Sport

[Gast Robin]

Hallo,

 

wat'n Thread, das kenne ich ja gar nicht aus dem Forum, dass hier so scharf geschossen wird. Aber das ist ja glücklicherweise nun vorbei, also hier noch meine Betätigungen.

 

In der (ambulanten) Reha habe ich den täglichen Sport regelrecht genossen. Ich muss dazu sagen, dass ich 2000-2001 regelmäßig Rad gefahren bin (insgesamt 70 min zur Arbeit und zurück, durch einen Wald), 2001-2004 regelmäßig gejoggt bin (rund 45 min 3-5 mal die Woche) und 2004-2006 nichts (nada / nothing) getan habe. Entsprechend steckte in mir ein verborgener Sportler, der in den letzten drei Jahren zu faul gewesen war.

 

Also wollte ich nach der Reha den Sport in mein Leben übernehmen. Die Herzsportlehrerin, die meinen Reha-Herzsport machte, riet mir aus Alters- und Fitnessgründen von Herzsport ab! Das war also nicht ich, sondern die Lehrerin, die meinte, ich würde mich langweilen und es dann nicht mehr machen. Was soll ich 60 min in einer Halle rumhopsen, wenn ich auch 30-60 min draußen Nordic Walking machen könne? Sie riet mir, einen Nordic Walking Kurs zu machen und dann 5 mal die Woche draußen zu praktizieren. 30 min reichen (aus Herzgründen), 60 min sind für generelle Fitness besser.

 

Früher fand ich Nordic Walking beobachtenderweise ziemlich doof - Spazierengehen mit Stöcken, das sah so dämlich aus. Aber im Kurs lernte ich dann, wie anstrengend das ist, wenn man es richtig macht. Der ganze Körper wird bewegt (90% der Muskeln trainiert) und die Gelenke geschont, viel besser als Jogging. Also habe ich den fantastischen Frühling draußen miterlebt - seit Anfang März waren meine Hündin und ich jeden Tag in Brandenburg Walking. Das hielt ich durch, auch wenn Besuch da war - und ich halte es bisher noch durch, auch seit ich halbtags wieder arbeite. Wie das dann sein wird, wenn ich voll arbeite, weiß ich nicht.

 

Heute ist das Nordic Walking für mich die beste Entspannung, die es gibt. OK, das Wetter war auch saugut die letzten Monate, aber ich bin auch schon bei Nieselregen gelaufen. Eine Stunde nur Felder, Wälder, Wiesen, Himmel, Hund und ich. Da kann man denken, entspannen, alles. Perfekt. Ich möchte es nicht missen.

 

Zusätzlich zum beinahe täglichen Walking gehe ich seit Mitte März 2-3 mal die Woche in ein Fitnesstudio. Das habe ich seit 1988 immer mal wieder gemacht, mal so, mal so, und ich fand es nie furchtbar, aber auch nie spannend. Das hat sich nicht geändert - das Fitnesstraining als solches hat keinen Spaßfaktor. Den muss man sich extern holen - im kleinen durch den leckeren Sportdrink oder einen selbst suggerierten Stolz beim Ausfüllen des Trainingplans (wieder ein Tag geschafft, wieder ein Gewicht erhöht), im großen durch die ultimative Entspannung in der Sauna danach, die man sich aber nur nach getaner Arbeit gönnt, und das generell wohlig-müde Gefühl des Körpers danach, wenn alle Muskeln bis zur Erschöpfung bewegt worden sind.

 

Ich habe nichts abgenommen, da ich nach wie vor soviel wie ein Pferd esse (85 kg bei 176 cm Körpergröße), aber meine braungebrannte Haut (Nordic Walking) und mein strafferer Muskeltonus (Fitness) ließen all meine Kollegen bei Arbeitsbeginn den Kopf schütteln - das sehe nicht aus, als sei ich krank gewesen, sondern als hätte ich 4 Monate Sonderurlaub verbracht: So gesund und gut erholt hätte ich ja nie ausgesehen. (Kunststück - vorher habe ich ja drei Jahre in künstlicher Beleuchtung 70 h vor einem Computerbildschirm verbracht.)

 

Also, Sport ist gut - wenn er Spaß macht. Der Spaß muß aber nicht unbedingt im Sport selber liegen: Das Nordic Walking macht mir Spaß, weil es draußen ist und ich meinen Gedanken nachhänge, das Fitness macht mir Spaß, weil ich mich danach belohne (Sauna, Entspannung). Wenn man sich nur hinquält, hält man es nicht durch.

 

Ich berichte (viel) später, wie es dann im Volltags-Arbeitsleben läuft. Da graut es mir noch vor. Zumindest werde ich es wohl nicht schaffen, 7-8 Sporteinheiten in die Woche zu bringen (5 mal Walking und 2-3 mal Fitness).

 

Gruß

Robin

[Gast Robin]

Ja, na dann:

Ich berichte (viel) später, wie es dann im Volltags-Arbeitsleben läuft. Da graut es mir noch vor. Zumindest werde ich es wohl nicht schaffen, 7-8 Sporteinheiten in die Woche zu bringen (5 mal Walking und 2-3 mal Fitness).

Also, es funktioniert doch. Auch im Vollzeit-Arbeitsleben, in dem ich jetzt seit Mitte August wieder stecke.

 

Am Wochenende mache ich 2-3 mal Sport. Einen Tag (selten beide) Nordic Walking mit Hund, und den anderen Tag Fitnesstudio. In der Woche mache ich 3-4 mal Sport. Dreimal Nordic Walking Walking mit Hund, und zwar nach der Arbeit im Sommer/Frühherbst (wenn's noch hell ist), vor der Arbeit im Spätherbst/Winter (jetzt, damit es dann beim Laufen wenigstens hell wird). Selten einmal pro Woche dann noch Fitness am Abend.

 

Ich komme also in "schlechten" Wochen auf 5 mal, in "guten" auf 7 mal. Es braucht ein wenig Disziplin (z.B. wetterunabhängig vor der Arbeit laufen gehen kostet zunächst Überwindung - im Dunkeln und Nieselregen zieht es mich um 6.30 Uhr nicht gerade hinaus in Brandenburgs Felder) und viel Organisation am Arbeitsplatz (an meinen Lauftagen komme ich erst zwischen 9.30 und 10.00 Uhr morgens ins Büro - das läßt sich aber alles regeln und besprechen).

 

Ich finde es insgesamt erstaunlich, wie sehr ich den Sport vermisse, wenn ich ihn nicht tue (z.B. auf einer Dienstreise). Der Mensch gewöhnt sich wirklich an alles - wenn man erst einmal ein paar Monate Sport gemacht hat, dann verlangt es einen danach. Und das ist kein dummer Spruch: Seit ein paar Tagen bin ich mit einer harmlosen, aber unangenehmen Grippe krankgeschrieben, und es juckt mich, trotz Schniefnase und Hals- und Kopfschmerzen und bellendem Husten rauszugehen und endlich wieder zu laufen...

 

Gruß

Robin