Marja Geschrieben 27. Juli 2005 Share Geschrieben 27. Juli 2005 Hallo so richtig bin ich noch nicht fündig geworden. Vielleicht liegt es auch daran, das ich derzeit in der Reha bin am PC Terminal der noch kostenpflichtig ist, nicht wie zu Hause, ne günstige Flatrat :-) Vielleicht kann mir der eine oder andere dennoch ne Antwort geben. Nächste Woche nehme ich an einer Schulung teil um den INR selbst zu bestimmen. Die Schulung soll laut Reha einen ganzen Tag dauern und man lernt alles über die Gerinnung soweit, das I Tüpfelchen ist dann wie man den INR selbst misst. Nun mach ich mir um folgendes Gedanken. Im Krankenhaus wurde ich nach meiner OP am 08.07.2005 (mech. AKE) mit Heparin vollgepumt, dann am Ende des Aufenthaltes wurde es weg genommen und seit dem her nehme ich entweder 1/2 oder 1 Falithrom Tablette pro Tag. Das hat in der Reha bisher sehr gut geklappt. Heute wurde nun wieder mal das Blutz abgezapft von mir und ich muß nun 2 Tage lang 2x (7500) Heparin gespritzt bekommen. Tabletten 4x1 pro Tag und dann 2x2 pro Tag. Nun macht mir das Heparin sorgen, ist das normal, kann das vorkommen und durch was wird es ausgelöst, das das Falithrom eventl. nicht mehr wirkt sage ich mal. Oder bekomme ich sone Fragen unter anderem auch in solch einer INR Schulung beantwortet ? Kann man den INR Wert beeinflussen und falsches Essen oder z.B. durch den Beta Blocker die ich drzeit bekomme ? Mfg. Marja Zitieren Link zu diesem Kommentar
Hildegard Geschrieben 27. Juli 2005 Share Geschrieben 27. Juli 2005 Hallo Marja, eine Menge Fragen- ich will mich mal daran versuchen nach 9 Monaten Erfahrung mit Gerinnungshemmmern am eigene Leib: 1. Der Betablocker wird fast allen Klappenpatienten für eine mehr oder weniger lange Zeit verordnet und nimmt soviel ich weiß keinen Einfluß auf den INR (Ich jedenfalls nehme ihn schon seit OP paralell und habe bis auf wenige Ausnahmen einen gut eingestellten INR) 2. Essen bzw. insbesondere das Vit K-haltige Essen (vermehrt in grünen Gemüsen und z.B. Sauerkraut enthalten)nimmt schon direkten Einfluß auf den INR- er wird bei Genuss in größeren Mengen gesenkt. Aber - in der Schulung habe ich gelernt, diese (meist gesunden Dinge) nicht generell zu meiden, sondern in Maßen genießen und den Gerinnungshemmer in der Dosis anpassen (das bekommst Du alles in der Schulung erzählt wie das geht). 3. Die Tatsache, dass du jetzt neben deinem Falithrom Heparin gespritzt bekommst, spricht dafür, dass Dein INR noch nicht im therapeutischen Bereich ist, sondern darunter. Bis dieser Bereich errreicht ist, bekommst Du paralell subcutan Heparin gespritzt, dies ist zu Deinem eigenen Schutz. Du schreibst leider gar nicht wie hoch Dein INR aktuell ist, aber ich vermute mal noch zu niedrig. Wenn ich deine Schilderung lese, denke ich, dass Du nach Wegnahme des Heparinperfusors etwas zu zaghaft aufdosiert worden bist mit dem Falithrom, deshalb mußt Du jetzt so hohe Dosen nehmen.(Ist allerdings jetzt schon ziemlich heftig 4 Marcumar auf einmal habe ich noch nie genommen an einem Tag) 4. Die Schulung ist sehr umfangreich und informativ. Du lernst ziemlich viel über Blutgerinnung im allgemeinen, auf die Einflussfaktoren wird besonders eingegangen, du lernst wie man den INR selber mit Coaguschek bestimmt und wie man bei entsprechendem Meßergebnis (und das ist die "Königsdisziplin") den Gerinnungshemmer aktuell dosiert. Wir habe das in der Schulung alle fleißig geübt und jeder bekam ein Gerät mit aufs Zimmer und wir mußten 1-2 mal pro Woche selber bestimmen (paralell wurde im Labor auch noch Blut abgenommen). Wichtig fand ich auch zu lernen, wie man sich verhalten muß, wenn der INR sehr hoch oder sehr niedrig ist. Du bekommst sicher genau wie ich und viele andere hier auch einiges an schriftlichem Material mit, wo das Gelernte noch mal nachgelesen werden kann, auch nach der Reha. 5. Mach Dir keine Sorgen auch du wirst schon nach kurzer Zeit die Technik beherrschen und wissen wie du dosieren mußt, außerdem gibt es ja noch Ärzte, die einem im Zweifelsfall zuhause dann hilfreich zur Seite stehen. Einmal im Monat lasse ich meinen selbst gemessenen Wert per Labor gegenkonrollieren zur Sicherheit, das solltest Du zumindestens am Anfang auch machen, aber red darüber mit Deinem Hausarzt wenn du wieder zuhause bist. So das wars mehr fällt mir im Moment nicht ein... Noch eine schöne Reha und einen guten Start zuhause!! Liebe Grüße Hildegard Zitieren Link zu diesem Kommentar
michael 33615 Geschrieben 27. Juli 2005 Share Geschrieben 27. Juli 2005 Hallo Marja, jetzt erst einmal ganz ruhig, nicht aufregen, ja ? Heparin ist ein sehr schnell reagierendes Medikament zur Senkung der Blutgerinnung. Falithrom oder Marcumar sind dagegen langsam wirkende Medikamente. Beide senken den Anteil eines bestimmten Vitamin K im Körper. Dieses Vitamin wird zur Bildung von Blutplättchen benötigt, damit diese dann auftretende Verletzungen schließen können. Wenn diese Blutplättchenbildung herabgesetzt ist, spricht man auch von einer Blutverdünnung, die wichtig ist, damit es zu keiner Wirbelbildung an den Wänden der Herzklappe kommt. Die Blutverdünnung wird, so bestimmt es die Welt-Gesundheits-Organisation (WHO), mit einem INR-Wert (international nation ratio) bestimmt. Wie der von dir selbst gemessen wird, lernst du in der Schulung. Wenn also nach einer Blutuntersuchung ein INR-Wert ermittelt wird, der deutlich unterhalb deines therapeutischen Bereiches liegt, muss mit Heparin sofort die Vitamin K-Bildung herabgesetzt werden. Als längerfristige Massnahme wird die Falithrom-Dosierung hoch gesetzt, damit du wieder in deinen therapeutischen Bereich kommst. Kann man den INR Wert beeinflussen und falsches Essen oder z.B. durch den Beta Blocker die ich derzeit bekomme ? Falsches Essen Gibt's hier nicht !!! Wohl aber kann dir herzhaftes Sauerkraut den INR-Wert etwas senken. Aber auch dies lernst du in der anstehenden Schulung. Beta Blocker Selbstverständlich können andere Medikamente Auswirkungen auf deinen INR-Wert haben, senkend sowie hebend. Meine Bata-Blocker beeinflussen meinen INR-Wert nicht, dies kann aber teilweise sehr, sehr individuell sein. Darum lies dir zukünftig intensiv den Waschzettel (Beipackzettel) jedes Medikamentes (verschreibungspflichtig oder nicht) durch. So, ich hoffe es dir etwas transparenter darstellen zu können. Melde dich mal nach deiner Schulung, ja ? Viele Grüße Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar
Marja Geschrieben 27. Juli 2005 Autor Share Geschrieben 27. Juli 2005 Vielen Dank für deine Antwort. Ich bin ganz ruhig :-) Ich kann gerne mal die Zahlen online stellen. Ich habe mich ein bißchen in der Zeile vom Ausweis geirrt, heute muß ich 2 Falithrom nehmen und morgen 2 Falithrom Tabletten. Mit 4x1 war gemeint, 4 Tage lang eine Tablette nehmen, aber das war die letzte Woche :-) (Die Einträge wurde einmal vom Krankenhaus und von der Reha gemacht, komischerweise hat die Reha, die Spalten vertauscht oder das Krankenhaus, mmh) Am 08.07.2005 wurde ich operiert 11.07. INR 0,94 Quick 104 12.07. INR 0,92 Quick 107 13.07. INR 1,16 Quick 79 14.07. INR 2 Quick 34 15.07. INR 2,05 Quick 33 16.07. INR 1,77 Quick 39 ab jetzt in der Reha 19.07 INR 2,69 Quick 25 22.07 INR 38 / - Quick 1,92 27.07 INR 65 / - Quick 1,30 Jetzt wüßte ich schon mal gerne, sind die Kommazahlen die Quick oder INR Werte ? Gerade ebened wurde mir auch von der Schwester bestätigt, das das auch an dem gesunden Gemüse liegen kann. Naja nächste Woche mache ich die Schulung, freue mich schon drauf. Da vergess ich doch glatt die Brutschmerzen, 19 Tage nach der OP ziehts doch noch immer, aber das ist bestimmt normal. Marja Zitieren Link zu diesem Kommentar
Sven Geschrieben 27. Juli 2005 Share Geschrieben 27. Juli 2005 Hallo Marja, erst einmal "Glückwunsch" zur gut überstandenen Op Die Kommawerte dürften den INR Werten entsprechen und Deine Annahme mit dem vertauschen der Spalten bestätigen. Interessant wäre noch gewesen, mit welcher Dosierung von Falithrom Du diese Werte erreicht hast. Ich wünsche Dir viel Spaß bei der Schulung. Lieben Gruss Sven Zitieren Link zu diesem Kommentar
Marja Geschrieben 28. Juli 2005 Autor Share Geschrieben 28. Juli 2005 Im Krankenhaus wurde mit 3 Tabletten begonnen, nebenher hatte ich auch noch meines Erachtens ein Tropf mit Heparin dran. Im Krankenhaus ist man dann bis zu meiner Entlassung auf 1 Tablette pro Tag runtergegangen. Zuhause und in der Reha habe ich größten Teils 1 Tablette pro Tag, einmal waren auch 2 Tage a 1/2 Tablette. Durch den hohen Wert von gestern muß ich gestern und heute je 2 Tabletten einnehmen. Man ne Frage nebenbei, passt nicht unbedingt rein,gibt es viele junge Menschen mit ne mechanischen AKE? Marja Zitieren Link zu diesem Kommentar
michael 33615 Geschrieben 28. Juli 2005 Share Geschrieben 28. Juli 2005 Hallo Marja, wie Sven es ganz richtig interpretiert hat, sind die Kommawerte die INR- und die zweistelligen Zahlen die Quick-Prozentwerte. Wobei gilt: kleiner werdender INR-Wert gleich größer werdender Quick-Wert, und natürlich umgekehrt. Leider ist aus der Ärzteschaft der Quick-Wert nicht ausrottbar, obwohl die Abweichung zum INR-Wert, bei unterschiedlich eingesetzten Indigrenzien bis zu 400 % betragen können ! Genau aus diesem Grunde wurde, wie bereits ausgeführt, 1987 von der WHO der INR-Wert für alle medizinischen Institutionen (von Arztpraxis bis zum Krankenhaus) zwingend vorgeschrieben. Aber das Beharrungsvermögen der Weißkittel ... Jetzt noch zu deinen INR-Werten. Ich nehme einfach mal an, das dein therapeutischer Bereich zwischen 2,5 bis 3,5 INR liegt. Dann ist dein, ab dem 15.07., stetig fallender INR-Wert, in einem Bereich gelandet, in dem unbedingt Heparin gespritzt werden musste. Ich glaube i.M. aber weniger an gesundes Gemüse als Ursache, sondern eher an einer zu geringen Dosierung von Falithrom. Dies wird sich aber nach deiner Schulung ändern, indem du selbst deinen INR-Wert kontrollieren kannst. Viele Grüße Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar
Gast MKjun Geschrieben 28. Juli 2005 Share Geschrieben 28. Juli 2005 so, also zu INR & Quick wurde genug gesagt - auch hier mein dringender Hinweis: Sollte dein Messgerät auch Quick-Werte ermitteln (der INRation von Hemosense kann das) - dann ignoriere sie ganz bewusst! Bei meiner Schulung wurde der Quick-Wert als eine Art Zufallszahl beschrieben, denn er hängt davon ab, aus welchem Kaninchen die Reaktionslösung gewonnen wurde... Die starken Schwankungen der INR-Werte und der Dosis hatte ich auch - dein Körper braucht einfach ein bisschen, bis er sich darauf eingestellt hat (bei mir ist es immer noch so, wenn ich für eine OP o.ä. das Marcumar absetze brauche ich im Schnitt vier Wochen, bis der INR-Wert wieder konstant im Bereich bleibt). Ich kann dir nur noch folgenden Tipp geben: Denk nicht zu viel über deine Werte nach, sobald sie stabil sind - es hilft nichts, jeden Tag zu messen, da das Marcumar eh viel langsamer reagiert... ein/zwei Mal pro Woche reicht meist aus (Ausnahme: Reisen, Änderungen im Lebensstil, Krankheiten)... Nur mal zur Info: Wenn du deinen INR im Labo bestimmen lässt, kostet das 30Ct. ein Teststreifen kostet 3 Euro... greetinX Mart!n Zitieren Link zu diesem Kommentar
Marja Geschrieben 28. Juli 2005 Autor Share Geschrieben 28. Juli 2005 Das ist richtig Michael 33615 Mein INR soll zwischen 2,5 und 3,5 liegen Marja Zitieren Link zu diesem Kommentar
StephanCGN Geschrieben 29. Juli 2005 Share Geschrieben 29. Juli 2005 Auch wenn Du das in der bevorstehenden Schulung wahrscheinlich noch mal "eingetrichtert" bekommst: Falithrom oder Marcumar sind Medikamente mit Langzeitwirkung. Deswegen wird auch eine Wochendosis bestimmt, und deswegen sollte man, wenn der INR-Wert mal nicht im grünen Bereich liegt, nicht hektisch werden und allenfalls kleinere Veränderungen der Dosierung vornehmen. Im übrigen habe ich selbst erlebt, dass es am Anfang der Medikation einige Wochen dauern kann, bis der INR halbwegs stabil ist. Woran genau das liegt, weiss ich auch nicht - womöglich muss sich die Leber erst irgendwie darauf einstellen. Momentan kann man das ja auch noch sehr engmaschig kontrollieren und - wie Du es erlebt hast - im Bedarfsfall mit Heparin nachhelfen, so dass alles unter Kontrolle bleibt. Mach Dir also nicht zu viel Sorgen! :wink: Zitieren Link zu diesem Kommentar
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