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PEARS - Risikoarme Methode bei einem Aneurysma der Aorta ascendens


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  • 2 weeks later...

Die PEARS-Methode ist die einzige OP-Methode die ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt wird.

 

Überall dort, wo die Herz-Lungen-Maschine eingesetzt wird, kommt es zu schwerwiegenden und ggf. bleibenden Schäden. z.B. in dieser Studie über "Hirnschädigung nach herzchirurgischen Eingriffen" stehen dazu klare Aussagen:
 

Kapitel 1.3.1: 
"...Unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine kommt es bei nahezu jedem Patienten zu cerebralen Mikroembolien..."

 

Kapitel 1.3.2:
"...Cerebrale Gasembolien und damit verbundene Schädigungen des zentralen Nervensystems treten häufig im Zusammenhang mit HLM-assistierten chirurgischen Interventionen auf..."

 

Kapitel 1.4.1:
"...Herzoperationen unter Zuhilfenahme der Herz-Lungen-Maschine implizieren ein deutlich erhöhtes Risiko neurologischer Komplikationen...fanden Studien mit magnetresonanztomographischer (MRT) Bildgebung bei bis zu 60% der Patienten mit Bypass- oder Herzklappenoperationen postoperativ neu aufgetretene Ischämien..."

 

usw.

 

In dieser Studie wurden nur die Hirnschädigungen untersucht. Weitere Schäden wie Nierenschäden, Lungenschäden etc. können auch durch die HLM verursacht werden. Die PEARS-Methode ist die einzige OP-Methode die ohne HLM durchgeführt wird und damit diese grausamen Schäden verhindern kann.

 

Warum wird die PEARS-Methode in Deutschland nicht angeboten ???


 

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Zu meiner Frage an euch: Gibt es bereits Daten zum Thema PEARS (Post-Exercise Aortic Remodeling in Subjects with Bicuspid Aortic Valve)? Ich wäre interessiert daran, mehr darüber zu erfahren. Was mich dabei beschäftigt, ist die Frage, warum PEARS nicht häufiger diskutiert wird. Ist die offene Herzoperation mit HLM (Herz-Lungen-Maschine) nach wie vor der Goldstandard?

 

Vielen Dank für eure Zeit und dafür, dass ihr meine Gedanken liest. Mich interessiert, wie ihr mit eurer eigenen Situation umgeht.

 

Christian

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Am 18.8.2023 um 18:05 schrieb Mika23:

Die PEARS-Methode ist die einzige OP-Methode die ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt wird.

 

Überall dort, wo die Herz-Lungen-Maschine eingesetzt wird, kommt es zu schwerwiegenden und ggf. bleibenden Schäden. z.B. in dieser Studie über "Hirnschädigung nach herzchirurgischen Eingriffen" stehen dazu klare Aussagen:
 

Kapitel 1.3.1: 
"...Unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine kommt es bei nahezu jedem Patienten zu cerebralen Mikroembolien..."

 

Kapitel 1.3.2:
"...Cerebrale Gasembolien und damit verbundene Schädigungen des zentralen Nervensystems treten häufig im Zusammenhang mit HLM-assistierten chirurgischen Interventionen auf..."

 

Kapitel 1.4.1:
"...Herzoperationen unter Zuhilfenahme der Herz-Lungen-Maschine implizieren ein deutlich erhöhtes Risiko neurologischer Komplikationen...fanden Studien mit magnetresonanztomographischer (MRT) Bildgebung bei bis zu 60% der Patienten mit Bypass- oder Herzklappenoperationen postoperativ neu aufgetretene Ischämien..."

 

usw.

 

In dieser Studie wurden nur die Hirnschädigungen untersucht. Weitere Schäden wie Nierenschäden, Lungenschäden etc. können auch durch die HLM verursacht werden. Die PEARS-Methode ist die einzige OP-Methode die ohne HLM durchgeführt wird und damit diese grausamen Schäden verhindern kann.

 

Warum wird die PEARS-Methode in Deutschland nicht angeboten ???

 


 

Naja...das finde ich nun wieder panikmache ohne Ende!!!!!!!!

bearbeitet von Angsthase40
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Klar, der große Vorteil der PEARS-Methode ist, dass man ohne HLM auskommt. Heißt aber nicht, dass die HLM soooo schlimm ist, wie oben beschrieben. Zumal jeder das natürlich anders wegsteckt.

Ich denke aber, dass die PEARS-Methode durchaus Nachteile mit sich bringen kann. So bleibt das Aneurysma an sich ja bestehen. Und dies kann ggf. aufgrund der Strömungsverhältnisse in solchen Aneurysmen auch zu erhöhter Wahrscheinlichkeit von Gerinselbildung führen. Des weiteren könnte es ggf. durchaus von Vorteil sein, wenn der Chirurg einen unverstellten Blick auf die Aortenklappe werfen und so ggf. direkt reparierend tätig werden kann...

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vor 12 Stunden schrieb Herzkasper:

So bleibt das Aneurysma an sich ja bestehen. Und dies kann ggf. aufgrund der Strömungsverhältnisse in solchen Aneurysmen auch zu erhöhter Wahrscheinlichkeit von Gerinselbildung führen.

 

Woher hast du das? Wer sagt das?


Im Bereich der Aorta ascendens ist die Geschwindigkeit des Blutes viel zu hoch für die Entstehung von Gerinseln.

Gerinsel entstehen z.B. bei Herzrythmusstörungen wie Vorhofflimmern. Dabei sinkt die Geschwindigkeit des Blutes in bestimmten Bereichen des Herzens auf Null und dann entstehen dort Gerinsel. 

 

Die PEARS-Methode wird seit 19 Jahren in England bei ca. 800 Patienten angewandt. Es ist nie bei irgend einem der Patienten zu Gerinseln gekommen.

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aber in 19 Jahren 800 OP's ist ja nun auch nicht wirklich viel....und was bringt das alles wenn man es privat zahlen soll....bin bei mir froh dass ich da nicht mehr entscheiden muss da laut wien die Pears OP bei mir nicht in Frage kommt

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Doch es ist sehr viel. Nach der ersten Operation wurde ja erst einmal Jahre gewartet und geschaut. Dann wurde eine weitere Kohorte freigegeben. Der größte Teil - viele 100 Ops - kommt aus den letzten Jahren.

 

Es ist in keinem Land der Welt einfach, einfach mal eine neue, komplett andere Methode einzuführen. Am besten auf der Homepage alles lesen und auch mal sich die zahlreichen Youtube Videos anschauen, z.B. den TED Talk von Tal Golesworthy oder die zahlreichen Zeitungsartikel dazu.

bearbeitet von Tobias1981
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Hallo Zusammen,

Ich würde allen, die PEARS OP als alternative überlegen rechtzeitig sich in Wien informieren lassen und bei der Krankenkasse einen Antrag für die Kostenübernahme stellen. Alles dauert ziemlich lange. Ich warte immer noch auf die TK Entscheidung. 

Ich habe Prof.Kocher als sehr erfahren, kompetent und zugleich sehr menschlich empfunden. 

Der Wiener - Team wiegt schon sehr genau ab ob und wann das OP statt finden soll. 

Bezüglich HLM, wenn es notwendig ist und keinen anderen Weg gibt, ist es bestimmt eine gute Lösung. Jeder Patient empfindet die Nebenwirkungen des HLM Einsatzes sowohl physisch als auch psychisch anders. Dazu gibt's viele Studien im Netz.

David OP ist der letzte Schritt, deswegen warten die Ärzte so lange mit dem OP.

PEARS im Gegenteil zu den Standard OP ist eine fast präventive Maßnahme um eigene Aortaklappe zu retten und Aorta zu schützen. Unser Gesundheitssystem ist leider nicht präventiv orientiert. 

Es ist wichtig, dass alle die Interesse an dem PEARS OP haben, das deutlich bei den Ärzten und KK ansprechen, sonst wird sich nichts ändert.

Die Entscheidung für oder gegen ist bei jedem OP nicht einfach, aber das muss jeder für sich selbst abwiegen.

 

Liebe Grüße

Lotti

 

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Am 23.8.2023 um 07:42 schrieb Mika23:

Im Bereich der Aorta ascendens ist die Geschwindigkeit des Blutes viel zu hoch für die Entstehung von Gerinseln.

Und woher weißt du das?

 

Am 23.8.2023 um 07:42 schrieb Mika23:

Die PEARS-Methode wird seit 19 Jahren in England bei ca. 800 Patienten angewandt. Es ist nie bei irgend einem der Patienten zu Gerinseln gekommen.

Wurde denn danach gesucht bzw. wurden die Patienten engmaschig überwacht?

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Jeder hier im Forum mit einem Aneurysma der Aorta ascendens weiß aus eigener Erfahrung, dass das Aneurysma symptomlos ist. Man hat keine Schmerzen, kein Druckgefühl und es entstehen auch keine Gerinsel o.ä. Man bemerkt das Aneurysma in der Regel erst, wenn es zu spät ist. D.h. wenn es z.B. aufgerissen (Dissektion) oder geplatzt (Ruptur) ist.

 

Weil das Aneurysma symptomlos ist, wird es meistens auch nur zufällig als Nebenbefund bei einer anderen Untersuchung oder im Rahmen einer umfangreichen Vorsorgeuntersuchung festgestellt.

 

Das Aneurysma ist symptomlos und daran ändert sich auch nichts, wenn es mit der PEARS-Methode ummantelt wurde! Nur das man dann für den Rest seines Lebens vor dem Aufreißen und Platzen der Aorta effektiv geschützt ist.

 


 

@Herzkasper

 

Zu Gerinseln kann es kommen, wenn die Geschwindigkeit des Blutes zu gering ist. Das kann man überall nachlesen z.B.:
https://www.gesundheitsinformation.de/was-sind-blutgerinnsel-und-wie-entstehen-sie.html
...Die Bildung von Blutgerinnseln kann auch andere Ursachen als eine äußere Verletzung haben. Zu diesen gehören: langsam fließendes Blut ...
...Ein Hauptrisikofaktor hierfür ist Vorhofflimmern. Bei der Herzrhythmusstörung schlagen die beiden Vorhöfe des Herzens sehr schnell und unregelmäßig. Dadurch fließt das Blut dort langsamer und kann stocken....
oder
https://herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzrhythmusstoerungen/vorhofflimmern/vorhofflimmern-ursachen#vorhofflimmern-gefaehrlich
... da sich dort das langsamer fließende Blut besonders leicht stauen und verklumpen kann...

 

Im Bereich der Aorta ascendens wird die Geschwindigkeit des Blutes niemals so gering. Dort bleibt das Blut nur "stehen", wenn man tot ist (oder an der HLM).

 

Ja, die PEARS-Patienten werden/wurden engmaschig überwacht! Gerinsel sind keine entstanden!
Das wäre auch ohne engmaschige Überwachung aufgefallen.

 

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Und wer sagt, dass innerhalb eines Aneurysmas aufgrund geänderter Hämodynamik die Fließgeschwindigkeit temporär (und lokal) nicht doch verlangsamt ist und so die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung eines Gerinnsels erhöht ist? Außerdem ist die Aortenwand im Falle eines Aneurysma auch nicht mehr so top in Schuss...

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Ich denke das Ziel von PEARS wird sein, frühzeitig, also weit vor 50/55mm das Gefäß und die Wurzel zu stabilisieren.

 

Hätte es diese Methode bereits 2012 gegeben, hätte man damit meine damalige Ektasie von 41mm asc. und 44mm Wurzel, leichtgradige Insufizienz der AOK sicherlich gut für die Zukunft versogen können, und, ich hätte mir möglicherweise ein lebenlang diese OP gespart, mit den für mich doch einschneidenden post OP Folgen, wie Schwindel, Bewusstseinsstörungen, Herzrhytmusstörungen, Endok.Prophylaxe, komplikationen bei größeren Eingriffen, wöchentliches INR Messen und der Medikamentencocktail natürlich, der ja auf Dauer vermutlich Nieren und Leber auch nicht schonen wird.

 

Ob es ab 55mm noch großartig Sinn macht muss die Zukunft zeigen. Ich verstehe aber nicht warum man dieses Thema überhaupt zerlegen muss anstatt sich darüber zu freuen, dass sich was tut im Bereich Wurzelaneurysma und asc. Aorta. Die Methode selbst ist doch nicht neu, gibts ja mit Dacron Wrap schon lange, wird nur leider selten angewand und war im Bereich Wurzel halt auch noch nicht ausgereift. Für mch sieht ExoVasc nach einem neuen Ansatz aus der jetzt endlich weit fortgeschritten scheint, also los, ausrollen das Ding. Ich hoffe ja, dass man mit PEARS auch den Bogen versorgen kann, den eine PEARS Manschette wäre mir weit lieber als ein Elephant Trunk, seht ihr das nicht auch so?

 

Für mich ist es zu spät für diese Technik, ich hoffe aber, dass zukünftige Patient:innen davon profitieren werden. 

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@Rene.A

 

Danke für deinen Beitrag.
Ich sehe das genauso!
Anstatt spekulative Kritik zu üben sollte man sich über eine neue Methode freuen, die wahrscheinlich noch vielen Patienten helfen wird.

 

 

@Herzkasper
 

Das stimmt nicht was du sagst.

 

Fakt ist: Das unbehandelte Aneurysma ist symptomlos. Es entstehen keine Gerinsel.

 

Die Hämodynamik kann sich nur ändern, wenn entweder die Form des Aneurysmas oder die Innenwand geändert wird.
Beim PEARS-Verfahren wird die Form des Aneurysmas mit einer CT-Untersuchung ausgemessen und es wird ein genau passender (maßgeschneiderter)  Mantel gewebt. Der Mantel wird um das Aneurysma gelegt und vernäht. Dadurch ändert sich die Form des Aneurysmas nicht. Die Innenwand bleibt auch gleich, da wird nichts ausgetauscht.
 
Also ändert sich die Hämodynamik nicht. Deshalb ist das Aneurysma nach der PEARS-OP wie das unbehandelte Aneurysma symptomlos und es entstehen keine Gerinsel !!
 

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vor 12 Stunden schrieb Mika23:

Das stimmt nicht was du sagst.

Hört, hört.

 

vor 12 Stunden schrieb Mika23:

Fakt ist: Das unbehandelte Aneurysma ist symptomlos. Es entstehen keine Gerinsel.

 

Die Hämodynamik kann sich nur ändern, wenn entweder die Form des Aneurysmas oder die Innenwand geändert wird.

Die Hämodynamik hat sich aber durch das Aneurysma schon verändert - gegenüber der Ursprungsform der Aorta.

Außerdem weiß ich nicht, wieso die Begriffe "Symptom" und "Gerinnsel" in einen Topf geworfen werden. Mal davon abgesehen, dass Aneurysmen nicht zwingend symptomlos sein müssen.

 

Ich habe nie gesagt, dass Gerinnsel zwingend entstehen, ich habe gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Gerinnsel entstehen, erhöht ist. Und das kann sich über die Jahre aufsummieren.

 

vor 13 Stunden schrieb Mika23:

Beim PEARS-Verfahren wird die Form des Aneurysmas mit einer CT-Untersuchung ausgemessen und es wird ein genau passender (maßgeschneiderter)  Mantel gewebt. Der Mantel wird um das Aneurysma gelegt und vernäht. Dadurch ändert sich die Form des Aneurysmas nicht.

Ja, das ist PEARS. Und eben: Die Form des Aneurysmas ändert sich nicht. Darauf will ich ja hinaus!

 

vor 13 Stunden schrieb Mika23:

Anstatt spekulative Kritik zu üben sollte man sich über eine neue Methode freuen, die wahrscheinlich noch vielen Patienten helfen wird.

Blauäugig darf man aber auch nicht sein! Wie weiter oben @Brigittchen schon erwähnte: Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile.

 

Letztenendes werden bei "klassischem" Aortenersatz und bei PEARS die Prothesen langfristig "einwachsen". Langfristig wird es so also eigentlich keinen nennenswerten Unterschied mehr geben, sofern dasselbe Material verwendet wurde - mit der Ausnahme, dass eben bei PEARS das Aneurysma noch besteht, beim klassischen Ersatz hingegen nicht. Könnte das nicht gar ein Vorteil der letzteren Methode sein?

 

Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster: In ferner (oder naher?) Zukunft werden wir über die Dacron-Teile nur lächeln, denn dann wird Körpergewebe einfach mit dem 3D-Drucker gedruckt oder genetisch nachgezüchtet, da braucht man kein Fremdmaterial mehr...

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also wenn ich so die Sachen lese wie *resonanzraum der Prothese  ständiges Herzwummern, dann sehe ich persönlich alleine daran schon einen Vorteil bei PEARS

 

ganz zuschweige den Verzicht auf HLM....das habe ich mir gerade angesehen und nen Horrorfilm ist nix dagegen

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vor 3 Minuten schrieb Angsthase40:

also wenn ich so die Sachen lese wie *resonanzraum der Prothese  ständiges Herzwummern, dann sehe ich persönlich alleine daran schon einen Vorteil bei PEARS

Mag sein. Vielleicht. Wobei es auch bei PEARS etwas "Wummern" könnte. Außerdem nimmt das "Wummern" beim klassischen Ersatz ab, wenn sich eine "Pseudo-Intima" gebildet hat, die Prothese also eingewachsen ist.

 

vor 4 Minuten schrieb Angsthase40:

ganz zuschweige den Verzicht auf HLM....das habe ich mir gerade angesehen und nen Horrorfilm ist nix dagegen

Das ist der große Vorteil von PEARS. Klar. (Wenngleich - wie ich oben erwähnte - es durchaus sinnvoll sein kann, wenn der Onkel Doktor (oder Tante Doktorin) mal bei freier Sicht einen geschulten Blick auf den Zustand der Aortenklappe wirft...)

 

Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass auch bei PEARS der Brustkorb aufgesägt wird. Also so ganz ohne ist die OP auch nicht.

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Moin,

 

ich mische mich auch mal wieder ein :-)

 

Das angesprochene "Herzwummen" kommt bei PEARS genauso vor, wie beim Darcon Tube. Bei mir hat das etwa zwei Monate nach der OP angefangen und ist heute (4 Monate nach OP) immer noch vorhanden. Durch die PEARS OP bleibt die Elastizität der Aorta zwar erhalten, die Ummantelung bietet aber einen deutlich höheren Widerstand. Wäre die Aorta durch ein Darcon Tube ersetzt worden, wäre dieser Widerstand noch deutlich höher. Wenn das Herz pumpt und auf ein Gefäß mit reduzierter Windkesselfunktion stößt, kann es zu dem deutlich spürbaren Herzschlag kommen. Man spürt dies allerdings manchmal mehr und manchmal weniger. Wenn die Prothese nach etwa 6 Monaten eingewachsen ist sollte dies hoffentlich weiter abnehmen.

 

Zu den angesprochenen Fallzahlen muss man sagen, dass diese in den ersten Jahren sehr niedrig waren und sich erst seit 2015 Jahr für Jahr verdoppelt haben. Im Januar 2020 gab es lediglich 284 Patienten und Anfang Februar 2023 waren es 735. Ich war am 25.04 Patient Nummer 794 und letzte Update was ich gesehen habe war Patient 858 am 19.08. Wenn man das Hochrechnet werden dieses Jahr etwa 200 Patienten operiert werden. Ähnlich verhält es sich auch bei den Kliniken die PEARS durchführen. Die ersten Jahre waren es sehr wenige Kliniken und dann Anzahl hat sich insbesondere in UK mit Anerkennung des Verfahrens durch die NHS deutlich vergrößert (und damit auch die Fallzahlen). Man sieht deutlich das ein neues Verfahren sich nicht über Nacht implementieren lässt (was auch gut ist). Diesen Monat gab es den ersten Patienten in Italien: https://www.primocanale.it/sanità/29545-genova-bimbo-inglese-senza-speranze-salvato-al-gaslini.html Entsprechend sollte man sich auf jeden Fall nicht Blauäugig für das eine oder andere Verfahren entscheiden, sondern sich gut informieren, einen Arzt finden dem man vertraut und dann für sich die richtige Entscheidung treffen. Die stark ansteigenden Zahlen zeigen allerdings auch die zunehmende Akzeptanz des Verfahrens.

 

Bezüglich der HLM war dies auch für mich einer der Punkte der monatelang durch meinen Kopf gegangen ist. Glücklicherweise war die Studie zur Hirnschädigungen da noch nicht veröffentlicht. So oder so ist auch die PEARS OP ein massiver Eingriff. Das Brustbein wird aufgeschnitten und die OP bedarf sehr erfahrene Chirurgen (deswegen war ich auch sehr froh das Conal Austin aus UK bei mir "assistiert" hat, der mehr als 250 der OPs selbst durchgeführt hat). Ich hatte nach der OP Wasser in Herz und Lunge und die Reha war mehr als notwendig um wieder zu Kräften zu kommen. Allerdings muss ich sagen das ich in der Reha auch diverse Leidensgenossen getroffen habe, die deutlich vor mir operiert worden sind und deutlich mehr mit ihrem "traditionellen" Eingriff zu kämpfen hatten. Ohne das dies jetzt irgendeine statistische Relevanz hat, denke ich schon das PEARS schonender ist und man schneller wieder fit wird. Hierzu gibt es auch eine schöne Story von einem Rugby Spieler aus UK: https://saracens.com/nick-isiekwes-incredible-story/?fbclid=IwAR0HuiiLBpP511_Y8yp2mEFOB22EeiHfZSS3yOlnw3sjnxgF3r23kNU6Tyo_aem_AbLzCatZpC1aMkjzxgZK7m20lGHQM-PxdHGgVQMP3ES00l-0gtosPDkR2ap9v9hBYE8 

 

Die Aorta wird durch den Eingriff allerdings doch verändert. Die PEARS Prothese wird in 3 verschiedenen Durchmessern (100, 95 und 90%) hergestellt und der Chirurg entscheidet während der OP welchen Durchmesser er wählt. Bei mir wurde die 95% Bandage verwendet. Meine Aorta war vor der OP bei 51mm und nach der OP deutlich verringert. Wie sich der Durchmesser wirklich verändert hat wird dann das erste Kontroll CT Ende Oktober zeigen. Von daher korrigiert sich der VMax Wert hoffentlich nach unten, was bei den meisten PEARS Patienten der Fall war.

 

Das Kostenthema ist meineserachtens ausreichend Diskutiert. Wenn wir uns im Ausland operieren lassen, bekommen wir in der Regel eine Privatrechnung. Das hat überhaupt nichts mit dem Verfahren zu tun. Wie die deutsche KK dies behandelt, hängt damit zusammen wie unser Gesundheitssystem funktioniert (Leistungskatalog). Krankenhäuser müssen am Ende des Tages leider auch Geld verdiesen (was viele nicht mehr tun) und da wird man sicherlich nicht dafür kämpfen ein Innovatives Verfahren einzuführen was am weniger Geld einbringt.

 

LG Micha

bearbeitet von Micha1969
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vor 3 Stunden schrieb Herzkasper:

Die Hämodynamik hat sich aber durch das Aneurysma schon verändert - gegenüber der Ursprungsform der Aorta.

Außerdem weiß ich nicht, wieso die Begriffe "Symptom" und "Gerinnsel" in einen Topf geworfen werden. Mal davon abgesehen, dass Aneurysmen nicht zwingend symptomlos sein müssen.

 

Ich habe nie gesagt, dass Gerinnsel zwingend entstehen, ich habe gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Gerinnsel entstehen, erhöht ist. Und das kann sich über die Jahre aufsummieren.

 

Ein Aneurysma der Aorta ascendens verursacht in seltenen Fällen Schmerzen, Heiserkeit oder Husten. Im Extremfall Dissektion oder Ruptur. Das kann man überall nachlesen (z.B. hier und hier und hier und hier , usw.)

Gerinnsel werden nirgends erwähnt.

 

Ein Aneurysma im Gehirn kann ein Gerinnsel verursachen (siehe z.B. hier und hier und hier) dort wird das Gerinnsel als mögliches Symptom des Aneurysmas aufgeführt.

 

Wenn ein Aneurysma der Aorta ascendens Gerinnsel verursachen würde, würde das sicher genauso wie beim Aneurysma im Gehirn mit aufgelistet werden.

bearbeitet von Mika23
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Am 22.8.2023 um 21:29 schrieb Herzkasper:

So bleibt das Aneurysma an sich ja bestehen. Und dies kann ggf. aufgrund der Strömungsverhältnisse in solchen Aneurysmen auch zu erhöhter Wahrscheinlichkeit von Gerinselbildung führen.

 

Am 23.8.2023 um 09:42 schrieb Mika23:

 

Im Bereich der Aorta ascendens ist die Geschwindigkeit des Blutes viel zu hoch für die Entstehung von Gerinseln.

 

 

Am 27.8.2023 um 19:45 schrieb Herzkasper:

Und woher weißt du das?

 

Jeder von uns mit einem Aneurysma der Aorta ascendens geht regelmäßig zum Kardiologen zur Ultraschalluntersuchung.
Dabei wird die Blutgeschwindigkeit an der Aortenklappe gemessen. Die Aortenklappe ist der "Eingang" zur Aorta ascendens.
Bei einer normalen Aortenklappe beträgt die Geschwindigkeit < 2,6 m/s [1]. Bei defekten Aortenklappen steigt dieser Wert sogar bis auf 4 m/s [1]. Das Blut kommt bei solchen Geschwindigkeiten niemals zum Stillstand. Auch wenn es ggf. im Aneurysma verwirbelt wird.  Es können also keine Gerinnsel entstehen!

 

 

[1] https://www.amboss.com/de/wissen/aortenklappenstenose/

 

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vor 18 Stunden schrieb Mika23:

Ein Aneurysma der Aorta ascendens verursacht in seltenen Fällen Schmerzen, Heiserkeit oder Husten.

Aha! Also doch Symptome!

vor 2 Stunden schrieb Mika23:

Bei einer normalen Aortenklappe beträgt die Geschwindigkeit < 2,6 m/s [1]. Bei defekten Aortenklappen steigt dieser Wert sogar bis auf 4 m/s [1]. Das Blut kommt bei solchen Geschwindigkeiten niemals zum Stillstand. Auch wenn es ggf. im Aneurysma verwirbelt wird.  Es können also keine Gerinnsel entstehen!

Dann bin ich beruhigt.

Ist mir jetzt aber auch ehrlich gesagt egal.

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Am 30.8.2023 um 00:23 schrieb Mika23:

Ein Aneurysma der Aorta ascendens verursacht in seltenen Fällen Schmerzen, Heiserkeit oder Husten.

 

vor 19 Stunden schrieb Herzkasper:

Aha! Also doch Symptome!

 

Stimmt. Das hatte ich vergessen, dass in seltenen Fällen das Aneurysma Schmerzen, Heiserkeit und Husten verursachen kann.

 

Die von dir geäußerte vermeintliche Gerinnselgefahr hast du dir aber selbst ausgedacht... einfach ins Blaue spekuliert. Das ist echt nicht wirklich hilfreich.
 

bearbeitet von Mika23
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