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Mitralklappeninsuffizienz - wo gehts hin??


profi

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Steffi, ich mag Fischköppe. Als Kind war ich jahrelang mit meinen Eltern zum Urlaub in Borkum. Text und Melodie von "wenn die Nordseewellen trecken an den Strand" habe ich noch drauf. Uns zieht es im Urlaub immer wieder gaaaanz nach Norden. Am liebsten bis es nicht mehr weiter geht.

Gruß

Wolfgang

 

Ps heute Regen, Berggipfel in Wolken, Nebelschwaden über Tegernsee und Rottal-Egern

bearbeitet von profi
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heute ist dann doch noch die Sonne raus gekommen. In doppelter Hinsicht. Einmal die richtige Sonne vom weiß-blauen Himmel und dann noch mal in Form eines "herzchirurgischen Konsils"  (ja so steht es auf dem Therapieplan). 1x die Woche kommt nämlich einer der Kardiologen aus Bogenhausen hier an den Tegernsee und sieht nach den Patienten, die sie operiert haben.

Aus meiner Sicht checken die im 4-Augenprinzip den Reha Verlauf und alle Untersuchungsergebnisse und die erhobenen Daten der abgelaufenen Woche und gehen mit dem Patienten noch mal alles durch.

Man kann wirklich alles loswerden, was man an Fragen hat und bekommt Antworten, die man auch versteht. Wir haben lange über die unsinnigen Träume gesprochen, die ich aktuell habe, dass ich manche Begriffe nicht erinnere und meiner Frau in den letzten beiden Wochen öfter Recht geben musste, weil ich was vergessen oder durcheinander gebracht habe. Das alles wird mich wohl noch einige Wochen begleiten und ist der Preis, den man für die Narkose bezahlt.

Aber es wird einfacher, wenn man weiss, dass ist "normal" und vergeht wieder.

So, das war's für heute. Eine Zusammenfassung der letzten Woche, diesmal mehr über den speziellen Kosmos hier, ist in der Mache.

 

Liebe Grüße und verliert nicht den Mut!

Wolfgang

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Lieber Wolfgang,

vielen Dank für deine Zeilen!

Ich stimme dir vollkommen zu: es ist klar, dass das Thema Herzoperation angstbesetzt ist. Wer davor nicht zumindest einen Heiden-Respekt hat, ist nicht normal! Umso bitterer ist es, dass sich im Netz entweder verwirrende und unverständliche Fachinformationen mit Ausdrücken wie „Letalität“, „Mortalität“, „Überlebensrate“ oder vielfach Artikel mit negativer Tendenz finden, sobald man Google bemüht.

Den Link kenne ich – und ich hab ihn nicht zu Ende gelesen. ;-)

Es wurden allein im letzten Jahr 32.000 Klappen operiert, in Deutschland. Und da kann man sich denken, dass der Bedarf von Patienten riesig ist, einmal wirklich abseits der hohen Wissenschaft zu erfahren, wie es Betroffenen akut ergeht und dass es MACHBAR ist, diese Operationen mit Optimismus und Mut durchzustehen.

Genau deshalb kam ich selber ja in dieses Forum.

Zu der Zeit war ich auch mal wieder auf dem Revoluzzer-Trip und befand mich gerade in der „Nur-über-meine-Leiche!“-Phase. ;-)

Wenn man es genau bedenkt, ähnelt es wohl den Trauerphasen: Nicht wahrhaben wollen, Wut (Emotionen), Loslassen, Akzeptanz/Neuanfang.

Wahrscheinlich kann uns niemand diese Phasen abnehmen – denn es ist ja eine existenzielle Entscheidung, die den Kern unseres Lebens erschüttert und alle Selbstverständlichkeiten infrage stellt.

 

Dank deiner Berichte hier hat sich meine Wut-Phase auf wenige Tage verkürzte und die Loslassen-Phase habe ich sozusagen übersprungen und jetzt bin ich direkt mit dem Neuanfang beschäftigt.

Es ist immer ein Unterschied, sich auf Klinik-Websites anzuschauen, was man mit dem Patienten so macht, nach der OP (und zu staunen, wie schnell man wieder aus dem Bett gescheucht werden soll) und den Bericht von jemandem zu lesen, der das gerade am eigenen Leib erlebt.

Ganz viele Fragezeichen, die durch den Kopf geistern, erledigen sich da von selbst.

 

Deine Art, mit der Operation umzugehen, dein Optimismus, das Augenzwinkern, das du selbst in den Momenten behalten hast, in denen du an deiner Technik und Wasserkrügen verzweifelt bist – das alles hilft! Mir und mit Sicherheit vielen, vielen anderen, die über diese Seite hier stolpern, auf der Suche nach einem Halt.

 

Du machst alles richtig! Und wenn es in wenigen Tagen bei mir losgeht, habe ich ein Vorbild vor Augen, an das ich mich halten kann. Ich weiß, ich werde beim ersten Wasserkrug, den ich in Hauspuschen aus der Küche wuchte, an dich denken. Ich werde grinsen, wenn ich den Inhalt auf dem Bett statt im Glas verteile und ich werde innerlich meinen Hut ziehen, wenn ich zum ersten Mal die Treppen hoch schleichen muss. ;-)

 

Die Idee mit dem Projekt ist klasse. Ich nenne es Generalüberholung. ;-) Und ja: um Hilfe bitten muss man plötzlich. Wird mir auch sehr gegen den Strich gehen. Aber es zählt das Gesamtergebnis. Und ohne die Profis ist das nicht zu schaffen.

 

Danke dir! Und versuch, auch ein bisschen die Ruhe zu genießen. Es ist ja eine Art Zwischenwelt, zwischen Krankenhaus und realem Alltag. Du musst was leisten – aber du darfst krank sein. Nimm dir einfach die Zeit, immer mal durchzuatmen und alles, was hinter dir liegt, ein Stück in der Ferne versinken zu lassen. Vor dir liegt eine sehr schöne Zukunft, genieß den Ausblick!

 

Liebe Grüße

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So, heute zwischen den Trainingseinheiten ein kleicher Bericht. WAs Grössers erfolgt morgen.

Der Entlassungstermin steht fest. SPätestens am 19.09. ich versuche aber schon am Samstag nach dem Training rauszukommen. Heute bin ich "Freigänger". Den Tag verbringe ich mit meiner Frau im Achenseegebiet, die Nacht komme ich wieder her. Seit dem 04.07. war ich nicht mehr im Ferienhaus und habe solche Sehnsucht danach.

 

Gestern Abend noch mal grosses Theater: sonnenuntergang, lauer Spätsommerabend und ein Trompeter der Blaskapelle Bad Wiessee spielt nicht weit Il Silencio und Amazing Grace und andere Songs.

Herzerweichend und tolles Programm für die Touris. Weraber wie ich sein halbes Leben in Bayern verbracht hat, weiss natürlich, dass der vermutlich am Sonntag Konzert hat und schlichtweg üben muss. War aber trotzdem schön. Und er hat gut gespielt.

 

Gruß

Wolfgang, der jetzt aufs Ergometer muss.

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So heute wie angekündigt. der nächste REHA Bericht

 

 

Die Reha-Klinik – ein komplizierter Kosmos

Nach fast 2 Woche in der Reha ist mir klar, so eine Klinik ist ein sehr komplizierter Kosmos und vermutlich deutlich schwieriger zu führen als ein Industrieunternehmen oder ein Krankenhaus. Sehr unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Erwartungen und Sorgen sowie Aufgaben und Pflichten treffen aufeinander.

 

Die Patientenseite ist schon wegen des Krankheitsbildes (hier: orthopädische Probleme, Herzprobleme, Magenprobleme) und der unterschiedlichen Versicherungstypen verschieden. Selbst bei den Herzpatienten muss man unterscheiden: die Infarktpatienten, die Bypass- und Stentpatienten und die Klappenpatienten.  Jede Gruppe hat andere Anforderungen.

Dann gibt es bei den „Patienten“ noch die Gruppe der „Begleitpersonen“, die auch in der Klinik leben oder zu Besuch kommen. Die sind (mehr oder weniger) gesund und haben allenfalls freiwillige Anwendungen und ansonsten Freizeit.

 

Die Personalseite ist nicht weniger unterschiedlich: das ärztliche Personal, das therapeutische Personal, das Pflegepersonal, das Servicepersonal (im Restaurant und für die Zimmer), das Empfangspersonal, das Hausmeisterteam, das Küchenteam, die „Administrativen“ hinter den Kulissen und nicht zu vergessen, die Mitarbeiter in der Therapieplanung . Wahrscheinlich habe ich aber trotzdem noch jemanden vergessen. Unterschiedliche Aufgaben, unterschiedlicher Kontakt zu den Patienten und aus meiner Sicht sehr wohl auch  „dankbare“ und „undankbare“  Arbeitsgebiete. Alle Mitarbeiter müssen perfekt zusammenwirken, damit der Patient sich wohlfühlt - wenn er sich den wohlfühlen will!

 

Genau an diesem Punkt habe ich, zumindest bei einigen Patienten, durchaus meine Zweifel. Ich meine damit nicht diejenigen, die sich ängstigen und Sorgen machen, wie weit denn ihre Gesundheit wieder hergestellt werden kann, denen ist mit einem Lächeln, mit etwas Zuwendung und Anteilnahme gut zu helfen.

Ich meine diejenigen mit den überzogenen Erwartungen, was ärztliche Kunst, Therapie-Erfolg und  Serviceleistungen im umfassenden Sinn, betrifft.

 

Wir sind hier nun mal nicht in einem Hotel, sondern in einer Klinik und es geht nicht um Erholung und Freizeitaktivitäten, sondern um Rehabilitation. Der Patient ist nicht Kunde sondern Klient, d.h. zur Mitwirkung am Erfolg „verpflichtet“. Wie er mitwirken soll, sagt ihm der Therapieplan, der täglich neu erstellt wird. Zu blöd, wenn er gerade mal wieder nicht zu der individueller Freizeit- und Besuchsplanung passt (Samstag-Sonntag ist ja eh fast immer frei, es wird aber freiwilliges Training empfohlen). Da versucht man dann schnell mal noch nachträgliche Änderungen durchzusetzen, sich den Plan passend zu machen und macht sich keine Gedanken, was da alles dranhängt.

 

Das Essen und der Service im Restaurant – ein unerschöpfliches Thema! Beruflich war ich nun wirklich oft „aus essen“ und habe tatsächlich auch bessere Restaurants gesehen. Aber viel, viel mehr deutlich schlechtere. Ich hätte nicht die geringsten Bedenken, hier mit meinen Geschäftspartnern zu Essen und bin mir  sicher, es gäbe keine Enttäuschung und keine Kritik. Und dennoch gibt es offene oder unterschwellige Meckerei („Wie das schon aussieht“!; „Keine Eier zum Frühstück??“; „Wieder viel zu süß“; „Das war ja nun gar nichts!“) . So viele „Sterneköche“ kann es gar nicht geben, wie hier  - glaubt man den Kommentaren - daheim auftischen. Es scheint mir aber immer eine besondere Spezies zu sein, die an diesem Bereich „auffällig“ ist. Und schließlich kann man ja sein Mittags- und Abendmenü auswählen.

 

Fazit

 

Ich jedenfalls bin nicht hier, um mich über irgendetwas aufzuregen. Wartezeiten beim Blutdruckmessen? Ich kann ja eh‘ nicht weg. Therapieplan? Ich richte mich danach, weil ich das Maximum von hier mitnehmen will. Viel zu tun im Pflegestützpunkt? Dann komme ich eben später wieder. Unterfordert? Da mache ich meine Übungen!

Hier arbeiten so viele Gruppen zusammen, damit es mir (wieder) gut geht. Da ist ein freundliches Wort; Nachsicht, wenn etwas nicht perfekt läuft; ein Lächeln oder auch einfach mal ein „Danke“ doch wirklich nicht zu viel verlangt. Oder?

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Und noch eine Kleinigkeit:

 

Die Zwerge sind wieder da! Vor der Herz-OP haben sie des nächtens heimlich an meiner Kleidung gewerkelt und alles enger gemacht. Jetzt haben sie das Programm gewechselt und machen alles weiter.

wenn ich da einen erwische!

 

Gruß und grins

Wolfgang

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Wolfgang, ich freue mich für Dich, wenn Du entlassen wirst, aber mir werden Deine tgl. postings sehr fehlen.Du lässt uns wirklich ganz toll teilhaben.

Gruss Steffi

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Leute, irgendwie habe ich heute einen Durchänger. War ein paar Stunden daheim und bin in den Bergen gewandert, nein, nichts Steiles. Und jetzt rgenet es, ich konnte keinen gescheiten Abendspaziergang machen.

Irgendwie ziemlicher Mist. Mein Training am Ergometer und den Geräten habe ich aber heute absolviert, Pflicht und Kür, also 2 mal.

 

Übrigens merke ich beim "Beifahren" die Wunde noch ganz nett. Bremsen, beschleunigen und Kurven merke ich sehr deutlich. Langsam verstehe ich das 3 Monate nicht fahren dürfen etwas. Lange Fahrten gehen so bei mir sicher nicht. Auch nicht, wenn ich nebendran sitze.

 

Gruß

Wolfgang, morgen hoffentlich wieder besser drauf

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So, da bin ich wieder. Es hat die ganze Nacht ziemlich stark geregnet, aber zum Morgenspaziergang um 6:30 war es zumindest trocken.

Jetzt habe ich etwas getan, was ich die ganze Zeit schon tun wollte. Ich habe mich in die Bibliothek gesetzt. So was gibt es hier, ganz klassisch. Mit Stuckdecke und eingelassenen Regalen und Schränken, in denen Bücher stehen und Fensterbänken und Bücherborden, auf denen Bücher über verschiedene Maler und Stilrichtungen ausliegen. Ich sitze auf der Couch und habe die Füße auf einem gepolsterten Hocker -Fouton wäre wohl der Fachbegriff - hochgelegt. Comme Dieu en France! Allerdings ist das Muster des Teppichbodens eher britisch.

Es sind noch 2 Patientinnen hier, die Zeitunglesen. Man hört nur das Knistern der Blätter beim umblättern. Wie in einer anderen Welt! Fehlt nur noch ein Whisky.

 

Das Wetter ist ein dauernder Wchsel zwischen Regen und kleinen Aufheiterungen, der Himmel ist nicht weiß und blau sondern eher grau mit ab und zu etwas blau. Und es ist ziemlich kalt. Ich denke knapp 2-stellige Temperaturen. Auch das ist Bayern, aber das mögen die Touristen dann nicht so gerne. Es wird ja schon länger Herbst aber jetzt kann man es wirklich nicht mehr übersehen. Bei den HInbuchenhecken fangen die Blätter an, sich zu verfärben. Morgens liegt Nebel über dem See. So geht's dahin!

 

Gestern war mein Tischnachbar dann abends noch ganz aufgeregt. Hatte er doch nachmittags in der Eisdiele in Bad Wiessee neben Ulli Höneß gestanden. "Stellen Sie sich vor, der Ulli Höneß. Neben mir!" Da gewinnt die REHA natürlich sofort an Wert. Leider war ich nicht ganz fit im Kopf und habe ihn nicht gefragt, wen er eigentlich meint und ob ich den Menschen kennen müßte. Wäre vielleicht auch zu gemein gewesen. Ich wollte mich hier ja vorbildlich benehmen. Wichtig war ihm auch, dass er auf der Rundfahrt mit dem Schiff das Haus von Neuer (der, der die Bälle immer festhält) gesehen hat. Es gefällt ihm aber nicht. Hoffentlich kann der Neuer das verschmerzen!

 

Jetzt werde ich gleich mit dem Doc wegen des Entlassunstermins verhandeln. Der 12. ist ja ein Montag und Sonntag ist hier außer "eigenverantwortlichem Training" nichts. Samstag ist vormittags wenigstens noch Ergometertraining. Also ist mein Ziel, am Samstag nach dem Ergometertraining hier auszuchecken. Mal schaun ob er sich drauf einläßt. Spart der Krankenkasse und mir etwas Geld.

 

Aktuell schreibe ich an der Zusammenfassung über den therapeutischen Teil der REHA. Den werde ich dann pünktlich zur Entlassung online stellen. Morgen versuche ich mit der Koronarsportgruppe Kontakt aufzunehmen, damit es gleich auch daheim weitergeht.

 

 

So, das war's erst mal für heute.

 

Liebe Grüße, verliert nicht den Mut! Und beim wem die OP immer nächerkommt und kurz bevorsteht: bleib(t) gelassen und zuversichtlich. Und denk(t) vielleicht an den Vers "und ob ich schon wanderte im finsteren Tal ..." ! Und fühle Dich / Fühlt Euch "von hohen Kräften wundersam geborgen ..."

Wolfgang

bearbeitet von profi
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Servus Wolfgang,

das hört sich doch alles bestens an und wenn ich deine Posts vor einigen Wochen noch in Erinnerung habe, einfach Erstaundlich wie schnell alles vergeht und man weitermacht.

 

Liebe Grüße vom Chiemsee - Fanny

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Fanny, Du hast völlig recht. Es ist schon unglaublich, dass ich 1 Monat nach der OP entlassen werde und jemand, der mich nicht ganz genau kennt, nicht mehr merkt, dass/was war.

Ich bin gestern noch mal "geschallt" worden und die Docs waren absolut begeistert. Einer meinte, dass das "der Perrier" auch nicht besser hätte machen können.

Aktuell schreibe ich am letzten Teil des Reha-Blogs. Ich brauche aber noch etwas Zeit. Langsam dämmert mir, dass ich bald von "unter der Käseglocke" wieder in die reale Welt zurück muß. Aber auch dabei fühle ich mich schon etwas als Glückspilz: dank meines Entschlusses, etwas eher in den Ruhestand zu gehen, kann ich es ja langsamer angehen. Ich muß nur machen, was ich mir selbst auflade. Aber da muß ich noch dran arbeiten, dass das überschaubar bleibt.

Bis bald und verliert nicht den Mut.

Wolfgang

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Ally, dann hat ein ganz Großer an Dir gearbeitet. Bei allen Diskussionen mit den Ärzten hört man hier heraus, wie viel Respekt die vor bestimmten Kollegen und vor bestimmten Kliniken haben. Wir waren zweifellos bei Virtuosen ihres Faches und in Kliniken, die ebenso Benchmark Charakter haben.

 

Am Sonntag steht bei mir die Entlassung an (Samstag ist noch "Programm"!). Jetzt laufen langsam alle Untersuchungen an Langzeit EBG, Lungenfunktionstest, vermutlich noch mal Schallen etc.

Das BelastungsEKG möchte ich aber wieder in der Kardiologie in Weilheim machen lassen, damit die einen sauberen Punkt zum Aufsetzen haben.

 

Heute bin ich mit meiner Frau "Schifferl" gefahren und habe mein 1. Bier nach der OP getrunken (Natürlich aus der Klosterbrauerei Tegernsee). Nur im Bräustüberl war ich noch nicht, aber da bin ich ja schon mal öfter. UND: 22.553 Schritte = 16.02 km zurückgelegt.

 

Gruß und grins (s geht wieder!)

Wolfgang

 

 

Ach fast hätte ich es vergessen:  DER DOC HAT GESAGT, ICH DARF NACH DER ENTLASSUNG GLEICH WIEDER SELBST FAHREN!!!! weil mein Allgemeinzustand so gut sei! Juchu!!! Kann's kaum glauben.

bearbeitet von profi
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Dazu habe ich jahrelang recherchiert. Falls ich mich mal operieren lassen müsste, von wem ich mich operieren lasse. Er war der Schüler von Carpentier und hat die Technik mitentwickelt... Du bist schon voll im Leben mit Bierchen und Schifferl...

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So, gestern gab es noch jede menge Untersuchungen u.a. Langzeit EKG mit detailliertem Tagebuch meiner Aktivitäten. Und gestern war auch mein aktivster Tag, den ich heute mit einem Muskelkater büße. Das Entlassungsgespräch habe ich gerade hinter mich gebracht.

Es ist alles ok.

 

Und hier mein abschließender Bericht zur REHA:

 

Stärke zurückgewinnen – mit dem Therapieplan

Nach der Klappenrekonstruktion konnte ich erst mal nichts mehr. Nicht mal alleine pinkeln. Allerdings ist es erstaunlich, wie schnell sich der Körper regeneriert: bereits am 3. Tag nach der Operation konnte ich mit Hilfestellung einige Schritte gehen – und dann immer mehr auch ohne Hilfe.

Bei Herzklappenpatienten ist in der REHA, zumindest in der Klinik, in der ich bin, alles darauf ausgelegt, wieder an Stärke zu gewinnen. Körperlich aber auch geistig. Da ich durch meine rationale und unerschrockene Herangehensweise die Operation emotional ziemlich schnell und gut „weggesteckt“ hatte – was nicht bei allen Patienten der Fall ist - konnte man sich bei mir im wesentlichen auf die Wiedergewinnung meiner körperlichen Fähigkeiten konzen­trieren.

Hauptproblem war eher, mich zu einem moderaten Aufbautraining zu bewegen, weil ich von Anfang an (natürlich) zu viel wollte.

 

Mein Tagesablauf war in den letzten 3 Wochen im Grunde immer gleich und ganz bewusst auch von mir mit gestaltet:

Aufstehen um 6.00, selbständige Gewichtskontrolle mit offizieller Dokumentation, Blutdruckmessen (inoffiziell), Medikamente nehmen, Morgen­spaziergang (ca. 25 Minuten, etwa 3.900 Schritte, herzfrequenzkontrol­liert), selbständiges Training an den für mich freigegebenen Geräten, Duschen.

 

Frühstück 07.30, Zeitungslesen. Dann offizielles Blutdruckmessen, ggf. Zuckerkontrolle und Blutabnahme.

Über den Tag verteilt dann in variierenden Reihenfolge: Atemtherapie, Ergometertraining unter Aufsicht mit Blutdruckkontrolle und Messung der Herzfrequenz bei unterschiedlichen, steigenden Wattleistungen, Duschen, Ausruhen.

 

Für das Mittagessen (und Abendessen) habe ich grundsätzlich ½ Portionen geordert und in der Regel nicht alles aufge­gessen. Man kann jeweils am Vortag aus mehreren Menü­vorschlägen auswählen und die Menüs sind abgestimmt auf die Gesundheitsvorgaben oder Essgewohnheiten (cholesterinarm, Schonkost, vegetarisch etc.). der arzt in der Klinik hier hatte mir gesagt „nicht weiter abnehmen“, weil ich schon deutlich an Gewicht verloren hatte. Mein Ziel war aber eigentlich MBI 25 erreichen. Das ergebnis ist, dass ich sehr wohl noch etwas an Gewicht verloren habe, den  BMI 25 habe ich aber nicht ganz erreicht. Ich stehe jetzt bei 26. Auch gut.

 

Am Nachmittag, nach der Mittagspause Inhalieren, Rotlicht und Rücken­massage (im Sitzen zur Schonung des Brustbeins). Auf diese Weise bekam man die Probleme, die ich in meiner rechten Schulter habe (vermutlich Schonhaltung) gut in den Griff.

Zusätzlich an manchen Tagen EKG, Belastungs-EKG, Ultraschall und Besprechung der Resultate und des Fortschritts mit dem ärztlichen Direktor. Jede Woche mindestens eine Visite durch einem einen Kardiologen des Klinikum Bogenhausen. Die ärztliche Betreuung war wirklich hervorragend und es gab auch immer detaillierte Erklärungen, die man auch verstehen konnte.

 

Die Anwendungen sind in der Regel um 16.00 beendet und es bleibt Zeit für selbständiges Training, Entspannung oder Besuche.

 

Abendessen ab 17:30: ich nehme oft nur Obst und den Käse vom Buffet. Ab und zu (in 3 Wochen 3 x) 1/8 Liter Rotwein.

An das Abendessen habe ich habe einen ausgedehnten Abendspaziergang angeschlossen. Inzwischen bin ich nicht nur doppelt so schnell, wie in der ersten Woche, ich schaffe jetzt auch die gesamte Uferpro­me­nade von Bad Wiessee am See entlang und zur Klinik zurück. Das sind ungefähr 2 Stunden und etwa 8 km ohne Pause. In der ersten Woche schaffte ich mit Mühe nur allenfalls die Hälfte des Weges. Daran kann man sehen, wie schnell sich der menschliche Körper erholen kann – nicht vergessen, die OP war am 11.08.2016 !

 

Eine Therapieform, die ich am Anfang immer belächelt habe, ist inzwischen für mich zu einem ganz wichtigen Baustein geworden: die Atemtherapie. Ich hatte im Anfang wirklich Probleme mit der Luft und musste mächtig schnaufen. Das ist inzwischen komplett ver­schwun­den und ich habe ausreichend Lungenvolumen, um neben dem Gehen auch noch zu ratschen.

Und auch der Muskelentspannung kann ich nun zumindest etwas Gutes abgewinnen und bin nicht mehr ganz auf dem „nutzt zwar nix, schadet aber zumindest nicht“-Standpunkt. Man muss sich drauf einlassen (wollen), dann hat man auch einen (bei mir kleinen) Effekt.

 

Wenn ich am 11.09.2016 dann entlassen werde, sind seit meiner Operation exakt 4 Wochen vergangen. Wie ich eingangs schon geschrieben habe, ich konnte am Anfang nicht mal mehr selber pinkeln.

 

Heute abe ich das Ergebnis des 24-Std EKG bekommen und wir haben die Werte mit meinen Notizen zum Tagesablauf gestern verglichen. Alle meine Aktivitäten lassen sich in dem EKG exakt nachweisen und auch genau so, wie es zu erwarten gewesen wäre. Mein Herz und mein Körper verhalten sich und reagieren einfach nur gesund!

Wenn ich den Fortschritt nicht selbst erlebt hätte, würde ich ihn nicht für möglich halten.

 

Allerdings  darf man nicht vergessen, dass die „Klappenpatienten“ auch einen großen Vorteil haben. Sie sind nach der Operation in der Regel gesünder als vorher  - wenn keine zusätzliche bzw. weiter­gehende Schädigung des Herzens vorliegt. Da tut man sich mit der Erholung etwas leichter, auch im Kopf! Ich habe daran gedacht, was ich alles zukünftig wieder bzw. noch besser können werde. Nicht daran, wo ich eingeschränkt sein könnte. Ich stehe sicherlich aber auch da, wo ich stehe, weil ich mich an den Therapie­plan gehalten, nichts gestrichen, alles mitgemacht und selbständig viel trainiert habe. Dabei habe ich mich immer auch strikt an die Vorgaben der Thera­peuten und die von ihnen gesetzten Grenzen gehalten; immer knapp am Limit, nie darüber.

 

 

Ich habe ja schon eingestanden, mit einer kritischen Einstellung in die REHA gegangen zu sein. Letztlich habe ich die 3 Wochen als eine sehr aktive Zeit erlebt, in der ich wieder fast meine alte körperliche Stärke zurückgewonnen habe. Vermutlich erkenne nur ich selbst, wo ich noch ein klein wenig zurück bin. Und ich erkenne genau, dass es mir insgesamt viel besser geht, dass ich weniger angestrengt bin und gelassener. Menschen begegne ich etwas wohlwollender. Ich führe das darauf zurück, dass ich nicht mehr unterschwellig eine Abwehrhaltung gegen zusätzliche Belastungen aufbaue.

 

Und noch was bleibt mir: Ohne die zunächst ohne Symptome verlaufende Mitralklap­peninsuffizienz wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen, die Möglichkeit ein Jahr eher in den Ruhestand zu gehen, zu nutzen. Und als ich mich dann entschieden hatte und alles klar war, kam der Körper an und forderte sein Recht ein. Mit aller Konsequenz. Am 30.09.2016 endet mein aktiver Dienst. Ab dann kann ich so viel oder so wenig arbeiten, wie ich mag. Mir die Rosinen rauspicken. Das verdanke ich vielen, vielen Menschen (und nicht nur Ärzten!) im Krankenhaus Weilheim, im Klinikum Bogenhausen, hier im Klinikum im Alpenpark in Bad Wiessee und natürlich auch und ganz besonders meiner Frau. Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen.

 

Ein letztes Wort zur Klinik im Alpenpark:

Ich hoffe natürlich inständig, dass der Fall nicht eintreten möge, aber eines ist für mich klar: in die Klinik im Alpenpark würde ich immer wieder gehen und ich werde die Menschen, die mich hier umsorgt haben, vermissen.

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Heute hatte ich wieder "Freigang" mit der Familie. Wir sind die Zillertalhochstrasse gefahren (ich habe mich fahren lassen). Das machen wir, obgleich wir die Gegend kennen, so alle 2 Jahre. War sehr schon.

 

Ich habe schon bezahlt, meine Sachen teilweise heute schon der Familie mitgegeben und ein Teil ist sicher schon in der Waschmaschine. Morgen um 9.00 wird die Käseglocke abgehoben und ich bin frei. Mit allen Vor- und Nachteilen. Aber ich freue mich auf zu Hause.

Aktuell laufen für Ende der Woche schon Termine auf ...

 

gruß

Wolfgang

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Hallo Wolfgang,

 

schön das du jetzt wieder nach Hause kannst,

 

Deine Berichte aus dem Krankenhaus und der REhA, haben sich für mich sehr gut gelesen,

habe ich mich doch dabei wiedergefunden,

 

Auch ich war sehr schnell wieder sehr fit, obwohl ich 4 Wochen mit einem Keim und V.A.C. Verband rumlief,

Das hat mich aber zu keiner zeit im Bett gehalten. Hatte alle 3 Tage den Wechsel des Verbandes, und das mit einer Kurznarkose

 

Hatte auch einen Schrittzähler mitgenommen um zu sehen was ich so auf dem Krankenhausflur laufe.

 

In der Reha, bin ich in jeder Pause und nach Behandlungsende spazieren gegangen, wichtig war für mich, das Teppensteigen,

da ich in der 4. Etage wohne ohne Fahrstuhl

 

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.

 

Gruß Marion

bearbeitet von Marion Hut
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Hi Wolfgang!

 

Alles Gute und willkommen in der "Welt ohne Käseglocke"...      :rolleyes:

So wie dein Genesungsprozess voranschritt, sollten dich keine größeren Schwierigkeiten mehr erwarten.

Du rockst das!

 

Lieben Gruß,

Birgit.

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So, liebe Leute, die Käseglocke ist weg!

 

Gestern hat mich meine Frau um 09.00 in Bad Wiessee abgeholt und wir sind erst mal ins Ferienhaus und dann gleich auch los "kleine" Wanderung. Schöner, schattiger Weg so auf halber Höhe am Berg lang mit tollen Aussichten. Allerdings geht's gleich zu Beginn auf knapp 2 km etwas mehr als 250 Höhenmeter (Höhenmeter sind immer nach oben, für die Leute aus dem Norden! Nach unten wird nicht gezählt). Früher - wir sind den Weg schon oft gegangen - war die Regel, ich gehe los und warte dann oben geraume Zeit auf Frau und wer sonst noch so dabei ist. War diesmal auch so - fast. Zwischen drin habe ich 2x kurz Halt gemacht, um die Herzfrequenz von 105 wieder auf unter 90 zu bekommen. Oben musste ich dann immer noch warten. Meine Frau musste aber auch den Rucksack tragen, was sie sonst nicht muss.

Also, alles gut. Wir sind dann insgesamt etwa 4 Stunden unterwegs gewesen, aber nicht soweit gegangen, wie wir es normalerweise tun. das Wetter wurde etwas schlechter und wir wollten ja nicht gleich übertreiben.

Aktuell bin ich daheim, weil ich vom Hausarzt Rezepte wegen der Medikamente brauchte. heute Nachmittag geht es aber wieder in die Berge bis zum Mittwochabend. Ist ja von uns aus nicht weit. Könnte mir vorstellen, das mache ich dieses Jahr noch mal mit den E-Bike meiner Frau. Habe ich schon mal mit dem Mountain-Bike gemacht, aber das muss dann heuer doch noch nicht sein.

 

Also, alles im grünen Bereich. Bis auf die blöde Post, die hier rumliegt und die ich nun bearbeiten muss - da wäre ich gerne wieder unter der Käseglocke.

 

Bis dann - nicht den Mut verlieren.

Wolfgang

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Also, die Post ist immer noch nicht bearbeitet.

 

Dafür habe ich relativ viel gesportelt. Heute Morgen ganz früh, meinen Morgenspaziergang am See entlang, etwas mehr als 6.000 Schritte. Nachmittags bin ich in Begleitung (und unter Kontrolle)  eines Freundes von uns zum Starnbergersee geradelt und dann am Ufer entlang bis Ambach (und zurück). Das sind 38 km. Alles klar, keine Problme.

 

Gegen Abend war ich noch beim Hausarzt wegen Blutdrucks, der mir mit Werten (systolisch) um 150 herum etwas hoch erscheint. Allerdings gab es hier Entwarnung. Wir warten erst mal ab.

 

Und morgen schaue ich dann vielleicht nach der herumliegenden Post ...

Beste grüße und verliert nicht den Mut

 

Wolfgang

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Wolfgang, du bist der Hammer! Deine Genesung ist ja bilderbuchmässig. Du wirst zur Post kommen, denn auch in Bayern soll das Wetter schlechter werden

bearbeitet von steffi
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