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Bin neu hier….


MiBi

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Hallo an Alle,

mein Name ist Michael und ich bin seit vielen Jahren in der der Herzchirurgie als Arzt tätig. In den letzten Jahren habe ich mir vor allem die Aortenklappe zum „Hobby“ gemacht. Von der Rekonstruktion über alle Formen des Ersatzes, einschließlich TAVI, ROSS und OZAKI erstreckt sich mein Interesse. 
Ich verfolge bestimmte Themen hier im Forum schon seit geraumer Zeit. Leider werden hier auch eine ganze Reihe an Unwahrheiten verbreitet. Ich möchte hier nicht als Oberlehrer auftreten, deshalb habe ich bisher Abstand von Kommentaren genommen.

Ich würde aber gerne meine Erfahrungen und meine Expertise anbieten , wenn jemand Fragen zu bestimmten Themen rund um die Aortenklappe hat.

 

Ansonsten bleibe ich ein nicht kommentierender Beobachter.

 

 

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Hallo Michael,

 

Ich habe eine rekonstruierte Aortenklappe nach Yacoub und Ersatz der Aorta Ascendens. Operiert wurde ich 2016. Wie lange hält im Durchschnitt deiner Erfahrung nach eine solche Rekonstruktion. Ich hatte eine bikuspide Aortenklappe.

 

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Achja, ich finde es gut, wenn Du Unwahrheiten  von uns Laien berichtigt. Nichts ist doch wertvoller, als eine ehrliche, sachverständige Meinung. Die bringt uns doch weiter. Das ist nicht oberlehrerhaft.

 

 

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Hallo Brigittchen,

nach meiner Erfahrung kann eine Rekonstruktion der Aortenklappe 20 Jahre und länger halten. Wobei wir heute wissen, dass dies bei bikuspiden Klappen auch kürzer sein kann. Immer wenn viel an den einzelnen Taschen gemacht wurde, sind die langfristigen Ergebnisse nicht immer optimal.

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Danke für die Antwort. Wäre es nicht gut, hier langfristige Studien durchzuführen?

 

Was mir auch nicht gsnz klar ist, worin besteht der Unterschied zwischen Ozaki und Yacoub? Bei mir wurde ja z.B. auch ein Teil des Perikards verwendet. Ist Ozaki eine Weiterentwicklung der Methode nach Yacoub.

 

Einen schönen Abend 

Brigitte 

 

 

 

 

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Langfristige Studien laufen, werden aber nicht immer veröffentlicht. Jeder Operateur verfolgt seine Patienten und hat seine Ergebnisse.

 

Yacoub ist eine Form der Rekonstruktion, wo der erweiterte Bulbus (Anfangsteil der Aorta) ersetzt wird. Idealerweise muss man an den Taschen der Aortenklappe nichts machen. Bei der OZAKI-OP werden die verkalkten Taschen der Aortenklappe erfernt und durch eigenes Perikard ersetzt. Keine Weiterentwicklung, komplett andere OP.

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Bei mir wurde an den beiden verschmolzenen Taschen etwas gemacht, diese war zum Teil fibrosiert, leicht verkalkt. Prof. Dr. Hemmer hat da wohl seine eigene Methode entwickelt. Ich habe jetzt eine trikuspide Klappe.

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Hallo MiBi, herzlich willkommen hier im Forum :)! Ich finde es super, dass Sie hier Ihre Unterstützung zu Fragen u.a. bzgl der Aortenklappe anbieten.

Sicherlich habe ich in nächster Zeit mal Fragen.

Toll,wenn ein weiterer Herzchirurg ( zu Benny) dazu kommt

Ich glaube, schon von Ihnen als Experte für Ozaki, Ross u Rekonstruktion gelesen zu haben.

Gibt ja nicht so viele Herzchirurgen,  die Ozaki operieren.

Viele Grüße Elke 

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Hallo Michael, 

Schön, dass Sie dabei sind.

Ich bin neu hier. Meine op steht in wenigen Tagen an. Aortenklappe und aufsteigende Aorta. 

Anscheinend ist eine Rekonstruktion nicht möglich. 3 Flügel sind wohl angelegt, zwei davon verschmolzen.

Ich bin 53 Jahre. Im Gespräch wurde nur über die mechanische klappe gesprochen. Im Nachgang habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Ich würde eine bioklappe bevorzugen, hoffe natürlich dass die nächste Klappe minimalinvasiv bzw als TAVI eingesetzt werden könnte. Sehe ich das realistisch, wie schätzen Sie das ein?

Vielen Dank und liebe Grüße 

Martina

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Hallo Martina,

vielen Dank für die Fragen.

 

Vom Alter ist es richtig, dass man Ihnen eine mechanische Herzklappe empfiehlt. Allerdings gibt es Alternativen, hierzu zählen die ROSS-OP und aus meiner Sicht auch die OZAKI-OP. Eine biologische Prothese wäre ebenfalls möglich, wenn man mit Ihnen die möglichen Nachteile bespricht. Hier ist die mögliche kürzere Haltbarkeit zu nennen, mit dem Risiko einer frühzeitigen Zweitoperation. 

Wenn ich Patienten habe, die keinen mechanischen Aortenklappenersatz möchten, biete ich in Ihrem Alter als erste Option die ROSS-OP an. Hier ist jedoch eine Wartezeit von ca. 12 Wochen zu bedenken. Wenn dieses Verfahren nicht gewünscht ist wäre die zweite Option die OZAKI-OP und als dritte Option glaube ich kann man bei einem Patienten in Ihrem Alter auch eine moderne biologische Prothese verwenden.

Letztlich sind Machbarkeit einer ROSS- und OZAKI-OP immer vom vorliegenden Befund abhängig.

 

Hoffe ich konnte mit dieser Einschätzung ein wenig helfen?

 

Gruß und alles Gute für die anstehende OP

 

Michael

 

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Hallo,

ich heiße Tom, bin 41J.alt und ebenfalls neu hier. Habe vor kurzem erfahren, dass ich einen Ascendensersatz (50mm) brauche, man meine recht gut funktionierende bikuspide Aortenklappe mit Insuffizienzgrad 1 aber so belassen könne. Eine erneute OP wurde mir zwar  prophezeit, laut Operateur könnte es  durchaus sein, damit noch eine ganze Weile zurechtzukommen. Hab viel hier im Forum gelesen, aber es scheint eher unüblich nur einen isolierten Ascendensersatz vorzunehmen ohne die bikuspide Aortenklappe zu optimieren? 

 

Danke schonmal und viele Grüße 

Tom 

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Hallo Tom,

das hängt insgesamt vom Befund ab. Es gibt viele Operateure, die in einer so beschriebenen Situation eine DAVID-OP favorisieren. Es kann, in Abhängigkeit vom intraoperativen Befund jedoch auch ein reiner Aorta ascendens Ersatz reichen. Im schlechtesten Fall kann aber auch ein Aortenklappenersatz notwendig werden. Für diesen Fall versuche ich bei solchen Operationen, vor allem bei so jungen Patienten wie Ihnen, einen Homograft für eine ROSS-OP als Plan B im Kühlschrank zu haben. 

 

Hoffe die Erklärungen reichen

 

Viele Grüße und alle Gute für die anstehende OP

 

Michael

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Hallo Michael,

Vielen Dank für Ihre schnelle und hilfreiche Antwort. Es scheint einfach mehrere Optionen zu geben, welche wiederum etwas abhängig vom Operateur sind. So hab ich schon mal ein paar mögliche Wege. Vielleicht hab ich ja auch Glück und es reicht der Aortenersatz.

Vielen Dank und viele Grüße

 

Tom

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Hallo @MiBi

Bei mir steht "irgendwann" auch eine AortenklappenOp mit Aneurysma an : Aortenklappenstenose mittelgradig, KÖF zwischen 1,0 - 1,2  unterschiedliche Untersuchungen von 2 verschiedenen Kardiologen/ Kliniken. Funktionell bikuspid., dazu ein Aortenaneurysma ascendens mit 47 mm.

 

Ich bin fast 50 ;). Möchte keine Mechanische Klappe.

 

Ich weiss, dass die Klappenwahl natürlich bei jedem Patienten individuell ist. 

Mir wurde von einem Herzchirurg gesagt, dass ( nach Blick auf die Herz CT Bilder ) meine Pulmonalklappe zu klein wäre für eine Ross OP und er das auch nicht empfehlen würde, wenn noch das Aneurysma mit operiert werden muss. 

Operieren Sie auch nach Ross, wenn zusätzlich ein Aneurysma vorliegt?

 

Viele Grüße Elke 

 

 

 

 

 

 

 

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Hallo Elke,

bei 47mm und funktionell bikuspider Aortenklappe kann aus einem irgendwann auch ein bald werden. Denn bei bikuspider Klappe kann man auch schon bei 47mm Aorta eine OP-Indikation sehen. Aber Ihr Kardiologe hat das sicherlich im Auge.

Das Beurteilen der Pulmonalklappe in einem CT halte ich persönlich für schwierig.

 

Aus meiner persönlichen Erfahrung ist die ROSS-OP auch bei Aneurysma möglich, habe ich auch schon häufig gemacht. Hier kommt darauf an, nach welcher Technik man die ROSS-OP durchführt. 
 

Wenn Sie mögen, können Sie mir Ihre Unterlagen gerne zukommen lassen. Ich würde dann einmal darüberschauen um mir ein richtiges Bild machen zu können. Gerne kann ich auch einen Vorort-Termin anbieten. Einfach Bescheid sagen……

 

Grüße Michael 

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Hallo Michael,

zuerst vielen Dank, daß Sie hier Ihre freie Zeit einsetzen um unsere Fragen zu beantworten.

Vielleicht können Sie mir zu meiner Situation etwas sagen. Ich wurde im Herbst 2022 an der Aorta ascendens operiert, ich bekam eine biologische Aortenklappe und einen Teil des Bogens ersetzt. Bei der Kontrolle im August 2023 wurde ein Nahtaneurysma festgestellt und es wurde zum abwarten geraten. Im Dezember bei der 2. Kontrolle, wurde eine minimale Vergrößerung festgestellt und es wird  im April wieder kontrolliert. Das Nahtaneurysma befindet sich vermutlich zwischen der biologischen Aortenklappe und der Aortenprothese. Es wurde nun Eliquis abgesetzt, ich hoffe dadurch auf Stabilisierung, da ich eine weitere OP verhindern möchte.

Können Sie mir Auskunft geben ob dies auch minimalinvasiv geht?

Unterlagen kann ich Ihnen gerne zukommen lassen, auch in Ihre Klinik als 2. Meinung.

Da ich mich sonst zur Zeit recht gut fühle, würde ich nach Corona und der langen Zeit nach der OP gerne wieder einmal  verreisen, mein Operateur hat keine Bedenken.

Wie sehen Sie das und ist es ein Risiko?

Herzlichen Dank im voraus und

die besten Wünsche fürs kommende Jahr

Hanne

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Hallo Hanne,

an Hand der gemachten Angaben wäre es fahrlässig eine Einschätzung abzugeben. Wenn die aktuell behandelnden Kollegen zum Abwarten raten, wird das schon seine Richtigkeit haben.

Insgesamt war es bei Ihnen eine große OP. Ein Nahtaneurysma zwischen Aortenklappe und Prothese ist eher unwahrscheinlich. Das es durch das Absetzen von Eliquis zurückgeht halte ich für eher unwahrscheinlich. Eine zuverlässige Aussage ist jedoch nur nach Sichtung der Bilder/Befunde möglich. Ebenso würde ich keine Risikoeinschätzung abgeben wollen, aber wenn Ihr Operateur das Risiko als gering einschätzt können Sie ihm vertrauen.
Sie können mir Ihre Unterlagen gerne zukommen lassen, am besten postalisch mit CD von den gemachten Untersuchungen. Würde mich dann zeitnah telefonisch melden und mit Ihnen meine Einschätzung besprechen. 
Ein minimalivasives Vorgehen halte ich eher für unwahrscheinlich.

 

Hoffe hiermit erstmal habe helfen zu können 

 

Mit den besten Grüßen und einen guten Start ins neue Jahr 

 

Michael

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Hallo Michael,

danke für Ihre schnelle Antwort, ich werde Ihnen die Unterlagen nächste Woche zusenden. Eine 2. Meinung finde ich immer hilfreich.

Herzliche Grüße

Hanne

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Hi Michael

... auch von mir als altgedienter Rossler ein herzliches Willkommen hier im Forum. Ich finde es sehr gut das sich hier auch Fachleute mit Rat und Tat einbringen möchten .

die Herzchirurgie ist ein so grosses und weitgefächertes med. Gebiet ,welches für den Laien kaum zu überschauen ist . Deswegen versuchen wir hier auch nur unsere 

eigenen Meinungen und Erfahrungen wiederzugeben . Um so wichtiger sind meiner Meinung nach Erfahrungen und Einschätzungen von Ärzten und Chirurgen besonders aus der Herzchirurgie , welche uns hier begleitend zur Seite stehen möchten 

Gruss Gerd

 

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