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ein Jahr danach....


farfalla52

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Heute vor einem Jahr stand mein Köfferchen neben dem Bett. Ich wusste, anderntags würde mich meine Schwester in die Herzklinik fahren. Gleichentags würde dann die Herzkatheteruntersuchung gemacht, um zu prüfen, ob noch "andere Baustellen" zu beheben wären als die Herzklappe. Dem war zum Glück nicht so.

Nochmals ein Tag später würde dann die OP anstehen.

Und das alles ist jetzt ein Jahr her.

Ich bin soooo nachdenklich. Egal was ist - egal wie viele Schwierigkeiten auch sein mögen ....es ist ein geschenktes Jahr. Trotzdem bin ich ganz schwermütig und traurig. Dankbarkeit und Trauer - Hand in Hand.

Ich glaube, - so ergeht es den meisten Herzoperierten. Dieser erste Jahrestag ist schon was Spezielles. Hier - an diesem sicheren Ort - möchte ich mich ein wenig zurückerinnern. Ich war diese 10 Tage - die mir zwischen Diagnose und OP blieben - bei meiner Schwester. Die Ärzte warnten mich vor jeglicher Anstrengung. Ich war erstaunlich ruhig und gefasst. Vermutlich würde man ohne Verdrängung "durchdrehen" bei der Vorstellung, was da mit einem gemacht wird. Und irgendwie ist der Mensch ein Wunder. Wenn man's braucht- dann scheint das auch zu klappen mit der Verdrängung im Dienste des Menschen.

Ich bin um 22Uhr schlafen gegangen und habe traumlos bis fast zum "Wecken" geschlafen. Allerdings nicht ohne "Helferlein". Sprich - ich habe ein Temesta genommen um ruhig schlafen zu können.

 

Ein Jahr ist's her.....ein ganzes - langes und gleichzeitig so kurzes Jahr.....

365 Tage......

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Hallo Ursela,

 

meinen Glückwunsch zu Deinem ersten Jahrestag.

So wie Du die Gefühlslage an diesem Tag beschreibst, ging es mir auch. Es ist schon eine merkwürdige Stimmung, die einen da erfasst.

Tatsächlich Trauer und Dankbarkeit. Jemand, der das nicht selbst erlebt hat, kann es wohl kaum verstehen.

 

Ich wünsche Dir noch viele weitere glückliche und gesunde Jahrestage

 

Grüße

Dietmar

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Danke Dietmar - bin erleichtert, dass das hier verstanden wird....Ist ausserhalb des Forums schwer zu erklären.

Ich bin müde ...muss schlafen gehn...

Auch dir eine gute Nacht...

schlaf gut!

glG. ursela

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Guten morgen Ursela,

 

ich wünsche dir heute einen besonderst schönen Tag. :rolleyes:

 

Für die dunklen Stunden, wünsche ich dir die Eigenschaften der Sonnenblume, die ihr Gesicht immer wieder der Sonne zuwendet damit die Schatten hinter sie fallen. B)

 

VlG

Sunny

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Danke für eure Worte... n030.gif

 

Vor der Herzkatheteruntersuchung hatte ich mehr Angst, als vor der Herz-OP. Doof....war aber so. Mir wurde gesagt, dass bei ersterem keine Narkose gemacht würde und man alles voll mitbekommt. Ich bin keine Heldin. Eher das Gegenteil....Wenn die mein Bewusstsein in's Nirwana schicken, dann ist es mir ziemlich egal, was man mit mir tut. Ich will einfach nichts mitbekommen, will weg sein, wenn an mir herumgedoktert wird.

Ich bekam dann irgend etwas zur Beruhigung. Was - weiss ich nicht mehr. Jedenfalls hab ich nichts mitgekriegt. Hab zwar geredet,- aber ich konnte mich nachher nicht mehr erinnern - was ich gesagt habe. Es war überhaupt nicht schlimm.

Unangenehm war der Druckverband den man mir angelegt hatte. Er drückte höllisch auf die Leiste. Irgendwann wurde er gelockert. Nach einer vorsichtigen Bewegung spürte ich, wie Blut aus der Einstichstelle rann....Das war irgendwie unheimlich. Daraufhin wurde der Verband wieder festgezurrt....

Meine jüngere Tochter hat mir ein Herz-Tagebuch geschenkt. In dieses habe ich am Abend vor der OP meine Gedanken hineingeschrieben. Habe Rückschau gehalten auf mein Leben. Habe meinen Kindern geschrieben, dass ich ein gutes und reiches Leben hatte. Dass es auch viel Schwieriges gab, dass ich zu bewältigen hatte - dass das Leben mich aber auch reich beschenkt hat. Vor allem mit ihnen- meinen beiden Töchtern und meiner Enkelin. Ich wollte, dass meine Töchter wissen, dass ich ruhig und gefasst war an diesem Abend vor der OP und dass das Leben für mich OK war....Ich wollte nicht, dass sie sich im Falle meines Todes Gedanken machen müssen, ich sei verzweifelt und traurig gewesen so alleine im Spitalzimmer.

Ich wollte an diesem Tag vor der OP keinen Besuch mehr haben. Ich wollte für mich sein, brauchte diesen einen Tag ganz für mich alleine und nur in Gedanken mit allen meinen Lieben verbunden.

Ich habe gar nicht mal schlecht schlafen können in dieser Nacht vor der OP. Ich hatte das Gefühl, alles ist gut...egal wie's kommt. Ist mir nochmals eine Spanne Zeit gegeben dann freuts mich- wenn nicht,- hat's halt so sein müssen.

 

Ja - so war's ...grob umschrieben.....vor einem Jahr....

 

*******************************************************************************************************************************

 

Heute kommt meine Tochter und Enkelin und sie bleiben bis morgen abend. Das ist gut so.....

 

ein schönes Wochenende euch allen

ursela

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Hallo Ursela!

 

Es ist schon erstaunlich, wie genau man sich an alle Einzelheiten vor und nach der OP erinnert. Als hätte man sie wie ein Schwamm aufgesogen und gibt sie nicht so schnell preis.

Ich kann Deine Schilderungen mit geringfügigen Abweichungen auch für mich so beschreiben: die Angst vor dem Herzkatheter; dieses Gefühl, vor der OP mit sich allein sein zu wollen; das Nachdenken über das eigene Leben; der Wunsch, den liebsten Angehörigen die Dankbarkeit für das Zusammensein mit ihnen mitzuteilen. Und dann diese fast irrationale Ruhe vor der OP.

All die Bilder, die vor meinem inneren Auge auftauchen, wenn ich nach fast zwei Jahren daran zurückdenke, sind derart deutlich, dass ich manchmal das Gefühl habe, ich bin immer noch mitten im Geschehen.

Und dann empfinde ich eine große Dankbarkeit, dass ich mich heute überwiegend wohl fühlen darf, dass ich mit meiner Situation und mir jetzt im Reinen bin und ich zunehmend die positiven Dinge in meinem Leben genießen darf.

 

Insofern möchte ich diese Jahrestage wie eine Art Geburtstag ansehen und feiern. Und das habe ich in diesem Jahr am 18. November auch vor: Essen gehen in einem netten Lokal mit meinen Lieben.

 

Ich finde , das haben wir uns alle verdient. Daher gratuliere ich Dir zu Deinem Jahrestag und wünsche Dir für das nächste Jahr ein ganzes Bündel Sonnenstrahlen.

 

Dagmar

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Hallo Dagmar

Ja- man erinnert sich an einige Dinge bildhaft genau. Bei dir werden es ja in bälde zwei Jahre sein seit deiner OP....Ich weiss nicht, wie sich das anfühlt,- aber ich vermute mal, dass der erste Jahrestag besonders intensive Gefühle wachruft. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das so berühren würde.

Ich wünsche dir einen ganz schönen Sonntag.....

 

ganz liebe Grüsse zu dir....

ursela

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Der OP-Tag war kurz...ich wurde sehr früh geweckt. Ich glaube so um 6 Uhr. Dann duschen...letzte Gedanken an meine Kinder und schon ging's los...Ein Pfleger gab mir eine Tablette und meinte, ich würde mich nachher an nichts mehr erinnern können, was wir zusammen gesprochen haben. Ich weiss noch, dass ich ihn nicht ernst genommen habe und ihm versprach, dass ich mich sehr wohl noch an unser Gespräch würde erinnern können.

Aufgewacht bin ich, weil mich Lärm und Gelächter in meinem Schlaf gestört haben. Die Intensivstation war sowas von lärmig und es hörte sich an, als sei ich in einer stark frequentierten Kantine gelandet. Das Gelächter und geschnatter des Personals hat mich einerseits geärgert, andererseits beruhigt. Irgendwie drang damit das Bewusstsein durch den Nakosenebel; - ich lebe noch, ich habe es geschafft, eigentlich sollte ich mich freuen, dass ich Menschen sprechen und lachen höre..........Ich lebe.......

Am folgenden Tag wurde ich von besagtem Pfleger "abgeholt" und auf Normal-Station gebracht. Klar, dass er mich gefragt hat, was wir vor der OP zusammen gesprochen haben. Genau so klar - ich wusste es nicht mehr....;-)

Den heutigen Tag habe ich mit meinen Kindern und Enkelin verbracht. Ich bin froh, dass dieser Tag vorbei ist. Es war eine schwierige Zeit die dann folgte. Aber auch gut...sehr gut. Die Jahre die folgen sind Geschenk. Die letzten 365- und all die weiteren Jahre....(die mir vielleicht noch bleiben)

 

Einen schönen Sonntag euch allen

ursela

bearbeitet von farfalla52
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Hallo Ursela,

 

ich wünsch Dir auch einen schönen Sonntag (auch wenn mittlerweile eine Woche vergangen ist).

 

Ich war gerade eine Runde mit dem Rad unterwegs und als ich nach Hause kam, dachte ich daran, dass ich diese Woche am 08.10. mein "Halbjähriges" habe und wahrscheinlich keiner verstehen kann, dass mich dieser Termin beschäftigt......... und dann schau ich hier rein und seh hier Deinen Artikelbaum....... das war für mich wieder mal ein Aha-Erlebnis

 

Ich wünsche Dir und uns allen noch viele weitere Jahrestage

 

Herzliche Grüße

Brigitte

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Hallo Brigitte e010.gif

 

Dann gratuliere ich dir zu deinem Halbjahrestag :-) Schön, dass du schon wieder mit dem Radel unterwegs bist. Du bist ja eine richtige Sportskanone (Skaten, Klettern usw....Respekt. Aber beneiden tu ich dich nur um den Garten...;-) Ich liebe Gärten.......

 

Einen schönen Abend wünsch ich dir

ursela

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Hallo Zauberhand smiley226.gif

 

Auch dir - Gratulation zu deinem Jahrestag:-) Selbstverständlich erinnere ich mich daran, dass wir fast gleichentags operiert wurden. Ich hatte zwar keinen Partner an meiner Seite - dafür waren meine Töchter sehr für mich da. Es hat mich richtig gerührt, wie sehr sie sich engagiert haben. Und ich muss zugeben....ich war sehr dankbar dafür. Es muss für die Beiden nicht ganz einfach gewesen sein, dass unser Rollen mit einem Mal so "vertauscht" waren. Sie "mussten" für einmal die "Starken" sein...und ich war in die Rolle der Bedürftigen gedrängt. Eine ganz neue Erfahrung. Die Ältere ist aber schon 36- die Jüngere 32 Jahre alt. Ergo waren sie nicht mehr ganz unerfahren was schwierigen Lebenssituationen anbelangt.

Nein- vergessen werden wir den Tag wohl nicht.....ist auch gut so. Ich muss mir immer wieder mal bewusst machen, dass mein Leben ohne OP wohl nicht mehr lange gedauert hätte. Eben- geschenktes Leben...:-)

Ein lieber Gruss zu dir

ursela

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  • 11 months later...

Und heute ist wieder ein Jahr mehr "in's Land gegangen" seit der OP....Nun sind es schon 730 Tage die ich an Leben gewonnen habe. Ich weiss nicht, ob ich diese geschenkte Zeit ausreichend würdige. Manchmal denke ich, ich müsste noch viel bewusster Leben - nicht so viel passiv konsumieren...Mein Kopf möchte so viel - aber mein Körper "bremst" mich immer wieder mal aus. Manchmal frage ich mich, ob die jahrelange Unterversorgung mit Sauerstoff im Blut - Langzeitschäden verursacht haben könnte. Immer wieder Infekte - zu den ungelegensten Zeiten.

Ich bin dankbar für (fast) jeden Tag. Dass ich so langsam alt werde gehört zum Leben dazu. Ohne meine neue Herzklappe gäbe es mich heute nicht mehr....

Ich weiss nicht wie es euch an diesen Tagen geht...ich bin soooo nachdenklich und auch ein bischen melancholisch...

Auf ein weiteres Jahr....:-)

 

e010.gifursela

bearbeitet von farfalla52
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Liebe Ursula,

 

herzlichen Glückwunsch zum zweiten OP-Jahrestag!!!! Auf dass noch ganz viele Jahrestage, natürlich im zweistelligen Bereich folgen.

Das was du schreibst, könnte ich fast zu 100% unterschreiben. Mir geht es auch so. Das Gefühl, man müsste alles noch besser auskosten, intensiver leben, noch dankbarer sein für alles, was uns durch diese OP geschenkt wurde. Das kenne ich vorn mir selber auch. Auf der anderen Seite, fühle ich mich persönlich ziemlich unter Druck gesetzt, wenn ich wieder anfange darüber nachzudenken und eine Art schlechtes Gewissen macht sich breit. Dann frage ich mich aber auch, wie weit kann man denn so ein Leben, gerade in dieser Gesellschaft hier leben? Ich bin froh, dass ich wieder in der Lage bin meiner Arbeit (Studium) nachzugehen und den Alltag so zu leben, wie es ist. Aber gerade die damit verbundenen Pflichten und kleinen Probleme machen es mir persönlich schwer, in diesem vollkommenen bewussten Leben zu leben. Verstehst du, was ich meine? Klingt bisschen kompliziert, ich weiß :unsure:

Auch bei mir ist es so, dass der Kopf immer mehr will, als der Körper kann. Wobei ich auch denke, dass es in meinem Fall an den Medis liegt, die ich nehme. Es ist so, als ob der Körper ständig im zweiten, dritten oder vierten Gang fährt, obwohl auf der Autobahn der sechste Gang erforderlich ist. Wobei ich finde, dass dies in diesem Jahr schon besser geworden ist.

 

Grüße

hanny

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Hallo Ursula,

 

von mir auch die herzlichsten Glückwünsche zu deinem Klappengeburtstag.

Ich kann deine Gedanken ganz gut verstehen. Ich möchte auch viel mehr als ich kann, manchmal müsste mein Tag 36 Stunden haben,

ich möchte noch so viel machen, aber man wird schon hart gebremst und manchmal bin ich ganz schön depri.

Aber.................wir leben und das nicht schlecht!

Du wirst noch sehr viele Klappengeburtstage feiern und deine Gesundheit wird sich auch wieder einpegeln...............

 

Drück dich ganz toll!

 

Grüssla Siggi

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Hallo Ursula,

 

auch von mir herzliche Glückwünsche zum zweiten Jahrestag.

 

Die Zeit vergeht, machmal habe ich das Gefühl, die Uhr läuft immer schneller. Bei mir steht schon bald der dritte Jahrestag an, und merkwürdigerweise denke ich immer häufiger daran, obwohl es noch einige Wochen sind bis dahin.

Die OP war tatsächlich eine sehr prägende Erfahrung, die auch im Unterbewusstsein tiefe Spuren hinterlassen hat.

 

Ich habe für mich den Schluss gezogen, möglichst nur noch die Dinge zu tun, die ich wirklich will. Dabei versuche ich so weit es geht, Stress zu vermeiden und lasse auch die Langsamkeit zu.

Viele Dinge, die mich früher fast zerfressen haben, lassen mich inzwischen relativ kalt. Ich lebe mein geschenktes Leben so, wie es mir gefällt, die Alltagsnotwenigkeiten einmal außen vor gelassen.

Für mein Umfeld ist das natürlich manchmal schwer zu verstehen, daraus ergeben sich gelegentlich auch Konflikte. Doch wenn ich dann Gefahr laufe, wieder in alte bekannte Verhaltensweisen zu verfallen, erinnert mich mein klopfendes Herz daran, den Halteknopf zu drücken.

 

Für mich war die OP sowohl Fluch als auch Segen. Das Positive aber überwiegt inzwischen.

 

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Ursela,

 

ich freue mich auch mit Dir, dass Du das 2 te Jahr mit neuer Herzklappe feiern kannst und immer noch als wertvolle Erfahrung wahrnimmst. Die Gedanken und Empfindungen durch unsere OP sowohl mit ihren negativen aber auch positiven Facetten sind sehr wertvoll. Das wir älter werden beinhaltet bei aller Freude auch eine gewisse Tragik, denn wir können zeitweise nur schwer unterscheiden, ob es Begleiterscheinungen des natürlichen Alterns oder vielleicht doch die Strapazen bzw Folgen der Herzklappen-OP sind, welche unserem Alltag ab und an ein Schnippchen schlagen. Vielleicht hilft Dir ein wenig meine Philosophie, daß es schlichtweg das pure Leben ist, was wir spüren und sicher auch sensibler wahrnehmen dürfen. Dafür bin auch ich dankbar, dass muss es dann aber auch sein. Wir müssen unsere Chance die wir bekommen haben nutzen, indem wir unser Leben positiv gestalten. Das sollten wir auch als Verpflichtung annehmen, denn dafür wurden wir operiert. Ich habe seit meiner OP Höhen und Tiefen durchlebt, ich bin aber immer nur stärker daraus herausgekommen. Dazu gehört auch, sich nicht unnötig mit Anderen zu vergleichen und nicht Ziele anderer als die Eigenen annehmen zu müssen. Wer sagt denn, dass der Fallschirmspringer glücklicher ist, als der, der sich zeitgleich an dem Duft der Rosen erfreut. Alles Ansichtssache!

Also, liebe Ursela, mache das was Dir guttut und spiele nicht unbewußt deinen Geist gegen deinen Körper aus. Ihr seid doch ein erfolgreiches Team!

 

Mein Immunsystem ist inzwischen wesentlich gestärkt, da habe ich auch, wie Du jetzt, gezweifelt, warum es dauernd geschwächt war. Die Unzufriedenheit mit der eigenen Situation war damit stark verknüpft. Moderate Bewegung, eine stetige Einnahme von Vitamin C und Zink (in Kapselform) können z.B, nach Rücksprache und Empfehlung meines Hausarztes, offenbar kleine, aber wichtige Mosaiksteinchen sein, die zur Stärkung der eigenen Körperabwehrkräfte beitragen können. Es hat aber gedauert bis ich diese positive Wandlung als tatsächlich vorhanden empfinden konnte. Vielleicht brauchst Du da auch einfach noch etwas Geduld.

 

Viele Grüße

 

Klaus

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Liebe Ursula,

 

ich wünsche dir auch für dein drittes "Geschenk-Jahr" eine positive Zeit mit schönen Erlebnissen. Deine Gefühle kann nur allzu gut nachempfinden, denn ich habe zwei solcher "Geschenk-Tage" im Jahr. Der erste Tag (AKE) jährte sich im März schon zum 7. Mal, der zweite (Ersatz des Aortenbogens durch Rohrprothese) wird sich - hoffentlich - im November 2012 zum 4. Mal wiederholen. Letzteres kann ich manchmal kaum glauben, da ich trotz Aortendissektionen weiterlebe. Wann immer ich das Gefühl habe, meinen Aufgaben nicht angemessen nachkommen zu können, mache ich mir klar, dass es für meine Männer (54/16) wichtiger ist, dass ich für sie da bin, als dass irgend ein Fenster geputzt oder ein Boden gewischt ist.

 

Ich wünsche dir noch viele gute Jahre. Die Melancholie der Jahrestage lässt nach und bekommt eine andere Qualität. Sie muss nicht verschwinden, weil sie einfach dazu gehört.

 

Ich freue mich auf weitere Beiträge von dir.

 

Liebe Grüße

Helga

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Hallo liebe® Hanny, Siggi, Dietmar, Klaus und Helga

 

Gaaaanz herzlichen Dank für eure Antworten. Es tut mir grad sooo gut, eure Worte zu lesen. Vielleicht verstehen das nur Menschen, die dasselbe erlebt haben...Ich glaube ich verstehe dich ganz gut liebe Hanny.

 

@ Dietmar: Es ist manchmal so schwierig abzuwägen, was man Aufgaben übernehmen soll, sprich zu spüren, was einem gut tut, und wo man in alte Verhaltensmuster zurückfällt. Schliesslich möchte man sich auch einige soziale Kontakte erhalten. Ich übernehme wohl immer noch zu oft den fürsorglichen Part..und bin dann enttäuscht, wenn so wenig zurückkommt. Eine üble Verhaltensweise, ich weiss...ich muss da endlich was ändern...

 

Siggi - ich bin dir dankbar, dass du schreibst, dass du manchmal auch depri bist. Das ist ja die Krux. Diese Ambivalenz zwischen der wirklich tief empfundenen Dankbarkeit für die geschenkten Jahre und das schlechte Gewissen, wenn man sich manchmal trotzdem unglücklich fühlt. Dieses doooofe schlechte Gewissen das man dann hat, weil man das geschenkte Leben grad nicht so zu schätzen weiss, wie man "sollte". Ich glaube, das hat manchmal auch viel mit den äusseren Umständen zu tun...

 

Danke für deine Worte Klaus. Wie immer geben mir diese viel zu Überdenken. Ja! Das Älter-werden ist nicht einfach. Und ich kann tatsächlich nicht so recht auseinanderhalten was nun dem Älter-werden zugeordnet werden muss-, und was dem operierten Herzen. Weisst du, - gerade der Gedanke mit der Verpflichtung dem Leben gegenüber - wegen der geschenkten Jahre - der belastet mich manchmal ganz stark. Ich sehe das auch so, aber ich muss mir gleichtzeitig auch verzeihen können, wenn es mit dieser Verpflichtung nicht ganz so gut klappt, wie ich mir das manchmal wünschte. Ich bemühe mich...Vor allem weil ich mir der Gefühle vor der OP noch sehr bewusst bin. Bei aller Angst und Schwermut die der OP folgten, war es, als sähen meine Augen alles um mich herum auf ganz neue Art und Weise....Es war wie ein Wunder. Ich habe meine kindliche Art zu sehen nie verloren - aber NACH der OP hatte sie nochmals eine ganz neue Qualität. Vîelleicht sollte man nicht zu viel von sich erwarten. Sich auch Zeiten erlauben, wo man mit müden Augen und müdem Hezen in die Welt guckt.....

 

Ja Helga - das glaube ich auch...Auch wenn ich noch nicht "soweit" bin. Die Erinnerungen sind noch so nah...

Darum mach ich mir heute einen schönen Tag. Die Sonne scheint und ich werde jetzt einen Dankbarkeitsspaziergang machen....denn heute vor zwei Jahren bin ich wieder in's Bewusstsein zurückgekehrt....

 

Ganz liebe Grüsse zu euch allen

ursela

bearbeitet von farfalla52
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Und heute ist wieder ein Jahr mehr "in's Land gegangen" seit der OP....

Eieieeiei, ist denn schon wieder ein Jahr rum?

Die Zeit rennt aber wirklich .....

 

Ich finde es gut das Du Dein Leben etwas intensiver geniesst.

Denke aber das Du Dich nicht unter Druck setzen sollst. Man muss nicht unbedingt alles machen, man muss nur glücklich sein. :D

 

Die kleinen Wehwehchen werden leider nicht weniger. Wenn es mal angefangen hat gibt es kein Zurück mehr. :D

 

Auf ein weiteres Jahr....:-)

Klar, auf noch viele weitere Jahre. :D

 

Lass es Dir gut gehen.

 

Gruß

Markus

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Hallo Markus,

ordnest du, junger Spunt der du bist, deine Wehwehchen schon dem Alter zu. Ich kann es kaum glauben! Du bist ja noch nicht mal im midlife, geschweige denn in einer midlife crisis. :D

 

Ja, wir können glücklich sein, dass es uns gut geht. Und meistens sind wir es wahrscheinlich auch. Nur um das empfinden zu können, sollten wir uns auch erlauben, andere Gefühle zuzulassen. Denn nur so können wir das "Glücklich sein" auch ausleben. Damit will ich eigentlich nur sagen, wir sind nicht undankbar, wenn wir unser Glück mal nicht nach aussen zeigen. Und wir dürfen auch mal über das, was uns stört, klagen. Also ganz normal leben.

 

In diesem Sinne...

LG Helga

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ordnest du, junger Spunt der du bist, deine Wehwehchen schon dem Alter zu. Ich kann es kaum glauben! Du bist ja noch nicht mal im midlife, geschweige denn in einer midlife crisis. :De...

Die Wehwehchen die mittlerweile auftreten schiebe ich schon so ein bisschen auf mein voranschreitendes Alter.

Jünger werde ich halt auch nicht, wie alle, leider .....

 

Mein linkes Knie macht seit geraumer Zeit etwas Probleme. Auch meine untere Lendenwirbelsäule zickt ab und an ein wenig.

Ganz zu schweigen von den vielen Haaren die den Todeskampf auf meinen Kopf verloren haben. :D

 

Wenn ich so alt bin wie Ihr kann ich mich nicht mehr bewegen. :P

Nein quatsch, sollte nur ein Spässchen sein ...

 

Gruß

Markus

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Lieber Markus,

mein Vater war kaum älter als du jetzt, als wir als Familie in Urlaub fuhren (Vater, Mutter und 3 von 4 Kindern). Seine Frisur ergab das Bild von "Fußballplatz mit Rasenrand". Damals war es nicht üblich, den Kopf zu rasieren. In einem Ausflugslokal musste der Wirt improvisieren, um seine Gäste zu unterhalten. Er hatte viel Arbeit und wenig Zeit. So kam er an unseren Tisch, strich meinem Vater über die Platte und sagte - mit einem Blick auf uns Kindern -: Nicht wahr, jedes verlorene Haar fiel für eine schöne Stunde. Und er ganze Saal lachte. Am herzlichsten mein Vater. Seine Frisur war ein Familienerbe. :D :D :D Also nicht traurig sein, wenn die Haare sich verabschieden. Das tut der Liebe keinen Abbruch.

 

LG Helga

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