rezidiver Pleuralerguß

[steffi]

Hallo Ingo,

schön erstmal dass Du alles ohne Punktion überstanden hast, herztechnisch ist ja eigentlich alles ok. Hattest Du vielleicht einen kleinen Infekt wg. des Lymphknotens oder ist er vielleicht von damals noch größer?

Ich hoffe Du kannst bald Klarheit und geeignete Therapie beginnen, damit der Erguss geklärt ist und auch der Knoten.

LG Steffi 

[Loppel]

Hallo Steffi,

 

inzwischen war ich nochmal im Herzzentrum und kurz zuvor beim Kardiologen. Der Kardiologe hat per Ultraschall Herz und Erguß noch einmal angesehen. Auf meine Frage, ob der rechtsseitige Erguß (zuletzt waren es 12cm) größer oder kleiner geworden ist, sagte er, es seien 12 bis 13 cm. Nachdem ich mich angezogen hatte, zeigte er es mir nochmal am Bildschirm des Ultraschallgerätes. Um mir zu erklären, wo die Ausdehnung gemessen wird, blendete er ein digitales Lineal ein und maß ... 8 cm - also doch ein Drittel weniger.

Die Wassermenge schätzt man, indem die gemessene Ausdehung mit 0,4 multipliziert wird, sagte er mir. Es sind jetzt also etwa 320 ml gegenüber 500 ml zwei Wochen zuvor im Herzzentrum.

Im Brief an meinen Hausarzt empfahl er, abzuwarten und in einem Vierteljahr den Erguß wieder zu kontrollieren. Das gleiche wurde mir schließlich beim Besuch im Herzzentrum am 18.10. gesagt. Von dort bekam ich dann auch meinen CT-Befund von vor der OP vom November 2018 zum Vergleich mit. Damals gab es weder Erguß noch geschwollene Lymphknoten.

 

Momentan bin ich nun aber trotzdem krankgeschrieben, denn ich habe mir einen heftigen grippalen Infekt (Sinusitis oder Bronchitis?) eingefangen mit sehr heftigen Hustenanfällen (vor allem nachts) und zähem Schleim (vor zwei Tagen auch mit Blut) aber ohne Fieber. Ich inhaliere täglich, mache Atemübungen und hoffe, den Mist bald hinter mir zu haben.

 

Viele Grüße

 

Ingo.

bearbeitet 23. Oktober 2019 von Loppel

[Loppel]

Hallo,

 

ja, sollte eigentlich punktiert werden. Im Herbst hat man (HZB und Kardiologe) dann beschlossen, erstmal weiter Torasemid zu geben und dann zu schauen, ob sich das Wasser verringert. Im Januar dann hat der Kardiologe festgestellt, daß ein wenig Kalium im Blut fehlt, was dem Torasemid angelastet wurde. Also Torasemid abgesetzt und jeden Tag eine Banane essen, wegen des Kaliums. Ich habe dann in einer Woche ca. 5 kg zugenommen - wohl durch Wassereinlagerung. Gemerkt habe ich dabei nichts. Genau in der Zeit war Lungeröntgen angesagt als Vorbereitung zum HZB-Besuch wegen Pleuraerguß. In dem Bild war nun viel mehr Wasser als beim letzten Röntgen im Dezember. Inzwischen nehme ich wieder 2 x 1/2 Tablette Torasemid pro Tag und habe > 4 kg wieder runter.

Im HZB war ich dann bei Chefarzt. Die Untersuchung hat ergeben, daß trotz etwas mehr als 500 ml Wasser am rechten Lungenflügel ca. 80% Lungenvolumen verfügbar sind (Lungenfunktionstest). Beim (diesmal sehr langen) Ultraschall kam heraus, daß mein Herz sich nicht genug weitet, wenn es Blut aufnehmen soll - wird auf jeden Fall auf die Bestrahlung 1984 zurückgeführt. Es kann sein, daß der Herzmuskel verhärtet ist oder daß der Herzbeutel verhärtet/vernarbt ist. Eine Herzkatheteruntersuchung könnte das klären. Den Herzmuskel könnte man nicht ändern. Wenn es der Herzbeutel ist, kann man den Brustkorb erneut öffnen und versuchen, daß Problem zu lösen. Ich soll entscheiden, ob ich mit der Einschränkung leben kann/will oder ggf. eine neue OP in Kauf nehme. Ich tendiere momentan zu Ersterem. Ich bekomme jetzt zum Torasemid eine weitere Wassertablette dazu, die den Kaliumspiegel stabilisiert. Wenn in 4 Wochen dann der Pleuraerguß unter 300ml ist, empfiehlt er, alles so zu lassen. Wenn nicht, wird in einer Lungenfachklinik punktiert und der Hohlraum ggf. verklebt (Talkum wird eingebracht, führt zu lokaler Entzündungsreaktion und schließlich zum Verkleben). Wasser muß der Körper dann woanders einlagern - nicht mehr an der Lunge. So sieht es jetzt aus. Beim Herzsport schaffe ich jetzt 55W auf dem Ergometer (18 Minuten am Stück). Im Alltag komme ich zurecht. Nur Angst und Angst vor Panik belasten mich noch immer heftig. Die Corona-Story heizt das eher an. Momentan darf ich an 3 von 5 Tagen in der Woche zuhause arbeiten - hoffentlich auch noch, wenn ich in 2 Jahren einen neuen Chef bekomme.

 

 

Viele Grüße Ingo.

bearbeitet 29. Februar 2020 von Loppel

[AnneS]

Hey Ingo,

 

danke für das Update!

 

Ich hab's letztens beim Sport bemerkt, als ich am Oberschenkel ne wabbelige Stelle entdeckte, die da eigtl. nicht hingehört. War Wasser Ansonsten hät ich's sicher nicht gemerkt. Momentan nehm ich 10mg Torasemid am Tag. Ich hab links wieder einen Randwinkelerguss von 120ml. Lungenvolumen ist auch ok, Herz genau so. Ich seh das mit dem Corona immer noch nicht so eng. Meine Angst nach der OP war schlimmer. Als ich das erste Mal wieder in der SBahn stand hatte ich permanent Schiss, dass mich jemand anrempelt oder an den Brustkorb kommt. Meine HA meinte, es gibt Leute, bei denen ist das dann normal. Man sollte nur die Blutwerte regelmäßig angucken, ob die passen. Eben, was du meintest mit dem Kalium. Das mit der weiteren OP klingt nicht wirklich berauschend, vorallem wenn du schreibst, dass man "versuchen" kann, das Ganze zu lösen. Hast du jemanden, mit dem du über die Angst reden kannst?

 

Liebe grüße

 

[Loppel]

Hallo Anne,

 

ja, ich gehe zu einer Psychologin - schon lange, da ich schon vor der OP eine Panik- und mehrere Angstattacken hatte. Ich neige dazu, alles, wovor ich Angst habe, zu vermeiden, was aber zu erheblichen Einschränkungen führen kann. Daran, das zu überwinden, arbeite ich. Was die Corona-Angst angeht, vermeide ich momentan alle vermeidbaren Kontakte in der Öffentlichkeit. Öffentliche Verkehrsmittel nutze ich schon lange nicht mehr - in erster Linie wegen Angstattacken, die ich im Auto eigentlich nur im Stau kenne (wenn ich allein im Auto bin).

In Gesellschaft bekannter/befreundeter Menschen treten Angstattacken selten bis nie auf, wenn ich allein bin schon eher. Meinen Kardiologen (wie auch das HZB) besuche ich auch nur mit Begleitung, weil mir auf dem Weg dahin sonst die Knie weich werden. In Begleitung geht es gut. Habe schon einmal einen Nachbarn bitten müssen, weil meine Frau nicht mitkonnte.

 

Herzliche Grüße

 

Ingo.

 

Nebenbei: Kann es sein, daß Dein Postfach voll ist?

bearbeitet 29. Februar 2020 von Loppel

[steffi]

Hallo Ingo,

 

das schlimmste bei Angst und Panik ist die Vermeidung,  es ist wichtig, das Du regelmäßig übst in Situationen zu gehen die Dir nicht behagen. Am Anfang ruhig mit evtl. SSRis oder SNRIs u d therapeutischer Hilfe. 

Wenn Du so von der Op schreibst, hört es sich für mich nach keiner guten Lösung an, auch nicht die Talkumgeschichte. Wer weiß wo das Wasser dann lagert,  und wie es dich dann einschränkt...aber hoffen wir mal, dass Du mit dieser Medikation gut hinkommst. Ich schick Dir liebe Grüße 

 

STEFFI 

[Aloha]

Hallo Loppel,

 

ich habe leider auch noch mit Ängsten zu tun. Aktuell wegen Coronavirus. Ich sage aber zu mir, ich bin gesund und meine Familie ist gesund und wir werden diese herausfordernde Zeit überstehen.

 

Ich lese wegen Angst das Buch „DARE“ von Barry Mc Donagh. Der Ansatz für die Angstbewältigung ist recht interessant. 
 

Alles Gute. 
 

du bist nicht alleine!

 

lg

 

bea

[Loppel]

Hallo Bea,

 

vielen Dank für den Tip. Ich habe mir das Buch (Dare) bestellt. Hätte gern das Hörbuch gekauft, aber ohne Anmeldung/Konto bei Audible geht das leider nicht.

 

@Steffi: Ja, ich will diese Vermeidungsstrategie auch überwinden. Deshalb bin ich bei der Psychologin. Synthetische SSRIs möchte ich wegen der Nebenwirkungen nicht nehmen. Ich nehme seit ein paar Jahren Laif900 (900 mg Johanniskraut). Das wirkt auch als Serotoninwiederaufnahmehemmer.

 

Vielen Dank für Euren Zuspruch und viele Grüße

 

Ingo.

[steffi]

Hallo Ingo, hallo Bea,

 

nur noch mal folgende Tipps:

 

-Buch von Verena Kast" vom Sinn der Angst"

- sehr potent und im Gegensatz zu Johanniskraut ohne WW mit Marcumar "Pascoflair 3x1"

- und für die Frau ab 40 bzw . in den Wechseljahren das genialste, natürlichste gegen Schlafstörungen,  Depressionen oder Angst  "Utrogest 100 oder 200" , nach Absprache mit dem Gyn. Hierzu auch als Tipp "die Weisheit der Wechsrljahre" von Christiane Norhrup.

 

LG Steffi