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Leben, aber wie?


rarasc

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Hallo rarasc,

 

ich finde die Stolpersteine wichtig. Sie fordern einen permanent auf, aufzupassen und aufmerksam zu sein, damit man nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Bedenklicher ist schon, daß Du Dir immer noch Deine kleine heile Welt vorstellst. Damit belügst Du Dich selbst, da hat Hanny recht. Die gibt es für uns nicht mehr. Aber es gibt eine Welt auch für uns, und die ist schön und lebenswert. Wir dürfen leben und sie gestalten. Das sollte neue Kraft und Lebensmut in uns wecken. Jammern und der kleinen heilen Welt nachtrauern hilft da garnicht weiter. Aber Du gibst den Kampf nicht auf, schreibst Du. Das ist gut so und Du schaffst es. Du bist stark, das weiß ich. Viel Glück auf dem Weg!

 

Ganz "herz"lich, Peter

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Meine kleine heile Welt ist für mich eine Etappe, von der aus ich versuche kraft zu schöpfen und es gelingt mir immer öfter. Alles andere um mich herum blende ich einfach aus und ich lasse es nicht mehr zu, mich bedrängen zu lassen. Es waren sicher zu viele "Baustellen", mit denen ich nicht fertig wurde. Durch Selektion und "Begrenzung" ist es mir gelungen, Prioritäten zu setzen und irgendwann kann dann auch gerne noch etwas dazu kommen, das bestimme ich jetzt selbst ganz konsequent und es macht mich stärker als je zuvor. Wie einfach doch Lügen sind.

 

Die Geschichte vom Blinden im Krankenhaus, der etwas beschrieb, was es gar nicht gab, brachte mich auf die Idee, mal zu versuchen, dem Blinden zu folgen und etwas zu sehen, was es nicht gibt. So kam ich auf "meine" kleine heile Welt. Ich verteidige sie solange, bis sie Wirklichkeit wird oder überflüssig, weil sie ja sehr unrealistisch ist. Selbst wenn die kleine heile Welt mit harter Realität zerfetzt wird, sie ist erst einmal in meiner Vorstellung verankert. Ein schöner Traum ist gelegentlich schon in Erfüllung gegangen. Weil Lügen ja nicht so gern gesehen werden, ersetze ich sie wieder mit meiner Phantasie. Im Moment lebe ich in dieser Phantasie und es ist gut so...

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Hallo rarasc,

 

dann hoffe ich mal für dich, das der (Lügen)-Phantasie-Zug langsamer fährt und dich der Wirklichkeitszug nicht schnell von der Seite überholt und du überrascht bist mit welcher Geschwindigkeit das Leben an dir vorbeirauscht in deiner geträumten "heilen" Welt.

Stell dir deine Weichen der Gleise so wie du sie für richtig hältst..

 

Alles Gute wünsche ich dir dafür.

Sunny

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Hallo rarasc,

...

Stell dir deine Weichen der Gleise so wie du sie für richtig hältst..

 

Alles Gute wünsche ich dir dafür.

Sunny

Hi Sunny,

es ist mir geglückt, gestern bei der Therapiestunde ein Gefühl der Überlegenheit entwickelt zu haben. Die Psychologin, die jetzt auch Psychokardiologie anbietet, hatte dieses Ungleichgewicht jedenfalls zugelassen und nicht versucht, die große Besserdenkerin zu sein.

Meine Zweifel an dem korrekten Op-Verlauf wischte sie nicht einfach weg, sie stellte denkbare menschliche Unzulänglichkeiten im Krankenhaus als unabänderbar so dar, dass man als Patient durchaus darüber nachdenken darf ohne aber die fachliche Kompetenz des Operateurs in Frage zu stellen.

 

Eine akrobatische Denkweise, die mich aber überzeugte, weil es Dinge sind, die der zwangsläufig unterlegende Patient nicht beeinflussen kann.

Sunny, ich danke dir für die guten Wünschen, es tut mir gut, wie du schreibst. Auf meiner kleine heilen Welt Welle möchte ich gern noch schaukeln bis ich stark genug bin, die harte Realität zuzulassen. Das Elend kommt ungefragt ohnehin auf uns zu wenn wir es nicht abwehren.

Mein Thema "Leben, aber wie" könnte ausbaufähig werden...

 

LG

rarasc

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Sunny, ich danke dir für die guten Wünschen, es tut mir gut, wie du schreibst. Auf meiner kleine heilen Welt Welle möchte ich gern noch schaukeln bis ich stark genug bin, die harte Realität zuzulassen. Das Elend kommt ungefragt ohnehin auf uns zu wenn wir es nicht abwehren.

Mein Thema "Leben, aber wie" könnte ausbaufähig werden...

LG

rarasc

 

Hallo rarasc,

 

danke für das Kompliment.. :) Ich könnte dieses Aufbaugedicht zwar auch zu den Geschichten im Smalltalk reinstellen, aber ich denke es passt jetzt sehr gut für dich...

 

Eine Treppe hat Stufen¸ hinab und hinauf,

genauso nimmt jeder Weg seinen Lauf.

Auch der des Lebens ist nicht immer eben,

das wär‘ zu einfach, das kann es nicht geben.

Denn nur immer oben zu schwimmen ist schwer,

das kostet viel Kraft und schwächt uns sehr.

Jede Stufe bedeutet im Leben ein Schritt,

ob hoch oder runter, man geht einfach mit.

Aufwärts hat man immer nur Glück,

man ist gesund und schaut niemals zurück.

Freude und Reichtum bestimmen das Leben,

wie kann es etwas Besseres geben?

Doch will man das immer, ist das immer gut?

Wo bleiben Herausforderungen, Leichtsinn und Mut?

Man muss auch mal zweifeln und traurig sein,

oder weinen und wütend sein ganz allein.

Misserfolg und Krankheit, Tod,

jeder kennt Verzicht und Not.

So geht’s im Leben treppab und treppauf,

mal oben, mal unten, das hält niemand auf.

Erfahrungen prägen und geben uns Recht,

nur Glück gibt es niemals, das ist nicht echt.

Doch geht man nie runter, braucht man nie rauf,

dann hört jedes Kämpfen im Leben auch auf.

Langweilig und öd wird’s, man bleibt einfach stehen,

kann nicht genießen und vorwärts gehen.

Darum ist es nötig, die Treppen zu steigen,

sie werden helfen, die Realität zu zeigen.

(Jürgen Heyer)

 

VlG

Sunny

bearbeitet von Sunny
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Hallo rarasc

Schön, dass "sie" dir symphatisch ist! :-) Das ist schon viel! Ich freue mich für dich. Ich glaube, Patienten die so "offen" sind in ihrem Denken, denen kann viel gelingen....

Alles Gute dir

ursela

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Hallo rarasc,

 

tu was gut für Dich ist, umgebe Dich mit Menschen, die dir gut tun und wenn Dir Deine kleine heile Weltphantasie hilft auf Deinem Weg ist auch das gut so. Ich selbst habe z.B meinen Bekanntenkreis angesehen und ihn um die Personen reduziert, die mir nicht gut tun. Das aber nicht klammheimlich sondern offen und ihnen dieses so begründet. Ballast abwerfen, die Baustellen reduzieren, das hilft mir sehr und es befreit und gibt mir neue Kraft, Neues, was mir gut tut oder gut tun könnte anzugehen.

 

Ganz "herz"lich, Peter

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Was mir gut tut, ist die Rückkehr zur selbstbestimmten Lebensform. Ich mach jetzt einfach, was mir gefällt und nicht das, was irgendjemandem gefallen könnte. Weil ich Probleme mit Batablockern bekomme, mache ich jetzt ein neues Thema auf:

 

"Betablocker mit garantierten Nebenwirkungen".

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Wieder ein vollkommen selbstbestimmtes Leben führen zu können, nach einer Herz-OP, ist ja doch wohl eine Illusion. Bestenfalls weitestgehend selbstbestimmt ist wohl nur möglich, denke ich. So wie es für das Leben allgemein Regeln gibt, die jeder selbst für sich aufgestellt hat und nach denen er lebt, so hat eine Krankheit wie diese neue und zum Teil strengere hinzugefügt. Das ist zu akzeptieren, ob man es will oder nicht, wenn es, das Leben, für einen selbst noch möglichst lange und möglichst unbeschwert dauern und es die Familie und die Umgebung nicht mehr als nötig belasten soll.

 

Ganz "herz"lich, Peter

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Hi Peter,

 

wer will schon vollkommen Leben? Mir sind in letzter Zeit derart häufig Unzulänglichkeiten passiert, dass ich mich absolut von dem Anspruch einer Perfektion verabschiede. Es gelingt mir immer besser, Fehler zuzulassen und wenn ich sie erkenne, bereinige ich sie ganz leidenschaftslos und gut iss. Damit bleibt mein selbstbestimmtes Leben auch eingeschränkt lebenswert und ich mach jetzt das Beste daraus.

 

Es klappt, versuch es auch mal.

 

Die organische Einschränkung ist lenkbar und wenn man sie beherrscht, so wie ich es zumindest versuche, dann ist das so eine Art Sieg. Es macht stark und die Familie sowie die Umgebung profitiert mit.

 

LG

rarasc

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  • 1 month later...

Bin jetzt wieder mit Betablocker konfrontiert und versuche es zunächst einfach so als Notwendigkeit anzunehmen,ohne mich mit den Nebenwirkungen zu befassen. Sollte etwas auffälliges passieren, werde ich versuchen, auf andere Präparate hinzuwirken...

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Hallo rarasc,

wenn ich so auf die letzten Wochen und Monate zurückblicke, fällt mir immer häufiger auf, wie gut du gelernt hast, mit deinem Schicksal umzugehen. Das ist schon erstaunlich. Mein Motto "Jedes Übel hat sein Gutes" bestätigt sich für mich immer wieder. Und ich sehe jetzt auch bei dir, dass du dein Übel im Griff hast, bevor es dich in den Griff kriegt. Weiter so.

 

lg Helga

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Hi Helga,

 

danke für die Motivation. Du hast mit deiner Sichtweise einen erheblichen Anteil an dem positiven Verlauf meiner Genesung. Inzwischen ist eine Woche mit 1/2 Bisoprolol um und ich erhöhe auf 1/2-0-1/2 von 2,25 mg, dies entspricht dann auch der Empfehlung des Kardiologen, zu dem ich nicht mehr gehe. Der Blutdruck liegt immer noch bei 136/77 mit 66 Puls, ich weis aber auch nicht, wo das Ziel liegt. Nebenwirkungen habe ich noch nicht bemerkt...

 

LG rarasc

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