Es geht bald los

[pnever]

Hi Carmen,

 

es ist schon traurig wenn sich jemand, der einem nahestand, sich plötzlich abwendet ... nur weil man operiert werden soll. Da kann man sich nur wundern!

 

Von meiner Frau und meinem 14-jährigen Sohn habe ich einen tollen Rückhalt bekommen. Auch (fast) alle meine Freunde waren toll ... haben mich besucht, sogar Kuchen mitgebracht, haben angerufen oder geschrieben. Und Freunde, die das alles nicht geschafft haben, fragen dann beim ersten Wiedersehen nach der OP wie es einem denn so geht.

 

Nur in einem Fall haben sich (gute) Freunde seltsam verhalten. Als ich ihnen erzählt habe, dass mir die OP bevorsteht, waren sie sehr betreten. Danach kein Besuch, kein Anruf, keine Mail ... beim ersten Wiedersehen nach der OP, kein "wie geht's dir denn" ... Silvester wollten sie nicht kommen (obwohl sie seit Jahren immer an Silvester zu uns kommen). Ich bin überhaupt nicht sauer auf die ... aber gewundert habe ich mich schon.

 

Genug geplappert!

 

Viele Grüße ... und genieße deine Tage in der Reha,

Peter

[Carminas]

Hallo Peter

 

Ich denke auch, dass manche menschen damit nicht klar kommen. Mein Partner hatte Angst vor Verantwortung und das schon vor der ope. Die ope war für ihn einfach zuviel. Was mich fertig macht sind die Erinnerungen vor der Diagnose, wie er mit mir sein leben verbringen wollte und mit mir zusammenleben wollte und dann eine Woche vorher komplett verändert war. Er war distanziert, unverbindlich, uninteressiert, hatte überhaupt keine Zeit für mich und auf mein Protest hin, ich wollte eine verbindliche Zusage von ihm ob er mich begleitet oder nicht, antwortete er einfach nicht mehr.

 

Ich habe ihn getroffen, er hat mir ein Schockladenherz geschenkt als Trost dass er sich gegen mich entschieden hat und ist ins Auto gestiegen und tschüss.

 

Hei ich stand in Tränen allein auf dem Asphalt ein Wochenende vor meiner ope und er hat nicht mal die Kurve gekriegt. Musste meine Planung komplett umdenken, das war mir einfach zuviel! Und dabei, eine Woche vorher, hat er sich mit seinen Kindern ein ganzes Wochenende von mir bekochen lassen, inklusive Übernachtung und Luxus Frühstück.

 

Das war die Angst. Hätte er gewusst wie toll alles läuft und wie wenig Verantwortung er tatsächlich hätte übernehmen müssen dann hätte er das sicherlich mitgemacht.

 

Hätte er gewusst, wieviel kraft er selbst bekommen hätte durch meine Freude und durch die schönen Momente der letzten Monaten dann haette er vielleicht gekämpft anstatt aufzugeben.

Für mich ist dieser Mensch jetzt leer und seelenlos. Ich habe noch nie in meinem

Leben sowas erlebt oder gehört. Für mich ist es so extrem, der Mann wollte mich umbringen wenn ich daran denke was er mit mir veranstaltet hat kurz vor meiner ope, wo andere Freunde und Kollegen und Familie besorgt waren um mich.

Meine Kinder waren so toll und selbst mein ex-Mann, Vater meiner Kinde hat sich auf einmal total rührend um mich gekümmert. Ich habe gesehen, wer mich am leben sehen will und wer nicht oder, wem das egal ist. Das ist eine große Bereicherung für mich.

 

Heute war der Arzt bei mir und sagte nochmals dass meine Rekonstruktion excelent ist und dass ich in einem halben Jahr nichts mehr davon merken werde.

 

Ist dich toll!!!

 

Lg

Carmen

bearbeitet 11. Januar 2012 von Carminas

[farfalla52]

Hallo Carmen

 

Zitat: Meine Seele werde ich vorerst selbst mit Blumen beschmücken. Zitatende

 

eine wunderbare Idee.....

 

 

Deine Enttäuschung kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber aus deinen Zeilen entnehme ich auch viel Zuversicht. Und - du hast Menschen an deiner Seite. die zu dir stehen, und die dich lieben. Herz - was willst du mehr?

 

Sei ganz <3'lich gegrüsst

ursela

[Sunny]

Hallo Carmen,

 

ärgere dich nicht, das tut deinem Herzerl nicht gut. Ich denke, du bist auf dem richtigen Weg nach vorne zu schauen und die Befunde sind doch Klasse.

 

Lass es dir gut gehen.

VlG

Sunny