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Was passiert wenn man die Herzklappe nicht operiert?


bimpfi

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Hallo,

was passiert eigentlich wenn man seine undichte Aortenklappe nicht rekonstruieren läßt bzw. ersetzt obwohl alle Ärzte zu einer OP raten?

Es bestehen keine körperlichen Beschwerden.

Kann man warten bis Symptome auftreten und sich dann erst operieren lassen?

 

VG bimpfi

 

 

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Hallo  bimpfi,

 

wenn die Ärzte dazu raten und du keine Symptome hast, gehst du viel besser in die OP rein.

Auf Dauer können sich Rhythmusstörungen und eine Herzinsuffizienz einstellen. Wie gesagt, kann.

Bei mir war es vor der OP leider so ( Inadäquate Sinustachykardie, Linksherzinsuffizienz). Mit Symptomen in die OP gehen ist immer schlechter als ohne.

Auch kann die Mitralklappe auf Dauer in Mitleidenschaft gezogen werden.

Bei bikuspid angelegten Klappen kann aufgrund des veränderten Blutflusses entstehen. Auch hier wieder, kann aber muss nicht.

 

LG

 

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Da kann ich Anne beipflichten. Fit in die OP hineinzugehen ist Gold wert!

 

Bei mir war die Mitralklappe hochgradig undicht, ich habe es aber nicht gemerkt. Es war ein Zufallsbefund. Daraufhin habe ich mir zwei Meinungen eingeholt und beide haben dringend die zeitnahe Rekonstruktion empfohlen, da das Herz ansonsten noch in Ordnung war. Der linke Vorhof begann, sich leicht zu vergrößern in dem Jahr, in dem wir alles abgeklärt haben. Ich war aber noch total fit und überhaupt nicht eingeschränkt. Dies wäre nicht mehr lange so geblieben, hat man mir versichert. Wie lange genau konnte niemand voraussagen und ich habe dann entschieden, auch nicht drauf zu warten. Im Krankenhaus haben sie mir erklärt, dass sie inzwischen gerne schon bei mittelgradiger Insuffizienz die OP empfehlen, eben weil es gut und sicher zu operieren ist und langfristigen Schäden vorbeugt. 

 

Es kommt sicher auch auf das Alter und die Umstände an: ich bin Ende 40, mein Sohn ist aber noch in der Grundschule, braucht also noch lange eine fitte Mutter.

Daher haben wir die OP und alles drumherum sehr sorgfältig für Herbst diesen Jahres geplant und es durchgezogen.

Alles lief komplikationslos und ich war sehr schnell wieder auf den Beinen. Der Arzt in der Reha hat mir zur wiedergewonnenen normalen Lebenserwartung gratuliert. Langfristig hätte ich Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Lungenhochdruck und Schäden an weiteren Herzklappen riskiert, was zu deutlich schlechterer Lebensqualität und verkürzter Lebenserwartung führt. 

 

Der Vorteil war, dass ich mich und das ganze Drumherum sehr gut vorbereiten konnte. Ich habe bis zum Ende Sport gemacht, mich mit guter Ernährung auf die OP eingestellt,  alles fürs Kind geregelt etc. 8 Tage Post-OP durfte ich nach Hause, hatte noch eine knappe Woche Herbstferien mit dem Knirps und lag nicht völlig flach, war dann drei Wochen in der ambulanten Reha vormittags und bin absolut fit seit Wochen. Das ganze ist jetzt gut zwei Monate her. Meine Sorge war, dass ich fit hineingehe und danach ein halbes Jahr oder länger herumkrebse, mich mit diversen Problemen rumschlage und nicht auf die Beine komme. Dem war überhaupt nicht so! Alltagstauglich war ich nach drei Wochen, ehrlich! 

Klar, man freut sich nicht drauf und es ist ein Einschnitt. Aber im Nachhinein war es zu keinem Augenblick schlimm. Nach den ersten Tagen im Krankenhaus ging es nur noch aufwärts.

Wie gesagt, es kommt auf die persönlichen Umstände an. Vielleicht hätte ich länger gezögert, wenn mein Sohn nicht noch so jung wäre. Ich wollte einfach dauerhaft wie gewohnt für ihn dasein können und habe deshalb den Schritt recht früh gewagt und überhaupt nicht bereut.

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Grundsätzlich je früher desto besser. Als Betroffener/Betroffene hast du keinen Vergleich zu einem „normalen“ Herzen / Kardiovaskularem System. D.h. du weist halt nicht wie es wäre falls deine Klappe dicht ist.

 

Das Herz kompensiert sehr viel bis es irgendwann nicht mehr kann.

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Vielen Dank für eure hilfreichen Beiträge. Dann muss ich die mir empfohlene Aortenklappenrekonstruktion nach David durchziehen auch wenn ich keine Beschwerden habe.

Aorta Ascendens liegt bei 43mm. Aortenklappeninsuffizienz Grad II-III. Linker Ventrikel leicht vergrößert. EF 60% - normale Pumpleistung

Bikuspide Aortenklappe. Aortenbulbus 52mm.

 

Sterberate bei Herzklappen-OP liegt bei 2,8%.

bearbeitet von bimpfi
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Hallo @bimpfi,

 

Auch ich fand die Entscheidung,  meine hochgradige Aortenklappenstenose zeitnah operieren zu lassen,  nicht ganz leicht,  zumal die Diagnose erst Ende Mai gestellt wurde und der erste Kardiologe mich erst im November wieder einbestellt hatte. 

 

Habe das detaillierter in meinem Beitrag "Von der Diagnose zur OP..." beschrieben.  Habe damals sehr viel recherchiert und einen Artikel gefunden,  wonach symptomatische, hochgradige Aortenklappenstenosen in 2 Jahren die Lebenserwartung auf 50% reduzieren.  Da mein Herz selbst noch keinen größeren Schaden genommen hatte,  wollte ich es nicht länger dieser Belastung aussetzen und habe mir dann weitere Meinungen eingeholt,  die alle zur baldigen OP rieten.

 

Wurde am 16.08. im Helios in Krefeld von Dr. Benedik (hier als Benny zu finden und aus meiner Erfahrung sehr zu empfehlen) operiert (Neukonstuktion der Aortenklappe aus Perikard nach Ozaki) und wenn ich auch die ersten Wochen danach nicht als Zuckerschlecken erlebt habe,  bin ich froh,  es hinter mir zu haben.  Die Aortenklappe funktioniert perfekt,  allerdings braucht das Herz noch weiter seine Zeit zur  Erholung. Sind zur Zeit in Spanien,  da fällt es viel leichter, an der Sonne lange Spaziergänge zu unternehmen.

 

Wünsche Dir von Herzen gute Entscheidungen und gute Besserung. 

 

LG MajaD.

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Hallo MajaD,

 

danke für die aufmunternden Worte. Bin schon am rauszögern, einfach den Hörer in die Hand nehmen und ein OP-Termin vereinbaren :-)

Mir wurde Prof. Girdauskas empfohlen, da Prof. Schäfers Ende Dezember in den Ruhestand geht.

 

Viele Grüße

bimpfi

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na ok...dann biste sogar leicht über meinen Werten und mir wird nun auch zur Operation geraten...Bulbus 50 mm , ascendes 43( 46 ) mm...Aortaklappe I-II....ich habe auch extrem angst vor der OP aber im moment stehen die chancen halt noch gut dass man die Klappe rekonstruieren kann...ich weiss nur noch nicht wo ich hingehe

 

Sana Stuttgart

Uniklinik Mainz

Bad Oyernhausen

Würzburg

Helios Krefeld

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Darum habe ich mit gar keine Gedanken gemacht. Die Wahrscheinlichkeit war sehr gering in meinem Alter und Zustand. Das reichte mir. Im

Allgemeinen sind diese OPs,  zumal wenn geplant, sehr sicher. 
Wenn es passiert wäre, hätte es mir sehr leid für die Hinterbliebenen getan. Ich selbst hätte es ja nicht mehr mitbekommen. 
Der Mann einer Freundin hatte eine bekannte leichte Aortenekstasie und vor einem Monat urplötzlich eine Dissektion. Sie wurde in einer Not-OP repariert. Aber das war knapp! Daher lieber planmäßig machen lassen, denke ich. Er hatte natürlich noch keine OP-Indikation, aber für die Familie war es auf diese Weise richtig schlimm! Viel schlimmer als für meine, die sich auf die OP einstellen konnte. Das Risiko des Abwartens kann halt höher sein. Wurde mir so auch ans Herz gelegt. 

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Am 15.12.2023 um 01:47 schrieb Ralfie:

Die Sterberate bezieht sich auf ALLE operierten. D.h. auch Risikogruppen. Gerade daher ist es wichtig die OP in einem guten Allgemeinzustand durchzuziehen.

Bei mir war das Herz schon stark geschädigt. Ich konnte kaum noch selbständig laufen. Verfall ging rasend schnell. In der Folge wurde ich durch die OP sehr geschwächt, Nierenausfall, Zwerchfellähmung, Lungenentzündung, extrem viel Wasser im Körper nach der OP. Herz galt nach der OP als hochgradig Insuffizient und man ballerte mich mit Amiodaron und Bisprolol, was ging. Auch die Erholung ging langsamer als normal. Vorhofflimmern und Falttern. Nach Kardio war der Puls weg und der Sinusknoten tot. Kam dann wieder und der Puls steigt langsam auch die Leistung kommt Stück für Stück zurück. Ich bin aber ein gutes Beispiel dafür, wie es nicht laufen sollte. Wurde halt zu spät entdeckt. Gruß Wolfgang  

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wenn man das hört dass jemand mit einer leichten Extasie dann eine Dissektion bekommt, dann ist es genau das was Mainz sagt. Lieber bei 48 mm operieren als bei 55......ich habe 50 und dann ist die Gefahr für eine Dissektion hoch.

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Und immer beachten: es wird von alleine ja nichts mehr. Ich bin jemand, der eigentlich sehr gut alles ausgesessen hat bisher. Bandscheibenvorfall, Fehlgeburten - das kann der Körper auch alleine regeln in vielen Fällen und ich habe das durch Vertrauen in mich auch gut geschafft. Aber als diese Diagnose kam, war mir schon klar, dass ich da machen kann was ich will - es hilft rein gar nichts. Es wird nur immer schlechter. Und so war dann meine allererste OP gleich die am Herzen.

Nun scheint mir die Auswahl der optimalen Klinik bei der Aorta deutlich schwieriger zu sein als bei meiner Mitralklappe. Wenn nur diese undicht ist, ist sie zu weit über 90 % rekonstruierbar und das machen technisch alle gleich, glaube ich. Da sucht man dann noch nach Erfahrung im minimalinvasiven Bereich und gut ist. Hatte ich zum Glück direkt vor der Haustür und gar nicht weiter geschaut. Die machen das 400 Mal im Jahr, reichte mir. Man muss dann noch entscheiden, welche Ersatzklappe im Notfall implantiet werden soll, aber bei einem persönlichen Risiko von unter 2 %, dass die Rekonstruktion nicht klappt, ging mir diese Entscheidung (trotz meines eher jungen Alters für Bio) auch recht gut von der Hand. Operiert hat dann auch noch der Chef persönlich, fein. Das wusste ich vorher gar nicht.

Ich hatte mir von die Zeit von Frühjahr bis Herbst zur Vorbereitung erbeten und das wurde so auch genehmigt, mit etwas Betablocker im Gepäck zwecks Schonung des Herzens. Wir waren alle super gut vorbereitet und voller Zuversicht. Länger hätte ich jetzt nicht warten wollen, weil man es dann auch einfach irgendwann hinter sich haben möchte. Aber ich fand es toll, dass ich mir den Zeitpunkt selbst aussuchen konnte und wusste: Wenn die Erholung länger dauert, liegt nichts Wichtiges mehr an dieses Jahr. Das kann ich so wirklich empfehlen. 

An Eurer Stelle würde ich es im Winter nun nicht planen - die Grippe- und Coronawellen rollen und sicher ist es ab Frühjanr sicherer, dass die OP auch wie geplant statfindet. Aber man kann die Zeit jetzt gut nutzen, die Auswahl zu treffen.

 

 

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Du hast es ja wirklich generalstabsmäßig geplant gehabt, liebe @Sabichan.

Genau Deine Überlegungen hatte ich auch... normalerweise habe ich immer alles selbst geregelt... man kann sooo vieles selbst tun, aber in diesem Fall erkennt man einfach seine Grenzen und wenn Herzschaden oder mehr im Raum steht bei Nicht-Handeln, dann ist es einfach dran...

Bei mir ging es alles holterdipolter und drunter und drüber, doch als ich wusste, es gibt keine andere Möglichkeit, wollte ich es auch einfach nur schnell und möglichst noch im Sommer hinter mir haben.
In der Reha im September fing dann schon wieder die Erkältungs- und Coronazeit an und in diese wollte ich auch nicht noch tiefer hineingeraten.

Habe heute morgen noch zu meinem Mann gesagt, dass ich jetzt wohl die OP noch vor mir hätte, wenn ich auf den ersten Kardiologen gehört hätte. So ist die OP schon 4 Monate vorbei und ich sitze auf dem Campingplatz an der Sonne, gehe viel spazieren und genieße den spanischen Winter ;-) .

 

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Da meine Mittralklappe ja täglich weiter gerissen ist, gab es für mich keine Option. Meine Prognose lag bei max. 3 Monaten Überlebenszeit. Das UKE in Hamburg macht das 800 mal im Jahr und es gibt einen Prof. der nur stereoOps macht. Der war auch echt gut und sehr angenehm.

Ich denke mit dem Umzug in das neue Haus sind auch die hygienischen Bedingungen besser und die technische Ausstattung ex. OP wird dann auch top sein. Daher kann ich den Laden durchaus empfehlen. Die Lungenentzündungsproblematik wäre leicht zu beheben, aber dann müßte für jeden Patienten in der Intensivstation ein Team abgestellt werden, wie das in anderen Ländern usus ist. Aber das kriegt unser Geiz ist Geil Sozialsystem nicht gebacken. 

Gruß Wolfgang 

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Hallo,

 

ich hatte meine Diagnose und das Anraten für die Op an der Mitralklappe damals im Mai 22 und lag glücklicherweise bereits Ende August 22 bei Herrn Prof. Reichenspurner im UKE auf dem Op-Tisch. Von ihm würde ich mich immer wieder operieren lassen. Er konnte meine Mitralklappe erfolgreich rekonstruieren. 

 

die Zeit von Mai bis August habe ich kaum geschlafen, weil die Diagnose so plötzlich kam und ich überhaupt gar nicht damit umgehen konnte. Erst wollte ich es nicht wahrhaben, dass ich operiert werden muss, weil ich subjektiv noch keine Beschwerden hatte. Inzwischen bin ich sehr erleichtert, dass ich damals die Strapazen auf mich genommen habe. Es geht mir  inzwischen richtig gut und dem Herz auch wieder. 

 

 

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