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Unschlüssig OP oder nicht


Gast xeono

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Guten Morgen :(

 

Nachdem ich schon einige Zeit hier lese, und mich nun eine Frage "plagt" habe ich mich kurzerhand angemeldet um mich intensiver am Forum zu beteiligen. Ich freue mich, dass hier so ein reger Austausch stattfindet.

 

Bei mir liegt eine MI Grad II vor, mit leichter Vergrößerung der linken Herzhöhlen und Prolaps beider Segel. Nun habe ich mich natürlich umfassend informiert was mich so erwartet bzw. erwarten könnte. Meine Kardiologin rät mir derzeit zum abwarten bei jährlicher Kontrolle, da ich beschwerdefrei bin. Trotzdem habe ich mich an einen Herzchirurgen gewandt und mit ihm meine Daten besprochen und - wie ich schon fast dachte - er rät zur OP, bzw. würde sie selbst durchführen. Dazu soll ich mal ein TEE machen, damit er beurteilen kann ob eine Rekonstruktion möglich ist, denn dann würde er die OP machen, am besten solange ich noch komplett beschwerdefrei bin.

Ich bin nun natürlich sehr unsicher was ich tun soll. Das TEE kann ich ja machen lassen, so oder so, aber soll ich mich operieren lassen ohne das ich irgendwelche Symptome habe? Wart ihr auch schon in einer solchen Situation? Wie würdet ihr vorgehen?

 

Als Ergänzung vielleicht noch zu mir, ich bin 36, habe keine KHK Risikofaktoren und bin abgesehen von der Klappe gesund. Den Prolaps habe ich schon seit Geburt, vor 20 Jahren hatte ich aber noch keine Insuffizienz und normalgroße Herzverhältnisse, die Insuffizienz scheint also über die Jahre zuzunehmen und die linke Herzhälfte auch.

 

Vielen lieben Dank für jedes Kommentar!

Marc

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Hallo Marc,

 

als ich deinen Beitrag las, habe ich gleich gedacht, da könnte er ja zur Kardiologin gehen und sie um ein TEE bitten. Diese Untersuchung ist Routine, ähnlich wie eine Magenspiegelung und wird ambulant durchgeführt. Sollte die Kardiologin das noch nicht wollen, macht es vielleicht ein anderer Kardiologe. Mein AKE wurde bei einer Insuffizienz von Grad III-IV gemacht. Wie schwer der Grad bei einer Rekonstruktion sein soll oder darf, weiss ich nicht. Darüber gibt es aber sicher auch einiges im Internet zu lesen.

 

Einfach abzuwarten, bis man Symptome hat, ist schwierig, wenn man um die Insuffizienz weiss. Was sagt denn dein Hausarzt dazu? Hast du überhaupt einen?

 

Viel Glück bei deiner Entscheidungsfindung.

 

Gruß Helga

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Hallo,

 

bei mir ist es ähnlich... Ich habe allerdings eine MI Grad III-IV (bin bald 41), es wurde vor einigen Wochen zufällig entdeckt. Es hieß auch, dass wohl von Geburt an eine Herzgewebeschwäche vorliegt, von der wusste ich nur 40 Jahre lang nichts. Ich hatte und habe keine Beschwerden, außer, dass ich nicht besonders belastbar bin, was ich aber größenteils auch darauf zurückführe, dass ich lange keinen Sport mehr gemacht habe und durch mein Kind keinen anständigen Nachschlaf bekommen. In meinem Fall meinten die Kardiologen, es müsse operiert werden, auf keinen Fall noch 2 oder 3 Jahre warten. Besser jetzt, wo ich noch beschwerdefrei sei, als irgendwann evtl. notfallmäßig, wenn ich zusammenbreche. Ich denke mal, der Übergang zum nächsten Schweregrad dürfte bei dir ja zeitlich nicht festzumachen sein, und um eine OP wirst du ohnehin nicht herumkommen, ob nun jetzt oder in ein paar Jahren. Du musst auch für dich entscheiden, ob du mit diesem Wissen, dass eine OP irgendwann notwendig ist, weiterhin "unbeschwert" leben kannst. Ich persönlich traue mich trotz Beschwerdefreiheit z. B. nicht, jetzt Sport anzufangen was ich mir fest vorgenommen hatte, immer im Hinterkopf habend, dass mein Herz dadurch unnötig belastet würde und dies eventuell Beschwerden hervorrufen könnte. TEE wurde bei mir nicht gemacht.

Ich habe nun einen OP-Termin für eine Rekonstruktion am 6. Juli.

 

Alles Gute, und lass dir Zeit mit der Entscheidung, bzw. hol' dir evtl. eine Zweitmeinung. Überstürzen muss du ja auch nichts.

 

Tina

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:(

Hallo Tina, gut das Du dich entschieden hast. Ich kann mich leider immer noch nicht entscheiden (Diagnose:MI III.Grad, keine Beschwerden). Inzwischen sogar eine Drittmeinung eingeholt, die mich aber überhaupt nicht weiterbringt. Das herzzentrum Bad Oeynhausen sagt bei völliger Beschwerdefreiheit, aber doch hochgradigem Befund (TEE abgesichert) zur Zeit nicht operieren,sondern Medikamente nehmen und halbjährlich kontrollieren, während das Herzzentrum Essen eine zeitnahe Operation (Rekonstruktion) empfiehlt und die Herzchirurgie Lepizig mir einen Aufnahmetermin vorschlägt.

Also ich kann noch zu weiteren bekannten Kardiologen gehen, das Ergebnis wird ähnlich sein, weil es bei den sog. Asymptomatischen (also ohne Beschwerden) in der Medizin zwei Richtungen gibt. Die Mehrheit der Kardiologen empfiehlt auch bei Beschwerdefreiheit und entsprechendem Befund sich operieren zu lassen (mit guter Begründung) und die andere Gruppe Kardiologen rät zunächst abzuwarten vor dem Hintergrund der postoperativen Risiken, die eine Operation nun einmal zu mit sich bringt.

Im Grund genommen mußt Du für dich ganz allein mit den Kenntnissen, den Qualitätsberichten einzelner Kliniken, den Erfahrungen hier im Forum, letztlich zur Entscheidung kommen.

Alles Gute !

 

bischof

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Hallo Marc,

 

diese Frage - wann ist der richtige Zeitpunkt für eine OP? - lässt sich sicherlich nicht allgemeingültig beantworten. Aber vor diesem Konflikt standen und stehen viele - wenn Du zusätzlich mal im Forum stöberst (über Suche mit Schlagwörtern - z.B. Mitralklappe/Zeitpunkt/usw.) wirst Du sehen, dass es schon vielen so ging.

 

Ich bin ein ganz schlechtes Beispiel - ich hatte mich vor Zweifel und Angst fast um die Chance gebracht normal weiter zu leben.

 

Hier aus einem frühern Beitrag meine Schilderung :

 

"meine Herzgeschichte fing auch harmlos an - bischen MI keine Beschwerden - dann mehr MI leichtes Stolpern und Belastbarkeit leicht eingeschränkt. Dies steigerte sich bis zum Vorhofflimmern, absoluten Herzrhythmusstörungen und null Belastbarkeit sowie schlafen im sitzen da sonst Luftnot.

 

Die Zwischenzeit zwischen harmlos und dem Endpunkt vor der OP verbrachte ich dank Medikamenten recht beschwerdefrei. Doch diese Medis sind ab einer gewissen Phase nur noch Kosmetik. Ich habe zu lange gewartet und hatte Glück, das die Chirurgen (ja es waren zwei - einer versuchte die Rekonstruktion der andere führte Plan B aus - mech. Klappe) mich dann wieder mit der mech. Klappe hinbekommen haben zu einem recht normalem Leben.

 

Du bist sehr jung und Dein Herz kann noch vieles ausgleichen und verkraften - aber warte nicht zu lange wenn ein Arzt die Empfehlung gibt zur OP. Mich hätte meine Selbsttäuschung und Angst fast das Leben gekostet.

 

Eine OP ist dann ideal wenn der Arzt weiß, dass das Herz einen fortschreitenden Fehler hat der medikamentös nur zu lindern ist aber nicht umkehrbar ist - dieser aber noch keine oder nur geringe Schädigungen zur Folge hat. So hatte mir ein Kardiologe schon Jahre vor der OP nahegelegt mich operieren zu lassen - doch ich Dummdrösel habe gepokert.

 

So das war meine Geschichte - im Rückblick ist man immer schlauer - lass Dich gut ärztlich beraten. "

 

Wie Du siehst habe ich zu lange gewartet und den Kopf in den Sand gesteckt. Ich wurde im Alter v. 46 Jahren operiert - Du bist 10 Jahre jünger - also lass Dich gut aufklären - wäge Nutzen und Risiko zusammen mit einem Arzt Deines Vertrauens - mit einer guten Chance lässt sich dann bei rechtzeitiger Entscheidung Deine Klappe restaurieren -

 

So das war meine Geschichte - ich hoffe Du brauchst das nicht durchzumachen und findest einen guten Arzt.

 

Erstmal Tschüß-

 

MfG

Thomas W.

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Ich danke euch für die vielen und hilfreichen Antworten.

 

Inzwischen bin ich einen (ganz kleinen) Schritt weiter, ich habe einen Termin für ein TEE im August und da jemand aus meiner Familie in einem Krankenhaus arbeitet, wird es sogar der dortige Chefarzt (Kardiologe) selbst machen. Dazu möchte er auch nochmal ein normales Echo und ein Streßecho machen. Die Ergebnisse werde ich dann an den Herzchirurgen weitergeben (geht ja heute alles digital mit Filmchen und so, wie ich schon gelernt habe :( ) und der schaut sich das dann an, im Hinblick auf Insuffizienzgrad und Wahrscheinlichkeit einer MK-Rekonstruktion. Dann hätte ich 3 Meinungen, die meiner Kardiologin, die des CA aus dem Krankenhaus und die des Herzchirurgen, dann überlege ich weiter aber glaube die Entscheidung wird dann trotzdem nicht wirklich einfach werden...denn ich fühle mich ja eigentlich gesund und brauche bislang auch keine Medikamente und die Entwicklungen in der Herzchirurgie gehen ja in unser aller Sinne sehr schnell voran.

 

@Helga: Einen Hausarzt habe ich nicht, da ich eigentlich nie wirklich krank war, also keinen brauchte (mal von 'ner normalen Grippe oder Erkältung abgesehen) und mich lieber "selbst organisiere"

 

@Tina: Ich wünsche Dir viel Glück wenn es bei Dir im Juli soweit ist! Denke mal die Zeit jetzt vor der OP ist nicht immer einfach - rein von den Gedanken. Ist Dein Herz links noch normal groß, oder auch etwas größer? Da ich meinen MKP und die MI II schon lange habe, ist es gedankenmäßig nicht so belastend, zumal ich wirklich symptomfrei bin. Hab vor 4 Wochen bei der jährlichen Kontrolluntersuchung ohne Probleme ein Belastungs-EKG (150/180 Watt) gemacht und das Langzeit-EKG hat bis auf 6 SVES in 22h (und das ist ja nichts) einen "Normalbefund" mit einem Durchschnittpuls von 69 ergeben.

 

Marc

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Hallo Marc,

es ist einfach wichtig, die Geschichte zu beobachten und seine Daten mit den Sollzuständen zu vergleichen. Ein Herzmuskel soll Blut pumpen, und die Klappen sorgen dafür, das es in die richtige Richtung, also in den Körper oder die Lunge fließt. Wenn die Klappen nicht dicht sind, mal ganz egal welche, hat der Muskel mehr zu tun, weil er das ins Herz zurück fließende Blut noch einmal pumpen muß. Wieviel das ist, hängt von der Undichtheit der Klappe und den Druckverhältnissen ab. Diese Mehrarbeit macht der Muskel (rechte oder linke Seite mal egal) irgendwann nicht mehr mit und beginnt zu wachsen. Jetzt verändern sich auch noch die Volumen/Oberfläche Verhältnisse. Wenn der Raum größer wird, steigt das Volumen im Kubik, die Fläche aber nur im Quadrat. Da hat dann also der nun etwas größere Muskel überproportional mehr zu pumpen, was er natürlich wieder mit Wachstum quittiert. Das alles merkst Du nicht - bis der Muskel irgendwann so groß ist, daß er das riesen Volumen nicht mehr pumpen kann. Folge: Diagnose Herzschwäche.

Nur als Beispiel, ich trete auf dem Belastungs EKG 260W und habe eine richtig tolle Sauerstoffsättigung dabei. Bei den Besuchen der niedergelassenen Kardiologen von Rostock über Magdeburg bis Stuttgart sah das immer ganz toll aus. Das festzustellen, ist für jeden Kardiologen eine leichte Übung. Ein solches Ergometer kostet auch nicht soviel, das stellen sich die Ärzte auch hin. Mit dem Echo ein Herz zu vermessen ist scheinbar eine nicht so einfache Übung, da differieren die Werte bei den einzelnen Besuchen schon ganz schön.

Eine Freundin hat mich ins DHZB gelockt, weil sie sich mit so etwas auskannte. Vielleicht auch, weil sie von meiner sportlichen Arroganz genervt war :( .

Im DHZB steht ein MRT und darin kann man wesentlich genauer den räumlichen Zustand des Pumporgans bestimmen. Das ist allerdings nicht so preiswert, daher unter niedergelassenen Kardiologen auch eher wenig verbreitet.

Bei mir hat sich in diesem Gerät gezeigt, daß nach dem dritten Besuch das Volumen meiner rechten Kammer von 137ml/m² über 145ml/m² auf 165ml/m² geklettert ist. Im DHZB gilt ein Wert von 150ml/m² in der rechten Kammer als Grenzwert für eine OP-Empfehlung. Aber ich trete immer noch 260W!!!

Trotz des sehr guten Allgemeinbefindens werde ich mich also im Sommer fit unter das Messer legen.

Besser als über Jahre eine Herzinsuffizienz auszukurieren, weil ich zu lange gewartet habe.

Thomas hatte das vorher an seinem Beispiel beschrieben.

Es ist aber auch wichtig, den Zeitpunkt zu treffen, denn zu früh zu operieren heißt immer auch, eine "gesunde" Zeit verschenken und die mögliche Anzahl von Re-OP's in der Zukunft zu erhöhen.

Fünf Jahre können schon mal 30-50% der Laufzeit einer Bioklappe sein!

Ein Mann sollte ein Kammervolumen von 53-112ml/m² im linken Ventrikel nicht überschreiten. Darüber ist Achtung geboten. Aber genau diese Kennzahlen solltest Du mit dem Chirurgen oder dem Kardiologen diskutieren. Es gibt sicher noch andere Kennzahlen, wie z.B. die Regutgitationfraktion in %, die nichts weiter sagt, als wieviel Blut nach dem Pumpen durch die undichte Klappe wieder ins Herz zurück fließt, oder dem Druckgradienten, der etwas darüber aussagt, wie hoch der Druckunterschied vor und hinter der Klappe ist. Anhand dieser Kennwerte kannst Du auch als Laie eine Entwicklung verfolgen und sehen, wann Du einen festgelegten Grenzwert überschritten hast.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas an die Hand geben, womit Du in ein Gespräch mit den Ärzten gehen kannst und was Dir zu ein wenig Sicherheit bei der Entscheidung verhilft.

Viele Grüße

Runner

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Hallo Runner!

 

Vielen Dank für Deine Infos!

 

Auch ich habe meine Werte stets im Blick, weiß aber auch um die nicht 100%ige Genauigkeit im Echo-Bereich. Bei LA 48mm / LVED 59mm / LVESD 35mm und einer MI II falle ich noch nicht unter die klassischen OP-Indikationen, selbst wenn man durch Ungenauigkeiten noch ein paar mm draufgeben würde. Ein MRT scheint mir bei diesen Dimensionen noch nicht nötig, aber trotzdem interessant, ich werde meine Kardiologin mal drauf ansprechen, denn meine Praxis ist in einer kardiologischen Klinik, die haben auch ein MRT. Für mich ist entscheidend wie wahrscheinlich eine MK-Rekonstruktion ist und im Dialog mit dem Chirurgen habe ich erfahren, dass, wenn präoperativ eine MKR als sicher möglich erachtet wird das in nahezu allen Fällen auch gelingt. Von dieser Wahrscheinlichkeit werde ich es denn wohl abhängig machen, ob ich Richtung OP gehe oder nicht. Wenn dann während der OP, trotz der Annahme man könne sicher rekonstruieren, doch nicht rekonstruiert werden kann, würde ich in jedem Fall die mechanische Klappe wählen, eine ReOp möchte ich mir ersparen und bei einer Bioklappe wäre das in meinem Alter zu 100% nötig (es sei denn was anderes haut mich um in der Zwischenzeit). Sollte präoperativ eine Rekonstruktion für unwahrscheinlich oder gar unmöglich gehalten werden, würde ich wahrscheinlich erstmal keine OP machen bis meine EF (derzeit 70%) zu sinken beginnt und/oder der LVESD über 40mm geht oder ich (auch mit niederigeren Werten) symptomatisch werde. Damit das alles nicht unbeobachtet verläuft, gehe ich sowieso schon lange alle 6-8 Monate zur Kontrolle beim Kardiologen. So ist derzeit meine Taktik :(

 

Viele Grüße,

Marc

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Hallo !

Meine Mutter stand vor der gleichen entscheidung. Sie hat sich dann operieren lassen gleich. Die Ärzte haben gesagt ist besser so. Da ist ja vor der OP fit war.

Alles gute

LG Claudia

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  • 2 weeks later...

Hallo Marc,

 

auch ich Stand bis vor kurzem vor der gleichen Problematik. Ich hatte eine AI 3ten Grades welche durch einen angeborenen VSD über die Jahre hervorgerufen wurde. Ich war auch komplett asymptomatisch und auch ansonsten Gesund. Sicher konnte ich in den letzten 10 Jahren keinen Leistungssport betreiben dennoch bin ichv sehr gut durch den Altag gekommen und trat vor der OP beim Belastungsekg 200w. Da mein linker Ventrikel den Wert von 70mm über die jahre erreicht hatte, fing mein Kardiologe ueber eine op an nachzudenken, dennoch tat er sich schwer die op letztendlich zu befürworten da ich wie gesagt asymptomatisch war. Durch TEE und Cardio MRT konnte die Möglichkeit einer Rekonstruktion durch den Chirurgen bestätigt auf 95% taxiert werden. Wichtig ist jedoch für alle beteiligten (in erster Linie den Chirurgen) dass du sagen wir in einem so guten Zustand wie möglich auf dem op Tisch liegst! Hast Du den Zeitpunkt verpasst, und musst Dich mit einer Herzinsuffizienz herumquälen war das vorherige Abwägen wie Dir einleuchten wird umsonst! Ich hatte Glück, bin Anfang Mai erfolgreich operiert worden und befinde mich z Zt auf dem Wege der Wiedergewinnung meiner Kräfte, als ich diese Woche aus der Reha entlassen wurde, konnte ich bereits wieder 175w treten obwohl ich perönlich schätze erst bei maximal 40% meiner Kräfte/Ausdauer angelangt zu sein.

 

Ich drücke dir die Daumen dass Du ein glückliches Händchen bei Deiner Entscheidung hast!

 

Viele Grüße

Saki

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Hallo Saki!

 

Danke für die Hilfe, mich bringt alles ein Stückchen weiter. Mit einem LV um die 70mm hätte ich mich wohl wie Du entschieden, da bin ich ja aber noch ein Stück weit entfernt. Ich denke ich werde den für August geplanten Vollcheck (EKG, Belastungs-EKG, Echo, Stressecho, TEE) machen und diese Ergebnisse dann nochmal mit dem Herzchirurgen besprechen. Irgendwie habe ich so ein subjektives Gefühl, dass es nicht schlecht wäre die OP im laufe der kommenden 12 Monate anzugehen - keine Ahnung woher das Gefühl kommt. Die Mitralinsuffizienz habe ich ja schon viele, viele Jahre, mich aber in der Vergangenheit eigentlich nie so wirklich mit beschäftigt, das begann erst die letzten paar Wochen/Monate.

 

Grüße in die Nachbarschaft :-)

Marc

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  • 1 month later...

Hallo,

ich bekam im Oktober letzten Jahres auch aus dem Nichts heraus bei völliger Beschwerdefreiheit die Diagnose MI III und Prolaps.

Mir wurde von 2 Kardiologen, einem hausärztlichen Internisten und einem Intensivmediziner das Gleiche gesagt: OP sobald als möglich, da dann die Wahrscheinlichkeit einer Rekonstruktion + minimalinvasive OP am größten ist.

Nach langen Wochen des Überlegens und Abwägens habe ich die OP am 9. Dezember hinter mich gebracht und bin sehr froh über diese Entscheidung. Bis zu diesem Zeitpunkt läufst Du immer mit diesem Gedanken schwanger: OP ja oder nein?

Mir geht es wieder gut und ich - als begeisterter Läufer - laufe inzwischen auch wieder regelmäßig.

Natürlich birgt jede OP ihre Risiken - eine solche vielleicht auch etwas höhere - aber je jünger Du bist und je eher der Eingriff durchgeführt wird, desto höher die Erfolgswahrscheinlichkeit.

 

Auch ich wünsche Dir eine glückliche Entscheidungsfindung. Mir hat dieses Forum in der Informations- und Entscheidungsphase sehr geholfen.

 

Herzliche Grüsse,

Micha

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Hi Micha!

 

Freut mich, dass bei Dir alles so gut lief und auch nun wieder alles ok ist nach der OP! Wo warst Du denn zur OP?

 

Bei mir ist es ja so, dass mit einer asymptomatischen MI II (im Gegensatz zur MI III oder IV, die ja nach den Leitlinien klare OP-Indikationen wären) jeder was anderes erzählt - und damit meine ich die Fachärzte. Einer meint warten und jährlich checken, ein anderer meint warum nicht demnächst reparieren, dann ist man alle Sorgen los. Ich bin noch in der Entscheidungsfindung und habe dazu noch Termine im UKE Hamburg und in Leipzig - ich denke beides gute Adressen nachdem was ich so gelesen habe. Hamburg finde ich als Stadt netter ;-) Wenn ich die Beratungen hinter mir habe, was sicher noch ein paar Wochen/Monate dauern wird, bin ich mir vielleicht gewisser! Nebenbei beobachte ich auch aufmerksam die Entwicklungen mit dem Mitraclip-Verfahren, das ja eine interessante Option werden könnte.

 

Grüße,

Marc

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Hallo Marc,

ich bin jetzt 52 Jahre alt, seit ca. 25 Jahre laufe ich mit meiner defekten Mitralklappe herum, ohne größere Probleme. Vieleicht sogar noch länger. An die Symptome hatte ich mich schon gewöhnt. Zunächst wurde "nur" der Prolaps diagnostiziert, dann kam eine leichte Insuffizienz hinzu. Erst dieses Jahr hat sich das Ganze auf Stufe IV verschlimmert und es wurde erstmals zur OP geraten. Nun habe ich die OP vier Wochen hinter mir und bin froh dass das so ist. Die OP war für mich kein Spaziergang und ich bin froh so lange gewartet zu haben, zumal die Medizin in den letzten Jahren so große Fortschritte gemacht hat. Hätte ich die OP früher durchführen lassen, dann hätte ich heute eine künstliche Klappe und die OP wäre mit großem Brustschnitt durchgeführt worden, wobei das Brustbein durchtrennt worden wäre. Da ich aber so lange gewartet habe ist meine eigene Klappe rekonstruktiv erhalten worden und zwar minimal invasiv d.h. mit einem nur ca. 8 bis 9 cm Schnitt unterhalb der rechten Brustwarze.

Ich würde also so lange warten, wie möglich und wie die Ärzte es mir raten bzw. solange keine weiteren Schäden an Herz, Lunge und Kreislauf zu erwarten sind, denn man kann davon ausgehen, dass der letzte Stand der Medizin noch lange nicht erreicht ist. Es wird ja heute schon mit Klappenersatz per Katheter experimentiert. Wer weiß in ein paar Jahren wird das vielleicht zum Standard?!

Bitte gehe aber egelmäßig zur Kontrolle und nehme auch die Endokarditisprophilaxe ernst!

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Hallo Bernd!

 

danke für Dein Statement!

Zwei der befragten Ärzte sehen das ähnlich wie Du. Deren Empfehlung ist mindestens alle 12 Monate eine vollständige Kontrolle und solange da nichts kritisch auffällt, abwarten. Ich glaube bei mir wird der kritische Faktor dann die Größe der Herzhöhlen sein bzw. die damit verbundenen Beschwerden. Bislang habe ich ja noch keinerlei Symptome, meine Herzhöhlen sind aber auch nur leicht vergößert, doch im Laufe der Zeit wird das natürlich zunehmen, dann werden irgendwann auch Symptome kommen. Ich habe meine Befunde nun mal zu zwei Herzzentren geschickt um zu sehen was die sagen. Je mehr Infos ich habe umso eher kann ich mich entscheiden.

Die Kontrollen nehme ich natürlich ernst und gehe regelmäßig, Endokarditisprophylaxe brauche ich derzeit keine nach den aktuellen Richtlinien.

 

Viele Grüße!

M

bearbeitet von xeono
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  • 3 months later...

Und weiter gehts.

 

Ich hatte inzwischen einen ausführlichen Check im Herzzentrum Leipzig (alle sehr freundlich und kompetent!) und habe eine zweite Meinung aus dem UKE Hamburg. Meine OP soll in den nächsten 12 Monaten stattfinden (denn noch funktioniert mein Herz sehr gut), so die Meinung beider Zentren und daher werde ich das dann auch so machen. Nun geht es für mich noch um die Entscheidung Hamburg oder Leipzig. Wird eher eine Bauchentscheidung, denn von den Qualitätsberichten oder den Fällen/Arzt geben sich beide Kliniken nicht viel und die minimalinvasive Rekonstruktionswahrscheinlichkeit stufen beide als sehr hoch ein. Da auch beide etwa gleich weit weg sind, wird es ne ganz subjektive Sache, wo ich mich so auf Anhieb wohler fühle.

Als Termin schwebt mir der Frühling kommenden Jahres vor, eine gute Zeit um (wenn alles gut geht) in die Reha zu gehen und gemach Richtung Sommer zu starten, wo ich eh nie so aktiv bin. Vieleicht bin ich dann zum Herbst wieder richtig fit, mal schaun.

 

Ich halte euch auf dem Laufenden welche Klinik es wird und werde dann weiter berichten wie es mir ergeht.

 

Grüße!

M.

bearbeitet von xeono
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  • 2 weeks later...

Hamburg wird's werden, im Frühling. Hatte ein sehr gutes Infogespräch dort, Zahlen und allgemeiner Eindruck passen aus meiner Sicht. War gut, sich nun festzulegen, dann kann man sich drauf einstellen, in Ruhe die nötigen Voruntersuchungen (Zahnarzt/HNO) angehen und alle Dinge regeln, die man noch regeln möchte.

 

VG,

M.

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Hallo Marc,

 

ich kann gut nachempfinden wie es ist,wenn die Entscheidung erst einmal gefallen ist. Merkwürdigerweise geht man danach wirklich oft strukturierter an die Sache ran.

 

Alles Gute für die vorbereitenden Termine.

 

Klaus

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  • 2 weeks later...

Die Tage habe ich meinen genauen Termin bekommen, im März ist es dann soweit. Nun muss ich nur noch entscheiden was Plan B wird, Mechanisch oder Bio. Ich tendiere (wie mein Operateur), trotz meines Alters (36) zu Bio, da ich die Statistiken zu Blutungen und Schlaganfällen mit mechanischer Klappe gelesen habe. Für mich wäre es der super Gau wenn die Rekonstruktion nicht gelingt. Dann wäre meine Lebensqualität in jedem Fall stark reduziert (von asymptomatisch auf Bio + ReOp oder mechanisch + Marcumar). Der Operateur schätzt die Reko-Wahrscheinlichkeit zwar auf nahezu 100%, aber man weiß es ja doch nie sicher. Mal abwarten, wie ich gefühlsmäßig durch die kommenden 3 Monate bis zur OP durchkomme.

 

Schöne Feiertage für alle!

M.

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Hallo Xeono,

 

Marcumar ist doch kein Super-Gau! Ich lebe seit 13 Jahren fröhlich damit. Die Lebensqualität ist nicht im geringsten eingeschränkt. Die Statistiken betreffend Blutungen und Thrombosen und weiss nicht was alles habe ich nicht studiert. Ich sage mir immer, von all den Leuten, die leider die Klappenoperation (mech. Klappe) nicht besonders lange überlebten, waren die meisten bestimmt RisikopatientInnen: relativ hohes Alter, schlechter Allgemeinzustand im Zeitpunkt der Operation (also zulange gewartet), nicht motiviert was die Medikamente betrifft. Natürlich kann ich morgen tot sein, aber ich mache mir da nicht mehr Gedanken als ich mir ohne mechanische Klappe auch machen würde. Im Gegenteil: mit der Selbstkontrolle des INR habe ich ein kleines Eckchen meiner Gesundheit im Griff.

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Hallo Veronika,

 

da stimme ich Dir voll und ganz zu.

 

Für mich ist das Übel Marcumar deutlich geringer, als ständig in Erwartung einer erneuten Operation leben zu müssen.

Ob Rekonstruktion, Bioklappe oder Ross, alle diese Methoden erfordern mit 100% Wahrscheinlichkeit eine neue OP innerhalb den nächsten maximal 20 Jahre.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Dietmar,

 

kann ich absolut verstehen. Es gibt ja meines Wissens auch Konstellationen, wo man bei einer Bio-Klappe Marcumar schlucken muss.

Nur sehe ich beispielsweise die Wissenschaft ja auch nicht stillstehen und habe die Hoffnung, dass z.B. bei mir bei einer Re-OP schon im Bioreaktor gezüchtete Ersatzkklappen mit eigenen Stammzellen verfügbar sind.

 

Gruß

 

Armin

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Hallo Dietmar/Armin,

 

@Dietmar: Also 100%ige Sicherheit bekommt man für keine OP-Verfahren! Auch bei der künstl. Klappe können sich Bakterien ansiedeln, wodurch es zur erneuten OP wieder kommt.

 

@Armin: "Träume" bezüglich verbesserte OP-Aussichten in Zukunft sind zwar toll, aber ich denke ein wenig zu weit hergeholt. Eine 2. Sternotomie ist bezüglich "Verwachsungen" nicht vergleichbar mit einer 1.

 

VlG

 

Sunny

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Hallo Sunny,

 

Du hast natürlich recht. Auch bei einer mechanischen Klappe ist eine erneute OP z. B. aufgrund von Bakterienbefall möglicherweise notwendig.

Diese Risiken sind aber durch eine gute Endokarditis-Prophylaxe einigermaßen beherrschbar.

 

Im Vergleich zu den anderen Klappenvarianten, deren Wahrscheinlichkeit einer ReOP bei 100% liegt, ist die Gefahr bei der mechanischen Klappe aber deutlich geringer.

 

Grüße

Dietmar

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Gast
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