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Wahl des Herzklappenersatzes


Nejuis

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Hallo Carsten,

 

sehe gerade das du schon längere Zeit operiert bist.

Wie schon gesagt hat der Patient natürlich die freie Wahl welche Klappenoperation es werden soll.

Leider bietet nicht jede Klinik alles an. Daher kommt es das man in den Kliniken nur über die Möglichkeiten aufgeklärt wird die die Klinik auch anbietet.

D.h. wenn man als Patient nicht selbst tätig wird, sich informiert und hartnäckig dran bleibt erfährt man von anderen Möglichkeiten eventuell gar nichts.

Gerade ältere Menschen mit keinem Zugang zum Internet sind da vermutlich schnell mal nicht vollkommen informiert.

 

Eine Bioklappe mit 42 Jahren sehen einige Chirurgen etwas kritisch. Ganz einfach aus dem Grund das die OP eben doch kein Spaziergang ist. Auch wenn es Chirurgen gibt die das deutlich anders darstellen. O-Ton: "Wenn die Klappe dann wieder defekt ist nehmen sie sich halt noch einmal eine Woche. Ist doch kein Thema."

Und mit einer Bioklappe ist die Re-OP schon fest vorprogramiert. Zumindest wenn man den Kathetereingriff mal außen vor lässt.

Bei jeder Re-OP steigt das Risiko. Wenn ich es richtig verstanden habe geht die Kurve ab der 3. OP steil nach oben.

Wenn du bist dahin noch andere Krankheiten ausgebildet hast (z.B. Nierenschwäche, Diabetes, ect.) wird die Sache auch nicht besser.

(Man darf bei der Betrachtung allerdings auch nicht vergessen das durch die Einnahme von Marcumar, die bei einer mechanischen Klappe nötig ist, auch Risiken bestehen.

Ist halt ein komplexes Thema.)

 

Trotz allem solltest du als Paient eben doch das letzte Wort haben.

Der Arzt muss diese Entscheidung akzeptieren oder eben die OP im vorhinein verneinen.

 

Um etwas Mut zu machen:

Im Gespräch mit einem Chirurgen meinte er das es in Einzelfällen Patienten gibt die relativ lange mit dem Klappengeräusch Probleme haben.

Aber nach spätestens 2 Jahren hätte sich jeder daran gewöhnt.

 

Gruß

Markus

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hallo carsten

 

also bei mir war das so. ich hatte alle gespräche , wurde aufgeklärt , mir wurde alles gesagt, sie wollten auch meiner mitrallklappe rekonstruieren. aber wärend der op und live am offenner herzen haben die ärze festgestellt das meine klappe zu deutsch futsch ist, darum mussen sie die austauschen , sie können mich ja dann nicht wärend der op wach machen und fragen ob ich das so möchte .....

 

lg martina

 

ich sehe das auch so du lebst dir geht es gut und das ticken sehe ich positiv, ich bin sogar stolz auf meine herzklappe und das sie tickt

lg martina

bearbeitet von apriloma2009
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Hallo Carsten,

 

ich kann Deinen Unmut gut verstehen.

 

Wenn ich mich recht entsinne, dann gab es vor meiner OP auch einen Aufklärungsbogen mit Operationsmethoden und OP-Risiken. Welche Vor- und Nachteile es bei den einzelnen Klappenarten gibt stand da - aus meiner Erinnerung heraus - nicht großartig drin. Auch waren - ebenfalls meiner Erinnerung entnommen - nicht alle Möglichkeiten aufgeführt wie man welche Klappe operativ bearbeiten kann.

 

Ich habe die Rekonstruktion selber vor der OP angesprochen, wenn ich es noch richtig weiß, waren in dem Aufklärungsbogen nur Bio- und mechanische Klappe beschrieben. Allerdings sagte man mir, dass man erst in der OP entscheiden könne, welche Art der Klappe ich nun bekomme (wobei man mir nur Mechanische Klappe oder Rekonstruktion als Alternative nannte, was sicherlich altersbedingt ist).

 

Im Zweifelsfall wird es wohl meistens leider so sein, dass die Krankenhäuser das Operationsverfahren anwenden, was am  konstengünstigsten ist und der Klinik den höchsten Ertrag beschert. Kliniken sind heute Wirtschaftsunternehmen und es gibt nicht gerade wenig Ärzte, die Zielvereinbarungen in ihren Arbeitsverträgen drinstehen haben.

 

Grüße

Micha

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Hallo Carsten,

 

Du hast ja nun eine Menge Feedback bekommen, ich möchte da aber zu 2 Themen mal meine Meinung schreiben:

 

Wer hat das letzte Wort bei der Art der Operation bzw des Eingriffes?

Ich glaube, dass es diese Schwarz/Weiß-Sichtweise real nicht gibt. Das fängt schon damit an, dass man als Patient bei einer solchen Entscheidung sich zwar, solange in der Lage, informieren kann, sich aber letztlich erst nach der Operation und im Alltag die Qualität der Entscheidung zeigt.

Nur als Beispiel: Biologische Variante, Re-OP relativ sicher. Was bedeutet das? Vordergründig: Keine Tabletten, kaum Einschränkungen und das "vielleicht hält sie (die Klappe) ja länger" Gefühl.

Niemand kann Dir sagen, ob die Prognosen gerade bei Dir auch so eintreffen wie eigentlich üblich. Wir werden alle älter und entwickeln uns weiter. Was uns heute stört, ist vielleicht später vollkommen unerheblich und was wir jetzt als positiv einschätzen, entwickelt sich dauerhaft als Belastung. Gerade auch die gesundheitliche Konstitution wird in der Regel nicht besser, das eine oder andere Zimperlein kommen hinzu. Es ist sehr leicht, sich zu beschweren, wenn einem eine Entscheidung abgenommen wurde und sie sich später subjektiv eher negativ darstellt. Sind wir aber gleichzeitig so offen uns gegenüber, eine eigene Fehlentscheidung uns selbst zuzuschreiben? Kommt dann nicht plötzlich die Wendung indem man sagt: Da hätte der Arzt mich aber drauf aufmerksam machen müssen? Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die beste Entscheidungen im Konsens zwischen Patienten und Arzt geschlossen werden. Wenn dies so geschehen ist, ist die daraus resultierende Konsequenz, das funktional erfolgreiche Ergebnis zu akzeptieren. Anders wie bei oberflächlichen, kosmetischen Eingriffen, wo man vielleicht über Nuancen diskutiert und diese revidiert, ist der Eingriff bei uns, am/im Herzen ein einschneidendes und möglichst selten zu haltendes Ereignis.

Nimm meine Zeilen nicht persönlich, sie sind beispielhaft gemeint was die eigene Entscheidung auch für Konsequenzen haben kann.

 

Das Geräusch der mechanischen Herzklappen:

Das ist ein offensichtlich wirklich unterschätztes Problem und hat was mit Geräuschemmissionen und persönlicher Konstitution zutun. Ich kann mich beim besten Willen nicht beschweren aber sehr gut nachvollziehen das hör-und spürbare Merkmale des Klappenersatzes eine mental grosse Belastung darstellen können.

Wir kennen das Problem von Anwohnern an Eisenbahnstrecken. Die einen stört es überhaupt nicht, die anderen empfinden es als Belastung, weitere belastet es aber sie merken es nicht und letztlich ziehen einige einfach vom Ort des Geschehens weg. Flüchten geht im Falle von Herzklappengeräuschen nicht.

Mir stellt sich die Frage, ob es, mal abgesehen von dem individuellen Resonanzkörper Patient, Daten gibt, welche die Geräuschemmissionen der künstlichen Herzklappen in einem vergleichbaren Rahmen wiedergeben. Gibt es platt ausgedrückt, laute oder leisere Modelle?

Diese Frage kann natürlich bereits betroffenen Menschen nicht weiterhelfen. Der Gedanke, dass Ding was da klappert ist ein Zeichen dafür das ich lebe, hilft vielen weiter, aber nicht allen. Natürlich ist der beste Weg sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren, letztlich können sich ein Großteil von Patienten das auch.

Wer das nach einem gewissen Zeitraum (x Jahre) nicht kann, sollte über einen Tausch der Herzklappe nachdenken, denn wenn der Schaden grösser ist als der Nutzen, kann nur eine solche Maßnahme weiterhelfen. Das ist ein Dilemma, in dem wir stecken, denn die biologische Variante kann mitunter einen ähnlichen Leidensdruck aufbauen, indem man sich gedanklich immerwieder mit dem Austauschzeitpunkt der Klappe befasst.

 

So lieber Carsten, ich glaube, dass Du die Kurve noch kriegst. In den allermeisten Fällen stellt sich eine gute Lebensqualität ein, es braucht halt manchmal auch eine gewisse Zeit.

 

VG

 

Klaus

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Hallo Klaus,

 

das war ein sehr guter Beitrag.

Ich kann mich mit jedem deiner Sätze absolut identifizieren, und ich hoffe, dass sie auch für Carsten eine Hilfe sein können.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Klaus, Dietmar,

 

danke für Deine Antwort, Du hast nicht ganz unrecht mit deinen Anmerkungen, allerdings geht es mir um eine andere Sichtweise.

 

Ich denke es kann nicht im Sinne des Patienten sein, dass vor einer Herz-OP eine Unterschrift für die Entnahme eine Vene a. d. Wade eingefordert wird, dem Patienten nicht aber die Wahl des Herzklappen-Ersatzes freigestellt wird.

 

Der Faktor Geräusche bei eine mech. Klappe wird m.e. in der Medizin herunter gespielt, damit die Patienten nicht ins Grübeln kommen und möglicher Weine eine lukrative Lobby boykottieren. Eine Herzoperation an sich ist nicht nur eine enorme körperliche Belastung, vielmehr auch riesengrosse psychische Belastung. Wenn man dann noch zu Belohnung aufwacht, und tickt wie ein Uhrwerk, steigt die psychische Belastung ins unermessliche, vor allem, wenn man extrem Geräuschempfindlich ist.

 

Aufklärung hätte helfen können, sich auf das Ticken als positives Lebenszeichen vorzubereiten, erwartungsvoll wach zu werden und zu lauschen ob es tickt….! Es kann nicht sein, dass die Mediziner heute sagen, Sie hatten keine Alternativen bzw. alle Alternativen schlecht machen, im Sinne einer potentiellen Logik.

 

Jeder Mensch ist anders und jede Psyche reagiert different, es ist nicht in Sinne der kommerziellen Schulmedizin, diese Aspekte im Sinne des Patienten zu betrachten. Eigentlich ist das Schade, da ein fehlendes Zusammenspiel die eigentlich überwiegend exzellente Arbeit der Schulmedizin dann wieder auf den nur wirtschaftlichen Nutzen reduziert. 

 

Heute weiss ich, dass sich hier dann die Qualität eine Klinik und des bzw. der behandelnden Mediziner im Wesentlichen unterscheiden.

 

Beste Grüsse

Carsten

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Hallo Carsten,

 

ich wollte Dir mit meinem Beitrag eine Brücke bauen, dass Beste aus deiner jetzigen Situation zu machen.

In vielen Dingen die Du beschreibst hast du zwar Recht, aber was ändert das jetzt?

Keine Klinik, nicht einmal die Beste, gibt dir eine Garantie, dass Du nach der Operation glücklich wirst.

Dazu bist nur Du selbst im Stande!

 

Wie war das noch mit dem Mann, der sich nicht zwischen 2 Paar Schuhen entscheiden konnte, bis er einen anderen Mann im Rollstuhl sah, der keine Beine mehr hatte.

 

In diesem Sinne, pack es an!

 

LG

 

Klaus

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