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Krise nach erfolgter OP


Daniela

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Hallo zusammen,

 

ich bin neu hier im Forum und wende mich wg. meines Schwiegervaters (Mitte 60) an Euch. Er hat letzten Mittwoch in Ffm eine neue Herzklappe bekommen. Lt. Aussage des Arztes ist die OP gut verlaufen.

Es ist nun jedoch leider so, daß er seit dem nicht schläft (trotz Schlaftabletten), nichts essen kann und sich seit gestern öfters übergeben muß.

Weiterhin bekommt er schlechter Luft, er könne nicht richtig einatmen. Er ist sowieso Asthmatiker. Kann sich das Asthma dadurch verschlimmern? Für ihn ist es schlimmer als vorher.

Er kommt eigentlich gar nicht auf die Beine.

Erste Fragen bei der Schwester ergaben, daß dies mit der Verarbeitung der OP und der Narkose zusammenhängt.

Kennt jemand diese Form der Begleiterscheinungen?

Es würde mich freuen, wenn mir jemand seine Erfahrungen hierzu mitteilt.

 

Viele Grüße

Daniela

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Hallo Daniela,

 

erst einmal herzlich Willkommen in diesem Forum.

 

Die von dir beschriebene Atemnot kennen viele Operierte, die während der OP an einer Herz-Lungen-Maschine angeschlossen waren.

 

Vor der OP wurde fast allen von uns ein kleines Gerät an die Hand gegeben, um damit die Lungenmuskulatur zu stärken.

 

Direkt nach der OP hatte ich so starke Probleme mit der Atmung, dass ich auf der medizinischen Station Sauerstoff bekam und in der Anschluss-Heil-Behandlung dafür extra therapeutische Übungen erhielt.

 

Bitte kümmere dich doch einmal um solch eine Übung.

 

Zu den anderen Probleme kann ich leider nichts sagen, nur soviel, dass ich deinem Schwiegervater alles Gute für die weiter Besserung wünsche. Viel hilft dabei auch die Familie, die einen starken Halt nach der OP darstellt.

 

Viele Grüße

Michael

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Kennt jemand diese Form der Begleiterscheinungen?
Hallo Daniela,

ja - leider kenne ich die nur all zu gut. Ich glaube, man nennt das "Durchgangssyndrom" (die Mediziner hier mögen mich korrigieren).

 

Meine Erklärung ist sicher nur laienhaft, aber vielleicht anschaulich: Mach Dir einfach klar, dass da ein zwar medizinisch notwendiger, aber trotzdem ziemlich brutaler Akt geschieht: Das Brustbein wird aufgesägt, der Brustkorb ein Stück weit auseinandergezogen und an einem Organ geschnippelt und genäht, das auch unter normalen Umständen recht empfindlich auf alles mögliche reagiert - auf körperliche wie seelische Veränderungen. Dazu kommt noch, dass es eine recht lange dauernde Operation ist, die eine tiefe Narkose erfordert, die niemand so ganz schnell wieder abschüttelt.

Kurzum: auch eine erfolgreiche OP lässt einen Patienten zurück, der arg "durch die Mangel gedreht" wurde und den man schwerverletzt nennen würde, wenn ihm die "Verletzungen" nicht zu seinem besten und fachgerecht zugefügt worden wären.

Außerdem spielt das Alter auch noch eine Rolle: je älter ein Patient, desto länger brauchen in der Regel die Heilungsprozesse.

Er selbst wie auch Du als Angehörige werden einige Geduld und viel Verständnis aufbringen müssen, bis wieder alles im Lot ist. Dafür wünsche ich Euch die nötige Kraft!

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Hallo Daniela,

 

besser als Stephan hätte man es für einen Laien nicht beschreiben können :wink: , da kann man fast nichts mehr hinzu fügen.

 

Laß deinem Schwiegervater einfach Zeit, sich nach dieser schweren OP zu erholen :wink: .

Er ist in der Abteilung von Prof. Moritz in den absolut besten Händen :wink: . ( Er ist doch in der Uni-Klinik Ffm oder? 8) )

 

Noch ein Wort zum Asthma:

Diese Erkrankung geht fast immer mit einer großen psychischen Komponente einher > die Angst zu Ersticken<. Durch die Beatmung während der OP kommt es anschließen häufiger zu Atemproblemen >man hat das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen< ( ähnlich dem Asthma), die mittels Atemgymnastik reguliert werden können.

Bittet die Physiotherapeutin, spezielle Atemübungen mit deinem Schwiegervater zu machen.

 

Alles wird gut!

 

Liebe Grüße aus Kassel

 

Sanne

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Hallo zusammen,

 

zunächst einmal möchte ich mich recht herzlich für Eure Antworten und die lieben Wünsche bedanken. Es hilft einem Laien schon sehr, sich auf diese Art weitere Informationen und Erfahrungswerte einzuholen und daraus mehr über den Krankheitsverlauf bzw. Genesungsprozeß zu lernen.

Gestern ist mein Schwiegervater nun in die Reha gekommen, nachdem man sichergestellt hatte, daß die Nieren ihre Funktion wieder voll aufgenommen haben. Er hat sogar erstes Essen zu sich genommen und besser schlafen können. Das war sehr positiv für uns.

Die von Sanne erwähnten Atemübungen wurden heute bereits begonnen, scheint in seinem Therapieplan bereits inbegriffen zu sein.

Am Wochenende werden wir ihn wieder besuchen und wollen mal sehen, wie es ihm bis dahin geht.

 

Alles Liebe & vielen Dank nochmal

Daniela

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Hallo zusammen,

 

die OP und das "Durchgangssyndrom" hat er wohl gut überstanden, so daß wir mit ihm am WE vor die Tür konnten. Wir sind mit ihm eine kleine Strecke gelaufen und haben uns nach seinem Tempo und auch nach seinen Pausen gerichtet. Diese kleinen Ausflüge schienen ihm für seine Psyche auch gut zu tun.

 

Jetzt haben die Ärzte in der Klinik am Montag dieser Woche jedoch festgestellt, daß sich Wasser im bzw. um das Herz gebildet hat. Dies scheint gemäß des Arztes auch nicht ungefährlich zu sein. Daraufhin hat er Wassertabletten bekommen und Ruhe verordnet bekommen.

Gestern (02.08.) ging es ihm auch wieder gut. Er konnte sein Kurprogramm wieder aufnehmen.

Heute jedoch fühlte er sich nicht so gut und hat, weil sich das Wasser wieder im Herz gesammelt hat Tabletten bekommen und wurde an den Tropf gehängt.

Der in der vergangenen Woche zurückgekommene Appetit und die Lust am Essen waren heute nicht mehr da. Zu dem scheint das HErz auch unregelmäßig zu schlagen. Zu dem scheint die Niere nicht 100% zu arbeiten.

 

Sind dies normale Folgeerscheinungen nach einer OP bzw. gehören zum Genesungverlauf dazu? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. auf welche Komplikationen können wir uns noch einstellen, die zum Genesungsverlauf dazu gehören?

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