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Leben, aber wie?


rarasc

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Hallo rarasc,

 

ich finde du hast hier bereits phantastische Hilfestellungen und Ratschläge bekommen.

Ich weiß, indem man sieht dass es Anderen schlechter geht als einem selber, geht es einem nicht automatisch besser. Es relativiert aber den Leidensdruck mitunter erheblich. Sicher gibt es unterschiedliche Möglichkeiten seine Probleme anzugehen, aber Eines ist doch klar, wer nichts tut darf auch nichts erwarten. Löse dich von Zwängen, weil sie Dich in deiner Handlungsfähigkeit einschränken. Das kannst nur Du, andere können dir Hilfestellugen geben, dir Lösungswege aufzeigen aber Du bist für Dich verantwortlich und Du hast es in der Hand, was Du daraus machst. Es müssen keine Sensoren ausser Kontrolle geraten damit dein Leben in Gefahr gerät, unser Leben ist ständig in Gefahr. No Risc, no fun! Ich glaube, dass auch deine Beiträge Dir beim Schreiben schon helfen, mit deiner Situation besser umzugehen und diese ansatzweise zu verarbeiten. Setze deine Erwarungen an Dich nicht zu hoch, dann wirst Du auch nicht so tief enttäuscht. Sicher kämst Du niemals auf den Gedanken, mit einem Feuerzeug ein Glas Wasser anzuzünden, logisch. Warum versuchst Du dann wesentlich komplexere Gegebenheiten ändern oder beeinflussen zu wollen?

Kopf hoch!

 

LG

 

Klaus

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Hallo rarasc,

 

ich finde du hast hier bereits phantastische Hilfestellungen und Ratschläge bekommen.

 

 

Danke für diesen Hinweis und ich möchte auch nicht undankbar sein. Mit meiner Meinung versuche ich in der Tat etwas zu tun, nämlich "Gleichgesinnte" zu finden. Also danke nochmal all denen, die mir ihre Aufmerksamkeit schenkten und etwas zu sagen hatten.

 

Wenn ich nerve, braucht mir das nur einer sagen aber selbst dann bleibt es nur eine Meinung. Ich würde schon gern auch noch über das Ergebnis meiner Therapieviertelstunde nächste Woche berichten, wenn ich darf...

 

 

Hallo rarasc,

 

Warum versuchst Du dann wesentlich komplexere Gegebenheiten ändern oder beeinflussen zu wollen?

Kopf hoch!

 

LG

 

Klaus

 

Ja Klaus, Kopf hoch, ich arbeite daran. Komplexere Gegebenheiten sind mit entsprechenden Mitteln für mich bis zur OP einfachste Übung gewesen. So liegt es nahe, auch mit diesem Phänomen klar kommen zu wollen.

 

LG

rarasc

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Hallo Rarasc

 

Wenn ich nerve, braucht mir das nur einer sagen aber selbst dann bleibt es nur eine Meinung. Ich würde schon gern auch noch über das Ergebnis meiner Therapieviertelstunde nächste Woche berichten, wenn ich darf...

 

nein du nervst nicht, wegen mir kannst du gerne weiterberichten.

 

Mir geht es auch nicht viel besser, ich verstehe dich sehr gut.

 

Lisa

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Hi Lisa und Sunny,

 

Klaus hat schon kräftig mit seiner Wortmeldung zugelangt und offensichtlich als Moderator ungefragt für mich ein neues Thema zum Thema "Bist du mit deinem Leben zufrieden" aufgemacht. Wenn ich es so gewollt hätte, wäre meine Überschrift nicht nein..., sondern: Leben aber wie? Wenn mir jemand so begegnet, wie Klaus es tat, dann denke ich schon, er fühlte sich genervt. Seine Einschätzung der "phantastischen Hilfestellungen und Ratschläge" ist natürlich bemerkenswert und jede Wortmeldung, die ich wahrnehmen konnte, war auf ihre Weise hilfreich, es reichte aber nicht, mich aus der eigenen Lebensklemme zu befreien. Verabschieden will ich mich noch nicht. ich suche ja "Gleichgesinnte" und siehe da, Lisa versteht mich und Sunny will den Mist von meiner Seele sehen. Danke

 

LG

rarasc

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Hallo rarasc,

 

Klaus hat deine Beiträge in ein anderes Thema verschoben, weil es sonst zu einer Verschiebung des Ausgangsthemas gekommen wäre.

Dieses Thema "Bist du mit deinem Leben zufrieden?" ist eher eine allgemeine Umfrage an die Betroffenen, wie sich ihre psychische Situation nach der Herz-OP zum positiven oder negativen verändert hat.

Da die letzten Beiträge ja eigentlich eher Ratschläge für dich persönlich waren, sind wir etwas vom Ursprungsthema abgekommen und unsere Aufgabe als Moderatoren ist es eben auch, darauf zu achten, dass bei einigen Themen nicht zu sehr vom Weg abgekommen werden sollte. In anderen Themen kann dann nach herzenlust sich ausgetauscht werden.

Das hat nichts persönlich mit dir oder deinen Äußerungen zu tun.

Und warum hat Klaus diese Überschrift gewählt? Weil du nunmal (zu Recht) so auf die Ausgangsfrage geantwortet hast.

Du bist mit deinem Leben nach der OP unzufrieden, was du auch immer wieder betont hast. Das ist dein gutes Recht und auch nachvollziehbar. Mir ging es einige Monate nach der OP auch so.

 

Grüße

hanny

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hi hanny,

 

danke für die Klarstellung. Die Ratschläge für mich persönlich sollten eigentlich auch stellvertretend für alle gleichgelagerten Fälle dienen. Nun vergleich mal die Themen: "Bist du mit deinem Leben zufrieden?" mit "

Nein, zufrieden bin ich mit meinem Leben nicht mehr", dann ist das irgenwie eine Antwort aber kein Thema. Sicher verstehe ich davon zuwenig und es ist ja nun mal passiert, dann soll es so sein.

 

 

LG

rarasc

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Naja, es sind Antworten bzw. Hilfestellungen und Ratschläge auf dein momentanes Problem. Klar, deine Probleme nach der Herz-OP, treffen auf ganz viele andere Betroffenen auch zu, aber momentan ging bzw. geht es hier halt um dich und deine spezielle Situation. Und wie bereits gesagt, ist "Bist du mit deinem Leben zufrieden" halt eher allgemein gemeint und soll nicht als Ort für den Austausch von Bewältigungsstrategien dienen.

Wenn dir der von Klaus gewählte Titel so sehr negativ aufstößt, kannst du ihm das ja mitteilen. Da lässt sich technisch bestimmt noch was ändern. Aber das musst du wissen, ob du das willst oder nicht :)

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Hallo rarasc,

 

....wäre meine Überschrift nicht nein..., sondern: Leben aber wie?

Klaus konnte nicht wirklich wissen wie Du Dir die Überschrift des Thema's gewünscht hättest.

Ich habe Dein Thema nun umbenannt.

Jetzt sollte es passen.

 

Gruß

Markus

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Hallo rarasc

 

Ich antworte dir hier - ich denke - das sind jetzt d e i n e Seiten. Dass deine Beiträge in einen Extra-Thread verschoben wurden ist Forums-üblich und in allen anderen Foren ebenso. Eine Umfrage ist eine Umfrag ist eine.........Und die Arbeit der Moderatoren ist nicht ohne.....man glaubt gar nicht, was sich an einem solchen Ort so alles "abspielen" kann.... Und verdienen tun sie auch nix dabei.......

Ich kann dich wirklich verstehen. Du sprichst aus, was ich damals dachte.......Denselben Empörungsaufschrei habe ich damals in mir gespürt. Und irgendwie schien mein Körper auf dem OP-Tisch bereits gestorben zu sein...auch ich fühlte mich eine Zeit lang dem Tod näher als dem Leben. Ein recht paradoxes Gefühl - denn ich war auf einer anderen Ebene auch froh- überlebt zu haben. Aber eben nicht so! Nicht zu diesen Bedingungen. So ganz habe ich mich jetzt - nach mehr als einem Jahr - noch nicht damit abgefunden. Aber ich kann das Leben wieder lieben! Niemand hat uns ein problemloses Leben versprochen. Und wenn ich es mit anderen Schicksalen vergleiche- dann muss ich sagen - geht es mir gut. Ich weiss - dieser Gedanke hilft nicht wirklich aus den negativen Gefühlen heraus zu kommen - aber es kann sie zumindest etwas relativieren.

Was man machen kann - um wieder in's Leben zurückzufinden?............... Wie so oft : die momentane Situation aushalten wie sie ist. Und darüber reden reden reden....Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei dir so bleibt wie es ist. Irgendwann wird dein Lebenswille zurückkommen. Und bis dahin...siehe oben.....

 

Alles Gute dir

ursela

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Hallo rarasc,

 

ersteinmal in eigener Sache in Funktion als Moderator:

Wie schon von von meiner Moderatorkollegin und meinem Moderatorkollegen dankenswerterweise klargestellt, machen wir solche Aktionen nicht zum Spaß und um irgendjemanden zu verletzen. Das liegt uns fern. Es dient der Übersichtlichkeit und der Struktur des Forums das solche Bereinigungen vorgenommen werden.

Nimm eine solche Aktion also bitte nicht persönlich!

 

Jetzt meine Anmerkung, losgelöst von der Moderatorenrolle:

 

Klaus hat schon kräftig mit seiner Wortmeldung zugelangt und offensichtlich als Moderator ungefragt für mich ein neues Thema zum Thema "Bist du mit deinem Leben zufrieden" aufgemacht. Wenn ich es so gewollt hätte, wäre meine Überschrift nicht nein..., sondern: Leben aber wie? Wenn mir jemand so begegnet, wie Klaus es tat, dann denke ich schon, er fühlte sich genervt. Seine Einschätzung der "phantastischen Hilfestellungen und Ratschläge" ist natürlich bemerkenswert und jede Wortmeldung, die ich wahrnehmen konnte, war auf ihre Weise hilfreich, es reichte aber nicht, mich aus der eigenen Lebensklemme zu befreien. Verabschieden will ich mich noch nicht. ich suche ja "Gleichgesinnte" und siehe da, Lisa versteht mich und Sunny will den Mist von meiner Seele sehen. Danke

 

LG

rarasc

 

Wie Du meinen Beitrag abqualifizierst verletzt mich. Du liest zwischen den Zeilen und urteilst jemanden ab ohne ihn genau zu kennen.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass du Gleichgesinnte suchst, die Dir nach dem Mund reden undmit Dir durch das Tal des Jammerns schlendern.

Damit kann ich Dir tatsächlich nicht dienen!

Ich bleibe dabei, nur Du alleine kannst deine Situation verbessern, wenn du denkst jemand gibt dir einen Ratschlag und dein Problem löst sich von selbst, hast Du dich getäuscht. So funktioniert das nicht.

Ich finde es befremdlich, wie Du Tipps und Ratschläge kunstvoll umformulierst bis sie für Dich unbrauchbar geworden sind.

Wir alle hier sind Laien, fast alle hier haben ähnliche oder noch massivere Erfahrungen gemacht und größtenteils überwunden bzw verarbeitet.

Du bist also nicht der Erste, der eine solche Situation durchmacht. Ich bin überzeugt, dass Du deine Lebensfreude wiedererlangen kannst und wirst. Die Aufforderungen von Lisa und Sunny sind ehrlich gemeint,es versteht sich von selbst, dass sie auch ehrliche Äusserungen von Dir erwarten können. Nur so wird ein Schuh draus!

 

Also lieber rarasc, pack es an!

 

Viele Grüsse

 

Klaus

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Huhu Rarasc,

 

Du hast mir vor ein paar Tagen so einen Mut gemacht, dass ich Dich jetzt mal feste drücken möchte. :wub:

Nachdem es mir so furchtbar ging, bin ich am letzten Freitag zu meinem Hausarzt gewackelt und der hat mir Sertralin aufgeschrieben. Das wurde jetzt langsam gesteigert und seit gestern bin ich bei der richtigen Dosis. Und Du wirst es nicht glauben, mir geht es blendend. Und wenn ich vorher immer so gegen Antidepressiva und Co war kann ich gerade sagen, dass mir gerade nichts besseres passieren konnte.

 

Ich will Dir jetzt nicht da zu raten, aber es wäre eine Möglichkeit.

 

Knuddler

Claudia

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Hallo rarasc,

 

vielleicht kannst es ja mal näher beschreiben, was dich akut noch sehr belastet...

 

VlG

Sunny

Das Problem ist die fehlende Antriebskraft. Es geht absolut nichts mehr problemlos. Vor der OP hatte ich trotz der geringen Herzkraft mehr Elan als jetzt. Die OP sollte mir mehr Kraft bringen, sie tat es aber nicht. Es kommt mir so vor, als würde ich ein anderer sein.

 

LG

rarasc

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Hallo Rarasc!

 

Ich glaube das ist die Enttäuschung. Du bist davon ausgegangen, dass Du nach der OP wieder voll fitt bist. Leider ist das momentan nicht der Fall. Du wirst lernen mit dieser Situation umzugehen und Dir wird es auch wieder besser gehen.

 

Gib Dir und Deinen Körper einfach noch Zeit.

 

LG

Melita

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Das Problem ist die fehlende Antriebskraft. Es geht absolut nichts mehr problemlos. Vor der OP hatte ich trotz der geringen Herzkraft mehr Elan als jetzt. Die OP sollte mir mehr Kraft bringen, sie tat es aber nicht. Es kommt mir so vor, als würde ich ein anderer sein.

 

 

 

So geht und ging es leider vielen hier nach der OP. Das wird aber wieder, man braucht viel Geduld.

Du bist da wirklich nicht der einzige, aber bisher haben es eigentlich (fast) alle mit der Zeit wieder aus diesem Tal geschafft. Du wirst das mit Sicherheit auch schaffen.

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Hallo rarasc

Was man machen kann - um wieder in's Leben zurückzufinden?...............

Alles Gute dir

ursela

Lieben Dank ursela, ich nehme deine Anregung auf und versuche es auszuhalten, bis die Lösung kommt und ich will auch etwas dafür tun. Nach meiner Erkältung will ich wieder mit dem Muskeltraining und Ergometer beginnen, dann habe ich schon mal was gutes und sinnvolles getan.

 

LG

rarasc

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Hallo rarasc,

Wie Du meinen Beitrag abqualifizierst verletzt mich. Du liest zwischen den Zeilen und urteilst jemanden ab ohne ihn genau zu kennen.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass du Gleichgesinnte suchst, die Dir nach dem Mund reden undmit Dir durch das Tal des Jammerns schlendern.

Damit kann ich Dir tatsächlich nicht dienen!

 

Also lieber rarasc, pack es an!

 

Viele Grüsse

 

Klaus

Entschuldigung, ohne dich näher zu kennen, Angriffe dulde ich nicht und dein Gefühl irrt sich. Gerade in ausweglosen Situationen braucht man Strohalme, an die man sich klammert und ich bin dabei sie zu finden ohne im Tal des Jammerns zu sein. Befremdlich ist ganz sicher meine Situation und da kann man nicht rational reagieren. Meine kunstvolle Umformulierung ist eine Interpretationsform aus tiefer Verzweiflung und ich bin froh, schon von vielen Mitgefühl erfahren zu haben und Ratschläge bekommen zu haben, auch wenn sie nicht sofort wirken. Deshalb bin ich in diesem Forum. Lisa und Sunny haben mich schon richtig verstanden und ehrlich war ich allemal...

 

LG

rarasc

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Huhu Rarasc,

 

Du hast mir vor ein paar Tagen so einen Mut gemacht, dass ich Dich jetzt mal feste drücken möchte. :wub:

Nachdem es mir so furchtbar ging, bin ich am letzten Freitag zu meinem Hausarzt gewackelt und der hat mir Sertralin aufgeschrieben. Das wurde jetzt langsam gesteigert und seit gestern bin ich bei der richtigen Dosis. Und Du wirst es nicht glauben, mir geht es blendend. Und wenn ich vorher immer so gegen Antidepressiva und Co war kann ich gerade sagen, dass mir gerade nichts besseres passieren konnte.

 

Ich will Dir jetzt nicht da zu raten, aber es wäre eine Möglichkeit.

 

Knuddler

Claudia

Liebe Claudia, ich knuddel dich zurück. Zunächst möchte ich ausloten, was Medikamente mit mir bisher gemacht hatten. Ich nehme ja nur noch Marcumar für den INR 2-3 und Simvastatin 10 mg zur Senkung des Cholesterin. Betablocker habe ich vor drei Wochen abgesetzt und ich merke schon etwas davon. Hände und Füße sind nicht mehr kalt und der Kreislauf taktet besser. Das geht sicher auch mit der jetzt offenbar geglückten HSM-Einstellung einher.

 

Tschau Claudia

LG rarasc

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Danke Melita und hanny,

 

ja, ich will es schaffen und ihr helft mir dabei sehr. Danke dafür.

Geduld hatte ich nie gehabt, um so schwieriger ist es jetzt, sie haben zu müssen. Ich gehe es an.

 

LG

rarasc

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Hallo rarasc,

 

ich habe schon viele deiner Beiträge gelesen und mich in dem einen oder anderen auch wiedergefunden.

 

Auch ich war bis zu meiner OP ein absolut selbstbestimmter Mensch, der nie von anderen wirklich abhängig war. Ich konnte alle Probleme auch gesundheitlicher Art, immer selbst, ohne ärztliche Einwirkung, regeln. Dafür habe ich mich auch oft sehr intensiv über bestimmte Themen informiert und mich damit auseinandergesetzt. Zudem war ich sportlich sehr aktiv, teilweise war mein Trainingsumfang der eines Leistungssportlers.

 

Umso größer war der Schock, als mir mein Kardiologe kund tat, dass ich innerhalb eines überschaubaren Zeitraums operiert werden müsste. Damals brach eine Welt für mich zusammen. Ich wollte eigentlich nicht mehr leben und habe auch an Suizid gedacht.

Ich konnte mir absolut kein Leben mit einer künstlichen Herzklappe und einem Gerinnungshemmer vorstellen. Auch ging ich davon aus, dass ich meinen geliebten Laufsport niemals würde mehr ausüben können. Diese Zeit vor der OP waren viele Monate des Leidens, die mich oft an den Rand des Zusammenbruchs gebracht haben. Ich war hin und her gerissen, vom Wunsch zu sterben und dieses kümmerliche Leben nicht mehr leben zu müssen und der Angst vor der Operation, von der ich glaubte, dass ich sie wohl nicht überleben würde. Es war ein Leben, wie man sich das Fegefeuer vorstellt. Wenn ich heute daran denke schaudert mich immer noch.

 

Jetzt, gut zwei Jahre nach der OP, hat mein Leben wieder ein anderes Gesicht bekommen. Aber es war ein sehr langer und langsamer Prozess, quasi ein Marathonlauf, den ich mit allen Höhen und Tiefen absolvieren musste. In den ersten Monaten nach der OP war ich einerseits froh, überlebt zu haben, aber mein körperlicher Zustand war weit davon entfernt der alte sportlich trainierte zu sein. In vielen Momenten gewann die Depression über meinen Zustand die Oberhand.

 

Allerdings war ich ja nach wie vor ein selbständiger Mensch und ich habe mich mit meiner Situation sehr intensiv auseinander gesetzt. Nach mehreren schlechten Erfahrungen mit Psychotherapeuten gab es für mich nur einen Wahlspruch: Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner.

 

Und ich habe es geschafft. Aber es hat gut 12 Monate gedauert, bis ich das erste Mal wieder einigermaßen Selbstvertrauen zu meinem Körper gefunden hatte und auch das Klacken der neuen Klappe nicht mehr eine bedrohliche Geräuschkulisse für mich war. Trotzdem gab es auch dann noch gelegentliche Zweifel und Unsicherheiten über mein zukünftiges Leben. So richtig konnte ich meinem wiedergewonnen Leben noch nicht trauen. Es dauerte weitere 12 Monate, bis ich so weit war, dieses neue Leben anzunehmen.

 

Jetzt bin ich wohl endlich wieder bei mir selbst angekommen. Ich treibe fast so viel Sport wie vor der OP, wenn auch in etwas geringerer Intensität. Ich bin durch die gemachten Erfahrungen vor und nach der OP viel gelassener in Alltagsdingen geworden. Macumar und Co. sind inzwischen Alltag und belasten mich nur sehr wenig. Überhaupt fühle ich mich durch die ganze Geschichte im positiven Sinne gereift. Ich bin stärker geworden.

Natürlich krabbeln in bestimmten Situation auch mal wieder kleinere Ängste hervor, z.Bsp. wenn ich Rhythmusstörungen habe oder wenn es mal wieder um Endokarditisprophylaxe geht. Doch ich sehe das mir noch verbleibende Leben positiv und optimistisch, und eigentlich möchte ich jetzt hundert Jahre alt werden.

 

Aber was ich dir mit meinen vielen Worten eigentlich sagen will ist, habe einfach Geduld.

Das Leben wird wieder lebenswert, die Selbstständigkeit kehrt zurück, vielleicht sogar viel intensiver, als du es bisher erlebt hast. Analysiere deine Situation und stelle alle positiven Dinge ins Blickfeld, die gibt es mit Sicherheit auch bei dir.

Verweile nicht im Tal (der Tränen,) sondern versuche immer wieder den nächsten Berg zu erklimmen. Und vor allem, warte nicht auf fremde Hilfe, hilf dir selbst. Das kannst auch du! Aber es braucht Zeit, Zeit, Zeit.

 

 

Grüße

Dietmar

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Das Problem ist die fehlende Antriebskraft. Es geht absolut nichts mehr problemlos. Vor der OP hatte ich trotz der geringen Herzkraft mehr Elan als jetzt. Die OP sollte mir mehr Kraft bringen, sie tat es aber nicht. Es kommt mir so vor, als würde ich ein anderer sein.

LG

rarasc

 

Hallo rarasc,

 

vielleicht hilft dir ein wenig dieses Gedicht.

 

Zwei Männer, beide schwer krank, lagen in einem gemeinsamen Krankenzimmer. Der eine durfte sich jeden Tag in seinem Bett eine Stunde lang aufsetzen, um die Flüssigkeit aus seiner Lunge zu entleeren. Sein Bett stand direkt am Fenster. Der andere Mann musste den ganzen Tag flach auf seinem Rücken liegen.

Die Männer plauderten Stunden lang, ohne Ende. Sie sprachen über ihre Frauen, ihre Familien, ihre Berufe, was sie während des Militärdienstes gemacht hatten und wo sie in ihren Ferien waren.

Jeden Nachmittag, wenn der Mann in dem Bett beim Fenster sich aufsetzen durfte, verbrachte er seine Zeit indem er dem Zimmerkameraden alle Dinge beschrieb, die er außerhalb des Fensters sehen konnte. Der Mann in dem anderen Bett begann geradezu, für diese Ein-Stunden-Intervalle zu leben, in denen seine Welt erweitert und belebt wurde durch Vorgänge und Farben der Welt da draußen!

Das Fenster überblickte einen Park mit einem reizvollen See. Enten und Schwäne spielten auf dem Wasser und Kinder ließen ihre Modellbote segeln. Junge Verliebte spazierten Arm in Arm zwischen den Blumen aller Farben und eine tolle Silhouette der Stadt war in der Ferne zu sehen. Als der Mann am Fenster all diese Dinge in wunderbaren Einzelheiten schilderte, schloss der Mann auf der anderen Seite des Zimmers seine Augen und stellte sich das malerische Bild vor.

An einem warmen Nachmittag beschrieb der Mann am Fenster eine Parade einer Blaskapelle, die gerade vorbeimarschierte. Obwohl der andere Mann die Kapelle nicht hören konnte, konnte er sie richtiggehend sehen - mit seinem geistigen Auge, da der Mann am Fenster sie mit solch eindrucksvollen Worten beschrieb.

Tage und Wochen vergingen. Eines Morgens, als die Schwester gerade kam, um die beiden Männer zu waschen, fand sie den Mann am Fenster leblos vor - er war friedlich im Schlaf gestorben. Sie war traurig und holte den Spitalsdiener, damit er den Toten wegbringen würde. Sobald es passend erschien, fragte der andere Mann, ob er jetzt in das Bett am Fenster wechseln könnte.

Die Schwester erlaubte das gerne und sobald er bequem schien, ließ sie ihn allein. Langsam und schmerzvoll stützte er sich mühevoll auf seinen Ellbogen um einen ersten Blick auf die Welt da draußen zu werfen. Er strengte sich an und drehte sich zur Seite um aus dem Fenster neben dem Bett zu sehen. Gegenüber dem Fenster war eine nackte Wand. Der Mann rief die Schwester und fragte sie, was seinen Zimmerkameraden dazu bewegt haben könnte, so wunderbare Dinge außerhalb des Fensters zu beschreiben?

Die Schwester antwortete, dass der Mann blind war und nicht einmal die Wand gegenüber sehen konnte. Sie sagte: „Vielleicht wollte er sie aufmuntern." Nachwort: Man kann großes Glück fühlen, wenn man andere glücklich macht, sogar wenn es einem selber nicht gut geht. Geteiltes Leid ist halbes Leid, aber geteiltes Glück wird verdoppelt! Wenn du dich gut fühlen willst, dann zähle alle Dinge, die du hast, die du nicht kaufen kannst. Jeder Tag ist ein Geschenk, deswegen nennt man die Gegenwart auch ‚Präsent'.

 

Gute Besserung, Kopf hoch

Sunny

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