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Nicht jeder Tag gleich, oder doch?


Weman

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Hallo zusammen,

 

ich bin jetzt vor knapp 9 Wochen operiert worden. Meine Mitralklappe wurde rekonstruiert.

 

Da bei mir nicht jeder Tag gleich ist, Herzrhytmusstörungen bei Wetterwechsel, wenn ich zuviel (früher normal) Abends gegessen habe, kann ich kaum schlafen und es stellt sich Bluthochdruck ein usw., wollte ich mal fragen, wie das bei Euch so war.

 

Am Wochenende war Hochzeitstag, den haben wir mit einem Glas Sekt gefeiert, sofort war mein Herz aus dem Takt und der Blutdruck rauschte wieder mal nach oben. Oder kam es vielleicht von dem griechischen Essen mit viel Knoblauch, wer weiß. Mein Arzt sagte, das geringe Mengen Alkohol nichts ausmachen. Mit einer halben Concor 5mg bekomme ich das alles wieder in den Griff. War auch schon auf der Reha so, dort war es aber meist Überlastung wurde gesagt.

 

Ich habe ab jetzt noch 2 Wochen Urlaub, werde auch mal ans Meer nach Italien fahren in der Zeit, anschließend wieder zur Arbeit. War also insgesamt, mit einer Woche vor OP wegen Zahnextraktion, insgesamt 10 Wochen krank.

 

Insgesamt könnte ich nicht klagen, es geht mir soweit gut. Die Belastungsfähigkeit ist deutlich gestiegen, aber es sind halt immer noch die kleinen Beschwerden, die einen bremsen, wenn man gerade auf einem Hoch ist.

 

Dann denkt man, oh, was ist jetzt wieder. Man horcht in sich rein und kommt zu dem Entschluß, das dem Doc beim nächsten Treffen zu sagen. Der nickt und sagt, für diesen Post-OP-Abstand völlig normal.

Ist es das wirklich, was ich ihm glaube. Aber wann hört das auf? Nie?

 

Muß man sein Leben völlig umkrempeln? Muß man immer, wenn man was ausprobiert, was vorher nicht geschadet hat, jetzt übervorsichtig sein?

 

Tabletten nehme ich auch nicht viel, nur morgens einen halbe Concor 5mg und Abends eine halbe Marcumar.

 

Viele Grüße

 

Jürgen

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Hi, Jürgen,

Dann denkt man, oh, was ist jetzt wieder. Man horcht in sich rein und kommt zu dem Entschluß, das dem Doc beim nächsten Treffen zu sagen. Der nickt und sagt, für diesen Post-OP-Abstand völlig normal.Ist es das wirklich, was ich ihm glaube. Aber wann hört das auf? Nie?
Es wird nie aufhören, aber Du wirst gelassener damit umgehen. Ausserdem stellt das "in Sich hineinhorchen" auch eine gewisse Schutzfunktion dar. Man darf sich eben nur nicht davon beherrschen lassen.
Muß man sein Leben völlig umkrempeln? Muß man immer, wenn man was ausprobiert, was vorher nicht geschadet hat, jetzt übervorsichtig sein?
Als mir das vor 10 Jahren auch klar wurde, habe ich beschlossen, meine körperlichen Belastungsgrenzen neu zu suchen und somit neu zu definieren, wie als Jugendlicher, der über den Fussballplatz hetzte. Dafür muss man sein Leben nicht völlig umkrempeln, aber man kann es an der einen oder anderen Stelle verbessern. Wenn sich nach drei Stockwerken keine körperlichen Beschwerden einstellen, war die Belastung ok. Ab und zu mal "Alkohol" ist ok. Das war auch eine Ausage der Ärzte nach OP. Warum Alkohol? Ich kenn mich, dabei bleibt es auf Dauer nicht. Also habe ich den 3-monatigen "Entzug" durch Klinik und Reha genutzt und trinke nur noch alkoholfreies Bier. Das schmeckt heute genauso wie früher das "normale" Pils. Aber man hat keine Nebenwirkungen von Paulaner Weissbier Alkoholfrei nach einer halben Kiste im Sommer, im Garten. Das Leben hat sich verbessert! Jubel!

Bye und alles Gute, Roland

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Hallo Jürgen,

 

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Hochzeitstag :lol: .

Roland hat es hervorragend beschrieben und ich wünsche dir zur Umsetzung einzelner Passagen die nötige Gelassenheit :wink: . Ich hoffe sehr, dass sich mit der Zeit dein Gesundheitszustand verbessert, damit du dein Leben nicht wirklich „umkrempeln“ musst. Genieße deinen Urlaub in Italien und schöpfe hieraus die Kraft für deine anschließende Rückkehr ins Berufsleben.

 

Alles Gute und schönes Urlaubswetter wünschen dir

Conny und Martin

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Hallo Jürgen,

 

der Gesundungs- und Rehabilitationsprozeß nach einer so großen OP ist niemals eine "Einbahnstraße", der Rückwärtsgang legt sich manchmal ohne ersichtlichen Grund und bevorzugt wenn es einem eigentlich sehr gut geht, wie von selber ein. Und dann ist man schon manchmal verzweifelt, weil man sich ja nichts sehnlicher wünscht, als wieder ganz der/die "Alte" zu sein, nur mit verbesserter Belastbarkeit.

 

Ich meine mich zu erinnern, dass Du vor der Rekonstruktion im Zweifel warst, ob eine OP zu diesem Zeitpunkt, noch ohne nennenswerte Beschwerden, die richtige Entscheidung für Dich wäre. Du hast den Schritt gewagt und gewonnen - Die Rekonstruktion hat sich für Dich realisieren lassen, eine wirkich erfreuliche Sache!! :lol: Vielleicht ist es aber auch besonders schwer, wenn es einem eigendlich recht gut geht und man sich früh operieren lässt, die Beschwerden und Begleiterscheinungen einer Herz-OP anzunehmen. Zunächst geht es einem ja auch nicht sofort so gut. Das ganze Leben wird deshalb aber nicht auf den Kopf gestellt. Nur die "Unbeschwertheit" geht etwas verloren, aber mit der Zeit wird man gelassener, wie Roland schon schrieb.

 

Die Rhytmusstörungen hattest du ja nach eigenen Schilderungen auch schon mal vor der OP - vielleicht solltest Du mit Deinem Kardiologen mal darüber reden, ob sich da medikamentös was machen lässt - ich komme mit meinem Betablocker super hin ohne Stolpern und ich hatte vor der OP auch Probleme damit. Red doch mal mit ihm.

 

Ansonsten finde ich den geplanten Urlaub eine tolle Idee, wenn du Dir Stress (ja auch im Urlaub gibt es Stress) etwas vom Leib hälst, denn 9 Wochen postoperativ sind nicht sonderlich viel. Da sollte wirklich nur erholen angesagt sein. Vor allem im Hinblich auf den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben anschließend. Fängst Du erst mal Stundenweise an?

 

Einen wunderschönen Urlaub und alles Gute!

 

Hildegard

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Hallo Zusammen,

 

erstmal zur Frage von Hildegard, ich fange die Arbeit nicht stundenweise an, sondern Vollzeit. Da ich meist am Schreibtisch sitze, versuchen wir es so mal.

 

Natürlich geht es mir nicht gerade schlecht so nach 9 Wochen, aber es sind halt immer die kleinen Rückschlägchen, die einen einbremsen. Ich wollte eigentlich nur wissen, damit nicht allein zu sein, sondern, daß es völlig normal ist. Das wird mir eigentlich immer klarer, den der Eingriff war ja auch nicht gerade leicht für den Körper.

 

Im Urlaub werde ich natürlich nur Faulenzen. Da ich immer noch eine Schwellung in der Leiste habe, von der HLM. Diese wird aber, je weniger ich mich bewege, immer kleiner. Wenn die weg ist, dann wird wieder mit dem Training angefangen.

 

In der REHA ist die immer größer geworden, weil ja immer im sportlichen Einsatz.

 

Jetzt ist nur Spazierengehen angesagt. Aber da jeden tag eine Stunde.

 

Alkohol ist sowieso eher wenig gewesen, nur manchmal ein Glas Rotwein.

 

Viele Grüße

 

Jürgen

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Hallo Jürgen,

 

Deine Eindrücke, Ängste und Gedanken kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir war es in dem Vierteljahr nach der OP oftmals auch so gegangen, dass ich gezweifelt habe, ob es jemals besser wird. Dabei war die OP erfolgreich, man kann sich besser belasten und so weiter... Trotzdem wird man ungeduldig. Bei mir ging es ca. 1/2 Jahr nach der OP sichtlich besser. Sicher gibt es Momente, wo man Herzrhythmusstörungen hat oder andere kleinere Wehwehchen.

 

Ich denke nicht wiklich dran, mich den kleinen Rückschlägen unterzuordnen!

 

Ich bin nach 12 Wochen auch wieder sofort voll Arbeiten gegangen. Habe auch einen Bürojob und muss sagen, dass es gut funktioniert hat.

 

GLAUBE AN DICH!

 

Liebe Grüsse

 

Uwe

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Hallo Uwe,

 

habe mich auch schon damit abgefunden, dass man mindestens ein halbes Jahr braucht, um wirklich zu sehen, wo man ist. Solange denke ich muss man dem Körper Zeit geben, um sich auch an die neue Situation azupassen.

 

Danach wird es den Berichten zu Folge besser, und ich glaube auch, dass es so ist.

 

Jetzt werde ich mich erstmal im Urlaub etwas Erholen und Faulenzen, damit ich dann wieder in die Arbeit starten kann.

 

An Pfingsten hätte ich sowieso nie geglaubt, heuer nochmal das Meer zu sehen. Auf das freue ich mich nun schon.

 

Viele Grüße

 

Jürgen

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Hi in die Runde,

 

kann mich auch nur anschließen und alles bestätigen was vorher schon geschrieben wurde.

Man wird gelassener mit der Zeit - ich arbeite seit 1.5.05 wieder Teilzeit (21/2Tg.d. Woche)heute nun "Premiere" mit den bunten Sehstörungen während der Arbeitszeit - nee 3/4Std. rechts schön buntes geflacker. Toller Effekt beim Lesen und am Bildschirm - aber es ging weg und ich bin wieder ein Stück gelassener. Bisher zu Hause immer hingelegt mit kaltem Waschlappen auf dem Gesicht usw. . Jetzt "cool" weitergearbeitet und es ging. Also auch an unseren Schwächen können wir wachsen!

Also Kopf hoch Jürgen und nach dem Urlaub mit frischen Kräften ans Werk.

MfG

Thomas Wagner

 

PS @ Roland - halte es auch wie Du, kein Allohol mehr seit OP und es geht wunderbar - habe einfach auch zuviel Angst vor Herzrhytmusstörungen durch Alkohol.

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