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Bio oder Mech?


Mercator

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Hallo,

 

ich (40) soll mich im Oktober wegen Aortenkl.stenose III-IV op. lassen. Bisher war es kein Thema, dass ich eine Mech.klappe bekomme. Habe aber noch eine 2. Meinung bei einem Kardiologen eingeholt und wir kamen im Gespräch darauf, dass ich (seit Jahrzehnten chron. Bronchitis), bedingt durch die Tatsache, dass ich bei Infekten seit einer Lungenentz. im Jahr 2003 zu blutigem Auswurf neige, eher für eine Bioklappe prädestiniert sei. Ich denke jedoch, dass das überbewertet wird. Ich hatte das in diesem Jahr vielleicht 1 x im Januar, wenn überhaupt, und das mag auch damit zusammenhängen, dass ich ASS100 eingenommen habe, was mir mein Pneumologe (im Widerspruch zur Kardiologin) nicht empfahl. Letzterer hat sich aber im heutigen Gespräch dieser Meinung angeschlossen, der Chirurg habe aber letztendlich die Entscheidung zu treffen. Was meint ihr, hat jemand ähnliche Erfahrungen?

 

Und noch ne Frage: Wie kann man sich körperlich auf eine Op vorbereiten?

 

Vielen Dank im voraus.

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Hallo Mercator,

 

dieses Forum hat schon manche Stürme erlebt (und überstanden) wegen der Grundfrage Bio oder Mech!

 

Schau Dir doch mal unter der o.g. Rubrik die gepinnten Infos an - hier gibt es schon mal die ersten Anregungen.

 

Allerdings würde ich, als völliger med. Laie, vom Bauch her empfehlen doch noch einmal sehr gründlich abklären zu lassen wie hoch das Risiko der Blutung bei Dir ist - spez. auf die Bronchial-/Lungeninfekte. Da sollte sich der Facharzt schon mit dem Chirurgen austauschen.

 

MfG

Thomas Wagner

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Hallo Mercator,

 

als 'Rekonstruierter' kann ich nur die Frage nach der OP-Vorbereitung beantworten.

 

Mit der Erfahrung die ich gemacht habe, hätte eine gute Bauchmuskulatur bei der anschliessenden Mobilisierung einige Schmerzen

beim Aufstehen aus dem Bett erspart. In den verbleibenden Wochen könntst Du noch gut was schaffen.

 

Zusätzlich würde ich auch die Brustwirbelsäule und die Rückenmuskulatur schön aufbauen und geschmeidig halten.

 

Vorausgestzt Du darfst solche Muskelübungen machen.

 

Ich konnte mich leider nicht vorbereiten, von Diagnose zum OP-Termin vergingen nur 6 Tage.

 

Ansonsten zur Frage der Klappe mußt Du das Forum mal durchstöbern, ich denke das hilft enorm.

 

Herzliche Grüße

 

Michael

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hallo,

 

ich kann dazu nur eines sagen, was mir der chirurg erklärt hat. bei jüngeren menschen wird hauptsächlich ein mech. klappe "eingebaut". der grund dafür ist die hohe lebensdauer. bei bio. muss man in spätestens 10 jahren wieder ins kh. und das sollte man sich als junger mensch ersparen.

und zur vorbereitung kann ich nicht viel sagen da ich eine NOT-OP hatte. ich kann nur eines sagen, da ich sportlich sehr aktiv war und nun wieder bin habe ich mich relativ rasch wieder erholt.

 

wünsche alles gute für die bevorstehende op.

 

mfg andreas

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Hallo!

 

Zur OP Vorbereitung kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Sei so fit wie es geht, gute Bauchmuskulatur erleichtert dir den Wiederaufbau erheblich, alleine das Aufstehen aus dem Bett ist dadurch sehr viel einfacher, wie ich an meinen Mitpatienten aus den ersten Tagen sehen konnte. Übergewicht erschwert den anfänglichen Patientenalltag sehr.

 

Ich bin bei meinen beiden OP´s (erste vor 4 Jahren zweite vor 1em Jahr) jeweils nach 6 Tagen wieder nach hause entlassen worden, Da ich wieder eine so gute Verfassung hatte um alleine aus dem Bett zu kommen, und meine Tag zu bewältigen. OK der war nicht so schwer, da ich in den ersten Tagen bzw. Wochen bei meinen Eltern war, bzw. meine Wohnung nur ca. 10 Fußminuten von meinen Eltern entfernt war. Somit hatte ich schon viel Unterstützung. Brauchte mich nicht um meinen Haushalt kümmern, einkaufen uä.

 

Nach ca. 3 Wochen wurde mir erlaubt wieder Auto zu fahren, und nach 7 Wochen war ich wieder aus dem Krankenstand entlassen.

 

Das führe ich schon darauf zurück dass ich bis kurz vor der OP regelmässig Sport betrieben habe, ein ziemlich optimales Gewicht hatte und auch sonst fit war, ausser meine undichte AK.

 

Ich hatte zur OP Vorbereitung auch noch einen Eigenblutspende gemacht, denke das war auch gut, denn warum sollte man seinen Körper noch zusätzlich mit der Verarbeitung von fremdem Blut belasten.

 

Zu Bio oder mech. kann ich nur sagen i weiß nicht was wirklich besser ist.

Ich habe mich vor der OP für Bio entschieden, bei der OP hat mein Arzt dann doch auf mech Klappe umdisponiert, da meine Gewebe von der ersten OP noch nicht ganz erholt war, wollte er einen weiteren operativen Eingriff vermeiden.

Im nachhinein bin ich froh, dass ich die mech Klappe bekommen habe, die Antikoagulation ist ein kleineres Übel im Vergleich zu weiteren 3 bis 4 OP´s die mir bei einer Bioklappe durch mein Alter von 30 Jahren noch bevorstanden hätten.

Duch die Selbsmessung des INR Werts bin ich jetzt weitesgehend von Ärzten unabhängig und mache so wie vorher alle meine Sportarten und Hobbies.

 

Hoffe das konnte etwas helfen

schöne Grüsse

Michael

bearbeitet von Mikinger
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Hallo, habe wie du in meiner Signatur sehen kannst seit März diesen Jahres eine mechanische Aortenklappe und komme damit eigentlich gut zurecht. Ich bin erst 21 Jahre alt und bin daher auch noch sehr aktiv was Sport und Bewegung betrifft. Ich fahre wieder Mountainbike so wie vorher und nehme außer Marcumar auch keine anderen Medikamente (mehr). Den Betablocker, den ich vor der Op verschrieben bekommen habe, habe ich seit 3 Wochen ausgeschlichen. Marcumar ist eigentlich kein besonders einschränkendes Medikament, wenn man sich im unteren therapeutischen Bereich befindet. Ich versuche immer so um 2,2-2,5 zu liegen und das klappt auch ganz gut. Nebenwirkungen habe ich keine. Allerdings habe ich mich noch nicht wirklich an das Klicken gewöhnt. Nachts vor dem Einschlafen stört es mich da manchmal sehr. Nicht unbedingt nur das Geräusch, sondern das Fühlen des Klicks. Ist sehr schwer zu beschreiben und kann man sich eigentlich auch nur vorstellen, wenn man es selbst fühlt. Aber das ist schon manchmal etwas unangenehm. Nun kann das auch durch meinen Ascendens Ersatz etwas verstärkt sein, außerdem ist nach 1-2 Jahren ja erst das Gewebe über die Prothese gewachsen. Also wird es (hoffentlich) noch etwas leiser. Ist nicht so einfach sich daran zu gewöhnen, weil es kein gleich bleibendes Geräusch wie z.B. ein Rauschen bei einem Tinnitus o.ä. ist, sondern eben klick-pause-klick-pause etc.

Aber am Tag höre ich es sehr selten bis gar nicht, nur vor dem Einschlafen. Also an deiner Stelle würde ich mich auch aufgrund des Alters für eine mechanische Klappe entscheiden. Allerdings ist die Forschung mittlerweile an einem Standpunkt angekommen, an dem es nicht mehr lange dauert, bis die ersten Herzklappen aus den eigenen Stammzellen eingesetzt werden können. Dann könnte man sich theoretisch jetzt für eine Bio Klappe entscheiden und ggf. in 15-20 Jahren auf eine eigene Stammzell-Klappe "aufrüsten" in einer minimalinvasiven Op. Ob das allerdings in 15-20 Jahren wirklich möglich ist und ob die Bio Klappe auch so lange hält ist ungewiss, ärgerlich wäre, wenn die Klappe nach 15 Jahren nicht mehr dicht ist und ersetzt werden muss und 2 Jahre später kommt der Durchbruch der Stammzellforschung. Also darauf ist wirklich sehr riskant zu spekulieren, ich habs nicht getan. Aber es ist deine Entscheidung! Viel Glück!

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Aortic valve,

 

auch Dir HERZlichen Dank für Deine Ausführungen. In der Tat sehe ich es auch so, dass für mich eher eine Mech in Frage kommt. Ein Kariologe, der mich 5 Minuten lang "kennt" und ein Pneumologe, bei dem ich seit Dez. 07 in Behandlung bin, gehen in Ihren "Empfehlungen" aus ihrer Sicht natürlich lieber auf "Nr. Sicher". Und auf Forschungsergebnisse der Zukunft möchte ich mich bei meinen Planungen sicherlich nicht einlassen. Aber - vielen Dank für diese neuen Informationen!

 

Ich suche das Gespräch mit dem Chrirurgen, das wird das beste sein.

 

Schönes WE!

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[...]Allerdings habe ich mich noch nicht wirklich an das Klicken gewöhnt. Nachts vor dem Einschlafen stört es mich da manchmal sehr. Nicht unbedingt nur das Geräusch, sondern das Fühlen des Klicks. Ist sehr schwer zu beschreiben und kann man sich eigentlich auch nur vorstellen, wenn man es selbst fühlt. Aber das ist schon manchmal etwas unangenehm. [...] Ist nicht so einfach sich daran zu gewöhnen, weil es kein gleich bleibendes Geräusch wie z.B. ein Rauschen bei einem Tinnitus o.ä. ist, sondern eben klick-pause-klick-pause etc.

Aber am Tag höre ich es sehr selten bis gar nicht, nur vor dem Einschlafen. [...]

Ich verstehe Dich. Ich höre die Klappe sehr stark, glücklicherweise spüre ich sie beim normalen Sitzen und Liegen nicht. Es gibt aber bestimmte Körperpositionen, da merke ich ganz deutlich, dass hier etwas Hartes auf etwas Hartes trifft. In einigen Positionen zuckt es durch den Körper, der Körper bewegt sich sogar ein klein wenig hin oder her. Ich kann sogar beim Liegen in manchen Positionen hören, wie der Körper hin und herrutscht, wenn ich mit dem Ohr direkt auf dem Kissen liege. Angenehm ist das nicht. Vielleicht ist es nur Einbildung, ich habe aber das Gefühl, der Körper schleift hier wirklich ein paar Bruchteile eines Millimeters über die Matratze und das Kissen. Besonders schlimm sind so Geschichten, wenn ich mich an eine Wand oder einen Gegenstand lehne (z.B. beim Röntgen). Es fühlt sich an, als tritt jemand mit voller Wucht mit dem Fuß gegen den Gegenstand, so stark sind dann die Schwingungen, die sich durch den Körper ausbreiten.

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Hallo Mercator,

 

Also ich habe meine mech. Aortenklappe schon seit 1991 drin. Ich muß sagen sie belastet mich überhaupt nicht.

Die ersten Jahre habe ich sie ab und zu gehört, aber in all den Jahren nimmt man sie garnicht mehr wahr. Das Klickgeräusch nimmt auch immer mehr ab. Heute höre ich sie nur noch wenn ich nachts mit Ohrstöpsel schlafen muß, weil mein Mann schnarcht.

 

Zur Vorbereitung kann ich nur sagen das eine psychisch gute Verfassung sehr hilfreich ist. Man braucht mentale Kraft und Stärke um die OP besser zu überstehen. Was nützt dir körperliche Fitness wenn du im Kopf völlig durcheinander bist und mit deiner neuen Situation nicht klar kommst. Klar ist es auch von Vorteil wenn der Körper (soweit es geht) in gutem Zustand ist.

 

Was auch immer hilft, wenn man sich für die Zeit nach der OP kleine Ziele steckt. Sei es ein Urlaub mit Frau und Familie oder irgend eine andere schöne Sache die dir Spaß macht. Sowas stärkt am meißten und setzt Kräfte in einem frei von denen man nie dachte das man sie hat.

 

Du schaffst das!

Liebe Grüße Simi27

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Nun kann das auch durch meinen Ascendens Ersatz etwas verstärkt sein
Das klingt logisch, aber ich habe bisher nichts gefunden, das diese These bestätigt.

 

außerdem ist nach 1-2 Jahren ja erst das Gewebe über die Prothese gewachsen. Also wird es (hoffentlich) noch etwas leiser.
Bei den mir bekannten Klappen und Aorta-Implantaten soll sich ja eben gerade kein Gewebe festsetzen. Die Hoffnung, dass das Ganze leiser wird, kann ich Dir nicht geben. Zumindest bei mir ist das Geräusch noch genauso laut wie am Anfang.

 

Es gibt allerdings mindestens den Versuch, Implantate herzustellen, die keine glatte, sondern eine raue Oberfläche haben und an denen such Gewebe festsetzen soll. Der Vorteil soll sein, dass keine Marcumarisierung notwendig ist, da der Körper die Teile ja dann nicht mehr als Fremdkörper ansieht und entsprechend keine Gerinnung stattfindet. Es soll dann die Einnahme von Aspirin ausreichen.

 

Ob Du aber schon so etwas eingesetzt bekommen hat, kann ich mir nicht vorstellen, zumal Du ja Marcumar nimmst, und das wahrscheinlich für immer.

 

Weiß jemand, wie der Stand dieser neuen Kunststoffimplantate ist, ob diese über den Tierversuch schon darüber hinaus gelangt sind? Der Trend geht aber glaub ich eher zu besseren Bioklappen.

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Hallo Mercator,

 

ich denke Du bist auf dem richtigen Weg - es wäre auch für das Forum interessant zu erfahren welche der heute bereits existierenden Klappentypen den nun für Dich passen.

 

Insbesondere wie der / die Arzt/Ärzte Dein Risiko einschätzen wg. dem geschilderten Blutungsproblem.

 

Bitte berichte wenn Du mehr weißt.

 

Vielen Dank.

MfG

Thomas Wagner

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Hallo Mercator.

 

Ich denke auch du bist am richtigen Weg wenn du einfach mal mit einem Spezialisten redest. Es gibt genügend Pro und Contras was die Entscheidung mech. oder bio. Klappe angeht.

 

Ich habe eine biologsische Klappe, bin extrem zufrieden damit und lediglich das Forum, mein Spiegelbild und mein Junior wenn er sich mal wieder am Brustbein abstützt erinnern mich daran das ich operiert wurde.

Für mich hat sich nix geändert außer das ich nun wieder Sport mache. Ich habe nicht das Bedürfnis zu sagen "ich hätte ne zweite Chance bekommen", meine Psyche ist die gleiche und ich ich lebe auch nicht jeden Tag bewußter oder was weiß ich was. Alles ist OK, bin zufrieden.

 

Meine nächste Herzklappe wird sicherlich wieder eine biologische werden - außer es spräche eine medizinisches Argument dagegen.

 

Das Klacken ist einer der Gründe warum ich keine mechanische Klappe wollte. Ich kann ja im vornherein nicht sagen ob es klackt, wenn ja wie es mich stört oder gar Einfluss auf mein Leben hat (Beiträge gibt es hier genug). Doch wenn die Klappe drin ist, dann ist sie drin. Dafür darf ich auch wieder unter das Messer - was soll es sein - Pest oder Cholera ?! :unsure:

 

Grüße

 

Dieter

bearbeitet von Brainbug71
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Hallo Mercator.

 

Ich denke auch du bist am richtigen Weg wenn du einfach mal mit einem Spezialisten redest. Es gibt genügend Pro und Contras was die Entscheidung mech. oder bio. Klappe angeht.

 

Ich habe eine biologsische Klappe, bin extrem zufrieden damit und lediglich das Forum, mein Spiegelbild und mein Junior wenn er sich mal wieder am Brustbein abstützt erinnern mich daran das ich operiert wurde.

Für mich hat sich nix geändert außer das ich nun wieder Sport mache. Ich habe nicht das Bedürfnis zu sagen "ich hätte ne zweite Chance bekommen", meine Psyche ist die gleiche und ich ich lebe auch nicht jeden Tag bewußter oder was weiß ich was. Alles ist OK, bin zufrieden.

 

Meine nächste Herzklappe wird sicherlich wieder eine biologische werden - außer es spräche eine medizinisches Argument dagegen.

 

Das Klacken ist einer der Gründe warum ich keine mechanische Klappe wollte. Ich kann ja im vornherein nicht sagen ob es klackt, wenn ja wie es mich stört oder gar Einfluss auf mein Leben hat (Beiträge gibt es hier genug). Doch wenn die Klappe drin ist, dann ist sie drin. Dafür darf ich auch wieder unter das Messer - was soll es sein - Pest oder Cholera ?! :unsure:

 

Grüße

 

Dieter

Ich finde es immer wieder interessant, dass geschrieben wird, "ich habe mich für ... entschieden".

 

Ich habe mich damals vor meiner OP informiert und mit den Ärzten im Hospital gesprochen. Ich hatte mir damals überlegt, ob nicht eine biologische Klappe besser wäre, wegen des lauten Klappengeräuschs einer Kunstklappe und der notwendigen Marcumarisierung, die zu einem Ausschluss von Sportarten mit Verletzungsrisiko führt.

 

Mir wurde ganz klar gesagt, ich hätte da keinerlei Mitspracherecht. Was eingesetzt wird, würde der Chirurg entscheiden, denn der weiß das am besten, der wäre der Spezialist. Auch könne man unter Umständen erst dann die optimale Wahl treffen, wenn ich schon unterm Messer liege. Wenn der Chirurg sieht, dass die Aorta ebenfalls nicht mehr zu retten ist, würde eine biologische Klappe keinen Sinn mehr ergeben, da dann durch das Aortenimplantant dennoch eine lebenslange Marcumarisierung notwendig sei.

 

Ich fragte, was passieren würde, wenn ich bestimmte Dinge vorher schriftlich ausschließe oder festlege, ggf. auch mit einer Wen-dann-Entscheidung. Es heiß dann, wenn ich darauf bestehe, würde der Chirurg die Operation wohl ablehnen. So verzichtete ich auf irgendwelche Festlegungen. Na ja, vielleicht ist es auch so besser gewesen, denn bis jetzt hält die Klappe, eine biologische Klappe wäre wohl schon längst verkalkt.

bearbeitet von Monaco di Baviera
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"Letzterer hat sich aber im heutigen Gespräch dieser Meinung angeschlossen, der Chirurg habe aber letztendlich die Entscheidung zu treffen."

 

"Mir wurde ganz klar gesagt, ich hätte da keinerlei Mitspracherecht. Was eingesetzt wird, würde der Chirurg entscheiden, denn der weiß das am besten"

 

Soll das ein Witz sein? Nicht der Chirurg muss die Klappe tragen, sondern ich!

 

Bei solchen Aussagen hätte ich mich umgedreht und wäre gegangen. Ich merk immer wieder, in was für einer Super-Klinik ich war. Mir wurde sofort gesagt, dass in meinem Fall eine Rekonstruktion nicht möglich sei und ansonsten wurde mir alles angeboten - mechanische Klappen mit einer Scheibe und Doppelflügel, Bio-Klappen gestentet und ungestentet, Ross-OP und ich wurde bei jeder Klappenart bzw -OP über alle Vor-und Nachteile aufgklärt und die Entscheidung wurde voll und ganz mir überlassen. Sie sagten sogar, ich solle mich nicht sofort entscheiden, sondern überlegen und dann anrufen. Ich habe mich dann für die Ross-OP entschieden. Lediglich vor der OP (Vorabend) fragte mich Professor Hemmer, was ich haben möchte, falls die Ross nicht klappt bzw. die Pulmonalklappe nicht passt. Auch hier wurde die Entscheidung voll mir überlassen.

 

Wobei ich natürlich hinzufügen möchte, dass im Fall einer Not-OP oder wenn sich vorort bei der OP was ändert, natürlich der Chirurg die Entscheidung treffen muss. Er kann einen ja nicht aufwecken und fragen.

 

Ansonsten muss ich mich Dieter anschließen. Der Hauptgrund für die biologische Lösung war die Angst vor dem Klacken. Ich habe Schlafstörungen und schon einen leise tickenden Wecker im Raum kann ich nicht ertragen. Im Nachbargrundstück steht ein Fahnenmast und da klickt manchmal bei Wind der Draht leise gegen den Mast. Ich kann es nicht hören und muss von der Terrasse wieder hinein. (Mein Mann sagt, er hört es nicht!!!) Na ja was soll's. ;) ....wahrscheinlich muss ich diese Empfindlichkeit mal mit einer Re-OP bezahlen :unsure: und ich hoffe auf den medizinischen Fortschritt.

 

 

Viele lb. Grüße von Renate

bearbeitet von Renate
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Hallo Leute,

 

nochmals vielen Dank für die angeregte "Diskussion". Ich kann nur aus meiner Sicht "sprechen", bin aber natürlich auch an "Nebeninformationen" hier interessiert.

 

Also, ich habe Termin am 21.10.08, der neue Termin hat sich durch Urlaube verzögert. Hab ich mir so gedacht. Habe bei der tel. Nachfrage direkt mal einen Gesprächstermin mit dem Chirurgen vereinbart, und zwar nicht einen Tag vor der Op, sondern in 2 Wochen. Natürlich vertraue ich auf das Fachwissen, die Kenntnisse und Fähigkeiten des Klinik-Personals, aber sicherlich befasst sich jeder mehr oder weniger mit dem Thema im voraus - wenn noch Gelegenheit da ist.

 

Ziele habe ich für "nach der Op" sicherlich genug: Wir (meine Verlobte und ich) wollen eine neue Wohnung beziehen, vorher noch renovieren lassen, im Mai wird geheiratet und das (noch imaginäre) Baby sollte dann auch nicht mehr zu lange auf sich warten lassen ...! Also - noch genug zu tun, gelle!?! Natürlich werde ich mich bei allem nicht zu sehr überanstrengen :unsure:

 

Beste Grüße

bearbeitet von Mercator
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"Letzterer hat sich aber im heutigen Gespräch dieser Meinung angeschlossen, der Chirurg habe aber letztendlich die Entscheidung zu treffen."

 

"Mir wurde ganz klar gesagt, ich hätte da keinerlei Mitspracherecht. Was eingesetzt wird, würde der Chirurg entscheiden, denn der weiß das am besten"

 

Soll das ein Witz sein? Nicht der Chirurg muss die Klappe tragen, sondern ich!

 

Bei solchen Aussagen hätte ich mich umgedreht und wäre gegangen. Ich merk immer wieder, in was für einer Super-Klinik ich war. Mir wurde sofort gesagt, dass in meinem Fall eine Rekonstruktion nicht möglich sei und ansonsten wurde mir alles angeboten - mechanische Klappen mit einer Scheibe und Doppelflügel, Bio-Klappen gestentet und ungestentet, Ross-OP und ich wurde bei jeder Klappenart bzw -OP über alle Vor-und Nachteile aufgklärt und die Entscheidung wurde voll und ganz mir überlassen. Sie sagten sogar, ich solle mich nicht sofort entscheiden, sondern überlegen und dann anrufen. Ich habe mich dann für die Ross-OP entschieden. Lediglich vor der OP (Vorabend) fragte mich Professor Hemmer, was ich haben möchte, falls die Ross nicht klappt bzw. die Pulmonalklappe nicht passt. Auch hier wurde die Entscheidung voll mir überlassen. [...]

Ich bin Anhänger des mündigen Patienten. Allerdings hat der Chirurg ein erheblich größeres Fachwissen. Der Patient alleine ist überfordert, eine solch bedeutende Entscheidung zu treffen. O.k., man setzt sich - Patient und Ärzte - im Idealfall zusammen und wägt Pro & Contra ab. Da manches erst klar wird, wenn man narkotisiert ist, hat natürlich der Chirurg eine hohe Verantwortung. Sein Motiv war es wohl, bei mir die Wahrscheinlichkeit einer Reoperation deutlich zu verringern. An das Klicken werde ich mich schon gewöhnen, meinte er nach der Operation. Die Marcumarisierung hätte ohnehin sein müssen, da die Aorta nicht mehr zu retten war, was aber erst auf dem OP-Tisch klar wurde. So gesehen traf er eine Entscheidung, mit der ich nachträglich betrachtet wohl besser gefahren bin und besser fahre als mi einer Bioklappe, die nach zehn Jahren wieder hätte ersetzt werden müssen.

 

Ich bin sehr geräuschempfindlich und wollte eigentlich kein Klicken, aber genauso wenig Reoperationen alle 10 Jahre. So gesehen ist das Klappengeräusch wohl das kleinere Übel (obwohl es natürlich sehr nervt, zumal ich es den ganzen Tag höre, sogar bei Musik in Zimmerlautstärke), denn dem gegenüber stehen Risiken und Strapazen bei einer Reoperation. Wobei man natürlich auch bei einer mechanischen Klappe keine Garantie hat, dass sie ein Leben lang hält, aber die Wahrscheinlichkeit ist halt höher als bei einer Bioklappe.

 

In meiner AHB traf ich eine ältere Patientin, die sich über ihre Bioklappe beschwerte. Sie meinte, sie sei alt, bei ihr könne man ja das billige Schweinezeug einsetzen. Sie hätte lieber eine mechanische Klappe gehabt. Nun, ja, was soll man da sagen?

bearbeitet von Monaco di Baviera
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ach ja, das Klicken ...

 

Grundsätzlich bin ich auch geräuchempfindsam, habe auch keinen tickenden Wecker am Bett.

 

ABER: Mein jetzt undichtes Herz stört mich mit den pochenden Schlägen mindestens genau so. Ich kann (oder will) seit einem Jahr nicht mehr auf der rechten (ja, die rechte) Seite liegen.

 

Meine Mutter hat vor 10 Jahren eine mech. HK bekommen. Ich höre das Klicken, sie hört es selbst nicht (mehr). Ich denke, die Technik ist heute auch wieder etwas weiter ...

 

Ich bin sicher, ich kann mich an das Klicken gewöhnen.

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Hallo zusammen.

 

Kann es sein das immer meine Beiträge zu "hitzigen" Diskussionen führen oder irre ich mich da :unsure:

 

Also nur um es klar zu stellen. Ich bin nicht in die Klinik gegangen und habe gesagt "ich will ne Bioklappe und nix anderes".

 

Ich hatte ein langes und ausfürliches Gespräch mit meinem Chirurgen. Ich nannte ihm meine Vorstellungen, wir haben über Vor- und Nachteil gesprochen und er meinte er würde es genauso machen. Ich glaube nicht das er mir dabei nach dem Mund geredet hat, warum sollte er. Die Wahrscheinlichkeit das ein Patient dann aufsteht und schmollend die Klinik verläßt ist wohl eher gering.

 

Ich denke einfach so wie Renate und setze auf die Technik. Es muss niemand meine Meinung teilen. Die Chance ist laut Aussage meines Chirurgen extrem gut für die kathetergestütze AOK wenn ich wieder dran bin, evtl. auch für eigenes Gewebe. Und wenn nicht, die OP hat mich nicht umgebracht.

 

Übrigens, hier schwirren immer wieder Zahlen von Re-Operationen bei Bioklappen nach 5 bis 10 Jahren rum. Die Zahlen sind letztendlich nicht korrekt. I.d.R. schreiben hier auch nur zur Re-OP anstehende Menschen bei denen es leider zu früh zu Problemen kommt. Oder hat hier schonmal einer einen Beitrag gelesen in dem es lautet "Hallo Leute *seufz* schon 15 Jahre rum und immernoch keine Re-OP *seufz* so ein Mist, hatte fest damit gerechnet *seufz* - aber ich halte durch..." ;)

 

Sorry musste auch mal sein.

 

Und nun bitte ich um Prügel ob meiner unsachlichen, unfachmännischen und subjektiven Schreibarbeiten.

 

Grüße

 

Dieter

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Hallo Brainbug71,

 

danke auch für Dein Statement. Gibt's denn ne Statistik über die Re's?? Ich glaube, selbst die offiziellen Zahlen, wenn es denn welche gibt, sind auch nicht besonders aussagekräftig. Es ist dasselbe Phänomen, wie z. B. in den Autoforen: Alle schildern ihre Probleme mit ihrer Karre, aber niemand schreibt: "Bin wunschlos glücklich mit meinem Auto, schönes Leben ...". Würde ja keinen interessieren bzw. nicht viel Sinn machen ...

 

Im Gegensatz dazu sollte hier jeder kleine Erfolg, aber auch jede (unschöne) Erfahrung ausgetauscht werden. Es soll nichts beschönigt, aber auch nichts verteufelt werden.

 

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied - irgendwie ...

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Hi Mercator.

 

Schau mal ganz oben ist ein Post gepinnt zu aktuellen Herzklappen (bio und mech). Ich glaube da stand was drin. Es gibt tatsächlich Patienten die bereits über 20 Jahre mit einer Bioklappe rumlaufen, genauso wie wie es Patienten gibt die nach 3 Jahren eine neue brauchen. Mehr Sicherheit in Bezug auf die Haltbarkeit hast du mit einer mechanischen Klappe auf alle Fälle, wenn man mal von Fabrikationsfehlern (wie sie natürlich auch bei Bioklappen vorkommen) absieht.

 

Ich könnte jetzt die Aussagen von Ärzten und dem Klappenhersteller nennen, aber letztendlich müssen diese ja auch nicht stimmen.

 

Grüße

 

Dieter

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Hallo Mercator,

 

wie Du siehst ein heißes Thema - um das ganze zu versachlichen ist der Hinweis von Brainbug71 schon recht hilfreich - er hat mal einen Artikel "pinnen" lassen der letztendlich, wenn man ihn ganz durchliest, die Statistiken hinterfragt und schaut was dort gemessen und beurteilt wurde zu dem Ergebnis kommt, dass es eigentlich für das Endergebnis und die wahrscheinliche Gesamtlebensdauer (des Patienten) recht egal ist was gewählt wurde. Es sind minimale Unterschiede.

 

Moderator aus! und Maulwurf an!:

 

man könnte sagen die Bioklappen kommen so langsam auf die Ebene und die Sicherheit der mech. Klappen!!

 

Moderator an!

 

Ordnungsruf - bitte Sachlichkeit!!

 

Dazu trägt auch die Entscheidungshilfe (ebenfalls dort gepinnt) von Klaus bei.

 

MfG

Thomas Wagner

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Hallo Mercator,

ich kann Dir nur mal als Klinikmensch (Kardiotechniker) was dazu sagen.

Mechanische Klappen werden bei jungen Menschen gerne genommen, da sie lange halten und Du nicht alle 10 Jahre zur Re-Operation rennen musst. Dabei musst Du beachten, das Du bei mech. Klappen Marcumar nehmen musst, was die Blutungsneigung verstärkt, da es direkt in die Gerinnung eingreift.

Bei biol. Klappen entfällt die Marcumarisierung. Du erhälst in der ersten Zeit Heparin und dann ist gut. Aber: Bioklappen halten wie gesagt nicht so lange, sodas Du Dich vielleicht noch mehrmals operieren lassen müsstest. Jetzt als junger Mensch vielleicht noch nicht das Problem, evtl. aber später. Und jede erneute OP ist für den Operateur noch schwieriger, da das Gewebe teilweise enorm verwachsen ist und es dadurch manchmal Komplikationen geben kann.

 

Hoffe, Dir noch einige Tipps gegeben zu haben. Ansonsten alles Gute, bei Fragen schreib mir.

 

Gruss Josch

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Hallo Mercator,

ich kann Dir nur mal als Klinikmensch (Kardiotechniker) was dazu sagen.

Mechanische Klappen werden bei jungen Menschen gerne genommen, da sie lange halten und Du nicht alle 10 Jahre zur Re-Operation rennen musst. Dabei musst Du beachten, das Du bei mech. Klappen Marcumar nehmen musst, was die Blutungsneigung verstärkt, da es direkt in die Gerinnung eingreift.

Bei biol. Klappen entfällt die Marcumarisierung. Du erhälst in der ersten Zeit Heparin und dann ist gut. Aber: Bioklappen halten wie gesagt nicht so lange, sodas Du Dich vielleicht noch mehrmals operieren lassen müsstest. Jetzt als junger Mensch vielleicht noch nicht das Problem, evtl. aber später. Und jede erneute OP ist für den Operateur noch schwieriger, da das Gewebe teilweise enorm verwachsen ist und es dadurch manchmal Komplikationen geben kann.

 

Hoffe, Dir noch einige Tipps gegeben zu haben. Ansonsten alles Gute, bei Fragen schreib mir.

 

Gruss Josch

Wie oben schon geschrieben wurde, ist es nicht zu vertreten, zu sagen, dass alle 10 Jahre eine Re-Operation erforderlich ist. Die heute verwendeten Bioklappen sind um einiges langlebiger als früher verwendete, die Unterschiede in puncto Haltbarkeit zwischen Bioklappen und mechanischen Klappen entsprechend geringer. Aber egal, was man nimmt, eine Reoperation kann sehr schnell oder gar nicht notwendig sein. Die Chance, dass die Klappe ein Leben lang hält, ist freilich bei einer mechanischen Klappe höher.

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Hallo,

 

die wichtigste OP-Vorbereitung neben der Reduzierung des Übergewichts ist die richtige mentale Einstellung. Dazu gehört ein OP-Vorgespräch, in dem Dir mögliche Klappentypen erklärt und die darauf bezogenen Erfahrungen des Operateurs dargestellt werden. Ich wollte ursprünglich die ON-X haben. Der Operateur hat mir daraufhin erklärt, dass ich sie haben könne, er aber aufgrund der größeren Einbaulänge bei mir die Abgänge der Herzkranzgefäße verlegen müsse. Dies habe ich abgelehnt. Die weitere Entscheidung meinerseits fiel auf die AVS, da ich keine SJM wollte. Die AVS müßte allerdings extra bestellt werden und er habe bisher erst zwei mal die AVS implantiert aber mehrere hundert mal die SJM bzw. die Medtronic. Die Medtronic hatte ich bis dato noch nicht im Vergleich. Ich solle mich ein Tag vor der OP entscheiden, welche ich möchte.

 

Nach einigen Recherchen habe ich micht für die Medtronic Advantage entschieden. Wofür Du Dich auch immer entshceiden magst - tu es bewusst, den DU musst damit leben. Große Unterschiede gibt es kaum noch zwischen den Modellen. (Die Medtronic ist das aktuellste Modell unter den in Frage kommenden mechn Klappen)

 

AndyF

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