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Zustand Post OP


Sandra1984

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Hallo, ich bin neu hier im Forum.

Ich bin 34 Jahre, im November 19 soll ich eine neue Herzklappe erhalten. Habe mich für eine mechanische Klappe entschieden, da ich im vergangenen Jahr einen gesunden Sohn entbunden habe.

Nun habe ich tausend Fragen...besonders Angst habe ich vor dem Zustand nach dem direkten Aufwachen nach der OP. 

Werde ich starke Schmerzen haben? 

Bei mir soll die OP via Komplettöffnung Brustkorb erfolgen, evtl.auch über einen Teilschnitt, das erfahre ich erst bei der nächsten Untersuchung 9/19.

Ich werde in Leipzig operiert. 

Wäre echt schön, jemand könnte mir seine Erfahrungen schildern...man neigt doch dazu sich mental darauf vorbereiten zu wollen...

Achja...ich habe megagroße Angst

Danke schon mal 

Sandra

bearbeitet von Sandra1984
Schreibfehler, Ergänzung
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Hallo Sandra,

bei mir wurde 1995 im Alter von 25 eine mechanische Aortenklappe eingesetzt. Ich komme insgesamt gut damit zurecht, auch mit der Einnahme von Marcumar. Ich erinnere mich vor allem an Rückenschmerzen, die in den ersten Tagen nach der OP vorhanden waren. Insgesamt standen aber bei mir Schmerzen nicht im Vordergrund. 

Viele Grüße

Holger

   

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Hallo Sandra,

 

Angst brauchst Du nicht zu haben, denn Herz OPs sind heute Routine und es gibt eine Menge erfahrener und sehr guter Ärzte.

 

Nun ein bisschen was zu Deinen Fragen.

Ich wurde Ende Oktober operiert und habe eine Aortenklappe (biologisch Inspiris Resilla) und einen großen Teil vom Aortenbogen neu erhalten.

Dabei wurde der Brustkorb geöffnet.

Große Schmerzen hatte ich nicht, da es gerade in der ersten Tagen nach der OP seht gute Schmerzmittel gibt.

Ab dem 4ten Tag Post OP brauchte ich keine Schmerzmittel mehr. Aber jeder empfindet Schmerz anders.

 

Für den Fall, dass man Dir den Brustkorb öffnet gibt es halt klare Regeln, die Du auch beachten solltest.

- Schlafen auf dem Rücken (habe ich so ca. 6 Wochen gemacht).

- Nicht mit den Armen beim Aufstehen abstützen.

- Tragen eines Brustgurtes (habe ich tagsüber auch 6 Wochen gemacht und nachts ca. 3 Monate).

- In den ersten 6 Woche nicht mehr als 5 kg heben. (Hab ich länger gemacht - denke so ca. 8 Wochen).

- Volle Belastung des Brustkorbes erst nach ca. 3 Monaten möglich.

 

Das größte Problem sehe ich bei Dir als Mutter, dass man das Kind auf den Arm nehmen will.

 

Zur Info: Ich habe keine Reha gemacht und bin 5 Wochen lang 3 x je Woche zum Physio gegangen.

 

Die Kondition kommt durch den Alltag wieder. Es dauert halt eine Weile.

 

Du bist jung und somit wirst Du alles gut überstehen! Kopf hoch.

 

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung  

 

Viele Grüße

... Jörg

bearbeitet von Joerg_1967
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Hallo Holger,

vielen Dank für deine Antwort. 

Ja, das Schmerzempfinden ist ja auch bei jedem unterschiedlich. Wenn ich an meine BlinddarmPP von vor 10 Jahren zurückdenke...da habe ich sogar nach Morphium gefragt.

Kann mir eben nicht vorstellen wenn alles geöffnet wurde, dass man da "nur" Rückenschmerzen hat. Jetzt nicht falsch verstehen. Bei mir dreht sich zur Zeit echt alles um dieses Thema. 

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Hi Sandra!

 

Ich kann nur von mir sprechen, die Symptome sind ja von Person zu Person unterschiedlich.

Ich wurde am 29.11.18 operiert, hab auch eine mechanische Klappe erhalten. Ich war 2014 im Leipziger Herzzentrum in Behandlung und auch echt zufrieden bei Herrn Dr. Dähnert :) Hab's aufgrund der Symptomatik nicht mehr geschafft dorthin zu fahren, da es mir schnell immer schlechter ging. Operiert wurd ich im DHZB, auch da sind wirklich kompetente Ärzte, die immer für einen da sind.

Am 29.11 gings gegen Mittags los, was ich noch mitbekam war die lokale Betäubung in den linken Arm wo  der arterielle Katheter gesetzt wurde. Hab null bemerkt. Dann wurd mir vom Narkosedoc der Kopf gekrault um mir die Nervosität zu nehmen. Dann war ich auch schon weg. Beim Aufwachen hab ich erstmal nur Stimmen gehört und dass der Beatmungsschlauch gezogen wird und was ich machen soll. Ich hatte dabei keine Schmerzen, es ging schnell und ich musste logischerweise würgen.

OP verlief gut, hat drei Stunden gedauert und ich kam schnell wieder aus'm künstlichen Koma zurück.

Ganz ehrlich? Die Rückenschmerzen haben schon reingehauen. Und das man sich halt einfach nich bewegen konnte wenn man im Bett quasi vom Kopfteil runter rutschte. Die ersten Tage gab es nix schlimmeres als auf den Beinen zu stehen und zu gehen.Da ich noch Wasser in der Lunge hatte, hab ich überall Schmerzen gehabt was den Brustbereich & Rücken anging. Sitzen empfand ich dafür als super angenehm.

Nach ca. einer Woche bin ich täglich mit einer Paracetamol gut zurecht gekommen, auch nur wegen dem ollen Rücken.

Ich hatte jeden Tag eine Physiotherapeutin da, gestartet hat es auf der Intensivstation bis Ende der Reha stand jeden Tag Physio auf dem Plan. Das hat unglaublich geholfen!

Das was Jörg mit den Regeln nach einer Sternotomie aufgezählt hat kann ich nur unterstreichen. Ich hatte eine mediane Sternotomie und auch da  kann's eklig werden. Heben/Tragen geht immer noch nicht so gut.

Mir wurde gesagt, man soll sich 12 Monate Zeit nehmen um wieder richtig leistungsfähig zu sein.

 

Lg Anne

 

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vor 2 Stunden schrieb Joerg_1967:

Hallo Sandra,

 

Angst brauchst Du nicht zu haben, denn Herz OPs sind heute Routine und es gibt eine Menge erfahrener und sehr guter Ärzte.

 

Nun ein bisschen was zu Deinen Fragen.

Ich wurde Ende Oktober operiert und habe eine Aortenklappe (biologisch Inspiris Resilla) und einen großen Teil vom Aortenbogen neu erhalten.

Dabei wurde der Brustkorb geöffnet.

Große Schmerzen hatte ich nicht, da es gerade in der ersten Tagen nach der OP seht gute Schmerzmittel gibt.

Ab dem 4ten Tag Post OP brauchte ich keine Schmerzmittel mehr. Aber jeder empfindet Schmerz anders.

 

Für den Fall, dass man Dir den Brustkorb öffnet gibt es halt klare Regeln, die Du auch beachten solltest.

- Schlafen auf dem Rücken (habe ich so ca. 6 Wochen gemacht).

- Nicht mit den Armen beim Aufstehen abstützen.

- Tragen eines Brustgurtes (habe ich tagsüber auch 6 Wochen gemacht und nachts ca. 3 Monate).

- In den ersten 6 Woche nicht mehr als 5 kg heben. (Hab ich länger gemacht - denke so ca. 8 Wochen).

- Volle Belastung des Brustkorbes erst nach ca. 3 Monaten möglich.

 

Das größte Problem sehe ich bei Dir als Mutter, dass man das Kind auf den Arm nehmen will.

 

Zur Info: Ich habe keine Reha gemacht und bin 5 Wochen lang 3 x je Woche zum Physio gegangen.

 

Die Kondition kommt durch den Alltag wieder. Es dauert halt eine Weile.

 

Du bist jung und somit wirst Du alles gut überstehen! Kopf hoch.

 

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung  

 

Viele Grüße

... Jörg

Hallo Jörg,

Du hast mir mit deinen Schilderungen wirklich Mut gemacht.

Schön, dass du alles so gut überstanden hast.  

Mit der Sache dass ich Mutter bin und sich das mit dem Heben von meinem Kleinen dann erstmal erledig hat, hast du den Nagel auf den Punkt getroffen. 

Darf ich fragen  warum du eine biologische Klappe bekommen hast...du bist doch noch relativ jung.

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Hallo Sandra,

ich wollte eigentlich auch eine mechanische Klappe haben. Dann kam das Beratungsgespräch beim Chefarzt

der Herzchirurgie und des Herzzentrums in Siegburg. Dieser kommt übrigens aus Leipzig, ist ein sehr netter
Arzt und hat sich viel Zeit für die Beratung genommen. Dort wurde mir die neueste Variante von biologischen
Aortenklappe empfohlen. Bei dieser Klappe brauche ich kein Marcumar. Aktuell nehme ich noch ASS 100, sonst nichts.
Ich hoffe, dass sie 15 Jahre und länger hält. Danach wäre sie wohl minimalinvasiv austauschbar.
Hat auch zur Demonatage eine Sollbruchstelle. Schau mal unter "Inspiris Resillia". Die erste 3 Jahresstudie ist da.

 

Ich hätte aber auch jede andere mechanische Klappe nehmen können. Die Entscheidung lag bei mir.

 

Aktuell führe ich nach ca. 3 Monaten ein fast normales Leben. Ich hab noch ein paar Bewegungsschmerzen und merke
halte Wetterwechsel.

 

Montag geht´s beim Hausarzt zum Klappencheck.

 

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

 

Viele Grüße

... Jörg

 

 

bearbeitet von Joerg_1967
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Hallo Sandra. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass Deine Angst vor Schmerzen unbegründet ist. Ich hatte schon massig OP's an allen möglichen Stellen und unterschiedlichsten Gründen dafür. Mein Fazit: Eine saubere OP Wunde, die in Ordnung ist fühlst Du fast nicht, geschweige denn, dass Du schmerzen hast. 

Als ich mir die rechte Hand versaut habe, indem ich in einen Fräser griff, das hat schon tagelang so gebissen, dass ich die Hand viel über den Kopf halten musste. Aber das war ja auch keine saubere OP Wunde, da ist Dreck durch den Fräser rein gekommen.

Dass man nach der Herz OP Rückenschmerzen hat, kann ich mir auch vorstellen. Man wird vorne aufgeklappt und die Rippen sind ja hinten an den Wirbelkörpern fest. Logo, dass das weh tun kann. Nicht muss! 

Ich sehe da Probleme auf mich zu kommen, weil ich Seitenschläfer bin. Und wenn ich zu lange im KH Bett rumlungere bekomme ich sowieso Rückenprobleme.

Mein Tipp, Sandra: Denke nicht zu viel über dieses ganze OP- und Schmerzgedöns nach. Lass es einfach auf Dich zu kommen, Du wirst damit zurecht kommen.

Der Maggus.

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Hallo Sandra,

 

meine Tochter hat bei ihren Blinddarmdurchbruch in Spanien tatsächlich nach der OP Morphium erhalten.

Wenn du irgendwann zur OP gehst dann erkläre jedem das du Angst hast.Natürlich geht das jedem so, aber benenne es ruhig.In guten Häusern wird man sehr auf dich eingehen.Vor allem auch wenn du in den OP eingeschleust wirst.

Es gibt wirklich wenig Komplikationen bei Aortenklappen, vor allem bei jungen Patienten ohne viele Vorerkrankungen.

Ich würde dir allerdings ,um ehrlich zu sein, keinen Teilschnitt empfehlen.Leider ist dort die Nachblutungsgefahr erhöht.Man sagt zwar ,daß das Brustbein schneller heilt und die Infektionsgefahr verringert ist ,aber was nützt dir das, wenn du auf Grund einer Nachblutung erneuert auf dem Op Tisch landest und doch ganz aufgesägt wirst.

Die Sicht auf das OP Feld ist bei Teilschnitten nicht wirklich optimal.Ich würde bei einer Op immer den Komplettschnitt nehmen.Hauptsache die Operrateure sehen gut :)

Lg Shirley

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Guten Morgen Sandra,

 

das du dir allerlei Gedanken machst und Angst vor der OP hast ist völlig normal.
Meine OP war 09/2018, sie hat ca. 5 Stunden gedauert. Auch ich habe mich für eine mechanische Aortenklappe entschieden.

Als ich aus der OP auf der Intensivstation erwachte, war der Beatmungsschlauch bereits entfernt und ich hatte nichts davon mitbekommen.
Das Erste was ich wahrgenommen habe war meine Familie, sie stand an meinem Bett. Dann war sofort ein Pfleger da und hat mich nach Schmerzen gefragt, über den ZVK habe ein Schmerzmittel bekommen, dass binnen dreier Herzschläge gewirkt hat. Schmerzen hatte ich, musste sie aber nicht erdulden.

Mein Brustkorb ist nicht ganz eröffnet worden, die Narbe ist gut verheilt.
Was mir Probleme bereitet hat, war die Wunde von einem Drainageschlauch (wurde drei Tage post OP gezogen) der aus meiner rechten Brust austrat. Der Bereich war angeschwollen und schmerzte lange Zeit. Warum er so gelegt wurde konnte mir von den Ärzten in der Reha keiner beantworten. Im Krankenhaus war ich nicht auf die Idee gekommen nachzufragen.
10 Wochen habe ich auf dem Rücken geschlafen, obwohl ich Seitenschläferin bin, aber vorher war ein drehen auf die Seite für mich nicht möglich.

 

In meinen Augen ganz wichtig, eine Schulung zum Blutgerinnungsselbstmanagement mitzumachen, damit du von Anfang an deinen INR selbst bestimmen kannst, das gibt dir Sicherheit.  Meine Schulung habe ich in der Reha gemacht (Theorie und Praxis je drei Stunden).

Morgen startet die dritte Woche meiner Wiedereingliederung, alles ist gut.


Mit besten Grüßen

Silvia

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Naja ... letztlich sind Chirurgen auch nur verflucht gute Handwerker mit akademischer Ausbildung ;) Und an der Wasserinstallation arbeitet man auch am besten mit grossflächig eröffneter Wand. Sorry, wenn ich das so hart sage, aber nach dem ich mal eine Wurzelspitzenresektion nach der Knochenplättchenmethode hatte, und dort mit Plättchen raus meisseln  wirklich Meisseln mit Hammer und Meissel gemeint war, und die Trepanfräse zur Explantation eines Zahnimplantats eher eine glorifizierte Dosenfräse ist, verliert man sehr viel von seinem Wunderglauben an die Chirurgie und fügt dem Bild vom Chirurgen das Innere Bild eines Uhrmachers hinzu. Ist ja auch nicht so weit ab. Der Herzchirurg arbeitet ja am Taktgeber des Lebens.

Dadurch wird das ganze aber deutlich fassbarer, deutlich weniger mystisch, deutlich weniger an Zauberei grenzender und man gewinnt mehr und mehr den Glauben das es sich um beherrschbare Arbeit handelt, die der Operateur da an einem vollführt.  Mir steht eine Aortenoperation in etwas mehr als einer Woche bevor. Zum Thema Schmerzen denke ich einfach, das die Ärzte das wirklich wirksame Zeug haben und einen da nicht mit zwei Ibuprofen liegen lassen.  Ich glaube der "harte Teil" wird eher wieder Vertrauen in sich selbst zu gewinnen, auf dem Rücken zu schlafen und nicht jedes Kneifen und Ziepen als den Botschafter des nahenden Endes zu sehen, sondern es für das zu halten, was es wirklich ist: Zeichen eines Körper, der dabei ist, sich selbst zu heilen, nachdem die Chirurgen und ihre Teams dafür die Grundlagen gelegt haben. 

bearbeitet von jm01
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Hallo Sandra ...

 

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum. Nun zu dem was kommt, eine Herz Operation, öffnen des Brustkorbes, etwas was viele hier schon erlebt haben und auch schon dargestellt wurde. Das man sich Gedanken macht ist völlig normal, ich selbst habe seit 2006 zwei offene Herz Operationen erleben dürfen bzw. müssen. Die Erfahrungen sind unterschiedlich und dir muss auch klar sein, das dies alles nur Anhaltspunkte sind und gerade bei dir auch ganz anders sein kann. Schmerzempfinden sind derart unterschiedlich.

Vorab will ich nur auch sagen, für mich sind das keine Operationen wo man sagen kann, es ist Routine mittlerweile, ja es gibt sehr viele gute Ärzte, dies machen jene auch sehr oft und haben Erfahrung. Nur es ist eine Operation am Herzen und daher auch keine Routine. Jede Operationen wo mit Narkose, Herz Lungen Maschine und ähnlichen gehandwerkt wird, sind etwas besonderes. Ich habe seit meinen Erfahrungen davor sehr viel Respekt und damit lebe ich gut, auch anhand dessen das ich weiß das noch einiges wegen meiner Aorta kommen wird irgendwann.

Leipzig ist eine sehr gute Klinik, habe viel positives über sie gelesen, ich war in Jena, nicht weit weg, sie machen alle einen guten Job.

Ich hatte 2006 anhand zweier Aneurysmen eine Not OP, dadurch war auch die Aortenklappe geschädigt. David OP, also Ersatz der Aorta plus Rekonstruktion der Klappe. Die wurde wieder undicht und 2011 dann der mechanische Ersatz.

Ich rede über die letzte OP mal etwas mehr, die Erfahrungen danach sind fast gleich, aber auch hier gab es immer wieder was neues. Die Schmerzen anhand der OP am Herzen sind verkraftbar, das Problem für mich waren die Brustöffnungen. Ich weiß nicht wie es jetzt aktuell ist, in Jena hat man damals eine Art Brustgürtel bekommen, der musste 6 Wochen dran bleiben. Meine Erfahrungen damit sind kurz gesagt schnell zu erklären, man darf ihn ja nachher behalten, als er ab war kam er in den Müll und das ist auch gut so. Gerade in der Reha waren die Dinger einfach nur hinderlich und nervend. Dazu muss ich sagen, wir aus Jena waren die einzigsten dort mit Gürtel, die anderen hatten gar nichts, der Sinn dessen ist eine ewige Diskussion.

Um zu zeigen das nichts normal und vorhersagbar ist, war ich 2011 nach der OP ist ein Koma gefallen, nannte sich aphasische Störung, drei Tage sind in meiner Erinnerung zum großen Teil weg, meine Frau sagte danach, ich sah aus wie ein Pflegefall, aber ich wachte dann auf, alles gut, warum das alles, keiner weiß so richtig warum. Durch die Brustöffnung darf man nur auf dem Rücken liegen, nicht viel machen, die Belastung dessen war schon da, vor allem nachts, durch das Rücken liegen war es einfach nur nervig, es krabbelte dauernd, man schwitzte, sehr unangenehm.

Ein wichtiger Aspekt auch, das ticken der mechanischen Klappe, die ersten Nächte vor allem sehr unangenehm, aber auch daran gewöhnt man sich.

Man macht wenn möglich einen sehr schnell wieder mobil, das man in die Reha kommt und da muss man seinen weg gehen. Die Op waren sehr schwer, danach war körperlich alles ziemlich im Keller, all das muss man sich dann wieder erarbeiten.

 

Viel will ich nicht erzählen nun mehr, vieles ist auch schon gesagt. Du musst keine Angst davor haben, nur wie ich es gesagt habe, eine Portion Respekt ist immer gut. Dir alles Gute und ach ja, die OP in den November zu legen ist sehr positiv, das alles Richtung Sommer mit der Belastung dessen allen muss nicht sein. 2006 bei mir war im Juni, Fußball WM Zeit in Deutschland, Temperaturen bis 40 Grad, Nerven, Nerven, Nerven ...

 

LG Thomas:rolleyes:

bearbeitet von alan71
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Vielen lieben Dank für deine ausführliche Schilderungen.  Ja, du sagst es, es ist schon eine große Sache, schliesslich ist das Herz der Motor für alles.  

Ich wünsche dir für deine bevorstehenden OPs alles Gute.

LG Sandra

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vor 4 Stunden schrieb jm01:

Naja ... letztlich sind Chirurgen auch nur verflucht gute Handwerker mit akademischer Ausbildung ;) Und an der Wasserinstallation arbeitet man auch am besten mit grossflächig eröffneter Wand. Sorry, wenn ich das so hart sage, aber nach dem ich mal eine Wurzelspitzenresektion nach der Knochenplättchenmethode hatte, und dort mit Plättchen raus meisseln  wirklich Meisseln mit Hammer und Meissel gemeint war, und die Trepanfräse zur Explantation eines Zahnimplantats eher eine glorifizierte Dosenfräse ist, verliert man sehr viel von seinem Wunderglauben an die Chirurgie und fügt dem Bild vom Chirurgen das Innere Bild eines Uhrmachers hinzu. Ist ja auch nicht so weit ab. Der Herzchirurg arbeitet ja am Taktgeber des Lebens.

Dadurch wird das ganze aber deutlich fassbarer, deutlich weniger mystisch, deutlich weniger an Zauberei grenzender und man gewinnt mehr und mehr den Glauben das es sich um beherrschbare Arbeit handelt, die der Operateur da an einem vollführt.  Mir steht eine Aortenoperation in etwas mehr als einer Woche bevor. Zum Thema Schmerzen denke ich einfach, das die Ärzte das wirklich wirksame Zeug haben und einen da nicht mit zwei Ibuprofen liegen lassen.  Ich glaube der "harte Teil" wird eher wieder Vertrauen in sich selbst zu gewinnen, auf dem Rücken zu schlafen und nicht jedes Kneifen und Ziepen als den Botschafter des nahenden Endes zu sehen, sondern es für das zu halten, was es wirklich ist: Zeichen eines Körper, der dabei ist, sich selbst zu heilen, nachdem die Chirurgen und ihre Teams dafür die Grundlagen gelegt haben. 

Danke jm01. Auch du beleuchtest die Sache von der Seite wie schwer es sein wird danach wieder das "...Vertrauen in sich selbst zu gewinnen..." . Ich stelle es mir wirklich nicht einfach vor, man hört noch gründlicher in seinen Körper hinein. Das ist sicherlich ein sehr länger Weg um irgendwann auf den Level wie vor der OP zu kommen und sagen zu können: Ich habe es geschafft!

Dir alles Gute für deine baldige OP und wenn es dir einigermaßen geht vielleicht kannst du ja dann aktuell berichten. Würde mich freuen.

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vor 5 Stunden schrieb Shirley:

Hallo Sandra,

 

meine Tochter hat bei ihren Blinddarmdurchbruch in Spanien tatsächlich nach der OP Morphium erhalten.

Wenn du irgendwann zur OP gehst dann erkläre jedem das du Angst hast.Natürlich geht das jedem so, aber benenne es ruhig.In guten Häusern wird man sehr auf dich eingehen.Vor allem auch wenn du in den OP eingeschleust wirst.

Es gibt wirklich wenig Komplikationen bei Aortenklappen, vor allem bei jungen Patienten ohne viele Vorerkrankungen.

Ich würde dir allerdings ,um ehrlich zu sein, keinen Teilschnitt empfehlen.Leider ist dort die Nachblutungsgefahr erhöht.Man sagt zwar ,daß das Brustbein schneller heilt und die Infektionsgefahr verringert ist ,aber was nützt dir das, wenn du auf Grund einer Nachblutung erneuert auf dem Op Tisch landest und doch ganz aufgesägt wirst.

Die Sicht auf das OP Feld ist bei Teilschnitten nicht wirklich optimal.Ich würde bei einer Op immer den Komplettschnitt nehmen.Hauptsache die Operrateure sehen gut :)

Lg Shirley

Liebe Shirley, 

Danke für deine Tipps. Werde das im Oktober bei der nächsten Untersuchung gleich mal ansprechen. Hast du selbst auch Erfahrungen mit einer HerzOp?

Viele liebe Grüße 

SANDRA

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vor 5 Stunden schrieb Silvi_a:

Guten Morgen Sandra,

 

das du dir allerlei Gedanken machst und Angst vor der OP hast ist völlig normal.
Meine OP war 09/2018, sie hat ca. 5 Stunden gedauert. Auch ich habe mich für eine mechanische Aortenklappe entschieden.

Als ich aus der OP auf der Intensivstation erwachte, war der Beatmungsschlauch bereits entfernt und ich hatte nichts davon mitbekommen.
Das Erste was ich wahrgenommen habe war meine Familie, sie stand an meinem Bett. Dann war sofort ein Pfleger da und hat mich nach Schmerzen gefragt, über den ZVK habe ein Schmerzmittel bekommen, dass binnen dreier Herzschläge gewirkt hat. Schmerzen hatte ich, musste sie aber nicht erdulden.

Mein Brustkorb ist nicht ganz eröffnet worden, die Narbe ist gut verheilt.
Was mir Probleme bereitet hat, war die Wunde von einem Drainageschlauch (wurde drei Tage post OP gezogen) der aus meiner rechten Brust austrat. Der Bereich war angeschwollen und schmerzte lange Zeit. Warum er so gelegt wurde konnte mir von den Ärzten in der Reha keiner beantworten. Im Krankenhaus war ich nicht auf die Idee gekommen nachzufragen.
10 Wochen habe ich auf dem Rücken geschlafen, obwohl ich Seitenschläferin bin, aber vorher war ein drehen auf die Seite für mich nicht möglich.

 

In meinen Augen ganz wichtig, eine Schulung zum Blutgerinnungsselbstmanagement mitzumachen, damit du von Anfang an deinen INR selbst bestimmen kannst, das gibt dir Sicherheit.  Meine Schulung habe ich in der Reha gemacht (Theorie und Praxis je drei Stunden).

Morgen startet die dritte Woche meiner Wiedereingliederung, alles ist gut.


Mit besten Grüßen

Silvia

Hallo Silvia, 

Schön, dass du alles überstanden hast.

Wie kommst du mit dem Klicken der Klappe zurecht? 

Als bei mir 2008 nach  der BlinddarmPP der Drainageschlauch gezogen wurde, war das echt mit das Schlimmste an das ich mich erinnern kann. Ein Gefühl, als würden mir alle Eingeweide rausgerissen..wie ist das nach der HerzOp??

Und dann noch der Blasenkatheder...

 

Kannst du jetzt wieder einigermaßen alles wie vorher machen, oder braucht es noch Zeit? Ich bin ja generell ein unruhiger Geist und es gibt fast nichts Schlimmeres sich bei allen Dingen helfen lassen zu müssen für mich.

Viele liebe Grüße 

Sandra

 

 

 

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 Das Ziehen der Drainage gehört nicht gerade zu den schönsten Erlebnissen,  aber es ist gut aushaltbar. Du brauchst keine Schmerzen aushalten im Krankenhaus.

Nimm Dein Stilkissen mit. Das erleichtert ungemein das Liegen und ermöglicht leichtes seitliches Liegen.

Der Alltag mit Kindern und Familie hat mir sehr schnell wieder auf die Beine geholfen und mich gar nicht zum Grübeln kommen lassen. 

Jeder hat seine Zeit um wieder fit zu werden und die muss man sich nehmen

Vergleich dich nicht mit anderen. Es ist vieles doch sehr individuell.

 

Alles Liebe 

Brigitte

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Danke für deine Schilderungen. 

Ja, manchmal denke ich auch, lass es einfach auf dich zukommen...das wird schon...und dann verfalle ich wieder i  Panik und will vorher genau wissen, was mich erwartet. Das ist im Vorfeld der OP ein psychischer Druck, tausend Fragen und Ängste...so dass man sich dann schon regelrecht auf die OP freut...um es endlich hinter sich zu haben.

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vor 41 Minuten schrieb Brigittchen:

 Das Ziehen der Drainage gehört nicht gerade zu den schönsten Erlebnissen,  aber es ist gut aushaltbar. Du brauchst keine Schmerzen aushalten im Krankenhaus.

Nimm Dein Stilkissen mit. Das erleichtert ungemein das Liegen und ermöglicht leichtes seitliches Liegen.

Der Alltag mit Kindern und Familie hat mir sehr schnell wieder auf die Beine geholfen und mich gar nicht zum Grübeln kommen lassen. 

Jeder hat seine Zeit um wieder fit zu werden und die muss man sich nehmen

Vergleich dich nicht mit anderen. Es ist vieles doch sehr individuell.

 

Alles Liebe 

Brigitte

0

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Danke Brigitte für deine Tipps.  

Du sagst es, das ist bei jedem unterschiedlich. Trotzdem ist es die Angst des Ungewissen, die einem so manch schlaflose Nacht beschert. 

Hinterher werde ich bestimmt schlauer sein. 

Mir hilft es hier von den Erfahrungen der anderen zu lesen...dass es auch ein Danach gibt.

Liebe Grüße 

SAndra

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vor 20 Stunden schrieb Joerg_1967:

Hallo Sandra,

ich wollte eigentlich auch eine mechanische Klappe haben. Dann kam das Beratungsgespräch beim Chefarzt

der Herzchirurgie und des Herzzentrums in Siegburg. Dieser kommt übrigens aus Leipzig, ist ein sehr netter
Arzt und hat sich viel Zeit für die Beratung genommen. Dort wurde mir die neueste Variante von biologischen
Aortenklappe empfohlen. Bei dieser Klappe brauche ich kein Marcumar. Aktuell nehme ich noch ASS 100, sonst nichts.
Ich hoffe, dass sie 15 Jahre und länger hält. Danach wäre sie wohl minimalinvasiv austauschbar.
Hat auch zur Demonatage eine Sollbruchstelle. Schau mal unter "Inspiris Resillia". Die erste 3 Jahresstudie ist da.

 

Ich hätte aber auch jede andere mechanische Klappe nehmen können. Die Entscheidung lag bei mir.

 

Aktuell führe ich nach ca. 3 Monaten ein fast normales Leben. Ich hab noch ein paar Bewegungsschmerzen und merke
halte Wetterwechsel.

 

Montag geht´s beim Hausarzt zum Klappencheck.

 

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

 

Viele Grüße

... Jörg

 

 

 

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Danke Joerg,

Mit dieser Variante werde ich mich auch auseinandersetzen und dazu Infos einholen. Mich stört ja auch der Fakt mit den Blutverdünnern..da wäre die biologische Klappe von Vorteil und wenn sie dann minimal invasiv austauschbar ist, wäre das ja super. 

Ist bestimmt nicht bei jedem Krankheitsbild möglich? Werde mich beim Arzt mal informieren. 

Alles Gute morgen beim Klappencheck!!

Liebe Grüße 

SANDRA

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Hallo Sandra,

danke! 

In einem anderen Thread wird gerade über die Ozaki Methode diskutiert.

Im Thread ist Benny, der selber Herzchirurg ist, sehr aktiv.

Vielleicht informierst Du dich da mal und fragst Benny, ob es in Deiner Nähe Herzchirurgen gibt die das machen können.

 

Viele Grüße

... Jörg

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Hallo Sandra,

 

ich selbst habe nur einen Occluder über die Leiste bekommen.Dieser wurde zwischen den Herzvorhöfen gesetzt, da ich ein PFO(kleines Loch zwischen den Vorhöfen) und ein Septumaneurysma hatte. Ich hätte es auch per Herz Op machen können, muss allerdings sagen, dass es eine perfekte Entscheidung war. Da ich schon sehr lange als Op Schwester in der Herzchirurgie arbeite, kannte ich natürlich sehr gut das Für und Wieder.

Ansonsten habe ich eine Schwester die vor 40 Jahren eine Aortenkunstklappe ( damals Björk Shiley) bekommen hat und völlig problemlos damit zurecht kommt.

Übrigens am meisten schmerzen die "weichen" Drainagen beim ziehen da diese so nachgeben.Die harten Drainagen sollen wesentlich besser sein.Das haben wir zumindest als Feedback im Op bekommen.

Lg Shirley

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Hallo Sandra,

 

du musst dich nach der OP in Geduld üben und deinem Körper die Zeit geben die er braucht um wieder gesund zu werden. Das musste ich auch erst lernen. 

Einen Brustgurt wie Thomas ihn beschrieben hat, hatte ich nicht.
Mit dem klicken der Klappe komme ich gut klar, ich höre es mal leiser mal lauter und die meiste Zeit höre ich nichts. Ab und an sagt meine Tochter ich höre deine Klappe und ich habe nichts gehört. :D

Da ich mich vor der OP (so wie du) umfangreich informiert habe, wusste ich das Klicken/Ticken auf mich zukommt und habe es akzeptiert.

Vor dem ziehen der Drainageschläuche hatte ich einen großen Respekt, es tat weh war aber auszuhalten. In Anbetracht der Tatsache das es die Heilung fördert und ich gesehen habe was darüber abgeleitet wurde, eine gute Sache.
Der Blasenkatheter hat mir null Probleme bereitet. Er war praktisch, da ich die ersten Tage nicht in der Lage gewesen wäre eine Toilette aufzusuchen.
Für die mechanische Aortenklappe habe ich mich entschieden weil sie in der Regel lebenslang hält. Eine biologische Klappe muss erneuert werden und das vielleicht schon bevor sie 10 oder 15 Jahre alt ist, das wollte ich auf gar keinen Fall.
Zwischen Entlassung aus dem Krankenhaus und Antritt der Reha hatte ich 10 Tage Zuhause, so konnte ich noch Kräfte sammeln.

 

Viele Grüße

Silvia

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