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psychisch oder organisch ?


mimey

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Hallo Forum,

 

 

bin ganz neu hier, habe mich aber schon vorgestellt.

Wie sicher so viele, komme ich hier rein, weil ich mit meinem Körper nicht mehr klarkomme. Vielleicht weiß jemand Rat.

 

Bin 48 Jahre, vor einem Jahr mech. AKE aufgrund Undichtheit 4°. Von der Undichtheit hatte ich jedoch gar nichts bemerkt, Herz hatte sich vergrößert, habe voll körperlich gearbeitet. Wegen leichtem Herzstolpern mal zum Arzt und dann nahmen die Dinge ihren Lauf.

 

OP erfolgte mit kleinem Brustschnitt (ca. 12 cm). Nach der OP viel Wundschmerz, aber Herz lief prima. War wieder arbeiten (bin selbständig mit einigen Angestellten und wir bauen aus großen Fertigplatten Kühlräume). Als derjenige mit der kräftigsten Statur (1,92m, 100kg) wollte ich wie vor der OP immer vorneweg. Ging nicht ganz, wurde aber von Tag zu Tag besser. Ich war glücklich.

 

Am Abend eines zugegeben harten Tages ein halbes Jahr nach der OP passierte es. Herzstolpern, Herzrasen, Angst!!! Mit Blaulicht und Tatü ins Krankenhaus. Ergebnis: "Sie haben nichts"

Dasselbe noch zwei mal.

Untersuchungen ergaben zwar kleine Undichtheiten an der operierten Klappe und eine an der Mitralklappe aber das sei kein Problem.

 

Inzwischen wurden auch die Brust(Narben)schmerzen immer stärker. Bekam alle Sorten Schmerzmittel, zum Schluß 600mg Lyrica täglich.

Immer wenn es wieder mit Stolpern und Angst losging habe ich mich mit Psychopharmaka "abgeschossen"

Nach erneuter Arztkonsultation wurde entschieden, die Cerclargen kommen raus.

 

Das ist vor einer Woche passiert. Soweit ging alles gut.

Gestern Abend ging das alte Leiden wieder los: Herzstolpern, Unruhe, Luftnot, Angst!!! Ich bin verzweifelt, weiß nicht was ich noch tun kann

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Hallo mimey,

 

willkommen hier im Forum. Ich wünsche dir, dass du hier die notwendige Unterstützung erhälst, welche du

in der momentanen Situation brauchst :) .

Die von dir beschriebenen Symptome kommen mir sehr bekannt vor. Ich leider seit meiner ersten OP vor 4 Jahren an Panikattacken. Das sind eigentlich fast die gleichen Symptome wie bei dir, zu mal ja keine körperlichen Ursachen (Herz) bei dir im Krankenhaus gefunden wurden.

Bei mir kommen diese blöden Attacken oft auch ganz plötzlich. Neulich war ich Einkaufen, da habe ich an den Händen gezittert, als hätte ich Parkinson...kein Witz, das war echt extrem... wurde sogar darauf hin angesprochen :( Verbunden mit Herzrasen, Schweißausbrüche und das ganze Programm.

Ich wünsche dir, dass du das schneller in Griff bekommst als ich und das es vielleicht gestern Abend deine letzte Attacke diese Art war.

Ich will dir nicht einreden, dass es bei dir auch Panikattacken sind, sondern wollte einfach mal meine Erfahrung preisgeben.

 

LG :)

hanny

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Hallo mimey,

OP erfolgte mit kleinem Brustschnitt (ca. 12 cm). Nach der OP viel Wundschmerz, aber Herz lief prima. War wieder arbeiten (bin selbständig mit einigen Angestellten und wir bauen aus großen Fertigplatten Kühlräume). Als derjenige mit der kräftigsten Statur (1,92m, 100kg) wollte ich wie vor der OP immer vorneweg. Ging nicht ganz, wurde aber von Tag zu Tag besser. Ich war glücklich.

 

Am Abend eines zugegeben harten Tages ein halbes Jahr nach der OP passierte es. Herzstolpern, Herzrasen, Angst!!! Mit Blaulicht und Tatü ins Krankenhaus. Ergebnis: "Sie haben nichts"

Dasselbe noch zwei mal.

Untersuchungen ergaben zwar kleine Undichtheiten an der operierten Klappe und eine an der Mitralklappe aber das sei kein Problem.

 

Inzwischen wurden auch die Brust(Narben)schmerzen immer stärker. Bekam alle Sorten Schmerzmittel, zum Schluß 600mg Lyrica täglich.

Immer wenn es wieder mit Stolpern und Angst losging habe ich mich mit Psychopharmaka "abgeschossen"

Nach erneuter Arztkonsultation wurde entschieden, die Cerclargen kommen raus.

 

Das ist vor einer Woche passiert. Soweit ging alles gut.

Gestern Abend ging das alte Leiden wieder los: Herzstolpern, Unruhe, Luftnot, Angst!!! Ich bin verzweifelt, weiß nicht was ich noch tun kann

Das Herz ist zwar auch eine Pumpe, aber eben nicht nur!

 

Selbst wenn organisch, also pumpenmäßig alles in Ordnung ist, so ist eine Herzoperation eben doch ein massiver Eingriff in den Körper. Das Herz wird über Stunden stillgelegt, aufgeschnitten, mit einer künstlichen Klappe versehen, wieder zusammengenäht und zum Schluß wieder 'angeworfen'. Eigentlich ist es ein Wunder, dass es einfach so wieder 'anspringt'.

 

Es ist eben doch etwas anders als bei einem Motor, wo man einfach die Ventile austauscht und fertig.

 

Der Körper vergisst nicht! Er muss sich erst allmählich an die neue Situation gewöhnen und das dauert Jahre, bis der Körper praktisch wieder sich selbst vertraut.

 

Ich z.B., obwohl 'nur' mit rekonstruierter Mitralklappe, fühle mich heute, eineinhalb Jahre nach der OP, erst wieder annähernd auf dem Leistungsstand von vorher. Vergangene Woche bin ich zum ersten Mal seit der OP wieder einen längeren Berg mit dem Fahrrad hochgefahren, natürlich schön langsam.

 

Ich dachte auch, wenn die Mitralklappe erst 'repariert' ist, dann kann ich spätestens nach ein paar Monaten doppelt so schnell den Berg hochfahren. Pustekuchen! Deswegen ist meine Konsequenz: Alles eher einen Zacken langsamer angehen und sich Zeit lassen! Anders geht es einfach nicht!

 

Wenn man jetzt körperlich arbeitet wie du, ist das vielleicht nicht so einfach, aber auf Dauer lässt sich der Körper nicht zu irgendwas zwingen, sondern holt sich sein 'Recht'.

 

Langer Rede kurzer Sinn: Versuchs mal mit langsamer treten! Der Mensch ist keine Maschine!

 

Gruß, Rainer

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Moin Hallo mimey,

 

wurde schonmal ein Langzeit-EKG geschrieben? Es gibt Herzrhythmusstörungen, die nur sehr kurz andauern können (z.B. das sog. paroxysmale Vorhofflimmern). Diese gehen mit Herzrasen, Angst einher.

 

Auch mir geht es im übrigen so, dass ich alle Beschwerden zunächst auf mein Herz und die OP zurückschiebe. Und ist man erstmal in diesem Gedankenkreis, dann zieht es ein immer tiefer. Vielleicht ist dies auch ein natürlicher Prozess der Verarbeitung. Ich höre immer wieder, dass "KollegenInnen" min. ein halbes Jahr brauchen um wieder sagen zu können, das sie sich wohl fühlen.

 

Mein Tip: falls noch nicht geschehen: Langzeit-EKG, ggf. einen sog. Eventrekorder, Ergometrie

 

Alles Gute

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Hey Mimey -

sicher abklären können natürlich nur die Ärzte, und das sollte auch mit aller Gründlichkeit passieren, schließlich bist Du noch nicht allzu lang operiert und hast eine schwere Grunderkrannkung (gehabt).

Bei einem Bruder einer Freundin von mir traten etwas mehr als 1 Jahr nach der Operation Panikattacken und Angststörungen auf. Er kann keinen Auslöser erkennen und meint, daß es mit der OP doch nichts zu tun haben könne, weil sie schon so lange her sei.

Aus der Traumaforschung weiß man aber ganz gut, daß Ängste nach schweren Eingriffen/Lebensereignissen oft verzögert, manchmal sogar um Jahre verzögert, auftreten können, so daß man selbst keinen Zusammenhang mehr finden kann.

Bei mir selbst lief auch anfangs alles sehr glatt, während etwa dreieinhalb Monate nach der OP Alpträume und Ängste anfingen, die ich direkt nach der Operation nicht hatte.

Es ist kein seltenes Phänomen, daß es so läuft, und voneinander trennen lassen sich Psyche und Körper ohnehin nur theoretisch.

Dennoch: Bei Unserem schweren Eingriff würde ich anfangs ruhig lieber einmal zuviel als einmal zuwenig zum Arzt gehen, vielleicht auch nochmal nen Langzeit-EKG machen lassen.

Wenn sich dann kein Befund ergibt und der Arzt auch (frag ihn doch genau das, was Du auch hier gefragt hast!) eher psychovegetative Einflüsse für maßgebend hält, würde ich mich um eine Psychotherapie bemühen.

Die medikamentöse Selbstbehandlung halte ich für einen ungünstigen Weg, gerade, weil Du noch so frisch operiert bist und eher wieder Vertrauen in Deinen Körper und dessen Selbstregulation, und nicht stattdessen in Medikamente, entwickeln solltest.

Wenn aber doch Medikamente - dann von einem vernünftig ausgebildeten Facharzt für psychosomatische Medizin oder Psychiatrie und eher als moderate Dauermedikation, denn Bedarfsmedikamente, die Du im Angstanfall nimmst, tragen erst recht zur Chronifizierung der Angst bei, weil Du die Erfahrung, daß Angst von alleine vorübergeht, nicht machst und das Verschwinden der Angst stark an die Medikamenteneinnahme gekoppelt wird.

So oder so - sollten die Medikamente höchstens der Überbrückung dienen, aus demselben Grund.

Das ist meine Meinung als Patient und Psychologie-Student, dennoch wird das auch von manchen Ärzten anders gesehen.

Ich selbst bin inzwischen von Panikattacken oder Alpträumen wieder gänzlich befreit, was ich auf Konfrontationsübungen, Meditation, die wiederholte Erfahrung, daß es gut geht und die allmähliche Normalisierung meiner Herzkreislauffunktionen über die Zeit zurückführe. Medikamente habe ich zu keiner Zeit genommen (anfangs natürlich die Herzmedis, klar), und ich bin heute froh (und auch stolz), das Vertrauen in meinen Körper von selbst wiedergefunden und mich den Situationen immer wieder ausgesetzt zu haben.

 

Ich wünsche Dir, daß Du aus den Berichten hier Vertrauen in Dein Durchhaltevermögen gegenüber den Ängsten (oder den anderweitig bedingten Störungen) schöpfen kannst!

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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Guten Abend Mimey

 

Immer wenn es wieder mit Stolpern und Angst losging habe ich mich mit Psychopharmaka "abgeschossen"

 

Ich gehöre zu den Menschen die mit Ängsten zu kämpfen haben. Deine Symptome sind mir vertraut. Bei mir wurden sie aber unter der Einnahme von Psychopharmaka markant weniger. Dies war für mich ein Grund,- davon auszugehen, dass diese doch psychischer Natur sein könnten.

Sicher ist eine sorgfältige Abklärung ob sich nicht doch was Somatisches hinter den Symptomen verbirgt der erste Schritt, den man tun muss- aber wenn alle Untersuchungen keinen Befund ergeben, würde ich schon eine mögliche psychische Reaktion für wahrscheinlich halten.

Ich bin lange vor meiner Herz-OP an einer Angststörung erkrankt. (Im Zusammenhang mit meiner Scheidung). Darum sind mir diese Symptome schon recht vertraut und in der Regel leide ich nicht mehr darunter. Das Gemeine daran ist; - dass die Angst vor der Angst - alles aus dem Ruder laufen lässt. Die Angst mulitpliziert sich unnötigerweise - steigert sich in's Unerträgliche... Je eher man dies behandelt - umso schneller "lernt" man mit dieser Angst - dieser Panik umzugehen - bis sie ihren Schrecken verliert. Denn willentlich lässt sie sich sich nicht unterdrücken- sie hat in der Regel ein Eigenleben- entwickelt eine Eigendynamik.

 

An deiner Stelle würde ich mir Hilfe suchen bei Fachleuten (ev. sogar einem Traumatherapeuten) Das muss ja nicht für immer sein- nur so lange, bis du wieder Boden unter den Füssen spürst.

 

Ich war auch sehr! Überrascht, dass diese Angst nach der Herz-Op zurückkam, - glaubte ich sie doch für immer bearbeitet...Jetzt - 7 Monate nach der OP ist alles schon viel viel besser. Solche Dinge passieren- sie kommen- aber sie können sich auch wieder "verabschieden". Es wird nicht so bleiben wie's zur Zeit ist- daran darfst du glauben....

 

Vielleicht geht das alles nicht so schnell wie du dir das wünscht- aber mit etwas Geduld....klappt das schon...

 

(Ich bin natürlich kein Facharzt- aber als Betroffene habe ich mich jahrelang mit diesem Thema beschäftigt und auch gaaaanz viel Fachliteratur dazu gelesen. )

 

Alles Gute dir...

Sei ganz <3'lich gegrüsst und

willkommen hier im Forum

 

ursela

bearbeitet von farfalla52
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Hallo mimey,

 

ich kann die Situation gut nachvollziehen. Bei mir ist die OP jetzt ca. 18 Monate her. Die Angstattacken sind weniger geworden, bei negativen Einflüssen (es reicht Abends im Fernsehen ein Bericht über Einbrecher) liege ich gerne mal mit Angst im Bett und höre die bösen Männer kommen.

 

Auch spontane nächtliche Krankenhaus-Besuche ohne Befund gab es letztes Jahr so einige.

 

Ich versuche es aktuell mit Homöopathie (für den Kopf) und werde das Thema wohl auch noch mal psychotherapeutisch angehen. Da ist nur die Herausforderung, jemand Gutes zu finden zu dem/ der man einen Draht hat.

 

Letztendlich sagen alle meine Ärzte, dass extrem viele Patienten nach so einer OP mehr oder weniger ausgeprägte Post-traumatische Störungen zeigen. Man wird nur nicht darauf vorbereitet.

 

Insofern: ich würde die Kopf-mäßige Verarbeitung des Themas zumindest in Betracht ziehen. Schaden kann es bestimmt nicht...

 

Viele Grüße,

 

Oliver

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Hallo liebe Leute,

 

erstmal Vielen Dank! für die netten Antworten. Das baut auf.

Und da hier wirklich jemand zuhört, (ist bei Ärzten nicht immer so), meine Schwierigkeiten mit mir nochmal; auch als Antwort auf einige Fragen.

Dem Herzstolpern voraus geht immer ein Herzschlag der einfach unangenehm stark ist. Den Ärzten habe ich es als "das Herz schlägt bis in den Hals" versucht zu erklären.

Das tritt vollkommen unverhofft morgens oder mittags oder abends auf. Vollkommen egal ob ich sitze, stehe, arbeite, liege.... Blutdruck ist normal, Puls niedrig (ca. 46-48/min). Das Ganze geht manchmal in so eine Attacke über, manchmal eben nicht. Langzeit EKG hatte ich, da war nix passiert. Event-Rekorder hatte ich auch, aber bis ich den Auslöser gedrückt hatte, ging es schon in Angstzustand über. Wahrscheinlich doch Macke. Deswegen habe ich mich beim Psychotherapeuten angemeldet (überall Warteliste).

Nur mein Narbenschmerz wurde stärker, deswegen war ich beim Schmerztherapeuten. Aber auch die Maximaldosis 600 mg Lyrica/Tag half nicht. Nur die Nebenwirkungen waren da.

Das Zeugs wirkt auch auf die Psyche. Ich bin zwar wie besoffen rumgelaufen (starke Schwindelgefühle), aber mein Herz war auch irgendwie gedämpft. Mir ging es nicht besser, nur anders.

Da die Brust(narben)schmerzen blieben, habe ich mich im Herzzentrum Dresden wo auch die Klappen-OP erfolgt war, vorgestellt. Die haben mein Herz ordentlich untersucht, nichts gefunden und den OP-Termin für die Cerclargenentfernung ausgegeben. Die Erklärung war dann folgende: "die Erfolgschancen, daß die Schmerzen verschwinden, sind 50:50, aber eine mögliche Ursache ist mit Sicherheit ausgeschaltet". Meine Hoffnung, daß auch das starke Klopfen verschwindet, zerschlägt sich gerade. Vielleicht wird ja der Schmerz weniger.

Inzwischen habe ich einen Termin beim Psychotherapeuten. Kann ja eigentlich nur helfen.

Viele Grüße Michael Meyer

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Hallo Michael,

 

hattest du ein LZ-EKG über 24 h oder länger?

Es gibt ja auch LZ-EKGs über mehrere Tage. Da wäre vielleicht die Chance höher,

dass das mal aufgezeichnet wird. Von deiner Beschreibung mit dem starken Herzschlag könnte es ja auch

Vorhofflimmern und ne Extrasystole (Salve) sein. Vorhofflimmern und Salven gehen oft auch mit sokchen Symptomen, wie bei

Panikattacken einher...müssen aber nicht. Es gibt auch Leute,die haben das und spüren gar nichts.

Aber da wir hier keine Ärzte sind, kann ich nur Vermutung anstellen....

So wie du das beschreibst, würde ich das erst 100% auf die Psyche schieben, wenn mal so ne Attacke aufgezeichnet wurde und dann

immer noch nichts gefunden wurde.

 

Gute Besserung!

 

hanny

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Hallo Michael,

 

folgendes ist nur für den Fall, das es keine körperlichen Ursachen für die Herzstolperei gibt.

 

Eigentlich kann/darf ich hier garnicht mitschreiben - habe glücklicherweise keine direkten Angst-/Panikattacken. Doch es gibt Situationen aus dem "Nichts" oder durch äußere Umstände (Streß/Ärger/Freude) die bei mir auch so eine Herzkasperei auslösen. Meist - im Alltag - geht das von allein wieder weg nach 1 - 2 Minuten - doch auch längere Phasen gibt es.

 

Hier hilft es mir, daß ich ganz bewußt an eine wunderbare Situation in der REHA zurückdenke. Es war ein sehr heißer Tag und die Physiotherapeutin meinte - heute keine körperlichen Anstrengungen wir gehen an den Strand. Dort - es war noch relativ früh und in der Woche - war es ruhig, die Ostsee schwappte leise patschend an den Strand und kleine Wolken zogen am Himmel. Wir legten uns einfach hin und sollten für eine Zeit uns einfach mal entspannen und die Seele baumeln lassen - auf die Geräusche hören und sonst nichts. Ich lag also so da und plötzlich wurde mir bewußt - hey Du hast es geschafft - Du liegst hier und hast ein gutes Gefühl - Dein Herz tickt ruhig vor sich hin und bis auf ein wenig Brustbeinzwicken war alles in Ordnung.

 

Dieser Augenbklick hat sich bei mir eingebrannt - und wenn ich mal wieder so Stolperattacken oder komische Gefühle habe, denke ich ganz bewußt an diese Situation zurück und irgendwie wirkt das - meist innerhalb weniger als einer Minute und ich bin wieder klar im Kopf und die Pumpe pummpert regelmäßig vor sich hin.

 

Tja - es mag seltsam klingen aber es hilft. Evtl. gibt es für Dich ja auch so ein prägendes Erlebnis mit einem guten, beruhigenden Gefühl. Sicherlich keine richtige dauerhafte Hilfe aber dafür kommt ja jetzt auch die Psychotherapie - ich wünsche Dir eine/einen guten Therapeuten - dann klappt das schon.

 

MfG

Thomas W.

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Hey Michael -

vielleicht kann auch der folgende Artikel ein bißchen weiterhelfen. Ein wesentlicher Punkt ist:

Man kann das Gefühl von Rhythmusstörungen oder besonders heftigem Herzschlag haben, OHNE daß dies auch tatsächlich so ist.

Umgekehrt können Leute schwerste und lebensbedrohliche Rhythmusstörungen haben, ohne daß sie davon auch nur etwas bemerken.

Die Intensität und Art der eigenen Selbstwahrnehmung spielt eine wesentliche Rolle, und wie bei jeder anderen Wahrnehmung auch, kann man sich auch ordentlich einen Streich spielen. Palpitationen nennt man übrigens dieses heftig oder unangenehm empfundene Herzklopfen.

Zitat:

"Die allermeisten Rhythmusstörungen, die sich

als Palpitationen manifestieren, sind gutartig

und nicht Anzeichen einer strukturellen Herzerkrankung.

Prognostisch relevante Arrhythmien

kündigen sich kaum durch Herzklopfen

an!"

 

http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2003/2003-17/2003-17-325.PDF

 

Ich weiß noch, daß ich nach der OP in der Reha mal beim Mittagessen aus dem Fenster auf den Spazierweg schaute und mich über die ganzen Wesen dort draußen wunderte, die so sorglos vor sich hin machten, als gäbe es gar kein Herz in ihrer Brust, das aufhören könnte, zu schlagen.

Da rannte ein Kind einfach los und der Vater hinterher, unter dem Fenster wühlte eine Krähe im Mülleimer, und ein kleiner Hund hechelte in einem Tempo, als ginge es um sein Leben, den Weg entlang und purzelte munter in der Gegend herum...

während ich selbst noch etwas steiff und müde über meinem Essen hing und kaum verstehen konnte, wie man so wenig Bewußtsein für das Herz in seiner Brust haben kann! Aber genau das macht es aus, (wieder) "gesund" zu sein. Man vergisst, daß man von seinem Herzschlag abhängig ist und genießt das Leben wieder so, als gäbe es dieses Herz nicht. Genau das machen gesunde Lebewesen, sie sind sich des Herzens nicht bewußt, und das ist auch ganz gut so, denn dann macht es seine Arbeit besser, als wenn man ständig drauf horcht und es so im wahrsten Sinne "aus dem Takt bringt".

Natürlich sind Wir nicht einfach gesund, und natürlich ist es gerade nach der Operation ganz gut, die Dinge langsam anzugehen und bei Beschwerden den Arzt aufzusuchen. Aber diese Beschwerden sind nach der Operation normal und in den meisten Fällen nicht gefährlich - ist abgeklärt, daß sie nicht gefährlich sind (was ja schon bei Dir danach klingt, nach den vielfachen Versuchen, das Phänomen zu objektivieren), sollte man sich von seinen Gefahrenphantasien auch wieder distanzieren.

Es ist unangenehm, fühlt sich vielleicht auch lebensgefährlich an, ist aber schon oft gekommen und wieder gegangen, während Du geblieben bist und weiter lebst.

Diese Erfahrung kann man ganz bewußt machen.

Ich hatte anfangs nach dem Joggen häufiger merkwürdige Zustände und im Alltag Angst bei verschiedenen Tätigkeiten. Z.B. dachte ich fast jedes Mal, wenn ich mich nach dem warmen Duschen kalt abduschte, daß nun mein Herz stehen bleiben könnte.

Also habe ich das ganz bewußt geprüft: "Jetzt bleibt mein Herz gleich stehen. Gut, wollen mal sehen, ob es tatsächlich so ist: Ich drehe den Hahn auf eiskalt. Jetzt spüle ich mich ab, das rechte Bein, das linke Bein, die Arme, oh Gott, jetzt kommt die Brust, da bleibt es bestimmt stehen, dann die Brust, und zuletzt den Kopf... Und? Steht das Herz schon? Na? Fühlst Dich ein bißchen schummrig? Aber das Herz schlägt, oder?"

So hab ich mich selbst systematisch den Ängsten ausgesetzt und das auch in anderen Situationen - z.B. plötzlich aufsteigender Panik - gemacht. Auch bei der Panik kann man sich selbst sagen hören: "Oh Gott, es geht los, gleich ist's zu Ende", oder ähnliches.

Dann prüft man das, und sagt: "Gut, mal sehen, ob es tatsächlich passiert..."

Je bewußter man das prüft, desto überzeugender ist es auch für einen selbst, und man lernt wieder, selbst-vergessen zu sein, statt in ängstlicher Erwartung seinen Körper zu überwachen. Mir wurde irgendwann klar, daß ich mein Herz ohnehin nicht per Gedanken steuern oder daran hindern kann, den Geist aufzugeben. Wenn es nicht mehr schlägt, ist der Geist längst weg, mich gibt es dann als bewußte Wahrnehmung schon gar nicht mehr...

Wie man nach der OP irgendwann husten und tief atmen muss, obwohl es weh tut, wenn man wieder auf die Beine kommen will, so muss man auch irgendwann wieder leben, obwohl einem hin und wieder komisch werden kann, wenn das Herz stolpert.

Extrasystolen sind auch bei herzgesunden Menschen völlig normal und treten unbemerkt vielfach den Tag über auf - das gilt selbst für gelegentliches Vorhofflimmern, z.B., wenn man zuviel gesoffen hat, oder ähnliches, :) .

 

Den Zeitpunkt, ab dem Du die Symptome einfach hinnimmst, ohne sie durch weitere Maßnahmen oder panische Aufmerksamkeit zu intensivieren, musst Du natürlich letzten Endes selbst bestimmen. Es kann immer sein, daß die Ärzte etwas gefährliches NOCH nicht gefunden haben und die Entscheidung falsch ist, sich nicht weiter um zeitlich begrenzte Unregelmäßigkeiten zu kümmern. Je häufiger man dann aber die Erfahrung macht, daß man auch die schlimmsten "Attacken" überlebt, ohne daß etwas passiert, desto eher kann man es eines Tages wagen, mal bewußt damit zu experimentieren, die Panik einfach kommen und gehen zu lassen, ohne sich mit ihr zu identifizieren.

 

Das war MEINE Art, mit derlei Symptomen umzugehen, nachdem ich ebenfalls einmal nachts in Todesangst den Krankenwagen gerufen hatte und ohne Befund wieder nach Hause geschickt wurde und nachdem ich qua LangzeitEKG gefährliche Rhythmusstörungen ausschließen konnte (es waren schon welche da, leichtes Vorhofflimmern, aber das würde sich normalisieren und sei zu kurz, um eingreifen zu müssen - inzwischen hat es sich auch normalisiert, zumindest gab es keinerlei Hinweise mehr darauf).

 

Wie gesagt - ich möchte keine Leichtfertigkeit predigen, sondern für Lebensfreude plädieren.

Denn letztlich ist Uns Lebenszeit ermöglicht worden, die Wir ohne OP vielleicht schon nicht mehr hätten - sich diese neue Zeit dann durch Ängste zu versauen, wäre sehr schade, und darum der kluge Umgang mit den Ängsten umso wichtiger (abstellen kann man sie natürlich nicht, aber nach und nach bewältigen).

 

In diesem Sinne!

 

LG

 

Fabian

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Hallo zusammen,

 

danke für Eure Antworten. Das hilft schon ein Stück weiter, mal die Meinungen Betroffener zu hören. Denn das können Ärzte oft nicht nachfühlen.

Besonders das fundierte Wissen von Fabian hat mir einige Zusammenhänge klargemacht. Daß starkes Herzklopfen Palpitationen sind hatte mir der Arzt schon gesagt. Aber das war schon alles!

Nachdem ich nun die Erläuterungen gelesen habe, ist zwar das Geklopfe nicht weg, aber ich versuche das anders zu nehmen.

Naja, man wird sehen. Zumindest werden jetzt die Schmerzmittel runtergefahren und es scheint zu funktionieren.

 

Viele Grüße

Michael

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  • 2 weeks later...

Hallo Michael,

 

psychisch oder organisch lautet deine Frage?

 

Ich denke, du kennst deinen Körper dein ganzes Leben und kannst gut in dich hineinhorchen.

 

Solltest du weiterhin immer das Gefühl haben, das "psychisch" ("Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna"!!!!! :blink::P ) soweit alles in Ordnung ist und dir dein instinktives Gefühl immer sagt, es ist "organisch", dann würde ich dir mal eine Zweitmeinung bei einem anderen Kardiologen/Pulmologen/Klinik (ohne deine Vorbefunde mal mitzunehmen!! ;) )empfehlen.

 

Alles Gute dir weiterhin…

 

VlG

Sunny

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Ich kann Dir nur sagen wie es mir nach meiner op erging. Vor 10 Jahren würde ich operiert. Alles lief super. Die werte haben sich zwar nach der op verschlechtert aber ich konnte ein normales leben führen. Als ich vor 2jahren mich von meinem Freund trennte fing alles an... ich bekam schlimmste Panik, so dass ich auch Nachts im Krankenhaus in der Notfallambulanz lag und sofort wieder nach Hause geschickt würde. Nach vielen weiteren Attacken wo ich dachte ich muss sofort sterben stand ich kurz vor einer Depression. Während der Arbeit erlitt ich dann einen nervenzusammenbruch. Das war der Tiefpunkt meines Lebens. Danach hab ich Gott sei dank eine tolle Psychotherapeutin bekommen. Und seid Ca 1,5 Jahren geht es mir besser. Viel besser. Ich rate nur jedem eine Therapie anzunehmen. Ich habe Sie leider nach der op abgelehnt was ich zutiefst bereue. Irgendwann kommt die angst, die man immerwieder verdrängt in allen hoch.

Ich wünsche Dir dass du das schaffst. Und glaub mir aufstehen und weiter machen lohnt sich immer.

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Hallo liebe Leute,

 

es gibt ein paar Neuigkeiten. Vor 5 Wochen wurden meine Cerclargen entfernt. Seit einer Woche wird der Schmerz in der Brust weniger und ich glaube auch, ganz langsam verringern sich Extrasystolen und Palpitationen. Scheint jedenfalls so. Hoffentlich!!!!

 

Gestern war ich das zweite Mal beim Psychologen. Der hat mich in eine "Burnout" Gruppe gesteckt. Dort fühle ich mich zwar nicht ganz hingehörig,denn so fleißig wie die ausgebrannten Manager dort bin ich nicht. Aber der Doc meinte,die Entspannungsübungen sind das was ich brauche.

 

Genau das hatte ja auch mein alter Hausarzt vom Lande ;) gemeint.

 

Die Erklärung ist jetzt folgende: Mein ohnehin aufgedrehtes vegetatives Nervensystem ist durch Herz-Op und anschließend nicht nachlassende Schmerzen total hochgefahren.

Der Körper wird auf "Angriff oder Flucht" vorbereitet, kann sich aber nicht mehr runterfahren. Weil Macke im Gehirn.

Nun werde ich ein halbes Jahr lang wöchentlich in die Gruppe gehen. Die Übungen die wir erlernen sollen dauern ca. 20 min und sollen 5x wöchentlich geübt werden.

Na, mal sehen, bin ja etwas faul.

 

Jedenfalls denke ich, daß in meinem Fall von psychisch und organisch gesprochen werden kann.

Vielleicht hilft das jemandem, der ähnliche Probleme hat.

Ich werde mal weiter berichten.

 

Auf alle Fälle "Danke" für Eure Kommentare.

 

 

Viele Grüße Michael Meyer

bearbeitet von mimey
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Hallo Michael,

 

an Deiner Stelle würde ich 5x wöchentlich 30 Min. joggen gehen. Das bringt Dir sicherlich mindestens genauso viel und kostet nichts.

Dein Körper kann dabei ganz natürlich seinen „Angriff oder Flucht“- Reflex ausleben und ist hinterher herrlich entspannt.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Michael,

 

an Deiner Stelle würde ich 5x wöchentlich 30 Min. joggen gehen. Das bringt Dir sicherlich mindestens genauso viel und kostet nichts.

Dein Körper kann dabei ganz natürlich seinen „Angriff oder Flucht“- Reflex ausleben und ist hinterher herrlich entspannt.

 

Grüße

Dietmar

 

Hallo Dietmar,

 

ich weiss ja inzwischen, dass du nichts von Therapien hältst. Nur wäre es ganz gut, wenn du das auch als deine persönlich Meinung auszeichnen würdest und nicht als "sicherliche" Sache.

Auch dir dürfte nicht entgangen sein, dass auch genug erfolgreiche Sportler psychologische Hilfe gesucht haben und sich z.B. ein sehr bekannter Torwart vor einen Zug geschmissen hat. Auch ein Torwart macht Ausdauertraining und zwar mehr als 2,5 Stunden in der Woche. Auch der ehemalige Boxweltmeister Sebastian Sylvester war wegen Burnout in psychologischer Behandlung. Ähnlich könnte ich z.B. aussagen, dass die künstliche Klappe "sicherlich" eine schlechte Lösung ist, weil ich das eben so sehe. Nur das werde ich so nie aussagen weil ich akzeptiere, dass jeder Mensch seinen eigenen speziellen Lösungsweg braucht.

 

Gruß

 

Armin

bearbeitet von Armin
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Hallo Dietmar,

 

da muss ich Armin 100% zustimmen. Klar, mit Sport kann man schon ne ganze Menge schaukeln, aber

eben nicht alles. Manchmal müssen halt doch die Fachleute ran, damit die Menschen noch ihren Alltag bewältigen können.

Wenn sich jemand einen Arm bricht sagt ja auch keiner, gehe lieben bisschen spazieren statt zum Arzt zu gehen.

 

Grüße

hanny

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ich weiss ja inzwischen, dass du nichts von Therapien hältst. Nur wäre es ganz gut, wenn du das auch als deine persönlich Meinung auszeichnen würdest und nicht als "sicherliche" Sache.

 

Hallo Armin,

 

jede Aussage, die hier im Forum veröffentlicht wird, ist die persönliche Meinung des jeweiligen Schreibers. Daher versteht es sich von selbst, dass auch mein Beitrag nur meine persönliche Meinung wiedergegeben hat. Darauf muss man also nicht besonders hinweisen.

Jede Meinung resultiert im Übrigen aus Gelerntem oder selbst Erlebten. Und ich habe eben erlebt, dass regelmäßiges Ausdauertraining neben anderen Faktoren einen sehr positiven Einfluss auf die Psyche hat.

Gerade bei den von Michael geschilderten Ursachen für seine Probleme könnte diese einfache „Therapie“ hilfreich sein, meine Meinung.

 

Was Du mit dem Hinweis auf den tragischen Freitod von Robert Enke und dem Problem von Sebastian Sylvester aussagen willst, bleibt mir in diesem Zusammenhang aber absolut schleierhaft.

Und was schließlich die Wahl einer künstliche Klappe und Deine sehr persönliche Meinung dazu mit diesem Thread zu tun hat, wirst wohl allein nur Du wissen.

Vor allem, weil Du Dir in diesem Teil Deines Beitrages direkt selbst widersprichst.

 

Aber mir war schon klar, dass mein Beitrag auf Widerspruch stoßen würde, da er nicht dem Trend der Zeit entspricht, Hilfe immer woanders zu suchen und nicht bei sich selbst.

 

Grüße

Dietmar

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Manchmal müssen halt doch die Fachleute ran, damit die Menschen noch ihren Alltag bewältigen können.

Wenn sich jemand einen Arm bricht sagt ja auch keiner, gehe lieben bisschen spazieren statt zum Arzt zu gehen.

 

Hallo Hanny,

 

Dein Beispiel mit dem gebrochenen Arm passt ja nicht so wirklich. Klar müssen bei organischen Verletzungen und Krankheiten Spezialisten dran. Besonders wir alle hier im Forum können ein Lied davon singen. Ohne die Hilfe von Spezialisten wären viele von uns schon nicht mehr am Leben.

 

Bei psychischen Problemen ist die Sache aber anders. Hier gibt es in den seltensten Fällen eine klare wissenschaftlich fundierte Diagnose, geschweige denn eine Therapie, die mit fast 100% Sicherheit zum Erfolg führt. Daher tummeln sich gerade in diesem Bereich häufig sehr „spezielle“ Therapeuten mit teils sehr gegensätzlichen Therapieideen.

 

Warum nicht einfach mal selbst die eigenen Geschicke in die Hand nehmen und aktiv werden. Und wer das unbedingt möchte, kann die „Hilfe“ eines Therapeuten ja trotzdem ausprobieren. Dass auch dort auch Hilfe möglich sein könnte, streite ich ja gar nicht ab.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Dietmar

 

Aber mir war schon klar, dass mein Beitrag auf Widerspruch stoßen würde, da er nicht dem Trend der Zeit entspricht, Hilfe immer woanders zu suchen und nicht bei sich selbst.

 

 

Ich würde mich gerne deinen beiden Vorrednern anschliessen. Das eine- schliesst das andere nicht aus. Aber deine von mir zitierten Worte hören sich schon sehr sehr wertend an....*grübel....*

 

glG. ursela

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Hallo,

 

Jede Meinung resultiert im Übrigen aus Gelerntem oder selbst Erlebten. Und ich habe eben erlebt, dass regelmäßiges Ausdauertraining neben anderen Faktoren einen sehr positiven Einfluss auf die Psyche hat.

Gerade bei den von Michael geschilderten Ursachen für seine Probleme könnte diese einfache „Therapie“ hilfreich sein, meine Meinung.

 

Wenn du bereits vorher ein "könnte hilfreich" verwendet hättest und nicht ein "sicherlich", hätte ich das ohne Probleme akzeptiert.

 

Was Du mit dem Hinweis auf den tragischen Freitod von Robert Enke und dem Problem von Sebastian Sylvester aussagen willst, bleibt mir in diesem Zusammenhang aber absolut schleierhaft.

 

Eventuell, dass diese Menschen enorm viel Ausdauertraining gemacht haben, es ihnen aber auch nicht geholfen hat ..........

 

Und was schließlich die Wahl einer künstliche Klappe und Deine sehr persönliche Meinung dazu mit diesem Thread zu tun hat, wirst wohl allein nur Du wissen.

Vor allem, weil Du Dir in diesem Teil Deines Beitrages direkt selbst widersprichst.

 

Wo wiedersprech ich mir. Ich habe lediglich das Beispiel einer eigenen persönlichen Meinung gebracht, die ich eben nicht mit einem "sicherlich" versehen würde. Es verwundert mich allerdings nicht zu sehr, dass du es nicht verstehst.

 

Aber mir war schon klar, dass mein Beitrag auf Widerspruch stoßen würde, da er nicht dem Trend der Zeit entspricht, Hilfe immer woanders zu suchen und nicht bei sich selbst.

 

Eventuell, weil es damit gute Erfahrungen gegeben hat. Wenn du dir ein Bein brichst, gehst du doch auch zum Doktor. Es gibt vermutlich noch genug Leute, die sich das Teil selbst schienen würden. Du auch und wenn nein warum nicht? Aber egal. Ich versuche für meinen Teil allen Dingen gegenüber aufgeschlossen zu sein und mir keinen Weg zu verschließen.

 

Gruß

 

Armin

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Hallo Hanny,

 

Dein Beispiel mit dem gebrochenen Arm passt ja nicht so wirklich. Klar müssen bei organischen Verletzungen und Krankheiten Spezialisten dran. Besonders wir alle hier im Forum können ein Lied davon singen. Ohne die Hilfe von Spezialisten wären viele von uns schon nicht mehr am Leben.

 

Bei psychischen Problemen ist die Sache aber anders. Hier gibt es in den seltensten Fällen eine klare wissenschaftlich fundierte Diagnose, geschweige denn eine Therapie, die mit fast 100% Sicherheit zum Erfolg führt. Daher tummeln sich gerade in diesem Bereich häufig sehr „spezielle“ Therapeuten mit teils sehr gegensätzlichen Therapieideen.

 

Warum nicht einfach mal selbst die eigenen Geschicke in die Hand nehmen und aktiv werden. Und wer das unbedingt möchte, kann die „Hilfe“ eines Therapeuten ja trotzdem ausprobieren. Dass auch dort auch Hilfe möglich sein könnte, streite ich ja gar nicht ab.

 

Grüße

Dietmar

 

Dem muss ich leider widersprechen. Klar gibt es in der Psychologie/Psychosomatik/Psychiatrie eine klare wissenschaftliche Diagnose. Hast du schonmal so was mitgemacht? Ich vermute einfach mal nicht, wie gesagt ich vermute....

Bei mir hat diese "nicht wissenschaftliche " Diagnose vor kurzem gerade mal nur 5 Stunden gedauert. Das ist natürlich dann alles sehr oberflächlich.. ich weiß

Voraussetzung ist da natürlich die absolute Ehrlichkeit des Patienten. Das gebe ich zu,aber es lässt sich halt nicht ändern.

Auch wenn ich jetzt natürlich weit über die üblichen psychischen Probleme einer Herz-OP hinaus schieße, so denke ich, dass z.b. Patienten mit Borderline, Schizophrenie (schreibt man das so??), Psychosen, Abhänigkeit... Diese Patienten sind meistens wohl nicht in der Lage "die eigenen Geschicke in die Hand zu nehmen und aktiv zu werden".

 

Grüße

hanny

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Eventuell, dass diese Menschen enorm viel Ausdauertraining gemacht haben, es ihnen aber auch nicht geholfen hat ..........

... oder wie im Fall Enke eine Therapie eben auch nicht geholfen hat.

 

 

Wo wiedersprech ich mir. Ich habe lediglich das Beispiel einer eigenen persönlichen Meinung gebracht, die ich eben nicht mit einem "sicherlich" versehen würde. Es verwundert mich allerdings nicht zu sehr, dass du es nicht verstehst.

Dann ließ doch noch einmal Deinen eigenen Text:

„Ähnlich könnte ich z.B. aussagen, dass die künstliche Klappe "sicherlich" eine schlechte Lösung ist, weil ich das eben so sehe. Nur das werde ich so nie aussagen weil ich akzeptiere, dass jeder Mensch seinen eigenen speziellen Lösungsweg braucht.“

 

Du behauptest, dass die künstliche Klappe "sicherlich" eine schlechte Lösung ist. Aber Du wirst solche Aussagen nie machen ... :(

 

 

Ich versuche für meinen Teil allen Dingen gegenüber aufgeschlossen zu sein und mir keinen Weg zu verschließen.

Mensch Armin, da sind wir ja direkt einmal einer Meinung.

Wunder gibt es immer wieder.

 

Grüße

Dietmar

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Hast du schonmal so was mitgemacht? Ich vermute einfach mal nicht, wie gesagt ich vermute....

 

Hallo Hanny,

 

leider vermutest Du falsch.

Wie ich Armin schon schrieb, bin ich allen Dingen erst einmal aufgeschlossen.

Leider habe ich in meinem Fall die Erfahrung machen müssen, dass eine Therapie bei mir nicht funktioniert. Ich habe nach 3 Monaten abgebrochen, meine Probleme selbst in die Hand genommen, und heute geht es mir sehr gut.

 

Dass es immer gravierende Fälle von schwerer Abhängigkeit, Sucht oder extremen psychischen Störungen gibt, die nur mit ärztlicher Hilfe gemildert oder gar geheilt werden können, ist selbstverständlich. Diese Fälle sind meist auch mit physischen Störungen verbunden.

Um solche Fälle ging es hier aber zu keiner Zeit.

 

Grüße

Dietmar

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