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Wahl des Aortenklappenersatzes


sally

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Wäre toll wenn Du Dich da vielleicht etwas genauer audrücken könntest-denn ein Arzt konnte mir das

bisher nicht abschließend beantworten.

 

Hallo Sally,

 

Thomas hat Dir dankenswerter Weise schon sehr ausführlich geantwortet, dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

 

In meinem Alltag verhalte ich mich eigentlich auch nicht viel anders, als vor der Operation.

Vielleicht bin ich jetzt noch ein bisschen vorsichtiger. Fahre mit dem Fahrrad und dem Auto noch vorausschauender.

Und da ich viel im Wald laufend unterwegs bin, mache ich um freilaufende Hunde einen noch größeren Bogen.

 

Im vergangenen Jahr, seit der OP, habe ich noch keine Situation erlebt, bei der ein Arztbesuch wegen der Marcumar-Einnahme notwendig geworden wäre.

 

Grüße

Dietmar

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Hey Sally,

ich möchte den Beitrag zu den Bioklappen ergänzen:

1) Eine normale Bioprothese in Aortenposition hält in jungen Jahren nur bis zu max. 15 Jahren.

2) Die Ross-Operation hat deshalb eine LÄNGERE Haltbarkeit, weil die Spenderklappe nicht im Hochdrucksystem - wie bei der Aorta - eingesetzt wird, sondern im Niedrigdrucksystem, nämlich in Pullmonalposition. Deshalb kann diese Klappe dort wesentlich länger halten als normale Bioprothesen, davon abgesehen, daß es eine menschliche Spenderklappe ist, die ohnehin etwas besser halten als Tierklappen (wenn auch nicht wesentlich, aber immerhin).

Auf der Homepage der Uni Lübbeck finden sich Daten dazu, wie gesagt. Die statistische Wahrscheinlichkeit, an einer der Klappen neu operiert zu werden, liegt nach 10 Jahren bei 10%, nach einer amerikanischen Studie nach 25 Jahren bei 25%, was sich nach 1% Wahrscheinlichkeitssteigerung pro Jahr anhört. Mein Kardiologe war von dem OP-Ergebnis total begeistert - er meinte, das wäre von einem gesunden Herz nicht zu unterscheiden (von der verdickten Aorta, wo das Aneurysma war, abgesehen), und ich habe keinen Druckgradienten über der Aorta, was ebenfalls dem Wert eines Gesunden entspricht und selbst dort sehr gut ist. Er sprach von einem Spitzenoperationsergebnis und meinte, daß die Spenderklappe in Pullmonalposition ne Ewigkeit halten könne, und dasselbe sagte der Kardiologe eines Rehakollegen in Hamburg, den ich in Lübbeck kennengelernt hatte bei der OP (auch Ross).

Außerdem muss man wissen, daß die Pullmonalklappe am leichtesten ausgetauscht werden kann von allen Klappen und schon heute am schlagenden Herzen minimalinvasiv (also ohne Sternotomie) reoperiert wird.

Für das Herz und den Organismus gibt es nichts Schonenderes als eine rekonstruierte Klappe oder Ross, von der OP selbst abgesehen natürlich.

Mein Herz war linksventrikulär bereits vergrößert und hat sich innerhalb kürzester Zeit (nicht mal ein Monat) normalisiert, und meine heutigen Werte sind hervorragend - kein Gradient über der Aorta, Ruhepuls unhörbar bei 60 bis max. 70, Blutdruck seit über nem Monat im Idealbereich von 120/70. So bin ich 8 Monate nach der OP in guter bis sehr guter Allgemeinverfassung (und wäre ohne OP möglicherweise schon tot, fünf vor zwölf, meinte mein Chirug).

Natürlich wäre es auch mein Alptraum, wenn beide Klappen innerhalb weniger Jahre kaputt gingen, das würde ich als einen hohen Preis empfinden. Allerdings möchte ich noch reisen, wie in meinem bisherigen Leben auch, in abgelegene Länder, gerne Südamerika, Dschungel, Wüste, extreme Naturwelten, und der Kardiologe in Bad Oeynhausen meinte, so etwas würde er mit einer mechanischen Klappe nicht machen.

Es hängt schon davon ab, wie man lebt und leben möchte, denke ich - für körperlich aktive und jüngere Leute ist die Ross-OP eigentlich gerade indiziert, man sagt sogar, für Leistungssportler, wegen der guten Herzleistung und der Medikamentenfreiheit.

Solltest Du diese Option noch in Betracht ziehen, würde ich mich in Lübbeck, Würzburg oder Stuttgart informieren. Lübbeck und Stuttgart haben Erfahrung und leiten das Ross-Register Deutschlands, Würzburg hat - wie Armin erfuhr - in Lübbeck ausgebildete Chirugen.

Eine normale Bioklappe würde ich mir überlegen - auch wenn es nur eine Klappe ist, müssen innerhalb von 10 Jahren bereits 90% reoperiert werden in Unserem Alter(wie gesagt, bei Ross sind es 10%, und selbst die mechanischen haben eine Reoperationsrate von 5% in den ersten 10 Jahren...) .

Ich drücke Dir weiterhin die Daumen und schließe mich Thomas' Kraftwünschen für den Entscheidungsprozess an!

LG

Fabian

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Hallo Fabian,

 

bei aller Begeisterung Deinerseits - ein bischen liest sich das wie eine frühere Tamponwerbung - da hieß es das Frauen - wenn sie dieses Tampon benutzen - könnten damit reiten, schwimmen, tanzen usw. Diese Aussage führte in einigen leichtgläubigen Fällen angeblich zu Unfällen von z.B. bei Nichtschwimmerinnen.

 

Na mal Ernst - schön das Deine Herz OP so erfolgreich war - zeigt es doch das es eine weitere, gleichwertige, Alternative gibt.

 

Aber als alter (seit 6 Jahren) Mechaniker - herzklappentechnisch - kann ich nur sagen, das sich mein Herz ebenfalls innerhalb eines halben Jahres erholt hat - sämtliche Werte liegen im Normbereich und das bei einem Herzen das vorher mehr einer alten Gummiwärmflasche geglichen hat.

 

OK bei den Deinen geplanten Fernreisen mache ich zumindest nicht mit, aber Türkei und Cornwall sind noch drin - habe aber auch von Leuten gehört die mit mech. Klappe die Welt unsicher machen (nicht andersherum!).

 

Schönen Tag noch.

 

MfG

Thomas W.

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Hallo Jungs (Fabian und Thomas),

 

nicht böse sein, aber wollen wir jetzt das nächste Thema in einen Glaubenskrieg verwandeln? Bringt doch nichts. :( :(

 

Tip an Fabian: Mehr im Stil "Meiner Meinung nach" und "Meiner Erfahrung nach" schreiben. ;) ;)

Tip an Thomas: Erst mal einen trinken und dann posten. ;) ;)

 

Gruß

 

Armin

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Hey Fabian,

 

ich persönlich halte sehr wenig von Statistiken, sondern lieber Eigenerfahrung. Deshalb finde ich dieses Forum auch super!

 

Auch ich habe einen Ross-operierten in der Reha (männlich, 40 Jahre) kennen gelernt, der nach nur 5 Jahren aufgrund Endokarditis (er sagte mir, er hätte immer brav sein Antibiotika geschluckt!) nochmal operiert werden musste. Dem ging es auf Reha gar nicht gut und war natürlich auf Ross-Methode nicht so gut zu sprechen! :( (Kein Glaubenskrieg!)

 

Das "Leben ist manchmal bitter, doch das ist kalter Kaffee auch!" ;)

 

Aber warum sollte ich z. B. nicht in den Dschungel gehen können mit Gerinnungsmedikamente? Solltest du dir mit einem Säbel den Fuß abschneiden bräuchtest du genauso wie ich med. Hilfe! :lol:

 

VlG

 

Sunny

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Hallo Armin,

 

willst Du mich zum Alkoholiker machen?? :blink:

 

Ich denke ich bekomme meine Gedanken auch so in den Griff - solltest Du allerdings Kaffee meinen (oder Tee) OK da bekenne ich mich schuldig B) - daher evtl. meine Tippfehler :unsure: wenn der Kaffee wirkt.

 

MfG

Thomas W.

 

 

 

 

Hallo Jungs (Fabian und Thomas),

 

nicht böse sein, aber wollen wir jetzt das nächste Thema in einen Glaubenskrieg verwandeln? Bringt doch nichts. :( :(

 

Tip an Fabian: Mehr im Stil "Meiner Meinung nach" und "Meiner Erfahrung nach" schreiben. ;) ;)

Tip an Thomas: Erst mal einen trinken und dann posten. ;) ;)

 

Gruß

 

Armin

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Hallo ihr lieben,

 

ich muß nun am 17.Januar in die Charité einrücken.

Bei mir steht die 4.OP an. Ich lese hier immer von Klappenwahl.

So wie es aussieht habe ich keine Klappenwahl. Bei mir kommt bis jetzt

nur die Ross-OP in Frage. Doch erstmal muß ich noch bis

auf den letzten mm untersucht werden. Falls das nicht so paßt wie es sollte

dann weiß ich nicht wie Plan B aussieht.(Transplantation?)

Sollten wir nicht froh sein das uns überhaupt geholfen werden kann? Jedes Jahr was mir durch eine OP geschenkt wurde habe ich mit stolz und

Dankbarkeit angenommen.

 

Liebe Grüße

Simi27

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Hallo Armin,

 

das hat etwas mit meiner angeborenen Aortaklappenöffnung zu tun. Die ist von Geburt an etwas zu klein geraten.

Als ich bei meiner 2.OP die mech. Aortenklappe bekam gab es massive Probleme. Der Chirurg hatte Mühe

die Klappe überhaupt richtig dahin zubekommen so wie es sein sollte. Es gab dann richtige Probleme und ich

mußte reanimiert werden. Die Klappe hat bis jetzt eigendlich gut funktioniert, aber der Druck über der Klappe war seit 1991 viel zu hoch. Die Klappe war sozusagen immer etwas undicht.

 

Bei meiner 3.OP sollte eigendlich die Klappe ausgetausch und die Mitralklappe rekonstruiert werden.

Als ich aus dem OP raus war, sagte man mir, das nur die Mitralklappe gemacht wurde.

Bei der Aortenklappe hatten sie große Bedenken ob das überhaupt funktioniert. Die Chirurgen haben sich dann entschiossen

die Klappe drinnen zu lassen. Die Funktion war ja soweit gut. Sie wußten das ich zwar weitere Probleme haben werde

aber sie sagten sich lieber so als das ich die OP nicht überlebt hätte.

So habe ich bis jetzt 10 Jahre gut gelebt, immer mit großen Einschränkungen aber eben gelebt.

 

Nun hat sich meine Klappe aber um 30° gedreht ( keiner weiß wie das passieren kann) und meine Probleme sind immer schlimmer geworden. Belastungen sind gegen null gesunken. Nun steht mir die 4. Op an und da wäre eben wenn alles paßt die Ross-OP das einzige was bei mir gehen könnte. Bio.KLappe fällt raus da die Re-OP (bei mir die 5.)schneller ran wäre als bei einer Ross-OP.

Nun habe ich großen Bammel das die Pulmonalklappe nicht passt. Plan B?

Aber ich bin Gott sei Dank die Ruhe selbst, so das ich mich bis zum 17. Januar nicht unnötig fertig mache.

 

Ich hoffe das ich dir mit meinen Worten die Frage beantworten konnte.

Es ist manchmal nicht leicht es in schriftl. Form zu erklären, man will ja auch nicht immer Romane schreiben.

 

Liebe Grüße

Simi27

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Nun steht mir die 4. Op an und da wäre eben wenn alles paßt die Ross-OP das einzige was bei mir gehen könnte. Bio.KLappe fällt raus da die Re-OP (bei mir die 5.)schneller ran wäre als bei einer Ross-OP.

Nun habe ich großen Bammel das die Pulmonalklappe nicht passt. Plan B?

Aber ich bin Gott sei Dank die Ruhe selbst, so das ich mich bis zum 17. Januar nicht unnötig fertig mache.

 

Wow und da denkt man selbst man hat Probleme. Hut ab und viel Glück. Irgendwann muss ja das Pech mal aufgebraucht sein.

 

Plan B wird dir hier vermutlich keine geben können. Ich würde allerdings auf jeden Fall mehrere Meinungen einholen.

 

Gruß

 

Armin

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Hallo Armin,

 

ich habe mir natürlich auch eine andere Meinung eingeholt.

Sie sagte genau das selbe wie mein Prof.

Ich bin in der Charité schon seit 14 Jahren und wenn die sich beraten dann

sitzt dort alles zusammen was die Klinik an Kardiologen und Chirurgen so zu bieten hat.

Von daher habe ich schon großes Vertrauen an die Klinik und meinen Prof..

 

Ich hoffe ja auch das sich meine Pechsträhne nun langsam verabschiedet und ich viellecht

auch mal etwas normal leben kann.

Nur was ganz komisch ist, ich selber merke garnicht wie schwer krank ich immer war und bin.

Ich lebe seit meiner Geburt mit Einschränkungen und kann mich daher gut auf jeden neuen

Tiefschlag neu motivieren. Bewußt wird mir meine Lage immer erst durch Gesprächspartner oder

wie hier im Forum.

 

Ich bin zwar eine kleine Person aber dafür stark wie ein Bär. Ich schaff das.

 

Liebe grüße

Simi27

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Ich bin zwar eine kleine Person aber dafür stark wie ein Bär. Ich schaff das.

 

Hallo,

 

Menschen wie du sind die wahren Helden und das klein ist eine optische Täuschung.

Und das Wichtigste an der OP ist das Vertrauen in den Menschen in dessen Hand du deine Gesundheit legst.

Das hast du und damit ist alles perfekt.

 

Gruß

 

Armin

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*lach* Es scheint wirklich schwer, keinen Glaubenskrieg draus zu machen...

 

@Armin: An den Stellen, wo es nur Meinungen sind, ist das in der Regel kenntlich. Daß die biologischen Lösungen bessere Hämodynamiken aufweisen, und unter denen Rekonstruktion und Ross nochmal bessere und dadurch die Endokarditis- und Thromboemboliewahrscheinlichkeit verringert ist, hat mit meiner Meinung wenig zu tun. Wie sollte ich das einfach so meinen können? Das wäre ja totaler Blödsinn.

Daß der Chefarzt in Bad Oeynhausen von Extrema aller Art - inklusive Reisen in Länder, denen gerinnungsnormalisierende Medikamente fehlen - im postoperativen Leben bei mechanischem Klappenersatz abraten würde, ist auch nicht meine, sondern dessen Meinung.

Meine Werte sind auch keine Meinungen, Statistiken ebenfalls nicht. Also bitte...

Natürlich verbessern sich auch nach mechanischem Ersatz die Werte - nur bleibt der Gradient in der Regel erhöht gegenüber der Norm, weshalb sich das Herz langsamer erholt und insgesamt mehr arbeiten muss. Auch das ist nicht meine Meinung, sondern die Datenlage der entsprechend forschenden Wissenschaftler.

 

Ich hatte aber auch lediglich auf den Beitrag von Madmax reagiert, übrigens, und wollte keine andere Klappenart diskreditieren, sondern nur dessen Aussagen zu Ross relativieren.

Meine eigene Entscheidung schwankte ja ebenfalls zwischen mechanisch und Ross - und ich würde die Entscheidung möglicherweise bereuen, wenn ich innerhalb weniger Jahre an beiden Klappen reoperiert werden müsste. Das ist eine unheimliche Vorstellung, die mir Angst macht, so wie dem mechanischen Klappenträger sicher mulmig beim Gedanken an innere Blutungen und Co. wird. Wir haben Uns nicht nur für ein spezifisches Vorteils-Risiko-Profil entschieden mit der Klappenoperation, sondern auch für ein spezifisches Angstprofil, mit dem man genauso lernen muss, zu leben, wie mit der Medikation, Klappengeräuschen oder Endokarditisprophylaxe und Reoperationswahrscheinlichkeiten, die wie Damoklesschwerter am Horizont schweben und täglich ein Stück näher kommen, bis sie eines Tages über einem hängen...

 

Was die gern geübte Statistikschelte angeht, die hier immer wieder zu lesen ist:

Statistiken SIND EIGENERFAHRUNGEN, aber systematisch und von vielen Menschen mehr erfasst, als ich je persönlich interviewen könnte.

Man muss sie zu lesen wissen, um ihre Aussagekraft einschätzen zu können, aber sie sind im sachlichen Diskurs überhaupt nicht zu überschätzen (meine ich, :) ), weil die individuellen Erfahrungen, die mir berichtet werden in der Regel in den Statistiken enthalten, aber dort zusätzlich prozentual gewichtet und damit einzuordnen sind. Man kann aus jedem "Klappenlager" Endokarditisfälle kennenlernen, die deshalb reoperiert werden mussten - dann entscheidet der Zufall, wohin meine Sympathie geht. Habe ich jemanden mit mechanischer Klappe kennengelernt, werde ich davon abgeschreckt sein, war es ein Ross'ler oder rekonstruiert, etc., dann halt davon. Und man kann auch aus jedem Lager tolle Genesungsgeschichten hören. Dann hört man drei gute Geschichten von der mechanischen Seite und eine von der biologischen und entscheidet sich für die mechanische, oder im umgekehrten Fall halt umgekehrt.

Aber nur die statistische Wahrscheinlichkeit kann mir wirklich über diese persönlichen Anekdoten hinaus eine Orientierung geben.

Wenn ich erfahre, daß Peter Müller im Alter von 40 nach zehn Jahren mit Bioprothese neu operiert wurde, ist er repräsentativ für diese Altersgruppe im Kollektiv der Bioklappenträger, weil das mit 90%iger Wahrscheinlichkeit in diesem Teil des Kollektivs passiert.

Erfahre ich, daß Sandra Meyer mit mechanischer Klappe nach zehn Jahren reoperiert worden ist, ist sie nicht repräsentativ, weil das in diesem Kollektiv nur in etwa 5% der Fälle vorkommt, usw. .

Das kann ich in der Tat NUR durch Statistiken erfahren, und das relativiert sämtliche Anekdoten (auch meine eigenen, übrigens, selbstverständlich).

Über den zu erwartenden Fortschritt können die Statistiken natürlich keine Auskunft geben, so daß man ihre Aussagekraft nur unter vergleichbaren Bedingungen aufrechterhalten kann - ein Kollektiv, das heute mechanische Klappen erhält, hat, sofern der Klappentyp und die Fortbehandlung konstant bleiben, erwartbar gleiche Wahrscheinlichkeitswerte wie schon erhobene Kollektive der gleichen Bedingungen. Ändern sich die Bedingungen, gilt das natürlich nicht mehr, etc..

Deshalb habe ich z.B. die Statistiken von xeno relativiert - weil sich die Bedingungen für mechanische Klappen durch die Selbsttestung verbessert haben und die Komplikationsraten dadurch gesunken sind, wie neuere Statistiken zeigen. In den älteren sind noch gemischte Kollektive (Fremd- und Selbsttester) abgebildet, abgesehen davon, daß die Altersstruktur eine wichtige Rolle spielt, weil ältere Menschen seltener Selbsttester sind und auch mehr Fehler dabei machen, sich auch die Edukationsprogramme weiter verbessert haben, etc..

Wenn man aber die statistischen Kennwerte, in denen diese Informationen enthalten sind - z.B. der Streuung von Populations- und Stichprobenkennwerten, Kontrolle moderierender Drittvariablen, bis hin zur methodischen Angemessenheit und den Gütekriterien der Erhebungsinstrumente, etc. - lesen und gewichten kann, sind die Aussagen daraus den Einzelfallerfahrungen weit überlegen, insbesondere, wenn die Ergebnisse mehrfach repliziert sind. Wenn man es nicht kann, blickt man durch den Dschungel der widersprüchlich scheinenden Ergebnisse (die in der Regel auf die besagten Parameter zurückzuführen und dadurch auflösbar sind) nicht mehr durch und gibt die Schuld dafür den Statistiken, die ja eh nur Unsinn produzieren...

Das liegt dann aber an der mangelnden Fähigkeit im Umgang mit Statistiken.

(da ich mehrere Semester angewandte und grundlegende Statistik studiert habe, weiß ich ganz gut, wovon ich rede und musste dem hier mal Luft machen)

:)

 

So, kommt schon, nun holt zum Gegenschlag aus, ich bin bereit, :PB) .

 

LG

 

Fabian

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@ Simi und Armin -

Ihr habt Recht, Simi, Du hast auch meinen höchsten Respekt. Während mir EINE Reoperation Angst macht, kämpfst Du Dich tapfer durch die vierte OP. Das ist wirklich bereits heldenhaft und beschämt mich auch ein bißchen mit meinen Luxusproblemchen... ;)

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So, kommt schon, nun holt zum Gegenschlag aus, ich bin bereit, :PB) .

 

Hoffentlich macht es keiner. Ich auf jeden Fall nicht. Warum? Ehrlich gestanden, weil es mich gar nicht mehr interessiert. Ich stehe zwar noch vor meiner OP, habe aber meine Entscheidung getroffen und zwar teilweise rational und teilweise aus dem Bauch heraus. Und selbst wenn es nicht das Optimum wird, wer weiss wie die Alternative geklappt hätte. Aber ich finde dass das Bauchgefühl ganz wichtig ist, weil den Kopf kann man überzeugen. Den Bauch nicht.

 

Gruß

 

Armin

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Hallo madmax77!

 

Für welche OP hast Du Dich denn im Oktober entschieden? Sorry, aber entweder überles ich dass bei Dir - hilf mir bitte :)

 

Lieben Dank Sally

 

Hallo Sally

Habe mich für eine mech. Klappe entschieden.

Aber dies muss nicht auch deine Entscheidung sein.

Ich bin mit der Überzeugung ins Spital gegangen eine Ross-Op

zu machen. Der operierende Chirurg ist aber dann ziemlich aufgeregt

zu mir gekommen und hat mir die Vor- und Nachteile der 3 Möglichkeiten

aufgezeigt. Nach diesem Gespräch habe ich mich umentschlossen.

Wie schon mal beschrieben sind meiner Meinung nach die Haltbarkeit

der anderen Klappen zu kurz um diese einsetzen zu lassen. Das ist meine Meinung.

Und mit der bin ich nicht allein.

 

Ich hoffe ich konnte helfen

 

Gruss madmax77

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Hallo Ihr Lieben!

 

Kann mir jemand bestätigen, dass die Chirurgen die Ross-OP überwiegend nur bei Kindern durchführen und

wegen der höheren Risiken dies ungern bei Erwachsenen (jungen Erwachsenen) durchführen? Diese Auskunft habe ich

bisher aus München.

 

LG Sally

Hallo Sally,

die Ross-OP wurde speziell für Kinder und Jugendliche entwickelt, denn je jünger der Patient ist, desto kürzer halten Bio-Klappen. Man hat entdeckt und kann das heute auch statistisch belegen, dass von allen Übeln, die Ross-OP in jungen Jahren die beste Lösung ist. Vor allem bei Mädchen und Frauen die noch schwanger werden möchten.

 

Das Risiko einer Operation steigt immer mit dem Alter, bzw. den dann auch eventuell zunehmenden Zusatzerkrankungen. Allgemein ist es auch immer am besten, die Zeit der Narkose so kurz wie möglich zu halten. Und die Ross-OP dauert länger, da an 2 Klappen operiert werden muss. Doch wenn ein Patient das möchte und der Chirurg dem zustimmt, dann kann die Ross-OP bis ca. 60 oder 65 Jahren gemacht werden. Danach hat sie keine Vorteile mehr, denn dann hält evtl. eine Bioklappe ebenso lange. Die Aussagen des Münchner Arztes stimmt so nicht.

 

Zu bedenken ist allerdings: Der Chirurg muss auch an der Pulmonal-Klappe OP-Erfahrung haben, das ist eine eher seltene Baustelle, die Aortenklappe dagegen wird am häufigsten beschädigt. Das Gewebe der Pulmonal-Klappe ist nicht zu vergleichen mit der Aortenklappe und erfordert andere Techniken.

 

Noch zu deiner Info: Ich bin 53 Jahre alt und habe bereits einkalkuliert, dass ich evtl. noch einmal operiert werden muss. Das macht mir viel weniger Angst als ein Leben mit Marcumar. Der Arzt meinte allerdings, wenn ich Glück habe halten beide Klappen mich aus. Momentan geniesse ich mein neu geschenkte Gesundheit, über die Zukunft mache ich mir keine Sorgen.

 

Liebe Grüße

Hanna

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Hallo Simi!

 

Ich muss Dir auch ein Kompliment aussprechen dafür, dass Du Dich nicht unterkriegen läßt,

denn das, was Du durchzustehen hast, da is mein Problem hingegen wirklich Luxus. Hut ab!!!

Für Deine bevorstehende OP möchte ich Dir ganz viel Glück wünschen. Du hast Deine OP genau

eine Woche nach meiner. Ich werd ganz fest an Dich denken wenn ich hoffentlich dann auch

schon weiter an die Reha denken kann. Alles gute für Dich.

 

LG Sally

 

Hallo ihr lieben,

 

ich muß nun am 17.Januar in die Charité einrücken.

Bei mir steht die 4.OP an. Ich lese hier immer von Klappenwahl.

So wie es aussieht habe ich keine Klappenwahl. Bei mir kommt bis jetzt

nur die Ross-OP in Frage. Doch erstmal muß ich noch bis

auf den letzten mm untersucht werden. Falls das nicht so paßt wie es sollte

dann weiß ich nicht wie Plan B aussieht.(Transplantation?)

Sollten wir nicht froh sein das uns überhaupt geholfen werden kann? Jedes Jahr was mir durch eine OP geschenkt wurde habe ich mit stolz und

Dankbarkeit angenommen.

 

Liebe Grüße

Simi27

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Hallo Hanna,

 

Du hast sicherlich Recht, dass ich mich außerhalb Münchens noch mal erkundigen sollte! Allerdings muss ich

mittlerweile zugeben, dass ich schön langsam "müde" bin meinen jetzt schon feststehenden OP-Termin am 11.01. nochmals

umzuschmeißen (da dieser bereits schon 2 x verschoben wurde).

Mein Bauchgefühl sagt mir nämlich mittlerweile, dass ich es jetzt sehr wahrscheinlich mit einer Bioklappe versuchen werden.

Klar ist dabei eine weitere OP in naher Zukunft sehr wahrscheinlich. Aber irgendwie hab ich jetzt bei den wirklich tollen Beiträgen aller netten und erlichen Leute hier (Kompliment an Alle!!!! :D ) ein Resume für mich gezogen, dass es bei keiner OP-Methode

wirklich eine Sicherheit gibt wie lange man tatsächlich Ruhe bis zur nächsten OP hat.

Sorry, wenn ich damit jetzt eventuell dem einen oder anderenso erscheine als würde ich Tipps und Ratschläge nicht so annehmen bzw. es so aussieht als ob ich nicht jeder Meinung zustimmen kann (aber wir sind ja auch auf einer Diskussionsplatform) , aber Statistiken hin oder her - Ihr habt mir durch Eure vielen erlichen und vielfältigen Beiträge nun wirklich die Augen geöffnet - zumindest empfinde ich das so und dass ist für mich ein positives Zeichen :).

 

Vielen Dank nochmals - schreibt ruhig fleißhig weiter Eure Meinungen - würd mich freun.

 

LG Sally

 

Hallo Sally,

die Ross-OP wurde speziell für Kinder und Jugendliche entwickelt, denn je jünger der Patient ist, desto kürzer halten Bio-Klappen. Man hat entdeckt und kann das heute auch statistisch belegen, dass von allen Übeln, die Ross-OP in jungen Jahren die beste Lösung ist. Vor allem bei Mädchen und Frauen die noch schwanger werden möchten.

 

Das Risiko einer Operation steigt immer mit dem Alter, bzw. den dann auch eventuell zunehmenden Zusatzerkrankungen. Allgemein ist es auch immer am besten, die Zeit der Narkose so kurz wie möglich zu halten. Und die Ross-OP dauert länger, da an 2 Klappen operiert werden muss. Doch wenn ein Patient das möchte und der Chirurg dem zustimmt, dann kann die Ross-OP bis ca. 60 oder 65 Jahren gemacht werden. Danach hat sie keine Vorteile mehr, denn dann hält evtl. eine Bioklappe ebenso lange. Die Aussagen des Münchner Arztes stimmt so nicht.

 

Zu bedenken ist allerdings: Der Chirurg muss auch an der Pulmonal-Klappe OP-Erfahrung haben, das ist eine eher seltene Baustelle, die Aortenklappe dagegen wird am häufigsten beschädigt. Das Gewebe der Pulmonal-Klappe ist nicht zu vergleichen mit der Aortenklappe und erfordert andere Techniken.

 

Noch zu deiner Info: Ich bin 53 Jahre alt und habe bereits einkalkuliert, dass ich evtl. noch einmal operiert werden muss. Das macht mir viel weniger Angst als ein Leben mit Marcumar. Der Arzt meinte allerdings, wenn ich Glück habe halten beide Klappen mich aus. Momentan geniesse ich mein neu geschenkte Gesundheit, über die Zukunft mache ich mir keine Sorgen.

 

Liebe Grüße

Hanna

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Du hast sicherlich Recht, dass ich mich außerhalb Münchens noch mal erkundigen sollte! Allerdings muss ich

mittlerweile zugeben, dass ich schön langsam "müde" bin meinen jetzt schon feststehenden OP-Termin am 11.01. nochmals

umzuschmeißen (da dieser bereits schon 2 x verschoben wurde).

Mein Bauchgefühl sagt mir nämlich mittlerweile, dass ich es jetzt sehr wahrscheinlich mit einer Bioklappe versuchen werden.

 

Hallo Sally,

 

das Bauchgefühl ist das Wichtigste. Habe mich auch zuletzt nach dem Bauch entschieden. Wichtig ist, dass du mit deiner Entscheidung zufrieden bist. Übrigens kann man eine Bioklappe durchaus bei einer Re-OP noch Ross operieren. Also verbaust du dir an der Ecke nichts. Also auch viel Glück und ich werde dann hoffentlich in der Reha von dir lesen wie es gelaufen ist.

 

Gruß

 

Armin

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  • 3 weeks later...

Hallo Ihr Lieben aus dem Forum!

 

Ich möchte mich jetzt bei Euch mal für eine kurze Zeit abmelden, da mir am 11.01.2011 nun meine OP bevorsteht. Dank Euren Beiträgen und Eurem Diskussionsstoff hab ich mich nun entschieden - es wird bei mir eine biologische Klappe werden. Diese Entscheidung steht zu 99% . Sollte ich natürlich noch in Aufklärungsgesprächen andere Erkenntnisse erlangen, so könnte sich die Wahl noch ändern. Aber darauf hoffe ich jetzt nicht!

Mittlerweile hab ich natürlich gemischte Gefühle, eines Teils Angst und andererseits aber auch Erleichterung, dass nun bald die Wartezeit, die irgendwie der schlimmste Gegner ist, vorbei ist. Ich bin frohen Mutes und lass mir diesen Zustand momentan auch nicht nehmen. Dabei denk ich immer positiv, denn andere Gedanken wären kontraprduktiv. Diese Einstellung hab ich auch Euch zu verdanken, da Ihr ja aus euren Erfahrungen berichtet habt. Danke nochmals dafür.

 

Ich möchte allen noch ein verspätetes gutes neues Jahr wünschen. Vor allem wünsch ich Euch viel Gesundheit und denen, die noch vor der OP stehen, wünschen ich viel Glück und Kraft die schwere Zeit gut zu überstehen. Lasst Euch nicht entmutigen! Da ich ja jetzt auch vor der OP stehe (und dass auch vor der 1. OP) kann ich denen gut nachfühlen, die das auch noch vor sich haben.

 

Alles Gute nochmals in diesem Sinne Sally

 

PS. Ich werd mich auf jeden Fall hier wieder melden sobald ich die Möglichkeit dazu haben werde. Ciao

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Hallo Sally,

 

ich habe deinen Thread hier intensiv gelesen, weil meine Geschichte sehr ähnlich ist. Bei mir steht am Montag der Herzkatheter an und dann soll ich in die Chirurgie überwiesen werden...

 

Ich wünsche dir viel Erfolg!

 

Gruß

 

Barbarossa

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Hallo Sally,

 

viel Erfolg für deine OP. Wird schon alles glatt gehen. Du hast dich ja für einen Eingriff entschieden, der Routine sein sollte. Daher wird schon alles klappen!!!

 

Gruß

 

Armin

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