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SANA Stuttgart


Armin

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Hallo,

 

war in letzter Zeit jemand in der SANA Klinik Stuttgart, vorzugsweise bei Prof. Dr. Hemmer und eventuell mit Aortaklappenrekonstruktion und aneurysmatischer Aorta?

Oder wenn es bei jemandem schon etwas her ist, wie ist die aktuelle Zufriedenheit mit dem Ergebnis?

Würde mich freuen, von euch zu lesen. Gerne auch als persönliche Nachricht.

 

Danke und Gruß

 

Armin

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Hallo Armin,

ich war genau vor 1 Jahr bei Prof. Hemmer in der Sana Klinik. Eine Rekonstruktion war nicht möglich, deshalb wurde nach Ross operiert und eine Bio-Prothese der Aorta eingesetzt. Ich bin absolut und höchst zufrieden mit allem. Die Op verlief super und ich war viel schneller am Erwachen, als ich dachte. Von da ging es ohne Komplikationen weiter,durch die Reha und im Januar zurück in den Beruf. Was vor allem zählt, heute hat mein Herz Normalgröße und ich lebe viel glücklicher als die letzten 10 Jahre, in denen mich meistens unterschwellig die Angst begleitet hat. Jetzt sind alle Werte perfekt und das sprüre und genieße ich. Vor allem: Keine Medikamente mehr, du hast eine hohe Lebensqualität und fühlst dich repariert, aber gesund. Allerdings nehme ich persönlich freiwillig noch eine Mini-Dosis Betablocker, könnte ich aber auch noch absetzen.

 

Da es mir recht schlecht ging in den 3 Monaten vor der OP war ich richtig erleichtert, als es endlich gemacht wurde. Prof. Hemmer hat vor allem meinem Mann die Angst genommen. Er meinte über ihn:

Der versteht sein Handwerk, der wirkt wie ein "Schreiner" und nicht wie ein Politiker oder Verkäufer, der einfach nur schön redet! (Bitte nicht übelnehmen, falls Politiker oder Verkäufer unter euch sind!)

Was mich auch sehr beruhigt hat, war die Aussage, dass die SANA Klinik ein sehr gutes Schmerzmanagment anbietet. Das habe ich genossen, ich war die ganze Zeit schmerzfrei, zumindest solange ich meine Arme nicht belastet habe, bzw. versucht habe, über den Kopf zu heben! Mein Fehler war dann, dass ich nach der Entlassung zu wenig Schmerzmittel genommen habe. Zumindest zum Schlafen waren die noch einige Zeit nötig.

 

Ich hatte wie du eine Aortenaneurysma, das ca. 10 Jahre lang kontrolliert wurde und sich von 4,5 auf 5,1 erweitert hat. Meine bicuspide Herzklappe entwickelte sich in dieser Zeit von einer Insuffizienz Stufe 1 hin zu Stufe 3. Vor allem in den letzten beiden Jahren war die Entwicklung schneller, davor war eigentlich eher Stillstand.

 

Noch was: Da ich Krankenschwester bin, kenne ich mich aus mit Krankenhäusern und Pflege. Die waren alle (bis auf 1 Ausnahme!) super, sehr gut organisert und seeehr nett. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Das ist bei mir nicht immer der Fall. Vor allem auf der Intensiv-Station. Absolut bewundernswerte Leute.Ich bin allerdings sicher, dass es auch andere gute Häuser gibt, du wolltest allerdings 1 Bericht aus Stuttgart haben.

 

Einen ganz "herz"lichen Gruß

Hanna

bearbeitet von Hanna
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Hallo Hanna,

 

vielen Dank für deine Antwort.

Es deckt sich vieles mit meinem Eindruck, den ich auch bei meinem Besuch in Stuttgart gewonnen habe.

Prof. Dr. Hemmer kam mir als sehr direkter, strukturierter Mann vor, der sehr schnell auf den Punkt kommt. Er ist zwar sichtlich eingespannt und musste während des Gesprächs auch mal für eine viertel Stunde weg, hat aber totale Ruhe ausgestrahlt und sich die Zeit für mich genommen.

 

Warum konnte bei dir die Klappe nicht rekonstruiert werden? Stand das schon vorher fest, oder wurde das erst bei der OP festgestellt?

 

Aktuell habe ich ein "Luxusproblem" :( Ich habe sowohl von Würzburg als auch von Stuttgart einen guten Eindruck. Der Bauch möchte eher nach Würzburg und der Kopf mehr nach Stuttgart :blink:

 

Würde mich aber freuen, wenn sich noch "Stuttgarter" melden würden. Speziell eben auch, wie der Verlauf nach der OP war.

 

Danke und Gruß

 

Armin

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Hallo Armin,

dass meine Klappe nicht erhalten werden kann war schon vorher klar. Sie war verkalkt. Ob die Lungenklappe passt wird erst bei der OP entschieden, ob das Aneurysma vor dem Bogen aufhört oder ob auch der Aortenbogen ausgetauscht werden kann war auch noch nicht klar. Ich bin also eingeschlafen und habe nicht genau gewußt, ob die Ross-OP gemacht werden kann. Beim Austausch des Aortenbogens dauert die OP viel länger, dann dann müssen die Gehirn Arterien weggeklemmt und anschließend wieder eingenäht werden. Ich hätte auch mit einer mechanischen Klappe aufwachen können. Das alles machte mir zum Zeitpunkt der OP keine Sorgen, allerdings hat mir das Vertrauen geholfen, beruhigter einzuschlafen. Der Operateur hat während der OP einiges zu entscheiden, erst am offenen Herzen zeigt es sich, was geht und was nicht.

 

Zu Würzburg kann ich nichts sagen, was sind denn deine Gründe für die jeweilige Klinik?

 

Ach übrigens: In die Rehaklink kam nach 1 Woche ein Mann der ebenfalls in Stuttgart von Prof. Hemmer operiert wurde. Bei ihm wurde die Klappe rekonstruiert! Zufällerigerwiese wohnt er in meinem Heimatort, als ich ihn neulich getroffen habe, ging es ihm ebenfalls bestens. Er ist froh, in Stuttgart so erfolgreich operiert worden zu sein. Er ist in deinem Alter!

 

Gruß Hanna

bearbeitet von Hanna
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Hallo Hanna,

 

bei mir sind es die drei Pläne:

 

A: Rekonstruktion (laut Ultraschall und MRT gute Chancen)

B: Ross

C: Biologisch

 

Wobei C und nicht B gemacht werden soll, wenn die Rekonstruktion zwar versucht wird, aber das Ergebnis nicht funktioniert. Dann ist laut ihm die Belastung für eine zusätzliche Ross zu groß.

Man kann dann allerdings bei einer nötigen Re-OP noch Ross machen.

 

Würzburg wurde mir von meinem Kardiologen speziell wegen der Aorten-Chirurgie empfohlen. Dabei ist mein Kardiologe allerdings noch davon ausgegangen, dass eine Rekonstruktion nicht möglich ist. Werde am Dienstag mit ihm noch mal die Sache anhand der neuen Faktenlage besprechen.

Hatte auch in Würzburg einen guten persönlichen Eindruck. Die haben dort seit drei Jahren ein recht neues Team, die beim Prof. Dr. Seivers in Lübeck ihr Handwerk gelernt haben. Auch ist bei denen der Op-Plan scheinbar etwas dünner. Dadurch hat man eventuell einen Chirurgen, der weniger unter Stress steht. Weil das ist etwas die Angst, die ich bei der Sana habe. Dass das dort mehr Fliessband ist :huh:

Sana ist halt ein Laden, der als Privatunternehmen eventuell unter einem Reditedruck steht :unsure:

 

Gruß

 

Armin

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Hey Armin -

ich kenne SANA persönlich nicht, möchte aber drei Aspekte zur Überlegung beisteuern:

 

1) Bei mir war (in Lübbeck) ebenfalls Dein Plan angesetzt, und ich hatte ebenfalls die Sorge (bei mir war die Rekonstruktion noch unwahrscheinlicher), daß eine fehlgeschlagener Rekonstruktionsversuch Ross verunmöglichen würde, weil dann nicht mehr genügend Zeit wäre.

Dieses Problem wurde in Lübbeck ausgeschlossen - in einem Telefonat meinte die Ärztin, daß die Zeit für beides reichen würde.

Deshalb würde ich mich auch in Würzburg mal danach erkundigen, ob die gleichen Bedenken bestehen seitens der Ärzte.

 

2) Herr Sievers problematisierte im Vorgespräch auch die Rekonstruktion und meinte, daß es nicht sicher sei (anhand der Datenlage), ob die Rekonstruktion Ross vorzuziehen sei. Es gibt bei Aortenklappenrekonstruktionen wohl noch wenig Langzeiterfahrungen.

Allerdings ist Rekonstruktion natürlich weniger invasiv und läßt im Falle der Reoperation immernoch Ross zu, weshalb wohl auch diese Optionsreihenfolge üblich ist.

 

3) Soweit ich informiert bin, wird in Stuttgart Ross mit komplettem Wurzelersatz gemacht. Das ist weniger kompliziert und verkürzt möglicherweise auch die OP-Zeit (was sicher auch von der Routiniertheit der Leute abhängt), birgt aber eine Gefahr:

Man verpflanzt nämlich die Pullomalwurzel aus dem Niedrigdrucksystem ins Hochdrucksystem des Aorta, wodurch die erneute Bildung eines Anneurysmas an genau dieser Wurzel wahrscheinlicher ist, als wenn man die Aortenwurzel selbst erhält.

Auch das würde ich mal erfragen.

 

Sollte Würzburg sich (wie Lübbeck) beides (also Rekonstruktion und Ross in einem Durchgang, falls Rekonstruktion nicht klappt) zutrauen und zudem wurzelerhaltend operieren, wären das auch gute Gründe für Würzburg, wie ich finde.

Ob man die Wurzel erhalten kann, hängt allerdings wohl auch von ihrer Verfassung ab - ein sehr großes Anneurysma, das bis in die Wurzel reicht, kann dies erschweren.

In meinem Fall war auch die Wurzel zwar auch anneurysmatisch, konnte aber durch einen eingenähten Perikardstreifen wieder verkleinert und auf Pullmonalklappengröße gebracht werden, so daß ihre Erhaltung möglich war.

 

Diese Gesichtspunkte könntest Du vielleicht noch einbringen in die Gespräche, wenn Du magst.

 

LG

 

Fabian

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Hallo,

 

obwohl die SANA von mir aus fast in Sichtweite liegt, habe ich mich gegen die SANA entschieden.

Für die Katheteruntersuchung war ich nebenan in der angschlossenen Klinik. In Stuttgart hat diese nicht den besten Ruf. Na ja ich sollte viel trinken, aber die Pfleger haben es trotz mehrmaliger Nachfrage nicht geschafft innerhalb der ersten 2 Stunden mir eine Flasche Wasser ans Bett zu stellen. Das Wasser stand 10 Meter weg, ich durfte aber nicht aufstehen. Die Belegschaft und das Gesamtbild in der SANA direkt ist aber besser.

Ich wollte falls irgendwie machbar eine Rekonstruktion. Rekonstruktionsversuch und dann noch Ross hinterher als Plan B ging in Stuttgart nicht(dauert zu lange). Also hätte ich Prof. Hemmer frei Hand geben müssen.

 

Ich war davor in Homburg. Prof. Schäfers war sich recht sicher, dass er die Klappe rekonstruiert bekommt. Die Erfahrungswerte (absolute Anzahl und relativer Anteil an Rekonstruktionen) sprachen auch für Homburg.

SANA ist halt Spezialist für Ross und sie machen Rekonstuktionen zwar inzwischen auch recht häufig aber ob im Zweifelsfall rekonstruiert oder nach Ross operiert wird ???????????

 

In der Reha habe ich dann ein paar Leidensgenossen getroffen. Alle von der SANA hatten Ross, die "Zusammengeflickten" kamen woanders her. Zufall? Vielleicht.

 

Mein Kardiologe hingegen, ist großer Fan der SANA Klinik, schickt viele Patienten dort hin und hat immer positive Erfahrungen gemacht.

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Dieses Problem wurde in Lübbeck ausgeschlossen - in einem Telefonat meinte die Ärztin, daß die Zeit für beides reichen würde.

Deshalb würde ich mich auch in Würzburg mal danach erkundigen, ob die gleichen Bedenken bestehen seitens der Ärzte.

 

Für mich ist die Frage, ob so etwas dann nicht auch das Op-Risiko erhöht. Wird schon einen Unterschied machen, wie lange man unter dem Messer liegt........

Aber ich werde mal fragen.

 

Sollte Würzburg sich (wie Lübbeck) beides (also Rekonstruktion und Ross in einem Durchgang, falls Rekonstruktion nicht klappt) zutrauen und zudem wurzelerhaltend operieren, wären das auch gute Gründe für Würzburg, wie ich finde.

Ob man die Wurzel erhalten kann, hängt allerdings wohl auch von ihrer Verfassung ab - ein sehr großes Anneurysma, das bis in die Wurzel reicht, kann dies erschweren.

In meinem Fall war auch die Wurzel zwar auch anneurysmatisch, konnte aber durch einen eingenähten Perikardstreifen wieder verkleinert und auf Pullmonalklappengröße gebracht werden, so daß ihre Erhaltung möglich war.

 

In Würzburg machen die laut eigener Aussage als einige wenige die Ross-OP subcoronar.

Ob mit fast 70 mm Durchmesser und 60 mm Länger der Verdickung mit meiner Aorta noch was anzufangen ist......

Die erhaltende Variante war in beiden Gesprächen auf jeden Fall kein Thema.

 

Danke und Gruß

 

Armin

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Ich wollte falls irgendwie machbar eine Rekonstruktion. Rekonstruktionsversuch und dann noch Ross hinterher als Plan B ging in Stuttgart nicht(dauert zu lange). Also hätte ich Prof. Hemmer frei Hand geben müssen.

 

Ich war davor in Homburg. Prof. Schäfers war sich recht sicher, dass er die Klappe rekonstruiert bekommt. Die Erfahrungswerte (absolute Anzahl und relativer Anteil an Rekonstruktionen) sprachen auch für Homburg.

SANA ist halt Spezialist für Ross und sie machen Rekonstuktionen zwar inzwischen auch recht häufig aber ob im Zweifelsfall rekonstruiert oder nach Ross operiert wird ???????????

 

In der Reha habe ich dann ein paar Leidensgenossen getroffen. Alle von der SANA hatten Ross, die "Zusammengeflickten" kamen woanders her. Zufall? Vielleicht.

 

Mein Kardiologe hingegen, ist großer Fan der SANA Klinik, schickt viele Patienten dort hin und hat immer positive Erfahrungen gemacht.

 

Hallo Fra,

 

wo wurdest du dann operiert?

Ging dann bei dir die Rekonstruktion?

Wer hat operiert?

Wann war deine Reha?

Alles immer noch OK?

 

Vielen Dank und Gruß

 

Armin

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Für mich ist die Frage, ob so etwas dann nicht auch das Op-Risiko erhöht. Wird schon einen Unterschied machen, wie lange man unter dem Messer liegt........

Aber ich werde mal fragen.

 

Natürlich - eine längere OP-Zeit belastet auch stärker.

Meine dauerte etwa 8h, mit der mechanischen Klappe wäre ich natürlich deutlich schneller dabei gewesen.

Aber das OP-Risiko ist statistisch gesehen bei Leuten unter 60 ohnehin kaum erwähnenswert.

Darüber hinaus belasten Reoperationen (wenn Plan A nicht klappt und die Zeit nicht mehr reicht/ wenn die Wurzel wieder aneurysmatisch wird) sicherlich noch stärker und finden dann in einem noch höheren Alter statt.

Subcoronar wurde bei mir übrigens auch nicht eigens erwähnt, sondern ich habe mich darüber vorher informiert. Die Aufklärung geht ja oft nur so weit ins Detail, wie man sich auch interessiert und informiert zeigt. Mit medizinisch differenzierter informierten Leuten haben die Kliniken sicher nicht so oft zu tun, bei deren durchschnittlicher Altersstruktur.

 

Wie gesagt - ich würde es einfach ins Gespräch einbringen und dann letztlich nach dem besseren Bauchgefühl gehen, wenn Du alles gefragt und die Reaktionen darauf erfahren hast.

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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Meine dauerte etwa 8h, mit der mechanischen Klappe wäre ich natürlich deutlich schneller dabei gewesen.

Subcoronar wurde bei mir übrigens auch nicht eigens erwähnt, sondern ich habe mich darüber vorher informiert. Die Aufklärung geht ja oft nur so weit ins Detail, wie man sich auch interessiert und informiert zeigt. Mit medizinisch differenzierter informierten Leuten haben die Kliniken sicher nicht so oft zu tun, bei deren durchschnittlicher Altersstruktur.

 

Hallo Fabian,

 

warum so lange?

Wurde bei dir subcoronar operiert?

 

Gruß

 

Armin

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Hallo Armin,

ich bin vor drei Jahren in Lübeck operiert worden. Ich hatte aber vor der OP schon die Aussage, dass eine rekonstruktion eher unwahrscheinlich funktioniert bei einer biscupiden Klappe. So war das dann auch bei mir. Plan B war auch bei mir die Ross op und als Plan c dann ne biologische. Das aneurysma sollte währen der OP begutachtet werden, wie dick das Gewebe noch ist oder ob die Aorta gewechselt werden muss. Am Ende konnte die rekonstruktion nicht gemacht werden, aus meinen zwei Klappensegeln konnte man keine drei machen, ausserdem was das Gewebe schon zu sehr verkalkt. Die Ross klappte dann aber leider auch nicht, weil meine Pullmonalklappe leider auch biscupid angelegt ist und sich somit als Ersatz nicht eignet. Somit wurde es bei mir die biologische und auch der Aortenbogen musste ersetzt werden. Zwei Wochen später musste ich notoperiert werden, ich hatte einen Perikarderguss der abgsaugt werden musste. danach ging es dann langsam aufwärts, leider sehr langsam. Aber heute gehts mir wunderbar und ich kann alles machen was ich möchte und dass ich irgentwann wieder operiert werden muss belastet mich nicht und auch dass es am Ende 'nur' Plan C wurde stört mich nicht.

Was ich einfach nur sagen möchte ist, dass man sich alles schön zurecht legt wie man es gerne haben möchte und am Ende gibts einfach keine Garantie dass es auch so kommen wird. Wichtig ist dass man geholfen bekommt und nicht zu traurig ist, wenn am Ende doch nur Plan B oder C funktioniert hat.

Wünsche Dir für die bevorstehende Operation alles Gute!

 

Oliver

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Hallo Oliver,

 

das mit deiner Pullmonalklappe war natürlich extremes Pech :(

 

Plan C ist bei mir auch die biologische Klappe. Wurde auch sowohl in Stuttgart, als auch in Würzburg empfohlen.

Ist natürlich eine persönliche Entscheidung.

Ich habe einen Bekannten, der nach 11 Jahren mit einer Bio-Klappe jetzt auch schon 15 Jahre mit einer Kunstklappe zufrieden ist und nie damit Probleme hatte.

Aber ich möchte keine Diskussion Bio/Mech lostreten. Jeder nimmt das, womit er am besten leben kann.

 

Bei dem Thema "einem wird geholfen" ist für mich das Hauptproblem, dass ich ja gar keine Einschränkungen habe. Irgendwie komme ich mir ab und an vor, wie in irgend so einer "versteckte Kamera" Sendung. Und das Gefühl ist eher so, dass ich jetzt zulasse, dass es mir schlechter geht in der Hoffnung, dass es mir irgendwann fast so gut geht wie jetzt.

Mir ist klar, dass es schnell schlechter werden kann und ich vermutlich viel Glück habe, dass meine 70 mm Aorta vor der Ruptur gefunden wurde.

Aber irgendwie ist das komplett unreal :huh:

 

Wegen dem "Zurechtlegen". Das ist derzeit mein Hauptproblem. Wie will man entscheiden, wo man hin geht:

 

- Viele OPs? Bedeutet erst mal nur, dass die viel arbeiten. Aber nicht wie gut.

- Gute Berichte im Inet/Hier im Forum? Hier schreiben ein Bruchteil der Operierten, die sicherlich keinen statistischen Querschnitt darstellen.

- Persönliches Gespräch? Ich kann eine Chirurgen mögen und er viel erzählen, aber ist er dadurch auch gut?

- Anzahl der OP-Methoden? Sagt leider auch nichts darüber aus, wie gut die beherrscht werden.

- Kardiologe? Bei den etwas spezielleren Sachen wie Aorta-Rekonstruktion und Ross wird ein einzelner Kardiologe auch nicht so viele Fälle in seiner Praxis haben. Also kann er nur auf Basis von Einzelfällen empfehlen. Ich habe zumindest in meiner Praxis das Durchschnittsalter deutlich gedrückt und im hohen Alter ist meiner Meinung nach Rekonstruktion und Ross kein Thema mehr.

 

Irgendwie sollte man fast einfach die Münze werfen ;)

 

Gruß und vielen Dank für deine Wünsche

 

Armin

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Lieber Armin,

die Qual der Wahl!!! Nicht umsonst heißt dieser Spruch so. Wenn deine Entscheidung einmal gefallen ist, dann geht es dir besser. Ich hatte das übrigens auch ein paar Tage lang. Plötzlich kreisen die Gedanken karusellartig und viele "Was ist wenn... soll ich doch noch... ist das richig..." Gedanken gehen dir durchs Hirn. Hast du dann den OP Termin und packst die Koffer dann ist das ähnlich wie mit Reisen: Die Würfel sind gefallen und du gehst deinen Weg, nachdenken verschiebst du auf später!

 

Da du noch jung bist, herztechnisch gesehen, macht dein Aneurysma auch keine Symptome. In Gefahr bist du dann, wenn der Blutdruck plötzlich steigt. Doch bei dir sind die Wände noch elastisch, die federn das noch ab. Es ist trotzdem eine tickende Zeitbombe in dir. Hast du schon die Herzkatheteruntersuchung hinter dir? Da siehst du auf dem Monitor, wie das aussieht. Mir wurde erst da richtig klar, wie groß das Aneurysma war.

 

Ich wünsche dir eine gute Entscheidung, gehe nach deinem Bauchgefühl, das hilft dir dann auch hinterher, bei der Genesung.

 

Einen lieben Gruß

Hanna

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Da du noch jung bist, herztechnisch gesehen, macht dein Aneurysma auch keine Symptome. In Gefahr bist du dann, wenn der Blutdruck plötzlich steigt. Doch bei dir sind die Wände noch elastisch, die federn das noch ab. Es ist trotzdem eine tickende Zeitbombe in dir. Hast du schon die Herzkatheteruntersuchung hinter dir? Da siehst du auf dem Monitor, wie das aussieht. Mir wurde erst da richtig klar, wie groß das Aneurysma war.

 

Hallo Hanna,

 

darf ja schon ACE-Hemmer und Beta-Blocker schlucken und ihn ja unten zu halten und das Herz zu entlasten ;)

Prof. Dr. Hemmer wollte auch zuerst eine Herzkatheteruntersuchung (die ich gar nicht wollte), um den Verlauf der Gefäße zu sehen. Hatte allerdings die CD mit den CT und MRT Bildern dabei und danach fand er es nicht mehr für nötig. In Würzburg haben die Bilder auch gereicht. Das sieht schon heftig aus. Dritte Herzkammer ;) Eventuell stelle ich mal ein Bild hier rein.

 

Gruß

 

Armin

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Ohje -

das geht jetzt in der Tat ganz schön plötzlich bei Dir, und mir kam es schon enorm unreal vor, daß ich eine lebensgefährliche Krankheit haben soll, obwohl ich von Geburt an unter kardiologischer Beobachtung wegen der insuffizienten Klappe stand. Die Bilder der Katheteruntersuchung haben mir meine Lage dann deutlich näher gebracht.

Aber ich war vor einem Jahr noch jeden zweiten Tag eine Stunde joggen, bin selbst bei -15° im Januar noch meine 12km gelaufen, bis mein Kardiologe dann meinte, daß das schon riskant wäre und er sich dabei Sorgen um die Aorta mache. Die Scheiße ist, daß das Aneurysma halt wirklich innerhalb von kürzester Zeit einfach Schluss machen kann. Zack, und dann sind die Schmerzen wirklich höllisch, wenn man den Berichten darüber glaubt.

Ich hatte mich fast zwei Monate mit der Entscheidung gequählt, mal fand ich die mechanische mit Marcumar doch nicht so schlimm und versprach mir davon wenigstens meine Ruhe, dann war ich bereit für die biologische, solange ich nur kein künstlicher Bluter mit Schlaganfallrisiko und körpereigenem Wecker würde, nur keine Zwei-Klappenbaustelle durch Ross, hinterher werdens noch zwei mechanische, wenn die wieder kaputt gehen, dann kurz die Hoffnung auf die Rekonstruktion bei Schäfers in Homburg, der aber sofort sehr geringe Chancen prophezeite... Es war ein übles Karussell, und die Idee mit der Münze hatte ich auch mehr als einmal (ich hätte fast auch schon würfeln können).

Von den Panikschüben mal abgesehen - wenn ich mich dann nach der OP im Koma phantasierte, oder den offenen Brustkorb vor mir sah, der monatelang wieder aufgehen kann, die verdammten Schmerzen, wie eine Stahlplatte auf der Brust, wo letztlich nur ein paar Drähtchen Deine kümmerlich zersägten Rippen zusammenhalten...

Im Endeffekt war die Operation letztlich halb so wild. Die Schmerzen waren gut auszuhalten, auch wenn die Brust sich wirklich längere Zeit nicht schön anfühlt, aber das sind schon eher die mittelfristigen Folgen - direkt nach der OP ist man ganz angenehm in Watte gebettet.

 

Mein Aneurysma war schon im Aortenbogen, und zwei Stunden vor der OP offenbarte man mir, daß man den Kreislauf ganz stillegen und die Organe eiskühlen und auf ca. 18° reduzieren müsse, damit alles entfernt und keine Neubildung riskiert werden könne.

Dabei wird dann nur noch das Gehirn maschinell versorgt, und das Risiko für einen Hirnschaden steigt gewaltig im Vergleich zur Norm-OP.

Als ich in den OP-Saal geschoben wurde, sah ich die dampfenden Eiskübel dort stehen - diese ganzen Filme und Umstände haben mich nach der OP länger beschäftigt als die körperlichen Einschränkungen und Schmerzen.

 

Aneurysma und Ross zusammen dauert wohl meistens lange, und 7-10 Stunden sind da nicht ungewöhnlich.

 

Ja, bei mir wurde subcoronar operiert - wie gesagt, die aneurysmatische Wurzel wurde durch einen "Trick" (Perikardstreifen einnähen) wieder verkleinert, so daß sie passend für die Pullmonalklappe war. Lübbeck operiert auch nur subcoronar übrigens - den kompletten Wurzelersatz machen die gar nicht, wegen der erwähnten Nachteile.

 

Ich kann Olli und Hanna nur zustimmen:

Man kann nicht planen, wie es ausgeht, und auch die Chirugen können es nicht, sondern nur auf die vorgefundenen Bedingungen nach bestem Wissen reagieren.

Wenn die Entscheidung steht, wird man deutlich ruhiger und konzentriert sich auf die Vorbereitungen.

Das Gefühl gegenüber der Klinik und den Chirugen hilft schon dabei, sich Ihnen anzuvertrauen, finde ich. Wenn man die fachlichen Seiten im Gespräch erwogen hat und sich ehrlich und nach bestem Wissen beraten fühlt und alle Bedenken äußern konnte, ist der Bauch kein schlechter Berater.

Und SANA und Würzburg scheinen doch fachlich beide sehr gut zu sein.

 

Natürlich hast Du Recht: Hier erfährst Du Anekdoten, das ist weder repräsentativ, noch muss es für Deinen Fall zutreffen.

Aber die Statistiken sind ermutigend - und das OP-Risiko von ca. 3% Letalität ist das arithmetische Mittel aus zweistelligen Zahlen für die über 80-jährigen und um 0% für die unter 60-Jährigen.

 

Es wird Dir nichts Schlimmes passieren - egal, welche Entscheidung Du triffst, es sind nur Nuancen einer unangenehmen, aber letztlich sehr interessanten und lehrreichen Erfahrung, die Dein Leben mit Sicherheit verlängern und auf Dauer positiv verändern wird.

 

In 9 Tagen kann die OP bereits hinter Dir liegen - genauso schnell, wie sie kommt, ist sie auch schon vorbei, war zumindest meine Erfahrung. Und das Gefühl, es hinter mir zu haben, ist schon unglaublich und ein kleines Wunder. Und jetzt, da ich weiß, was mich erwartet, schreckt mich der Gedanke an eine neuerliche OP wesentlich weniger als vor der ersten.

 

So fit, wie Du jetzt bist, wird es Dir sicherlich sehr schnell besser und schon bald wieder gut gehen.

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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Hallo Armin,

 

ich bin ebenfalls in Lübeck nach Ross operiert worden. Bei mir hat den Ausschlag letztendlich die Berichte von Hanna und Fabian gegeben. Ich hatte immer einen Horror vor der Tablettenabhängigkeit und deren Folgen (Marcumar)und eine furchtbare Panik vor der Operation. Ca. 70% der Herzchirugen mit denen ich vorher telefoniert habe, haben mir zu einer biologischen Variante geraten. Ein Aneurysma hatte ich allerdings nicht und so hat meine OP nur 6 Stunden gedauert. Ich habe sie nach Aussage der Ärzte sehr gut verkraftet und hatte eigentlich nur Schmerzen bei zuviel Bewegung. Nach einer Woche war ich schon in der REHA und nach 2 Wochen habe ich schon meinen ersten langen Spaziergang am Meer gemacht. Und wenn man dann gelernt hat über den Unterbauch zu lachen, geht auch das wieder.

 

Hör auf dein Gefühl, dann wirst du schon die richtige Op-Methode für dich herausfinden. Ich denke es ist sehr wichtig, daß man mit möglichst viel Vertrauen in diese nicht ganz leichte Op hereingeht.

 

Meine Op ist jetzt fast 4 Monate her und mir geht es sehr gut. Ich treibe auch schon wieder regelmäßig Sport. Das einzige was sich geändert hat, ich brauche jetzt mehr Schlaf als vorher, aber vielleicht hängt das auch einfach mit dem Wetter zusammmen. Ca. 2 Monat vor der Op wurde der Leidensdruck bei mir dann glücklicherweise groß genug, daß ich es eingesehen habe daß eine OP dringend nötig ist.

 

LG

Sabine

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Hallo Armin und Fabian,

bei mir hat die OP "nur" 4 Stunden gedauert und einschlafen durfte ich bereits vor der OP Türe. Das war eine positive Überraschung, denn ich kenne das auch anders.

 

Liebe Grüße

Hanna

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Hallo Leute,

 

vielen Dank an euch alle für eure Beiträge und guten Wünsche :)

 

Hatte heute früh wieder ein sehr angenehmes Gespräch mit Hr. Dr. Gorski aus Würzburg, der tapfer mein nerven erträgt ;)

 

Generell muss man sage, dass die Herz-Chirurgen das darstellen, was man sich eigentlich generell von einem Arzt erhofft. Keine Hektik und ausführliche umfassende Beratung. Findet man bei anderen Ärzten kaum noch :(

 

@Fabian: Ich hoffe, dass mir das mit dem Bogen erspart bleibt. Auf den Befunden ist auf jeden Fall die nur von Ersatz der aufsteigenden Aorta die Rede.

 

Morgen Nachmittag werde ich noch mal mit meinem Kardiologen sprechen und dann fällt die Entscheidung :wacko:

 

Danke und Gruß

 

Armin

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Dann ein weiteres Mal die besten Wünsche, und ganz viel Kraft, Kopf und Bauch für die morgige Entscheidung!

Der Moment meiner eigenen Entscheidung kribbelt mir immer noch im Bauch, wenn ich daran denke -

Ich drück alle Daumen und Zehen und bin mit meinem ganzen, zerschnibbelten Herzen bei Dir und gespannt wie ein Flitzebogen (,wenn ich mir diese voyeuristische Neugier erlauben darf) :) ...

 

In diesem Sinne!

 

LG

 

Fabian

bearbeitet von Fabian
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Ja da muß ich dir Recht geben, ich bin auch nie so umfassend und verständnisvoll über mein Krankheitsbild informiert worden, wie durch die Herzchirurgen. Meine Hausarzt mal ausgenommen, der hat mir auch sehr wertvolle Infos gegeben. Dafür waren meine Kardilogen derart desinformiert, daß ich mich heute frage, womit sie eigentlich ihr Geld verdienen. Ein bißchen mit dem Ultraschallgerät herumspielen, das kann es ja wohl nicht sein, oder?

 

Auf jeden Fall drücke ich dir auch alle zur Verfügung stehenden Daumen und großen Zehen, für eine für dich richtige Entscheidung und einen positiven Op-Verlauf. Heutzutage läßt man niemanden mehr Schmerzen erleiden, wenn es auschaltbar ist. Das ist es glücklicherweise meistens.

 

Auch ich kann mich nicht mehr an die Op-Vorbereitungen erinnern. Vor der Op-Tür war ich noch wach, danach bin ich erst wieder auf der Wachstation zu mir gekommen. Glücklicherweise war da mein Mann bei mir, ich hatte ja immer so schreckliche Angst aus dem Bett zu fallen, sobald ich auf dem Rücken zwangsgelagert werde. Seine Anwesenheit war sehr beruhigend.

 

Alles Gute und

LG

Sabine

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Also ich habe mich jetzt für Würzburg entschieden. Es war letztlich eine Bauchentscheidung mit der Überzeugung, das beide Chirurgen einen tollen Job machen würden.

 

Am 14. werde ich also "kalt gemacht" ;)

 

Noch mal vielen Dank an alle !

 

Gruß

 

Armin

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Hey Armin -

meinen Glückwunsch dafür, daß Du Dich entscheiden konntest!

Mit Bauchentscheidungen ist man langfristig zufriedener als mit rationalen Abwägungen, übrigens.

Glücklicherweise hast Du wenig Zeit zum Zittern und wirst es schon bald hinter Dir haben (nur die OP natürlich, *lach*).

Also - Viel Kraft für die nächsten Tage!

 

LG

 

Fabian

 

 

P.S.: Hast Du die Wurzelerhaltungsthematik für den Ross-Fall eigentlich nochmal angesprochen?

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P.S.: Hast Du die Wurzelerhaltungsthematik für den Ross-Fall eigentlich nochmal angesprochen?

 

Hallo Fabian,

 

ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich es nicht noch mal angesprochen habe. Da Dr. Gorski sein Handwerk in Lübeck bei Dr. Sievers gelernt hat, mir von meinem Kardiologen speziell wegen seiner Erfahrung in der Aortenchirurgie empfohlen wurde und laut eigener Aussage auch wissenschaftlich mit der Aortenwurzelgeometrie beschäftigt, habe ich da einfach das Vertrauen, dass er das beste raus holt.

Wenn es sich ergibt, werde ich Ihn aber noch fragen. Ich denke aber, dass so ein "Erhalt" auch ein Risiko darstellt. Speziell bei meinen knapp 70 mm.

Danke, dass du mich noch mal drauf gebracht hast!

 

Edit: hast du für die Gefahr der Wurzelerweiterung irgend einen Link? Mir wurde es ja so erklärt, dass sich auch die Pulmonalklappe erst an die stärkere Belastung anpassen muss und wird. Dies sollte die Wurzel von der Logik doch auch können?

 

Gruß

 

Armin

bearbeitet von Armin
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