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Mitraclip


Niederrheiner

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Hier der vielleicht erste Patientenbericht zum Mitra-Clip. Ich schätze, dass da schon einige darauf warten.

 

Mein Hausarzt hatte mich schon vor zehn Jahren darauf hingewiesen, dass die Mitralklappe (MK) leicht undicht wäre. Hat er dann auch jedes Jahr überprüft.

So gegen Mitte dieses Jahres merkte ich bei mir starke Kurzatmigkeit, besonders beim Trep-pensteigen. Führte ich auf mein hohes Übergewicht zurück. Apropos Übergewicht: Ich habe seit Mitte September bis dato etwa 12 kg abgenommen. Ging ganz locker, wenn man es will. Und ich mache weiter. Übrigens ist mein Allgemeinzustand durchaus gut.

Mitte September traten auf Mallorca dann auch nachts starke Atemprobleme auf. Eine deut-sche Ärztin – der ich von der Undichtigkeit der MK erzählte – diagnostizierte auch sofort, dass das Problem daran lag. Es wurde ein Diuretika gespritzt, mit dem Hinweis, dass ich kurz danach ziemlich viel Wasser lassen würde. Trat allerdings nicht ein; mir ging es dann zwar etwas besser, aber ohne Wasser zu lassen. Überhaupt fand auch später niemand bei mir irgendwelche Wassereinlagerungen (Beine, Lunge). Scheint untypisch zu sein.

Am selben Tag bin ich nach Deutschland zurück geflogen (man glaubt nicht, wie teuer ein spontaner Rückflug ist, das verschlägt einem schon den Atem).

Am nächsten Tag zum Hausarzt. Bestätigte die erste Diagnose. Blutabnahme (alle Werte wie eigentlich immer o.k., nur der BNP war echt mies. Das ist ein Wert zur Bestimmung der Herz-insuffizienz und lag klar zwischen den NYHA-Klassen III und IV.

Vom Hausarzt Diuretika zur Entwässerung verschrieben bekommen. Zustand verbesserte sich deutlich. Und oh Wunder: Seit dem Tag schnarche ich überhaupt nicht mehr (muss vor-her echt schlimm gewesen sein, Dank an meine Frau für ihre Geduld). Erklären kann mir das aber keiner. Wie gesagt, sind bei mir keinerlei Wassereinlagerung festzustellen. Vielleicht sollte man das Phänomen mal erforschen?

Dann zum niedergelassenen Kardiologen (Gemeinschaftspraxis von vier Kardiologen). Ultra-schall von außen bestätigte die Diagnose. Schluckschall (TEE) dann auch. Hier ein sehr wichtiger Hinweis: Man sollte sich vorher beim Kardiologen erkundigen, ob nicht nur von der Herzkatheteruntersuchung eine CD gefertigt werden kann, sondern auch vom Schluckschall. Ärgerlicherweise hatten die Kardiologen nur ein altes Gerät, dass auf Videoband aufnimmt. CD nicht möglich, mit der Folge, dass die Schluckschalluntersuchung später in der Uniklinik wiederholt werden musste. Die Kardiologen in den Unikliniken benötigen zur Begutachtung, ob die Implantation des Mitra-Clips möglich ist, unbedingt diese Aufnahmen. Übrigens fand ich die Schluckschalluntersuchung deutlich unangenehmer als eine normale Magenspiege-lung, was wohl am Drehen des Ultraschallkopfes und des Schlauchs liegen könnte. Ich lasse mir künftig dann lieber Dormicum verpassen, Autofahren ist dann allerdings Stunden danach nicht drin.

Herzkatheteruntersuchung kurz danach in der Helios-Klinik Krefeld. Da unten im Keller ist es echt schmutzig, jede Menge toter Insekten kleben an den Wänden und es stank.

Die Untersuchung war eigentlich ein Klacks. 8 Uhr kommen, 9 Uhr Behandlung, 11 Uhr nach Hause. Untersuchung auf dem Monitor mitverfolgt und mit dem Arzt darüber diskutiert. Herz und Gefäße prima in Ordnung, keinerlei Verengungen oder Kalkablagerungen. Untersuchung hatte auch einen gewissen Unterhaltungswert, bevorzuge aber andere Freizeitbeschäftigun-gen. Hinweis: Der Druckverband rollte sich später oben zusammen, so dass der Druck sich durchaus schmerzhaft verstärkte. Hatte mich aber nicht getraut, ihn zu lösen (zumindestens oben), obwohl der Kardiologe sagte, dass ich damit nicht bis zu nächsten Tag warten müss-te.

Ergebnis insgesamt: MK undicht mit Insuffizienz III-IV. Rekonstruierbar, man könnte sie also reparieren. Empfehlung sich operieren zu lassen. Empfehlung ging erst einmal in Richtung Helios-Klinik Krefeld. Kam für mich wegen den genannten Zuständen im Keller nicht in Fra-ge. Als OP-Methode wurde nur von der klassischen Sternotomie oder der „minimal-invasiven“ Methode mit dem Schnitt unter der rechten Brustwarze gesprochen. Minimal-invasiv hört sich ja so nett und verniedlichend an, bedeutet aber auch den Einsatz der Herz-Lungen-Maschine mit allen Folgen. Auf die Frage, dass ich an der Herz-Lungen-Maschine wohl nicht vorbei käme, kam nur der zaghafte Hinweis, dass es da schon etwas Neues gäbe. Dünn, aber wenigstens ein Hinweis.

 

In der Folgezeit Besuch bei zwei verschiedenen Herzchirurgen. Der eine wollte nur mit der klassischen Methode operieren (Sternotomie) und der andere machte fast nur noch minimal-invasiv, was ich bevorzugt hätte, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass die Sterno-tomie und die Drähte bei meinem recht kräftigen und muskulösen Oberkörper halten oder eine schnelle Erholung erfolgt.

Keiner der beiden Chirurgen hat auch nur den geringsten Hinweis auf eine Alternative ge-nannt. Sehr bedenklich. In meinem Beruf ist man rechtlich verpflichtet, bei mehreren Wegen zum Ziel diese zu nennen, auch wenn es unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten gibt, die Mandanten/Klienten/Patienten müssen wenigstens die Chance zur Nachfrage bekommen.

 

Jedenfalls habe ich mich dann wegen des dünnen Hinweises des Kardiologen auf der Suche nach Alternativen gemacht. Da ich als Freiberufler und Einzelkämpfer (die Fragestellung be-trifft auch andere, z.B. niedergelassene Ärzte in Einzelpraxen) niemanden habe, der für mich bei längerem Ausfall einspringt und daher Arbeit in völlig unkalkulierbarem Ausmaß liegen bleibt (und nebenher gesagt auch möglicherweise bei längerem Ausfall Mandanten weglau-fen) kam für mich die klassische OP nur in Betracht, wenn es sonst keine Lösung gibt, die das Problem bis in das Ruhestandsalter verschiebt. Die Familie will ja versorgt werden.

 

Wenn man im Internet sucht, dann kommt man schon recht schnell zum Mitra-Clip der Firma eValve. Mehrere Universitätskliniken stellen diese Methode mittlerweile vor, normalerweise mit dem Hinweis, dass sie nur für nicht operable Patienten angewandt wird. Einige schreiben allerdings schon weitergehendes, ich zitiere mal die Uniklinik Mainz:

Grundsätzlich eignen sich auch ausgewählte Patient(inn)en, die ein geringes oder normales Risiko für eine offen-chirurgische Mitralklappenrekonstruktion aufweisen. Aufgrund der mo-mentan noch begrenzten Langzeiterfahrungen mit der neuen minimal-invasiven Methode ist dies jedoch momentan die Ausnahme. Für dieses Normalrisikokollektiv hat bisher eine klini-sche Studie (EVEREST II) an 279 Patient(inn)en gezeigt, dass das MitraClip® Verfahren si-cherer und ebenso effektiv ist wie das offen-herzchirurgische Verfahren. Dennoch sind die Erfahrungen insbesondere im Langzeitverlauf noch nicht ausreichend, um zum jetzigen Zeit-punkt das MitraClip® Verfahren als eine Therapiealternative für Patient(inn)en generell emp-fehlen zu können, die ein normales Operationsrisiko aufweisen. Sicher nicht infrage kommen dagegen Patienten mit begleitender Verengung, schwerer Verkalkung, Zerstörung oder flori-der Entzündung der Mitralklappe. Die wesentlichen Vorteile des MitraClip® Verfahrens sind insbesondere der Verzicht auf den Einsatz einer Herz-Lunge-Maschine sowie auf die Eröff-nung des Brustbeins (Sternotomie), was zu einer deutlichen Reduktion des Eingriffrisikos beiträgt.

 

In diesem Jahr 2010 wurde zum Mitraclip eine Studie veröffentlicht (Everest II). Kurz: Dem-nach soll die Mitraclip-Methode bei gleicher Effektivität sicherer sein. Nach 30 Tagen betru-gen die unerwünschten Nebenwirkungen bei der Methode 9,6%, während es bei der Ver-gleichsgruppe (konventionell operierte) 57 % (!!) waren. Nach 12 Monaten betrug der klini-sche Erfolg beim Mitraclip dann nur 72,4% und bei der Chirurgie 87,8%. Ersteres spricht klar für den Mitraclip, das zweitgenannte zuerst einmal dagegen. Allerdings sollte man sich dann meines Erachtens (so steht das dann auch im Internet) die beiden Gruppen für die Studie doch einmal genauer ansehen. Bei der Mitraclip-Gruppe waren es wohl alles Patienten, die als nicht operabel angesehen wurden (sonst hätte man die nicht genommen), während bei den normal operierten durchaus so fitte Typen sind, bei denen nur eben die MK ein Problem macht. Wenn man die völlig unterschiedlichen Gesundheitszustände berücksichtigt, sieht das Ergebnis dann doch ganz anders aus. Den Reim kann sich jeder selber machen.

Die Clips wachsen übrigens nach einiger Zeit in die Herzklappenspitzen ein, so das das theo-retische Risiko, dass sie ausschwemmen, dann nicht mehr besteht. Entfernen kann man sie dann aber nicht mehr, so dass später auch keine Rekonstruktionsmöglichkeit mehr besteht.

Jedenfalls gab die Studie dann für mich den Ausschlag, dem Mitraclip den Vorzug zu geben.

 

Weltweit die meisten Behandlungen hat wohl die Uniklinik Hamburg-Eppendorf hinter sich gebracht. Auch Göttingen ist da sehr aktiv.

Letztendlich habe ich dann das Gespräch mit der Uniklinik Bonn, dort dem Prof. Nickenig, gesucht. Hier schon einmal meinen besten Dank an ihn, sein Team mit dem Oberarzt Dr. Hammerstingl und die Station Martini. Alle super kompetent, freundlich und patientenorien-tiert. Kompliment und absolute Empfehlung.

Es ergab sich nach der weiteren Schluckschalluntersuchung, dass die Behandlung mit dem Mitra-Clip glücklicherweise möglich ist. Hurra. Korrekt wurde dargestellt, dass es sich wegen der fehlenden Langzeiterfahrung zur Zeit nur um die zweitbeste Lösung handeln würde. Aus den oben genannten Gründen habe ich der Methode aber dennoch den klaren Vorzug gege-ben.

Einige Wochen später – ich stand ja nicht unter Zeitdruck – war dann Montags die OP. Ehr-lich gesagt hatte ich auch keinen Bammel, sondern habe mich gefreut, dass es endlich los ging. Leistenbereich links und rechts war vorher zu rasieren (selber gemacht). Vollnarkose ist bei der Intervention üblich, weil die Patienten intubiert werden und der Schluckschall eben-falls eingeführt wird und die Patienten absolut ruhig liegen müssen. Narkose übrigens ohne für mich erkennbare Nebenwirkungen überstanden. Beginn der OP ca. 12 Uhr. Ende wohl gegen 17 Uhr. Das war sehr sehr lange, vielleicht Rekord, normal sind wohl eher 1-2 Stun-den. Hatte mir aber nichts ausgemacht, ich hatte ja nichts anderes vor an dem Tag. Grund soll wohl gewesen sein, dass die MK ziemlich „glitschig“ und recht groß war, so dass es Probleme mit dem „Einfangen“ der Klappenspitzen gab.

Um 18 Uhr auf der Intensivstation (auch ein großer Dank dorthin) aufgewacht; zur Überwa-chung soll man dort etwa einen halbe bis einen Tag verbringen. Hinweis an die Verwandten, wenn die Zugang haben: Socken für den Patienten mitbringen. Meine Frau sagte mir, dass alles gut verlaufen wäre und wohl eine MI von etwa II verblieben wäre. Damit hatte ich nach dem was ich so gelesen hatte auch gerechnet gehabt; soll dann auch kein Problem sein.

Blasenkatheter war auch gelegt. Hatte noch keine Erfahrung damit.

Die Nacht habe ich dann eher dösend verbracht. Die mehrfache Gabe von Schlafmitteln brachte merkwürdigerweise nichts, obwohl ich mich in der Zeit eigentlich als entspannt bis gelangweilt bezeichnen würde.

Der Druckverband bildete übrigens Rollen, die zusätzlich einschnürten, was ziemlich schmerzhaft war. Aufgrund entsprechender Erfahrung bei der Herzkatheteruntersuchung ha-be ich mich aber frühzeitig gemeldet, so dass der Druckverband entfernt und durch anderes Material ersetzt wurde. Das war eine Erleichterung. Folge war wohl, dass ich in den Folgeta-gen kaum Gefühl im rechten Oberschenkel hatte, was allerdings sowohl beim Liegen, als auch beim Stehen oder Gehen zu keinerlei Einschränkungen führte. Es fühlte sich einfach nur an, als wenn man an der Stelle eine Bandage tragen würde. Thema ist jetzt fast abge-klungen.

Dienstags gegen 8 Uhr auf Wunsch Frühstück mit Yoghurt und Apfelmus und Tee. Während des Frühstücks schon mal problemlos aufgestanden, keinerlei Kreislaufprobleme o.ä.. Hatte in der Nacht mitbekommen gehabt, dass ich der „Joker“ wäre, die Intensivstation also verlas-sen müsste, falls ein Notfall käme. Der kam dann während des Frühstücks (man kann ja nicht mal in Ruhe essen ;;), Bett raus, Bett von der Normalstation kam, ohne Probleme selber von einem Bett zum anderen gegangen.

Vormittags selber zum WC gegangen, Haare unter dem Wasserhahn gewaschen.

Nachmittags zur normalen Herzultraschalluntersuchung gegangen.

Ergebnis hörte sich erst einmal nicht toll an, demnach könnte eine MI von III verblieben sein. Allerdings da schon der sachkundige Hinweis, dass die Mitra-Clips (ach ja, ich hatte zwei bekommen) das Ultraschallergebnis von außen evtl. erheblich stören könnten.

Daher am nächsten Tag, also Mittwochs (vorher Emails mit dem Notebook im Sitzen oder Liegen zu erledigen war kein Problem) nochmals eine Schluckschalluntersuchung. Ergebnis dann wie vermutet und gehofft II bis III. Kann sich noch verändern. Hinweis: Da die weiter behandelnden niedergelassenen Kardiologen sicherlich auch beim normalen Herzultraschall verfälschte Ergebnisse bekommen, sollte man sich vielleicht von der behandelnden Klinik die Aufnahme des Schluckschalls geben lassen.

Auf Wunsch hätte ich am Donnerstag nach Hause gekonnt. Um es mit den Aktivitäten – ich kenne mich doch - nicht zu übertreiben, bin ich dann bis Freitags geblieben.

Freitag Mittag dem Hausarzt schon einmal Hallo gesagt und den Patientenbrief besprochen.

Freitag Nachmittag erste Büroarbeit ohne Stress gemacht.

Seit Montag ist normale Büroarbeit möglich, ohne Stress oder körperliche Belastung.

Atemprobleme Nachts sind weg. Treppensteigen (ein Geschoss, mehr habe ich nicht) sind auch keine Belastung mehr.

 

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich froh und glücklich bin, mich in Bonn mit den Mitra-Clips behandeln zu lassen und hege die Hoffnung, dass ich mit der MK erst in 10 oder mehr Jahren in die nächste Runde muss; eine Reparatur (Rekonstruktion) wird dann aber wohl nicht mehr möglich sein. Wer weiß, was bis dahin alles geschieht und wie der Fortschritt sich entwickelt. Im Nachhinein scheinen mir das gefährlichste die weiten Autofahrten bei Schnee und Eis von und nach Bonn gewesen zu sein.

 

Ach ja, der Katheter, der für die Mitraclip-Intervention benutzt wird, ist wohl nicht mit einem normalen Herzkatheter vergleichbar, er soll nämlich etwa doppelt so dick sein. Ich schätze, dass das je nach Zustand des Patienten evtl. ein Problem sein könnte.

 

Nach dem was ich an anderer Stelle gelesen habe, soll die Mitra-Clip Behandlung derzeit nicht billiger sein, als die konventionelle OP. Das gilt wohl auch für die perkutane Aortenklap-penersetzung. Aber wenn man sofort danach fit ist und in keine Reha muss, ist das natürlich im Saldo schon günstiger.

Derzeit ist es wohl noch so, dass bei der Behandlung auch noch ein Vertreter der Hersteller-firma eValve zugegen ist. Finde ich gut, sicher ist sicher.

 

Ich las übrigens vor wenigen Wochen, dass das Bundesforschungsministerium der Uniklinik Jena 300.000 Euro spendierte zur Entwicklung eines Verfahrens, um den Mitralklappener-satz (also nicht die Reparatur) per Katheter zu erforschen und zu entwickeln. Soll aber schwieriger sein als der Ersatz der Aortenklappe, die schon in zahlreichen Fällen durchge-führt wird (Innovations-Report 29.10.2010). Möglicherweise ist eine Firma Endovalve da schon weiter.

Wie ich lese, soll es auch die Möglichkeit geben, eine Herzklappe aus körpereigenen Stammzellen zu entwickeln. Keine Ahnung, wie weit das schon gediehen ist.

Der medizin-technische Fortschritt verspricht insgesamt wirklich viel und ich habe den Ein-druck, dass das meiste dann auch früher oder später von wem auch immer gehalten wird. Die Fortschritte im Bereich der Herzbehandlungen scheinen ohnedies am Größten zu sein.

 

Unter anderem bei Youtube ist zum Mitraclip dazu eine Videoclip zu sehen: „www.youtu-be.com/watch?v=GwDgPDYf3Qo“.

 

Ich hoffe, den interessierten Lesern damit Informationen gegeben zu haben, die bei einer Entscheidung oder Fragen helfen.

Wer möchte, kann mich auch gerne anmailen.

Schöne Festtage.

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Hallo Niederrheiner!

 

Erstmal vielen Dank für den Erfahrungsbericht!

Ich kenne einiges zu dem Du schreibst, denn auch ich hatte den Mitraclip mal für mich in Erwägung gezogen - als Alternative zur minimalinvasiven OP. Ich bin dann ans UKE gefahren, die wie Du ja auch schreibst die meiste Erfahrung damit haben. Dort hat man mir im Prinzip bestätigt, was bei Dir nun vorliegt. Der Clip wäre in meinem Fall die zweitbeste Lösung, würde meine MI III nur sehr vielleicht bessern und wäre bei mir auch schwierig anzuwenden, da ich recht große Segel hätte. Da das OP-Risiko für die Rekonstruktion am UKE bei 0,1% liegt, habe ich mich für die Reko OP-entschieden (dort, auch wenn ich selbst Niederrheiner bin :-) ). Wenn die gelingt, könnte ich mit einer Rekonstruktion im günstigsten Fall von ReOPs und Marcumar verschont bleiben. Die Reko-Wahrscheinlichkeit wurde bei mir als sehr hoch eingeschätzt. Abwarten.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du mit Deiner Rest-MI gut klarkommst bzw. asymptomatisch bleibst und Dein Herz (LV/LA) schön klein bleibt. Ich selbst habe keinerlei Symptome, dass erschwert natürlich ungemein den Weg zur OP, denn man fühlt sich ja gesund und ist voll leistungsfähig. Aber sowohl UKE als auch Leipzig meinten, damit das so bleibt, sollte ich demnächst unters Messer - also bevor ich Symptome bekomme. In den USA wird der Clip scheinbar noch liberaler eingesetzt, auch bei Patienten wie mir bzw. Dir, ohne große Diskussionen. Aber Langzeitergebnisse gibt es nicht und wie Du auch schreibst, wenn das mit dem Clip nicht klappt, verbaut man sich eventuell die Rekonstruktion, da der Clip einwächst und nicht ohne Klappenschäden wieder rauszuholen wäre - auch dass hat mir der Chirurg erklärt.

 

Schöne und erholsame Feiertage für Dich!

Marc

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  • 3 months later...

Hallo Niederrheiner!

 

Ich wollte einfach mal fragen wie es dir jetzt geht!

Bin für meinen Vater auch nach der Suche nach verschiedenen Varianten. Da es nach seinem künstlichen AK-Ersatz und Bypässen vor mehreren Jahren seine 3 OP ist ist das Risiko mittlerweile nicht so gering. Entweder Reko oder Clipping käme in Frage, aber die Informationsdichte ist natürlich sehr dünn auf diesem neuen Gebiet. Auch was EVEREST II angeht (übrigens war die Patientengruppe nicht randomisiert?)

Desswegen meine frage an dich, auch wenn es etwas früh ist, wie du dich jetzt nach 4 Monaten fühlst. Bist halt einer der ersten in diesem Forum und da glaub ich, dass es wohl sehr viele interessieren wird.

 

Beste Grüße,

 

Markus

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  • 1 month later...

Hallo,

da bin ich noch einmal nach fünf Monaten.

Mir geht es gut, würde meinem körperlichem Befinden als Note eine 3 bis 3- geben. Drei Etagen Treppensteigen sind kein Problem (lasse ich mal mein noch vorhandenes Übergewicht von rund 20 kg außen vor, habe allerdings schon 18 kg abgenommen und das Abnehmen - langsam aber sicher - geht wie von selbst und die restlichen 20 kg schaffe ich auch noch, will schließlich meinen eigenen Beitrag zur Verbesserung meiner Situation leisten), auch lange Spaziergänge sind mittlerweile kein Problem; nachts keine Atemprobleme mehr.

Nach den bisherigen Untersuchungen (Herzultraschall und Schluckschall) liegt wohl immer noch eine nennenswerte Insuffizienz vor, allerdings stört mich das derzeit nicht. Mein neuer niedergelassener Kardiologe meint, entscheidend sollte sein, wie man sich fühlt. Das finde ich gut. Seine technische Ausstattung ist vom feinsten; auf dem Ultraschall konnte sogar ich als Laie bestens erkennen, wie die beiden Clips arbeiten.

Also: der eine Clip sitzt einwandfrei auf beiden Seiten fest. Der zweite Clip scheint sich von einer Seite gelöst zu haben, was die noch vorhandene Insuffizienz erklären würde. Grund zur Sorge, daß er sich lösen könnte und durch die Gegend "fliegt" muß ich mir aber wohl nicht machen, weil die Clips vom Gewebe überwachsen werden. Ich vermute dass das an dem Polyestergewebe liegt, mit dem die Clips (das Material soll dem von den Stents ähneln) ummantelt sind.

Noch ein paar Details: Die Clips sind wohl so 5 x 5 x 12 mm groß. Daher ist der Katheter, mit dem die eingeführt werden, auch deutlich größer als normale Herzkatheter und haben wohl einen Durchmessser von 8 mm.

Weil ich im Internet gelesen habe, daß jemand behauptete, der Mitraclip wäre ein Mehrfaches teurer: Die Festpauschale beträgt nach einem Beitrag in diesem Forum bei eine Klappenreparatur wohl so rund 14 Tausend Euro (T€) und bei einem Klappenaustausch so 16 T€. Die bei mir berechnete Festpauschale lag unter T€ 5!! Wir PKV-Versicherten bekommen ja schon etwas mehr Informationen. Allerdings fehlt der Kostenbetrag für den Clip. Der soll schon hoch sein, allerdings wohl doch nicht so hoch, daß die Berauptung, diese Behandlung wäre ein mehrfaches teurer, richtig sein könnte. Ich vermute, daß sich eine Kostengleichheit ergibt, wobei für die Kliniken weniger hängen bleibt als für den Anbieter des Verfahren.

Dann mal zum Anbieter. Das ist nicht mehr eValve, sondern die sind von dem börsennotierten Konzern Abbott gekauft worden. Warum kauft ein großes Unternehmen ein kleines mit wohl nur einem Produkt? Wohl, weil es erfolgreich ist uind man sich für lange Zeit hohe Erträge erwartet. Dann kann das Verfahren wohl keine Sackgasse sein, oder? Die Mechanismen des Kapitalismus lassen für uns Patienten auch interessante Schlüsse zu. Die von Abbot suchen übrigens wohl Personal, die dann die Behandlungen betreuen (siehe T5 Jobbörse)

Mein Kardiologe hatte übrigens noch keinen Mitraclip-Fall in der Praxis, meint aber, nach mir würden viele kommen. Eine Woche, bevor ich mich vorstellte, war er auf einem Kongress in Rom; dort gab es zwei Live-Übertragungen einer Mitraclip-Behandlung und zwar aus der Unikinik Bonn mit Prof. Nickenig. Mein Kardiologe war davon sehr angetan. Kommentar: "Saubere Arbeit".

 

Hier ein interessanter Artikel aus dem Ärzteblatt sowohl zum Mitraclip als auch zum wesentlich häufiger durchgeführten Aortenklappenersatz per Katheter: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikeldruck.asp?id=86850.

 

Hallo Marc, Ich hoffe, daß Deine Wahl zur Standard-OP richtig ist. Die Info zum OP-Risiko (ich nehme an das Versterbensrisiko) von nur 0,1% halte ich für sensationell aber auch für möglich. Wenn man sich die veröffentlichten Zahlen ansieht, so scheint eher ein Durchschnitt von um die 2 % normal zu sein. Habe aber auch schon Aussagen von Kliniken gelesen, die die Quote auf 1 % reduzieren konnten. Mir persönlich wurden Auskünfte von 0,5-1% bzw. um 1% gemacht. Wäre interessant, wo man solche Qualitätsmerkmale finden kann. Im Zweifel sind das Spezialkliniken oder Uniklinken, Hygiene scheint bei den großen OPs wohl der entscheidende Faktor zu sein. Konnte ich vor ein paar Tagen in einem Film über Klappen-OPs in Galileo sehen (http://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/clip/176540-mein-leben-als-herzchirurgin-1.2603792/). Also auch da gibt es Fortschritte, nur woher sollen wir die sehen können?

 

Hallo Markus, wie es mir geht, siehst die ja oben. Ich bin derzeit auf Mallorca, pflege derzeit einen Sonnenbrand und eine Erkältung und ansonsten arbeite ich ein wenig hier am Haus, so wie immer.

Everest II: Ja, da steht randomisiert. Aber man muss sich schon wundern, wie nicht Vergleichbares mit einander verglichen werden kann. Die bis dahin per Mitraclip behandelten Personen waren doch wohl alle inoperabel, während die operierten logischerweise operabel gewesen sein müssen. Schon die Begriffe schließen absolute Vergleichbarkeit aus. Ich kenne natürlich nicht die Parameter der Studie, nehme aber an, daß die Personen vergleichbaren Alters, Geschlechts und Insuffizienzstufe waren.

Der oben genannte Artikel aus dem Ärzteblatt dürfte hilfreich sein. Da steht nämlich - wenn auch unter Bezug auf den Aortenklappenersatz, daß man künftig Studie machen sollte, in denen normal operable Patienten auf beiden Seiten gegenüber gestellt werden (Seite 1 unten).

Was Deinen Vater angeht, bin ich als Nichtmediziner natürlich nicht zu einem Rat befugt. Wenn es aber jetzt schon heißt, daß der Mitraclip eine mögliche Variante ist (geht nämlich nicht bei jedem), dann sollte man das ernst nehmen im positiven Sinne. Wenn Ihr eine CD haben solltet vom Schluckschall, dann kann man eine Kopie davon auch an die diversen hier schon genannten erfahrenen Spezialisten senden. Hier nur als Story: Zwei Tage nach meiner Behandlung sprach mich ein anderer Patient (älterer Dr. Ing. so über 70 Jahre alt) an, der mich kurz als Zimmernachbar hatte. Ihm war auch gesagt worden, daß er die Wahl zwischen beiden Methoden hätte und hat dann eben das ihm bekannte fröhlich durch die Gegend laufende lebende Exemplar gefragt, was es damit auf sich hat. Das war auch der Grund, warum ich den Patientenbericht geschieben habe, weil man bis dato nichts aus unserer Warte lesen konnte (und ich habe immer noch keine andere Quelle gefunden, auch nicht in Englisch).

So, genug geschrieben, muss packen für den Rückflug.

Beste Grüße vom Niederrheiner

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Hallo Ihr Lieben,

mit großem Interesse habe ich Eure Beiträge gelesen, da ich Mitte Mai in Bad Oeynhausen eine neue Aortenklappe eingebaut bekomme (meine ist verkalkt). Kann mir jemand sagen, ob es auch möglich ist, die AO-Klappe auf diese Art ud Weise zu ersetzen, denn ich habe ehrlich gesagt keine große Lust sprich tierische Angst davor, aufgeschnitten zu werden und an der Herz-Lungen-Maschine zu hängen. Fühle mich recht fit, habe keine Beschwerden (außer der Angst und Panik vor der OP). Wenn mir jemand doch bitte einen Hinweis geben könnte!Liebe Grüße Ulla

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Hallo Ulla,

ich hatte ja schon auf diesen Link hingewiesen gehabt: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikeldruck.asp?id=86850.

Demnach gibt es wohl keine Aortenklappenreparatur per Katheter, wohl aber einen Ersatz. Fallzahlen sind ein Mehrfaches höher als beim Mitraclip.

Hier eine Presseinforamtion der Uni Göttingen, sowohl zum Mitraclip als auch zum schon wesentlich häufiger angewandten Aortenklappenersatz: http://www.med.uni-goettingen.de/presseinformationen/presseinformationen_14789.asp?first=1

Ob das bei Dir möglich und sinnvoll ist, wäre sicher zu diskutieren. Hier nochmals der Hinweis: Wenn eine Schluckschallaufnahme (TEE) existiert, sollte man die sich auf CD besorgen und kopiert an die Experten senden.

Halt die Ohren steif und freue Dich, daß es doch vielleicht durch den medizinischen Fortschritt Alternativen gibt. Falls die auf einen nicht zutreffen, muß man die Frage stellen, ob Abwarten möglich ist und man auf den Fortschritt kann.

Schöne Grüße jetzt vom Niederrheiner

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Demnach gibt es wohl keine Aortenklappenreparatur per Katheter, wohl aber einen Ersatz. Fallzahlen sind ein Mehrfaches höher als beim Mitraclip.

 

Hallo,

 

aktuell wird der Kathederersatz aber in der Regel nur bei Patienten durchgeführt, die einen normalen Eingriff eventuell nicht überleben würden. Einfach weil die Erfahrung und Erfolgsgarantie geringer ist.

Also würde ich die Angst des Aufgeschnitten werden gut gegen die Angst eine kurzfristigen Reop oder von Komplikationen abwägen.

 

Gruß

 

Armin

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Hallo, danke für Eure prompten Antworten. Ich nehme an, daß ich wohl doch an einer OP mit Herz-Lungen-Maschine nicht herum komme. Ich habe solc he Angst, daß die mein Herz danach nicht wieder ans Laufen kriegen und der Gedanke macht mich wahnsinnig. Könnte ständig heulen und mein ganzer Körper rebelliert dagegen mit Schmerzen überall. Ich bin ziemlich verzweifelt und weiß nicht, wie ich das noch 2 1/2 Wochen aushalten soll! Ich habe das Gefühl, ich gehe als gesunder Mensch in die Klinik und renne dabei ins Verderben. Trotzdem liebe Grüße an Euch - Ulla

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Hallo, danke für Eure prompten Antworten. Ich nehme an, daß ich wohl doch an einer OP mit Herz-Lungen-Maschine nicht herum komme. Ich habe solc he Angst, daß die mein Herz danach nicht wieder ans Laufen kriegen und der Gedanke macht mich wahnsinnig. Könnte ständig heulen und mein ganzer Körper rebelliert dagegen mit Schmerzen überall. Ich bin ziemlich verzweifelt und weiß nicht, wie ich das noch 2 1/2 Wochen aushalten soll! Ich habe das Gefühl, ich gehe als gesunder Mensch in die Klinik und renne dabei ins Verderben. Trotzdem liebe Grüße an Euch - Ulla

 

Hallo Ulla,

 

versuch dich etwas abzulenken mit schönen Sachen, damit du nicht immer an die OP denkst. :rolleyes:

 

Ein "gesunder Mensch" mit einer hochgradigen Aortenklappenstenose bist du nicht und "ins Verderben" rennst du auch nicht, sondern die OP ermöglicht dir ein "Zweites Leben!"

Schau dir doch die vielen "positiven" Berichte hier im Forum an, es haben schon so viele geschafft und du gehörst auch bald dazu! B)

 

Viel Glück für deine OP

Sunny

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Ich habe das Gefühl, ich gehe als gesunder Mensch...

 

Und gerade deshalb, weil dein Herz noch nicht geschädigt ist, sind deine Chancen, wieder aus der Narkose zu erwachen, wesentlich besser. Wenn das Herz erst vergrößert ist und du unter der undichten Klappe leidest, ist die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen größer. Auch ich hatte vor der OP keine Symptome und: Es ist alles gut gegangen! Mit dem Herzen hatte ich keine Probleme. Sieh dir die vielen Beiträge in diesem Forum an: Sicher, es gab die eine oder andere Komplikation. Aber, so glaube ich sagen zu dürfen, haben noch alle die OP überlebt.

 

Gruß

Andreas

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Hallo, danke für Eure prompten Antworten. Ich nehme an, daß ich wohl doch an einer OP mit Herz-Lungen-Maschine nicht herum komme. Ich habe solc he Angst, daß die mein Herz danach nicht wieder ans Laufen kriegen und der Gedanke macht mich wahnsinnig. Könnte ständig heulen und mein ganzer Körper rebelliert dagegen mit Schmerzen überall. Ich bin ziemlich verzweifelt und weiß nicht, wie ich das noch 2 1/2 Wochen aushalten soll! Ich habe das Gefühl, ich gehe als gesunder Mensch in die Klinik und renne dabei ins Verderben. Trotzdem liebe Grüße an Euch - Ulla

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Hallo Andreas,

auch Dir lieben Dank für Deine aufmunternden Worte. Nein mein Herz ist bis auf eine leichte Linksherzhypertrophie so weit noch nicht geschädigt, auch alle anderen Werte (Lunge) sind im Normbereich. Somit hoffe ich ja auch, daß ich wieder wach werde und bald wieder auf den Beinen bin. Was hattest Du denn für ein Problem? Liebe Grüße Ulla

 

 

 

 

 

 

 

 

Und gerade deshalb, weil dein Herz noch nicht geschädigt ist, sind deine Chancen, wieder aus der Narkose zu erwachen, wesentlich besser. Wenn das Herz erst vergrößert ist und du unter der undichten Klappe leidest, ist die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen größer. Auch ich hatte vor der OP keine Symptome und: Es ist alles gut gegangen! Mit dem Herzen hatte ich keine Probleme. Sieh dir die vielen Beiträge in diesem Forum an: Sicher, es gab die eine oder andere Komplikation. Aber, so glaube ich sagen zu dürfen, haben noch alle die OP überlebt.

 

Gruß

Andreas

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  • 5 months later...

Hallo, ich bin neu hier im Forum und möchte mich kurz vorstellen. Bin 35 Jahre alt und hatte vor 10 Jahren eine Herzmuskelentzündung. Diese wurde im DhZ Berlin behandelt und ich hatte seit dem immer eine EF 35-40% und damit keine größeren Probleme. Nun seit ca 10 Wochen merke ich wie es mir schlechter geht. (Atemnot bei Radfahren im liegen und beim Berghoch laufen). Jetzt mein Kardiologe mich in der MHH Hannover vor, dort soll mir jetzt ein Mitraclip eingesetzt werden! Meine Frage dazu: Um wieviel verbessert sich die Pumpleistung des Herzens und besteht die möglichkeit das es wieder kleiner wird?

Vielen Dank im voraus

MFG Kai

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Hallo Kai,

 

dir Herzleistung wird durch den Mitraclip auf keinen Fall besser, es wird nur die Verschlechterung verlangsamt. Insgesamt hast du ja an den anderen Beiträgen gesehen , daß der Mitraclip nur die zweitbeste Lösung ist. Der Grund hierfür ist , dass einfach die Klappensegel aneinader geheftet werden , ohne den erweiterten Mitralring zu verstärken , was bei jeder Operation zwingend gemacht wird. Das Verfahren ist in der Tat für Patienten gut geeignet, die anders nicht operabel sind , bei dieser Gruppe werden dann auch mäßigere Ergebnisse akzeptiert, aber keinesfalls bei einem 35- Jährigen. Langzeitergebnisse gibt es eh noch nicht , aber die können gar nicht so gut sein wie bei operativer Behandlung.

 

In deinem Falle würde ich dir dringend raten , bei deinem jungen Alter auf JEDEN Fall eine Zweitmeinung einzuholen . Man kann aus deiner Schilderung nicht erkennen, ob es möglicherweise bedingt durch die Entzündung vielleicht Gründe gibt , den Mitraclip zu bevorzugen; im Normalfallle würde man das jedenfalls keinem 35- Jährigen empfehlen. Wenn du noch einigermaßen belastbar bist , hast du auf jeden Fall Zeit genug für eine Zweitmeinung.

 

Viele Grüße und viel Erfolg

 

 

Bernd

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Hallo Zusammen,

 

nach dem Lesen der ganzen Artikel hier, komme ich zu der Meinung, dass der Clip wirklich keine Alternative ist, um bei einem noch halbwegs fitten Menschen zum Einsatz zu kommen. Wenn man den Artikel vom Niederrheiner ließt, dann komme ich zu dem persönlichen Ergebnis, dass hier keinerlei Verbesserung damit erreicht wurde und eine weitere OP in der nächsten Zeit notwendig werden wird. Die Undichtheit ist genauso groß wie vor dem Einsatz des Clip, Denn die Probleme bei Belastung und die damit verbundene sicherlich noch eintretende Erweiterung des Herzens wird nicht aus bleiben bei solch einer Undichtheit.

 

Die OP ist nur aufgeschoben und auf keinen Fall aufgehoben. Was das dann noch für unvorhersehbare Konsequenzen haben kann, dass der Clip vor einer OP eingesetzt wurde, ist noch nichtmal absehbar.

 

Sorry, dass ich so direkt schreibe, aber das kam bei mir so an.

 

Gruß

 

Jürgen

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Hallo, ich bin neu hier im Forum und möchte mich kurz vorstellen. Bin 35 Jahre alt und hatte vor 10 Jahren eine Herzmuskelentzündung. Diese wurde im DhZ Berlin behandelt und ich hatte seit dem immer eine EF 35-40% und damit keine größeren Probleme. Nun seit ca 10 Wochen merke ich wie es mir schlechter geht. (Atemnot bei Radfahren im liegen und beim Berghoch laufen). Jetzt mein Kardiologe mich in der MHH Hannover vor, dort soll mir jetzt ein Mitraclip eingesetzt werden! Meine Frage dazu: Um wieviel verbessert sich die Pumpleistung des Herzens und besteht die möglichkeit das es wieder kleiner wird?

Vielen Dank im voraus

MFG Kai

 

Hallo,

 

du schreibst, dass deine Herzmuskelentzündung im Herzzentrum Berlin behandelt wurde. Warum schickt dich dein Kardiologe jetzt nach Hannover? Bist Du umgezogen? Auf jeden Fall empfehle ich dir auch, eine zweite Meinung einzuholen.

Zum Mitralclip: Dieser wurde einem Kollegen ebenfalls eingesetzt. Aber erst, nachdem das Ergebnis einer Klappen-Op (mit Bypass) nicht so gut war und eine weitere OP am offenen Herzen nicht gemacht werden konnte. Und auch das Ergebnis dieser OP scheint nicht so gut zu sein. Scheint also wirklich nur die Zweitbeste Lösung zu sein. Der "Herzchirurg" hat ja schon alles geschrieben, was für eine "normale" OP spricht. Dem kann ich mich nur anschließen.

 

Gruß

Andreas

bearbeitet von atze
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  • 3 months later...

Hallo Zusammen!

 

Ich bin 32 und mein Kardiologe hat mir empfohlen den Mitraclip machen zu lassen. Da ich an einer schweren Herzinsuffizienz leide, ist eine Rekonstruktion der Klappen zu riskant. Bei einem Stress-Echo wurde festgestellt dass mein Herzmuskel keine Reserven mehr hat. Ich bin ziemlich verzweifelt und weiß nicht was ich machen soll.

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Hallo Melitta,

 

es hatte sich mal jemand hier angemeldet, der einen Mitralkclip eingesetzt bekommen hatte. Musst mal suchen, allerdings hat der sich dann auch nicht weiter gemeldet, was ein gutes Zeichen (= keine Komplikationen) sein kann.

 

Insgesamt ist die Frage, ob sich deine Herzinsuffizienz durch einen Mitralklip bessern kann, wo du dann nachher immer noch eine Rekonstruktion machen kannst, was eigentlich vom Ergebnis her besser wäre.

 

Frag mal deinen Kardiologen nach dem Plan, der jetzt dahintersteht, ob eben die Herzinsuffizienz gebessert werden kann.

 

Ansonsten würde ich dir empfehlen, deine Unterlagen auch mal an ein großes Herzzentrum, wie z.B. Leipzig, die auf Rekonstruktionen praktisch spezialisiert sind, zu schicken, einfach um mal 'ne 2. Meinung zu hören. Das ist sowieso, und in einem schwierigen Fall wie bei dir erst recht, immer angesagt und bringt dir einfach mehr Sicherheit, wie es weitergehen kann.

 

Alles Gute und viele Grüße,

 

Rainer

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Hallo Rainer!

 

Danke für Deine Antwort. Ich war bereits in der Uniklinik Innsbruck und da wurde abgeklärt ob eine Klappenrekonstruktion bei mir möglich ist. Leider war das nicht der Fall. Das OP-Risiko ist nicht tragbar. Mein Kardiologe wollte zuerst das die Klappen rekonstruiert werden da das nicht geht hat er mir zum Mitraclip geraten. Er geht davon aus, dass ich nach mit dem Mitraclip wieder belastbarer werde und dass sich das Problem mit der Luft auch geben wird. Gleichzeitig wurde ich darauf hingewiesen dass ich um eine Herztransplantation nicht rumkommen werde. Meine Herzleistung ist zwischen 20- und 23 %. Die Mitralinsuffizienz zwischen II und III.

 

LG

Melita

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Hallo Melitta,

 

Gleichzeitig wurde ich darauf hingewiesen dass ich um eine Herztransplantation nicht rumkommen werde. Meine Herzleistung ist zwischen 20- und 23 %. Die Mitralinsuffizienz zwischen II und III.

Das sind ja nicht so schöne Aussichten für dich. Das tut mir leid. Woher kommt denn deine Herzinsuffizienz in deinem jungen Alter?

 

VG, Rainer

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Hallo Melita,

 

schöner Mist, wenn ich deine Prozentzahl deiner Herzfrequenz lese. Ich hoffe es melden sich hier noch Foris, die dir Erfahrungen mit dieser Technik mitteilen können.. B)

 

Viel Kraft wünsch ich dir

Sunny

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Hallo Rainer!

Hallo Sunny!

 

Ich hab 2005 eine Grippe übertaucht und als Dankeschön gab es für mich die Herzinsuffizienz. Schöner Mist! Mein kompletes Leben wurde auf den Kopf gestellt, mein Mann und ich wollten Kinder haben, dieses Thema hat sich auch erledigt. Wer weiß wo das ganze noch hinführt.

 

Traurige Nachdenkliche Grüße

Melita

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Hallo Melita,

 

ist es denn gar nicht möglich deine Mitralklappe zu rekonstruieren? Ich könnte mir halt vorstellen, wenn die Mitralklappe wieder gut funktioniert, dann ist deine Herzleistung besser und deinem Kinderwunsch würde auch erstmal nichts mehr im Wege stehen....

 

Ich hoffe, und drücke dir die Daumen, für eine gute und für dich akzeptable Lösung.

 

VlG

Sunny

bearbeitet von Sunny
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  • 1 month later...

Hallo Zusammen!

 

Soeben hat mich mein Arzt angerufen, und mir den Termin für nächste Woche zugesagt. Am Montag muss ich ins Krankenhaus und da werden noch Voruntersuchungen durchgeführt, am Dienstag werde ich dann operiert und bekomme den Mitraclip. Mir ist bewußt dass diese OP nicht so schlimm ist, trotzdem habe ich Angst davor.

 

Viele von Euch haben schon viel größere OP`s hinter sich und ihr werdet Euch sicher denken, und die jammer herum. Meine Angst ist es nicht mehr aus der Vollnarkose aufzuwachen.

 

Mein nächster Gedanke ist, wird die OP gut verlaufen und bringt mir die OP was, Fragen über Fragen, ich hab das Gefühl, ich drehe mich im Kreis...

 

Traurige Grüße

Melita

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