Pulsfrequenz unter Belastung

[Smilinmylan]

Hallo liebes Forum,

Bin neulich im Stern über einen Artikel gestolpert, der sich mit plötzlichem Herztod beschäftigt (Hier der Link der Kurzzusammenfassung im Ärztemagazin: http://www.medical-tribune.at/dynasite.cfm...&dspaid=489936). Warum ich das im Herzklappenforum poste?

Es gab ein paar Beiträge, in denen über die geeignete Pulsfrequenz bei Sport diskutiert wurde. Seit meiner OP vor neun Monaten bin ich von den Zeiten, die ich fahre wieder fast bei meiner alten Form angelangt. Allerdings gibt es ein paar entscheidende Unterschiede: Unter Belastung steigt der Puls sehr langsam an. Sprints daher ausgeschlossen, sonst kommt das Herz aus dem Takt. Hat sich der entsprechende Belastungspuls eingestellt, und bleibe ich aprupt stehen, sinkt der Puls nur sehr langsam wieder ab (ca. 2-5 Schläge pro Minute, vor der OP ca. das zehnfache). Wenn ich mit einem Biking Partner in der gleichen Geschwindigkeit den Berg hoch fahre, ist sein Puls bei ca. 160, meiner bei 130 (ohne Betablocker oder andere Pulssenker). Über diesen Punkt müßte ich mich eigentlich sehr freuen :-). Die subjektive Belastung (Atmung, Anstrengung) entspricht aber eher einem Puls von 160. Ich habe es zwar noch nicht getestet, aber ich habe außerdem das Gefühl, dass ich meine maximale Herzfrequenz, die vor der OP bei 194 lag, gar nicht mehr erreichen kann. Mein Ruhepuls liegt seit der OP außerdem bei ca 90 Schlägen pro Minute. Diesen Punkt hatte ich schon mehrmals im Forum gelesen.

Mich würde interessieren, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt. Hat sich euer Puls unter Belastung irgendwann wieder normalisiert?

Viele Grüße, Dominik

[Weman]

Hallo Dominik,

 

mir geht es ähnlich.

 

Wenn ich mit meiner Belastung beginne, dann muss ich das schön langsam machen, weil wenn ich gleich voll drauf los belaste, dann kommt das Herz aus dem Tritt und es stellen sich Rythmusstörungen ein, bis es in Schwung ( Belastungsfrequenz ) ist.

 

Mal in Schwung läuft alle schön rund vor sich hin. Hohe Frequenzen wie früher, so über 140 gehen kaum mehr (Belastungs-EKG). Sonst höre ich bei 120 auf. Die 120 reichen mir aber voll aus, da hatte ich früher ca. 140-160.

 

Komme ich dann in Ruhe, geht es schön langsam mit den gleichen Stolperern wie in der Startphase wieder runter.

 

Schnelles rauf oder runter der Frequenz gibt es nicht mehr.

 

Allerdings nehme ich zur Zeit noch Betablocker Concor 2,5 morgens. Laut meinem Arzt aber eine Minidosierung, die das Herz nicht so bremsen dürften. Anscheinend ändert die OP die Herzfrequenz doch ganz massiv.

 

Ruhepuls liegt bei Aufwachen (76) - Sitzen (88-92).

 

Viele Grüße

 

Jürgen

[stefan]

Hallo,

 

mir wurden im Februar 2004 die Aortenklappe und die Mitralklappe ersetzt. Ich war bis direkt vor der Operation, trotz der hochgradigen Insuffizienzen, immer noch sportlich aktiv. Mittlerweile nehme ich außer Marcumar nur noch sehr gering dosierten Betablocker ein (1,25 mg Bisoprolol abends). Meine Ruhefrequenz liegt z. Z. zwischen 60 und 75 der Blutdruck i. d. R. bei 110/75 in Ruhe. Ich treibe fast täglich ca. 45 Minuten Sport (Fahrradergometer, Minitrampolin, Gymnastik) mein Puls steigt kaum höher als 125/min. Innerhalb einer Minute sinkt der Puls von 125 auf 95 ab. Bis ca. 1 Jahr nach Operation hatte ich gelegentliche Extraschläge in Ruhe bzw. nach sportlicher Belastung. Mittlerweile ist der Pulsrhytmus fast immer optimal, das Herz schlägt wie ein "Uhrwerk". Zu hohe Belastungen > 140 /min versuche ich jedoch zu vermeiden, obwohl die Kunstklappen das ohne weiteres zulassen. Sehr günstig hat sich nach der Operation mein Blutdruck entwickelt. Bei dem letzten Belastungs EKG vor der Operation hatte ich bei 175 Watt einen Blutdruck von 250/70. Im Juli 2005 wurde ich kontrolliert. Bei 225 Watt war mein Blutdruck bei 155/90 und der Puls bei ca. 135 Schlägen.

 

Gruß, Stefan

[huneke1]

Hallo Dominik,

 

ich hatte nach meiner Klappen OP auch zunächst Probleme mit der Herzfrequenzmessung beim Lauen und Rennradfahren, das ist nach Absetzung des Beta Blockers besser geworden und nach noch ca 6-8 Monaten war es fast wie früher.

Hab noch etwas Geduld und halte die Belastung nur so hoch, dass keine Rythmusstörungen auftreten. Ich habe das auf dem Rennrad getestet und kannte die Grenze genau. Diese Grenze ist im Laufe der Zeit nach einem moderaten Training immer höher geworden.

Heute kommt es nur noch unter Höchstbelastungen zu gelegentlichen Herzstolpern.

 

Alles Gute für Dich

[Smilinmylan]

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten. Das Herz scheint wohl nach solch einem Eingriff recht lange zu brauchen, um bei hoher Belastung wieder einwandfrei zu arbeiten. Hätte vor der OP nicht gedacht, dass das so lange dauert. Werde mich also noch ein bißchen in Geduld üben. Es ist aber beruhigend zu hören, dass ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt.

Viele Grüße, Dominik