

Armin

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Hallo Armin,

 

angesprochen wegen einem eigenen Thema? Den Thomas. Und was ist der Thomas?

 

Das ist jetzt aber Kindergarten.

Mach´ein neues Thema auf, und gut ist.

 

Grüße

Dietmar

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Naja, das Ausgangsthema halte ich keinesfalls für daneben bzw. überflüssig.

In der Essenz, zumindest das was man meiner Meinung nach aus diesem Thread rauslesen könnte, sind wir von 'Psychotherapie ist totaler Blödsinn und bringt nichts' über 'Alles Scharlatanerie und Geldmacherei' über 'Psychopharmaka wirken sowieso nicht' hin zu 'GKV besser als PKV' und 'PKV besser als GKV' gekommen.

 

Und das halte ich für überflüssig.

Just my 5 Cents.

 

.... und leicht aggressive Töne sind hier genauso fehl am Platz.

 

Gruss

Markus

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*gggg* Ihr seit echt niedlich.

Ich lese ja jetzt seit einiger Zeit hier nur mit und wundere mich was für ein riesen Thema aus meinem "nächtliche Panik-Attacke-Thema" gewachsen ist. Jetzt hört mal wieder auf euch anzuzicken, okay? Ich denke, dass die Meinungen der einzelnen Mitschreiber über Psychotherapien und Krankenkasse klar geworden sind und das war doch Sinn und Zweck der Sache, oder?

 

Knuddler

Claudia

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So, nochmal was zum Thema:

 

Ich finde, man sollte den Begriff 'Therapie' mal etwas differenzieren, und zwar sowohl, was den Anlass, als auch was die typische 'Kundschaft' anbelangt.

 

Es gibt die Therapie im psychiatrischen Bereich, z.B. in Bethel, von der Fabian gesprochen hat.

Dies betrifft vorzugsweise Leute mit sehr ernsten Problemen, die selbstmordgefährdet oder sonstwie sehr 'auffällig' geworden sind.

 

Es gibt die Notfallintervention nach traumatischen Erlebnissen, wie z.B. auch nach einer großen OP, wo im Einzelfall auch tatsächlich massive körperliche Probleme und Risiken bestehen.

 

Und es gibt die Therapie, von der ich die ganze Zeit (unbewusst ;) ) gesprochen habe. Da geht’s nicht um Sein oder Nichtsein, sondern darum, sein Leben zu gestalten, sich irgendwie zu verbessern, weiterzuentwickeln, mal was anderes auszuprobieren. Diese Leute werden normalerweise niemals 'ne Psychiatrie von innen sehen, sondern ausschließlich Methoden der 'humanistischen Psychologie' inkl. körperorientierter Verfahren wählen.

 

Ich mein, das ist vielfach eigentlich life style. Die Leute gehen in 'n Bioladen, ketten sich gegen 'Stuttgart 21' an Bäume, um den Juchtenkäfer zu retten und haben Therapie, wie in einem Film von Woody Allen.

 

Und da ist dann wieder ein Punkt, wo ich voll auf Dietmars Linie liege, anstatt jetzt die 100. Stunde beim schnuckligen Tanztherapeuten aufzusuchen, wo doch eh nix läuft :o , wärs vielleicht sinnvoller 3 mal die Woche durch den Wald zu traben und dazu noch kostenlos.

 

Wenn jetzt jemand aber ernsthaft eine Therapie machen will, wie findet man einen guten Therapeuten? Denn nach Siegmund Freud übt ja der Therapeutenberuf eine große Anziehung ausgerechnet auf Menschen aus, die selbst unter erheblichen Störungen leiden. :huh: Und die Statistik nach 'Goldstandard' wo das 'Therapeutengut' ob seiner Eignung für diese verantwortungsvolle Tätigkeit 'beforscht' wird, insbesondere in punkto 'Beziehungsgestaltung', existiert leider noch nicht. -_-

 

Ein guter Ansatz ist hier der Aggressionstest. Also wenn du dem Therapeuten gegenüber Aggressionen empfindest, hau ihm gleich eine rein bring das gleich zur Sprache und schau einfach wie er reagiert. Kann er mit der Situation umgehen und du hast später kein ungutes Gefühl dabei, das jetzt irgendwas 'komisch' war, dann ist er ein guter Therapeut.

 

In diesem Sinne viel Erfolg und schöne Grüße,

 

Rainer

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Wenn jetzt jemand aber ernsthaft eine Therapie machen will, wie findet man einen guten Therapeuten? Denn nach Siegmund Freud übt ja der Therapeutenberuf eine große Anziehung ausgerechnet auf Menschen aus, die selbst unter erheblichen Störungen leiden. :huh: Und die Statistik nach 'Goldstandard' wo das 'Therapeutengut' ob seiner Eignung für diese verantwortungsvolle Tätigkeit 'beforscht' wird, insbesondere in punkto 'Beziehungsgestaltung', existiert leider noch nicht. -_-

 

Hallo,

 

das ist auch meiner Meinung nach das Hauptproblem. Man hat in der Regel Wartezeiten von mehreren Monaten bei den empfohlenen Therapeuten. Dann geht man hin und stellt fest, dass man keinen Draht findet. Dann muss man beim Nächsten wieder warten und so weiter. Eigentlich müsste man sich gleich bei Mehreren anmelden und parallel ausprobieren. Sonst ist das Jahr vorbei und man ist immer noch nicht weiter. Oder man bleibt beim Therapeuten, obwohl nicht überzeugt und kommt nicht vom Fleck.

 

Gruß

 

Armin

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Hey Rainer -

mit dem Aggressionstest hast Du ganz recht. Es ist wichtig, daß ein Therapeut in der Lage ist, mit der Infragestellung seiner Äußerungen und auch seiner Person umzugehen.

Nun, wie gesagt, bei den schwereren Störungen ist es fast ausschließlich Beziehungsarbeit, und die Therapeuten müssen ziemlich viel Selbsterfahrung machen. Analytiker, die ja am längsten und auch mit eher komplexen Fällen arbeiten, machen während ihrer Ausbildung 600 Stunden Lehranalyse, Psychodynamiker 80 und Verhaltenstherapeuten immerhin 50, wobei das mehr werden wird. Ich halte die Analyse für die Königin der Selbsterkenntnis und habe schon die Erfahrung gemacht, daß Analytiker ne andere Klasse von Therapeuten sind, aber das ist meine persönliche Meinung und basiert auf meinen eigenen Erfahrungen. Ne Analyse ist aber sehr, sehr anstrengend und kann einen vorübergehend ganz schön neben die Spur schmeißen. Nicht umsonst heißt das Ding Analyse, nicht Therapie. Du steigst mitten in die tiefsten Abgründe voll autobiographischer Scheiße. Der Analytiker wird nach und nach zu den Personen Deiner Vergangenheit - Du erlebst ihn als Deinen Papa, dann weicht der der Mutter, dem Bruder, was auch immer, Du beschimpfst ihn, hasst ihn, verliebst Dich in ihn, unterstellst ihm die komischsten Sachen und bist ganz verwirrt, wenn er sich anders verhält, ... . Das ist ein echter Trip.

Es ist nicht ungewöhnlich, daß der Wunsch, Psychotherapeut zu werden, auf eigene Störungsanteile und einen besonderen Umgang damit, zurückgeht (allerdings ist jede Berufswahl natürlich auch von Störungsanteilen beeinflusst, man findet in Untersuchungen keine generelle Mehrbelastung unter Psychologiestudenten - die sind nicht kränker oder gesünder als andere Studenten -, aber oft eine spezielle Umgangsform und Fokussierung auf diese Anteile oder als Ersatz die klassischen Helfersyndrome). Größere Probleme fallen während der Ausbildung auf und bekommen ggf. die Bedingung gestellt, eine eigene Therapie zu machen.

Es ist aber durchaus möglich, als Therapeut effektiv zu sein und in seinen privaten Beziehungen zu versagen - es gibt dazu ne Menge Untersuchungen, und der Zusammenhang ist weniger eng als man vermuten würde.

 

Übrigens ist der Begriff Psychotherapie gesetzlich geschützt und an klare Voraussetzungen gebunden, die im Link, den Thomas vor ein paar Tagen gepostet hat, nachzulesen. Es muss eine psychische Störung nach ICD-10 oder somatische Störung, deren Verlauf oder Belastung durch Psychotherapie gebessert werden kann, vorliegen. Übrigens werden die Leute nach der Psychiatrie in ambulante Behandlungen bei niedergelassenen Therapeuten entlassen und nur auf akute Anlässe hin stationär aufgenommen.

Die Effekte von Ausdauersport auf leichte Depressionen und Angststörungen sind übrigens gut belegt. Das kann man nur empfehlen!

In Bethel läuft das routinemäßig unter "sonstige Behandlungsangebote", was abwertender klingt als es gemeint ist.

Auch die Effekte von Meditation sind übrigens gut belegt. Das machst Du in der Gruppe, so daß Du Dich mit anderen austauschen kannst. Wenn Du an persönlicher Auseinandersetzung und Weiterentwicklung interessiert bist, aber nicht gestört genug für Psychotherapie bist :P , kann ich das nur empfehlen.

 

LG

 

Fabian

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Hi Fabian,

 

also ich geh davon aus, dass eigentlich jeder von einer seriösen Therapie profitieren kann, dazu muss man nicht 'gestört' sein. Dazu muss halt alles stimmen.

 

Früher war ja Therapie mal eine Mode, so als Selbsterfahrung haben viele schon mal ein 'therapeutisches' Wochenende oder auch mehr verbracht. Siehe auch Bhagwan etc., Vorläufer waren auch Aktionskünstler wie Otto Mühl, die hatten auch so 'Psycho'-Kommunen mit Bumms-Plänen, wer wann mit wem in die Kiste steigt. Hieß glaub ich Aktionsanalyse, da gabs in Heidelberg auch welche. Die waren schon sehr speziell. :o Befreiung von allen bürgerlichen Konventionen war das Motto. :D

 

Naja, wie sagte Sigmund Freud: Das Ende der Scham ist der Beginn des Schwachsinns.

 

Jedenfalls waren beim Bhagwan auch massig Psychologiestudenten, hab zu der Zeit auch paar Semester Psychologie im Nebenfach studiert. Von daher rühren vielleicht auch noch gewisse Vorbehalte auf meiner Seite. Es gibt überhaupt viele studierte Psychologen mit Kassenzulassung, die haufenweise Zusatzausbildungen in alternativen, meist körperorientierten Verfahren haben und dies auch praktizieren.

 

Ich kenn hier in Heidelberg Psychologen, also mit Unistudium und Kassenzulassung, die sind in meinen Augen derartig abgedreht, die könnte man glatt nach Bethel einweisen, würden da garnicht weiter auffallen.

 

Eine Gruppe von denen hat z.B. nach den Anschlägen vom 11.09. aufs WTC eine Broschüre rausgebracht, wie sie die Gebäude 'heilen', also durch Familienaufstellung. Kein Witz. Also wenn bei denen ne Mülltonne umfällt machen sie ne Familienaufstellung: Jo Mülltonne, wo stehst du denn und so?

 

Fabian, ich find, dass du recht souverän mit den Vorbehalten und kleinen Sticheleien umgehst. Vielleicht wirst ja mal ein guter Therapeut. :rolleyes:

 

VG, Rainer

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:) Danke, das freut mich, und ich hoffe das natürlich auch (obwohl ich voll einen an der Waffel hab, mal so unter Uns, :D ).

Tja - in dem, was Du beschreibst, liegt sicher ein Problem. Man darf mit der Kasse nur die zugelassenen Verfahren abrechnen und muss darüber natürlich auch Protokoll führen, den Behandlungsverlauf dokumentieren, usw.. Körpertherapien, Hypnotherapie, oder auch Gesprächstherapie und Gestalttherapie sind nicht unbedingt uneffektiv, aber sie haben nicht die nötige Anzahl von evidenzbasierten Studien in der nötigen Qualität und für hinreichend viele Störungsbilder erbracht, auch wenn sie vom wissenschaftlichen Beirat durchaus für einige Bereiche anerkannt sind. Hypnose ist unumstritten in der Schmerzbehandlung eins der effektivsten Verfahren überhaupt. Die Schmerzfreiheit reicht so weit, daß man Menschen offen operieren kann, was in Fällen von Medikamentenunverträglichkeit in manchen Kliniken auch genutzt wird. Vom Zahnarzt ist es ja bekannt...

Man ist natürlich auch zu ständiger Weiterbildung verpflichtet. Und Du kannst selbstverständlich rechtlich belangt werden.

Dennoch wird man es leider nicht verhindern können, daß einige Leute sich an den Regularien vorbeischummeln. (Allerdings kann man das - wie Wir wissen - in keinem Berufszweig).

 

Was Baghwan angeht: der hat damals ja offenbar sehr viele Leute fasziniert, und sein Charisma (wie bei vielen Narzissten) ist auch noch in den Filmen über ihn gut nachfühlbar. Ich kenne auch einige Leute, die mit seiner dynamischen Meditation gute Erfahrungen gemacht haben, aber Psychotherapie im Sinne des Gesetzes ist das selbstverständlich nicht. Das ist Selbsterfahrung, wenn es gut und mit lauteren Motiven gemacht wird, kann es einem Erfahrungen und Einsichten vermitteln, die einem sicher helfen können. Leider hab ich aber auch viele Leute kennengelernt, die auf ihren spirituellen Tripps in der Psychose gelandet sind oder parallel zu ihrem Gerede von Frieden und Liebe die hasserfülltesten Beziehungen mit körperlichen Attacken und Morddrohungen führten und eindeutig besser wegen Persönlichkeitsstörungen behandelt worden wären. Ein guter Therapeut weiß, wie stark er Dich belasten darf und wo er aufhören muss und wird nicht mal eben im Hauruckverfahren Deine intimsten Ängste aufwühlen, damit Du nen schnellen "Durchbruch" hast. Ein guter Meditationslehrer wird auch auf Langsamkeit setzen und muss ja selbst Jahre bis Jahrzehnte der eigenen Praxis widmen, bis er andere lehren darf. Diese Dinge sollten nie Hauruckverfahren sein - die berühmten Durchbrüche lassen sich ohnehin nicht in den Alltag integrieren - weder in einer Therapie noch in der Selbsterfahrung, und sie sollten plausibel und ohne Geheimnisgrämerei begründet werden können und keinen Absolutheitsanspruch hegen, denke ich.

 

Ich glaub, jetzt hab ich ein bißchen weit ausgeholt (wäre nicht das erste Mal bei mir, schätze ich :lol: ).

 

Es ist spät - mal schauen, ob ich heute Nacht was nettes träume, das ich dann morgen früh zum Frühstück analysieren kann, :P .

 

Gut Nacht!

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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