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Fragen zur OP und danach


Goldmädel

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Hallo Fabian,

 

danke für den konkreten Hinweis. Das werde ich auf alle Fälle machen.

 

Ich fühle mich immer noch so uninformiert und habe gleich noch weitere Fragen und hoffe natürlich auf viele Antworten von euch die sich schon damit auskennen.

 

1)

Wie funktioniert das genau mit den blutgerinnenden Medikamenten die man dann lebenslang nehmen muss, wenn man eine mechanische Klappe erhält?

Man ninnt die einmal am Tag, eine bestimmte Dosis?

Was sind die "schwesten" Nebenwirkungen dieser Medikamente, die vielleicht auch das Leben beinträchtigen?

 

Meine Ärztin sagt dazu nur das diese Medikamente heutzutage nicht mehr schlimm seien, was auch immer sie damit meint.

Sie nimmt sie ja auch nicht. :mellow:

 

2)

Wie genau äussern sich eure psychischen Probleme vor und nach der OP - Alpträume, Angstzustände,....???

Wie soll man das wieder in den Griff bekommen?

 

3)

Was wurde aus euren Jobs nachdem ihr "ausgefallen" seit, aufgrund der OP?

 

Wann habt ihr eurem Arbeitgeber gesagt das ihr zur OP müsst?

 

 

 

VG Goldmädel

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1)

Wie funktioniert das genau mit den blutgerinnenden Medikamenten die man dann lebenslang nehmen muss, wenn man eine mechanische Klappe erhält?

Man ninnt die einmal am Tag, eine bestimmte Dosis?

Was sind die "schwesten" Nebenwirkungen dieser Medikamente, die vielleicht auch das Leben beinträchtigen?

Du nimmst einmal am Tag eine bestimmte Dosis.

Diese legst Du Anhand von Messergebnissen selbst fest. Bzw. wenn Du nicht selbst messen möchtest macht Dein HA das.

Ich würde Dir dann aber zur Selbstmessung raten.

Die schwerste Komplikation ist eine Hirnblutung. Diese hat meistens einen schweren Verlauf. Äussert sich im besten Fall wie ein leichter Schlaganfall im schlechtesten Fall ist sie tödlich.

 

Meine Ärztin sagt dazu nur das diese Medikamente heutzutage nicht mehr schlimm seien, was auch immer sie damit meint.

Sie nimmt sie ja auch nicht. :mellow:

An dem Medikament Marcumar hat sich nichts geändert. Es ist also noch wie vor Jahren.

Nur durch die Möglichkeit der Selbstmessung hast Du den Wert der Gerinnung viel besser im Griff wie noch vor 10 Jahren.

D.h. die Gefahr das Dein Blut viel zu dünn eingestellt ist ist deutlich geringer. Dadurch eben auch das Risiko das Du eine Blutung erleidest.

 

2)

Wie genau äussern sich eure psychischen Probleme vor und nach der OP - Alpträume, Angstzustände,....???

Wie soll man das wieder in den Griff bekommen?

Ich würde sagen man ist einfach nicht so belastbar wie vor der OP.

 

3)

Was wurde aus euren Jobs nachdem ihr "ausgefallen" seit, aufgrund der OP?

Wann habt ihr eurem Arbeitgeber gesagt das ihr zur OP müsst?

Es gibt Eingliederungsmodelle um wieder in den Job einzusteigen.

Das bedeutet Du fängst z.B. erst mit 4 Stunden am Tag an und steigerst das dann.

Da muss aber dann auch der Arbeitgeber zustimmen bzw. es muss von Deiner Stelle passen.

 

Gruss

Markus

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Hey -

 

ich hatte konkrete Ängste und in der Tat auch Alpträume und Panikzustände. Nun, man macht die Erfahrung, daß man letzten Endes doch nicht stirbt und gewöhnt sich irgendwann daran, daß Ängste kommen und auch wieder gehen. Diese zunehmende Gelassenheit läßt die Symptome schließlich nach und nach schwächer werden, sofern man nicht anfängt, sein Leben einzuschränken und die angstauslösenden Situationen zu meiden - das würde eher zur Chronifizierung beitragen.

Unterstützen kann man diesen Prozess sicherlich durch viel Geduld mit sich selbst, dem Erlernen von Meditation oder Entspannungstechniken und Ausdauersport.

Das Forum bietet natürlich auch viel Hilfe - und wenn das nicht ausreicht, wendet man sich halt an einen Psychotherapeuten.

Man fällt also ganz sicher nicht aus der Welt, und man muss das auch nicht alleine durchstehen oder mit sich ausmachen, wenn man nach der OP an Ängsten leidet.

Davon abgesehen, ist das auch sehr unterschiedlich ausgeprägt und hängt auch von der Vorbereitung und dem Verlauf ab. Komplikationen verunsichern natürlich nochmal stärker, als ein glatter Durchlauf.

Zu einem Meditationskurs, sofern Du damit was anfangen kannst, würde ich in jedem Fall schon im Vorfeld raten - dann kannst Du in den Zeiten des Schmerzes schon darauf zurückgreifen. Außerdem senkt Meditation nachgewiesenermaßen die Ängstlichkeit - sogar die entsprechende Hirnregion, die Amygdala, wird bereits nach 8 Wochen messbar kleiner (während sie bei Posttraumatischen Störungen z.B. vergrößert ist).

Ähnliches gilt auch für Entspannungstechniken, obwohl es gewisse Unterschiede gibt...

 

Lg

 

Fabian

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  • 1 month later...

Hallo Goldmädel, hallo die anderen.

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an mich, ich habe mich hier vor einigen Monaten angemeldet, mein Freund hatte ein Aortenaneurysma mit Insuffizienz der Klappe.

Heute bin ich mal wieder hier vorbei geschneit - ich kann das nicht allzu oft tun, sonst werde ich so "sentimental". Ich habe diesen Threat gefunden und in deinen Ausführungen, Goldmädel, die Situation meines jetzt Verlobten *freu* sehr gut wieder erkannt.

Es wird an der Zeit, dass ich etwas von der Zuversicht und Stärke, die ich in diesem Forum erfahren durtfe, zurückgebe.

Bei meinem Freund war es genauso - der eine Arzt sagte warten, der andere wieder nicht. Im Endeffekt hat er sich für eine schnellstmögliche Operation entschieden - die Angst, irgendwann tot umzufallen war einfach zu groß, auch wenn viele Ärzte sagten, dass das so schnell nicht passieren würde.

Die OP war also auf Ende August 2011 angesetzt und ist super verlaufen. Klar, er sah ziemlich geschrottet aus und hat sich auch so gefühlt. Aber in einer Klinik muss kein Mensch Schmerzen haben und das hatte er auch nicht. Am dritten Tag nach der OP sind wir schon wieder über den Klinik-Flur spaziert und von dort an ging es nur noch bergauf. Es ist erstaunlich, wie schnell ein Körper sich erholt. Heute ist wieder alles normal. Er trägt noch keine 20-zentner-betongklötze, macht aber wieder Sport im Fitnesstudio und wir sind erstaunt, wie unscheinbar die Narbe ist. Eine letzte Untersuchung vor zwei wochen ergab: dieser Mann ist wieder vollkommen gesund. Allerdings hinterlässt sowas natürlich auch Spuren auf der Seele. Wir reden sehr viel darüber und obwohl alles wieder normal ist, bestimmt es doch in unseren Köpfen das Leben sehr.

Was ich dir aber auf jeden Fall sagen möchte: der Gedanke ist schlimm und gerade wenn man sonst fit und vital ist uund sich nicht krank fühlt, will es einem einfach nicht in den Kopf, warum man jetzt so eine OP braucht. Aber nach meiner Empfindung war es der einzige richtige (und ja auch notwendige) Schritt, die sache durch zu ziehen. Die Alternative wäre gewesen, weiterhin mit dieser Angst zu leben und - wenn man es nicht herausgefunden hätte, irgendwann tot umzufallen. Natürlich ist es ein Einschnitt in das normale Leben. Aber das kommt alles Schritt für Schritt wieder zurück. Und wenn ich Bilder von kurz vor der OP und kurz danach anschaue und meinen Freund jetzt sehe, dann bin ich einfach dankbar, welche Möglichkeiten die Herzchirurgie heute bietet. Sei zuversichtlich wenn ich dir sage, dass alles gut wird. Das hat man uns damals auch gesagt und es war schwer, es anzunehmen. Aber es hat gestimmt.

 

Liebe Grüße,

Frau Rüde

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Hallo Goldmädel!Ich bin auch erstaunt wegen der Aussage "ROSS geht nicht"-Deine Geschichte ist meine !!Und ich meinen Termin am 09.01.2012- ROSS mit Austausch eines Stückes der Aorta(Z.ZT.47mm!!!)Mir wurde auch zur OP geraten und ich habe sofort den Termin gemacht!Ich weiß viele Jahre von dem Klappenfehler(kombinierter Aortenklappenfehter 3ten Grades), das Aneurisma war neu für mich. Mir wurde in Lübeck gesagt, in Verbindung mit einem Klappenfehler wird ab 45mm operiert, ohne Klappenfehler kann man bis über 50 mm warten...Ich habe jetzt einfach Angst und will es schnell hinter mich bringen. Seit der letzten Untersuchung vergeht keine Stunde, die ich nicht daran denke-das geht so nicht weiter!Da ich in Lübeck wohne und mir die UNi empfohlen wurde war das klar. Mein Kardiologe hatte auch Zweifel, ob ROSS mit Aneurisma gehen würde-es geht!Ich werde es wagen. Ich bin erst 36 und möchte kein Marcumar dauerhaft nehmen und wenns geht keine schnelle Re-OP. Ich hoffe, ich überstehe das alles und kann danach wieder lachen, denn ich habe zwei kleine Kinder, die mich noch ganz viel brauchen, Schnüff. Dir alles Gute und erzähl mal, wie es bei Dir nun weitergeht...

LG, pieschie

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Hallo zusammen,

lange habe ich mich nicht mehr gemeldet, weil mich das alles ziemlich durcheinander bringt und ich auch heute noch nicht weiß wie es nun weitergehen soll.

Also:

1)

Im Dezember wurde von meinem Herzzentrum - welches mir die OP so schnell wie möglich anrät - eine Linksherzkathederuntersuchung geplant. Diese habe ich nicht machen lassen und abgesagt.

2)

Ende Dezember hatte ich einen Untersuchungstermin in einer Uniklinik bei einer Frau Prof. Dr. erhascht. Ich hatte großes Glück, Sie macht einen sehr kompetenten Eindruck.

Das Ende vom Lied, sie und Oberarzt sagen, ich könne ruhig noch warten mit der OP.

Eine Linksherzkathederuntersuchung bei einer Person wie mir findet sie fragwürdig, obwohl sie meine Ärztin aus dem Herzzentrum für sehr kompetent hält.

Heutzutage gäbe es moderne CT’s, diese haben aber nur wenige Kliniken in Dtschl.

Über sie als große Uniklinik könne ich einen Termin bekommen, wenn ich das möchte.

Ausserdem sagte sie mir das es auch Ärzte gäbe die nicht den ganzen Brustkorb öffnen, sondern über einen kleinen Schnitt im Brustbereich arbeiten. Machen auch nur wenige Kliniken.

Sie rät mir aufgrund meines OP-Bildes von Ross ab und zu einer biologischen Klappe.

Jedes Jahr was ich warten könnte würde da auch enormen Fortschritt bringen.

Im April bin ich wieder bei ihr und wir schauen ob sich etwas verschlechtert hat.

3)

So, nun sagt mein Herzzentrum OP und rät zu mechanisch.

Die Uniklinik sagt warten und rät zu biologisch.

Nun habe ich zwei verschiedene Meinungen.

Gerade vorhin habe ich mir einen Termin in einer anderen Klinik besorgt – Meinung drei.

Ich bin gespannt.

4)

Eins steht jedoch fest, ich möchte mich auf keinen Fall zu früh operieren lassen, denn das Leben wird danach definitiv nicht mehr so wie vorher sein und die Zeit in der ich krank sein werde, ist einfach sehr lang.

Ich habe einen guten Job, aber 3 Monate oder länger krank, …..

Sterben möchte ich natürlich auf keinen Fall.

Ich habe überhaupt keine Ahnung mehr was ich tun soll.

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Hallo Goldmädel,

 

ich kann nachvollziehen, dass dich das alles durcheinander bringt. So ging es vielen hier. Drei Ärzte = vier Meinungen.

Deshalb muss man immer für sich selber entscheiden, alle Vor- und Nachteile abwägen und letztlich auf sein eigenes Gefühl hören.

Um die drei Monate Krankschreibung wirst du so oder so nicht herum kommen. Ob du dich nun jetzt oder in ein oder zwei Jahren operieren lässt. Manche können bereits nach 2 Monaten wieder arbeiten, andere brauchen vier oder fünf Monate.

Das ist ganz individuell.

Fakt ist aber auch, je besser die körperliche Ausgangslage ist, je schneller kann man meistens auch wieder ins Berufsleben starten.

Auch das Leben nach einer Herz-OP halte ich als sehr lebenswert und schön. Klar mit so einer Erfahrung verändert man sich schon, aber es ist trotzdem lebenswert. Habe keine Angst vor dem Leben nach der OP!!

 

Grüße

hanny

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Mein Kardiologe hatte auch Zweifel, ob ROSS mit Aneurisma gehen würde-es geht!

 

Hallo,

 

leider kennen sich wenig kardiologen mit Ross aus. Haben schon mal was darüber gelesen, aber das wars schon. Daher lieber gleich in die Kliniken gehen, die sich damit auskennen.

Ich hatte ein 66mm Aneurisma und wurde Ross operiert.

 

 

So, nun sagt mein Herzzentrum OP und rät zu mechanisch.

Die Uniklinik sagt warten und rät zu biologisch.

Nun habe ich zwei verschiedene Meinungen.

 

So was ist natürlich dumm. Ich würde dir raten, eventuell auch noch mal in eine Klinik zu gehen, die Erfahrung mit Ross hat. Lübeck, Würzburg, Stuttgart (SANA). Die planzen dir auch nicht auf Teufel komm raus Ross ein, sondern die ganze Palette. Nur könnten die dir aus deren großer Erfahrung eher sagen, ob Ross möglich ist.

Aber auch mit den anderen Op Methoden wirst du gut leben können, wenn dir die Rahmenbedingungen passen. Und da solltest du dir eher selber überlegen, ob du mehr mit dem Re-OP Risiko leben kannst, oder mit der Marcumar Einnahme. Außer es gibt wirkliche medizinische Gründe die gegen etwas sprechen.

Generell solltest du aber die Op nicht unnötig heraus zögern. Je fitter du bist, desto schneller erholst du dich.

 

Gruß

 

Armin

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Hallo Armin,

 

selber überlegen ist leicht gesagt. Ich bin doch kein Mediziner.

Ich kann weder mit dem Re-OP-Risiko, noch mit der Marcumar Einnahme - die mir bis ins letzte Detail, was da alles dran hängt, noch weniger sagt - leben.

Im Moment weiß ich wirklich gar nichts mehr.

 

Ich warte jetzt die Aussage der dritten Klinik und den April-Untersuchungstermin ab. Sollte sich da wieder etwas verschlechtert haben, ist die Sache klar.

Wenn nicht, weiß ich auch nciht.

 

 

 

Viele Grüße

 

Goldmädel

bearbeitet von Goldmädel
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Hallo Goldmädel,

 

im Grunde ist es so: jede Klinik empfiehlt das Verfahren, das sie selbst praktizieren.

 

Ist auch kein Wunder, denn schließlich sollen sie ja auch von ihrer eigenen Vorgehensweise überzeugt sein und dahinter stehen.

 

Ich war im HZ Dresden und die waren gegen die minimalinvasive Methode, weil die OP aufwendiger und rein handwerklich schwieriger ist, als der klassische Brustbeinschnitt. Das ist natürlich ein Argument. So gibt es auch Argumente, die prinzipiell gegen eine Ross-OP sprechen (2 Baustellen etc.). Dir als Laie bleibt nur übrig bei mehreren Kliniken mit den unterschiedlichen Methoden vorstellig zu werden und dich dort beraten zu lassen. Zeit hast du ja offenbar dazu.

 

Und schlussendlich entscheidest du dann nach deinem Gefühl, was das Beste ist und wer dich am ehesten überzeugt hat.

 

Diese Entscheidung kann und soll dir niemand abnehmen.

 

Gruß, Rainer

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selber überlegen ist leicht gesagt. Ich bin doch kein Mediziner.

Ich kann weder mit dem Re-OP-Risiko, noch mit der Marcumar Einnahme - die mir bis ins letzte Detail, was da alles dran hängt, noch weniger sagt - leben.

Im Moment weiß ich wirklich gar nichts mehr.

 

Hallo,

 

du sollst auch kein Mediziner werden, sondern deinen Bauch entscheiden lassen. Weil alle Methoden haben ihre Nachteile und wie das in der Zukunft mit der jeweiligen Methode gut geht kann die auch keiner sagen. Daher wirf im Zweifelsfall eine Münze, weil du wirst immer Zweifel haben.

 

Gruß

 

Armin

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Ich kann weder mit dem Re-OP-Risiko, noch mit der Marcumar Einnahme - die mir bis ins letzte Detail, was da alles dran hängt, noch weniger sagt - leben.

Wenn das so ist dann hast Du doch grundsätzlich schon mal eine Richtung in die es gehen könnte.

Leider musst Du alleine für Dich diese Entscheidung treffen.

 

Im Moment weiß ich wirklich gar nichts mehr.

Das ist der Nachteil an vielen Informationen die man auf mehreren Terminen in den Kliniken aufsammelt.

Es wird dadurch nicht einfacher. Ganz im Gegenteil.

Aber wenn man alle Infos in den Topf wirft und dann alle Methoden gegeneinander abwägt sollte sich im Idealfall eine Präferenz für Dich herausstellen.

 

Lass den Kopf nicht hängen.

Ein paar Tage Abstand sind manchmal auch nicht schlecht. Denn die Informationen müssen sich auch erstmal setzen.

 

Gruss

Markus

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Hallo Goldmädel,

 

leider ist es so wie rene es dir geschrieben hat, jede Klinik hat seinen Herzspezialisten.

 

Gehst du z. B. nach Lübeck empfiehlt man dir die Ross-OP, gehst du nach Bad Neustadt empfiehlt man dir die Rekonstruktion, in München setzt man dir die Biologische rein und in Heidelberg die Mechanische Klappe.

So mal der grobe Überblick von den gerade mir eingefallenen Herzkliniken (gibt natürlich auch andere!!).

 

Gibt es eine richtige Klinik- und Klappenwahl? NEIN! Denn jede Methode hat Vor- und Nachteile.

 

Meine 1. Herz-OP war eine Rekonstruktion, die schnell scheiterte, die zweite Herz-OP dann eine mechanische Klappe, da ich eine weitere Re-OP (hoffentlich!) vermeiden möchte.

 

Setze dich mit der "Klappenwahl" auseinander und besprich dies mit deinem Kardiologen/Herzklinik.

 

Alles Gute und viel Kraft.

Sunny

bearbeitet von Sunny
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Eins steht jedoch fest, ich möchte mich auf keinen Fall zu früh operieren lassen, denn das Leben wird danach definitiv nicht mehr so wie vorher sein und die Zeit in der ich krank sein werde, ist einfach sehr lang.

 

Da bin ich nicht einverstanden. Mein Leben ist so wie vorher, mit der einzigen Ausnahme, dass ich Marcoumar nehme (ist kein Problem) und die Gerinnung ca. alle 10 Tage selbst messe (ist auch kein Problem). Nach der Operation kamen alpinistische Höhenflüge noch und noch... (vorher auch). Ich habe in der Altjahrswoche drei Skitouren gemacht und war heute Abend wieder in der Kletterhalle - und einen interessanten Beruf habe ich auch, den ich ausüben kann.

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es mag bei manchen ja so sein, bei mir war und ist es nicht mehr wie vorher.

Da bin ich nicht einverstanden. Mein Leben ist so wie vorher

 

Hallo,

 

freut mich ja für die Veronika. Nur wenn man hier im Forum liest und auch auch für mich spreche, scheint die Mehrheit es doch anders zu empfinden. Der/Die Eine sicherlich mehr/weniger als der/die Andere. Nur werden sich hier wenig finden (vermute ich), die sagen würden, dass sich für sie gar nichts geändert hat.

Und wenn man es effektiv betrachtet, ist dein Leben auch nicht mehr so wie früher. Die Gründe hast du ja selbst geschrieben. Und an Anderen, wie z.B. früher bei einer Erkältung Antibiotika nehmen, Prohylaxe beim Arzt, Aufpassen wegen Wunden, wirst du auch haben. Und das kann für den Einzelnen schon eine Belastung sein und verändert auf jeden Fall das Leben.

Fakt ist aber auch, dass die Alternative noch deutlich unerfreulicher ist.

 

- Verfall der körperlichen Leistungsfähigkeit

- Riss des Aneurysmas und innerliches Verbluten

- Nicht mehr rückgängig zu machende Herzschädigung bei zu später OP

- Schädigung der Gefäße durch Überlastung (zusätzlich zum Aneurysma)

 

Gruß

 

Armin

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Man sollte diese Aussage, dass das Leben (nicht) wieder wie vor der OP sein wird, auch nicht zu genau nehmen.

Klar haben die meisten durch ihre OP Einschränkungen irgendwelcher Art zu verbuchen, wie Endokarditisprophylaxe, die Marcumareinahme,

das Klickgeräusch, die OP-Erinnerungen. Aber das sind alles Faktoren, die mit der Zeit (den Jahren) auch immer mehr zum normalen Alltag werden und man sich so auch nicht mehr so viel Gedanken und Sorgen darüber macht, wie es z.B. im ersten Jahr nach der OP der Fall ist.

Die Prioritäten werden mit der Zeit wieder anders gesetzt, wobei Lebensfreude und Lebenslust wieder zunehmen und das Herz zwar seinen festen Platz bekommt, aber nicht mehr und nicht weniger, als es sein muss und gut für unser seelisches Wohlbefinden ist.

Dies ist allerdings ein (teilweise sehr harter) Prozess, der Monate bis Jahre dauern kann, bis man (hoffentlich) sagen kann, mein Leben ist im Hinblick auf meine Lebenslust,Lebensfreude wieder so wie vor der OP, wenn nicht sogar noch etwas mehr.

Das bewusstere Leben nach der OP empfinde ich z.B. als großes Geschenk!

 

Grüße

hanny

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Hey Goldmädel -

was sunny und hanny sagen und Du selbst gerade erlebst, kann ich aus eigener Erfahrung allzu gut bestätigen:

Mein Kardiologe riet zur mechanischen und dachte, Ross ginge ohnehin nicht. Verschiedene Herzchirugen, die ich kontaktierte, ließen dann sehr verschiedene Präferenzen mit der ganzen Palette an Gründen erkennen - alles war dabei, lieber mechanisch, lieber biologisch, Wir könnten vielleicht rekonstruieren, etc..

Die einen rieten energisch von der Bioklappe ab, die anderen genauso energisch von der mechanischen...

Glücklicherweise war sich die Mehrheit darin einig, daß meine Klappe für eine Rekonstruktion schon ziemlich kaputt sei.

Allerdings hat mir übrigens Niemand Ross empfohlen. Zum einen wurde diese Variante nichtmal erwähnt - das habe ich regelmäßig (abgesehen von Bad Oeynhausen) selbst ins Gespräch einbringen müssen -, und zum anderen wurde, wenn ich das erwähnt hatte, recht pauschal davon abgeraten oder gesagt, das ginge bei mir gar nicht.

Nur die Bad Oeynhausener haben mir gesagt, daß Ross in meinem Alter allemal besser wäre als Bio, weil man mit Bio nach 10 Jahren wieder auf dem Tisch liege (in meinem Alter, wie gesagt) und mir zu Ross geraten, sofern ich nicht die mechanische Klappe wolle. Insgesamt habe ich mich mit 6 Herzzentren Kontakt aufgenommen und dabei mit 9 Chirugen und Kardiologen gesprochen oder geschrieben oder beides.

Ich fand diejenigen am überzeugendsten, die nicht einfach behauptet haben, daß etwas nicht ginge, sondern mir die Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten dargelegt haben - einer hat immerhin gesagt, daß er nicht wisse, ob Ross bei mir ginge und daß ich mich damit an entsprechende Spezialisten wenden müsse. Auch das fand ich vertrauenserweckender und sympathischer als pseudokompetente Einschätzungen.

Das war dann auch mein Grund, mich nach Lübeck zu wenden - die setzen alles ein. Das Gleiche gilt für Bad Homburg, Würzburg, Frankfurt, Stuttgart und einige andere.

Ganz klar haben die ihre Präferenzen - nur, weil sie alles anbieten, sind sie nicht neutral. Aber sie sagen zumindest, was geht, können begründen, warum was nicht oder eher unwahrscheinlich geht und kennen die Probleme und Vorzüge der verschiedenen Varianten aus erster Hand.

So stand bei mir alles auf dem OP-Plan:

 

Ersatz der Aorta ascendens mit

 

1) Rekonstruktion (unwahrscheinlich)

2) Ross (vermutlich möglich)

3) Bio

4) Kunstklappe

 

Zwischen 3 und 4 habe ich dann noch einige male gewechselt, weil ich die Kunstklappe doch der Bioklappe vorzog, dann wieder doch nicht, oder doch, ach ich weiß nicht, scheiße, jetzt muss ich mein Kreuzchen machen...

 

Bislang habe ich daran nichts bereut. Das Leben ist anders nach der OP, würde ich sagen - aber in vielen Punkten ist es sogar besser! Mit meinem angeborenen Herzfehler habe ich mir z.B. wesentlich mehr Sorgen um die OP und das Platzen des Aneurysmas gemacht - jetzt weiß ich, daß da nichts mehr platzen wird und kenne die OP. Meine Phantasien sind an der Wirklichkeit überprüft und für zu schlimm befunden, auch wenn die OP ziemlich anstrengend war und ich im Nachhinein mich viel mit Ängsten und verschiedenen Symptomen gequält habe. Das Meiste davon ist verschwunden und weicht einer entspannenden Normalität, in der ich mich durch diese Erfahrung gestärkt fühle.

 

Ich fand die Zeit der Entscheidungsfindung furchtbar quälend - aber im Nachhinein bin ich über meine gründliche Information froh und weiß, warum ich mich für meine Variante entschieden habe...

 

Ich hoffe, das wird Dir auch so gehen!

 

LG

 

Fabian

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Hallo,

 

nein das Leben ist und kann ja nicht so sein wie vor der OP. Da waren viele von uns auf dem Weg zu einem schlimmen Herzfehler oder es war höchste Eisenbahn weil ein Notfall oder ein gefährlicher Befund vorlag.

 

Ja und dann sind wir operiert worden - auf die eine oder andere Weise - aber, bis auf ganz wenige tragische Fälle, können wir jetzt repariert weiterleben. Das ist jetzt für jeden die Normalität nach einer schweren OP. Dies ist dann je nach psychischer Stabilität wunderbar und man möchte Bäume ausreissen - manch einer/eine trauern der Vor OP Normalität nach - diese wäre jedoch bald zu einer wirklich problematischen Normalität geworden.

 

Also Goldmädel egal ob Bio, mechanisch oder Ross DEIN Leben wird nach der OP mit sehr großer Wahrscheinlichkeit weiter lebenswert bleiben. Der Maßstab ist allein Deine Person - es sollte hier keinen Wettbewerb geben wer sich nach welcher OP "normaler" fühlt. Das ist genauso ein Blödsinn wie das wetbewerbsmäßige Vergleichen von Leistungszahlen oder sonstigen Werten nach der OP.

 

Dabei gibt es für jede OP Art spezifische Vor - aber auch Nachteile die hier im Forum mehr oder weniger objektiv ausgetauscht wurden/werden.

Hier kann man - wenn es der Befund zuläßt - vorher ein wenig steuernd eingreifen. Sei es weil man einen verletzungsgefährlichen Beruf hat, eine Schwangerschaft plant, eine Re OP vermeiden möchte usw. usw, - aber das wars - nach der OP spielt das dann alles keine Rolle mehr - lebe Dein Leben - genieße jeden Tag - alles andere wird sich schon zurechtschütteln.

 

Von daher lass Dich hier nicht beunruhigen von düsteren Schilderungen - es lässt sich mit allem arrangieren und das Leben wird wieder Lebenswert.

 

MfG

Thomas W.

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Hallo alle zusammen,

 

ich danke allen für die helfenden Worte.

Besonders angesprochen hat mich dein Beitrag Fabian.

 

Der Plan ist jetzt halt so, den allgemeinen Untersuchungstermin im April abwarten - hat es sich weiter verschlechtert ja / nein - und die Meinung des dritten Arztes.

Mal schauen was der sagt bzgl. der sofortigen Notwendigkeit der OP.

 

Gleichzeitig werde ich meine Befunde an verschiedenen Kliniken vorstellen bzgl. Ross, biologisch, mechanisch.

Dann bin ich hoffentlich in meiner Entscheidung irgendwann sicherer und nicht mehr so durcheinander.

 

Sofern mein Gesundheitszustand so bleibt, was ich natürlich hoffe!, habe ich ja für alles auch noch etwas Zeit.

 

 

 

VG Goldmädel

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Herzkatheter:

Den hat hier vermutlich jeder gemacht - er ist Standard vor dieser Operation, dauert etwa 20-30 Minuten und ist in der Regel nicht weiter wild. Danach muss man 6 - 8h mit Druckverband liegen, das ist schon ein bißchen ätzend.

 

Hallo,

 

letzten Monat in der UNI-Klinik Freiburg durfte ich nach dem Kathedern durch die Leiste nach 2 Stunden aufstehen und am nächsten Morgen den Druckverband abnehmen und nach Hause gehen. Kein Schmerz, keine Blutung, nur blaue Flecken, welche nach einer Woche wieder verschwanden.

 

Gabriel

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Herzkatheter:

Den hat hier vermutlich jeder gemacht - er ist Standard vor dieser Operation, dauert etwa 20-30 Minuten und ist in der Regel nicht weiter wild. Danach muss man 6 - 8h mit Druckverband liegen, das ist schon ein bißchen ätzend.

 

Hallo,

 

ich würde statt Katheter in Erlangen in der Uniklinik im CT untersucht. Hat jedem Chirurgen ausgereicht.

 

Gruß

 

Armin

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Hallo,

 

ich würde statt Katheter in Erlangen in der Uniklinik im CT untersucht. Hat jedem Chirurgen ausgereicht.

 

Gruß

 

Armin

 

Hi!

 

Wundert mich ein bisschen. Bei mir wollten Stuttgart und Lübeck einen Katheter sehen, da man nur dort die Koronararterien für Ross-OP richtig beurteilen könne. War aber auch kein Problem, da er bei mir an der der Hand eingestochen wurde und ich nach nach ein paar Stunden wieder heimkonnte.

 

Gruß

Patrick

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Hey -

bei mir wurde auch der Katheter verlangt, CT hat denen in Lübeck nicht gereicht.

 

@ Goldmädel:

Genauso würde ich es machen - die Befunde an verschiedene Zentren verschicken und um telefonische Beratungsgespräche bitten. Das spart enorm Zeit und Reisekosten und ist, sofern die Befunde gut sind, sicher nicht weniger zuverlässig.

 

Ich drücke Dir die Daumen, daß Dir in der Tat die Zeit dafür bleibt, Dich in aller Ruhe so lange und ausführlich zu informieren, daß Dein Gefühl für eine Entscheidung reifen kann und Du sie dann sicher triffst!

 

 

LG

 

 

Fabian

 

 

P.S.: Ich weiß ja nicht, bei welcher Krankenkasse Du bist, aber die TK bietet übrigens auch ein Patiententelefon an, wo Du jederzeit (24 Stunden) anrufen und ärztliche Zweitmeinung einholen kannst. Die haben alle Spezialisten da, bzw. gegebenenfalls wirst Du von einem zurückgerufen, und Du kannst Deine Befunde entweder telefonisch mit denen besprechen oder auch zunächst hinschicken und dann angerufen werden.

bearbeitet von Fabian
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Hi!

 

Wundert mich ein bisschen. Bei mir wollten Stuttgart und Lübeck einen Katheter sehen, da man nur dort die Koronararterien für Ross-OP richtig beurteilen könne. War aber auch kein Problem, da er bei mir an der der Hand eingestochen wurde und ich nach nach ein paar Stunden wieder heimkonnte.

 

Gruß

Patrick

 

Hallo,

 

in Stuttgart wollte Dr. Hemmer auch erst ein Katheter. Nachdem er aber die Qualität der CT Untersuchung gesehen hat, hat ihm das gereicht. In Erlangen haben die einen sehr gute Ruf für so was:

 

http://www.medizin2.uk-erlangen.de/informationen/herz_ct/index_ger.html

 

http://www.idr.med.uni-erlangen.de/untersuchung/kardioct.html

 

Ich fand es sehr angenehm, nachdem bei einem Kollegen meiner Frau erst DURCH eine Katheteruntersuchung eine OP nötig wurde.

 

Gruß

 

Armin

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