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Mitralklappeninsuffizienz 8 Jahre nach meiner Mitralklappenrekonstruktion


Josh 2018

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Ich möchte mich kurz vorstellen und die Forumsmitglieder herzlich begrüßen.
Mein Name ist Kajo, ich bin 66 Jahre alt und lebe im Bergischen Land in der Nähe von Köln.
Vor genau 8 Jahren im Mai 2011 wurde meine Mitralklappe im Herzzentrum der Uniklinik Köln durch einen minimalinvasiven Eingriff - Zwischenrippenschnitt - rekonstruiert. Im Rahmen der OP wurde auch eine Vorhofablation vorgenommen.
Mit dem Ablauf der Voruntersuchungen, der OP, der Visiten durch die Ärzte, der Behandlung durch das Pflegepersonal und die Physiotherapeuten war und bin ich sehr zufrieden - ich bin Kassenpatient ohne Zusatzversicherung. Meine AHB habe ich in Bad Berleburg gemacht. 
Ohne dramatisieren zu wollen, für mich war dieser Eingriff das Erlebnis, was mich wie kein anderes in meinem Leben bewegt hat (Meine Frau und ich haben keine Kinder). Meine Ansprüche an mich, positiv zu denken, Fachleuten zu vertrauen, Schmerzen zu ertragen und dankbar zu sein, haben mich oft getragen und mir geholfen über die schwere Zeit zu kommen.
Letztlich war das Ergebnis prima: Die Klappe war relativ dicht, das vor der OP bestehende Vorhofflimmern stellte sich nicht mehr ein.
Ich habe mich immer viel bewegt und mach das auch heute so. Ich esse nicht so viel und genieße lieber mit weniger Körpergewicht.

Bei den jährlichen Untersuchungen bei meinem Kardiologen gab es eigentlich immer günstige Ergebnisse. Erst im April 2018 sprach er von einer Verschlechterung der vorher schon bestehenden minimalen Undichtigkeit - ich hatte jedoch keine spürbaren Symptome.
Unmittelbar vor Weihnachten 2018 dann ein plötzlicher Leistungseinbruch - Vorhofflimmern!
Mein Kardiologe empfahl eine Elektrokardioversion, die wiederum im Herzzentrum Köln Mitte Januar 19 erfolgreich durchgeführt wurde. Dennoch sollte wegen des stark vergrößerten linken Vorhofs auch eine Ablation durchgeführt werden. Diese war für Ende März vorgesehen. Da war ich jedoch schon wieder im Vorhofflimmerrn.
Nun stellte sich heraus, dass die Klappe so undicht ist, dass eine Ablation nicht vielversprechend wäre. Im Schluckecho sah man eine hochgradige Mitralklappeninsuffizienz mit Indikation für eine erneute Operation.
Am 11.7. werde ich für etwa 2 Tage zu den Voruntersuchungen stationär im Herzzentrum aufgenommen. Dann wird es wieder dauern, bis es weitergeht.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier im Forum erfahren könnte, wer Ähnliches erlebt hat und wie dies weitergegangen ist. Ob man ein zweites Mal minimalinvasiv operieren werden kann oder das Brustbein eröffnen werden muss. Wie man sich von einer zweiten Herz-Op erholt ... .

Für jeden, der sich zu meinem Fall äußern möchte, ein herzliches Dankeschön im Voraus!
 

Kajo



 

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Hallo Kajo,

 

das ist natürlich bitter, wenn der Tag der Re-OP zum Greifen habe ist. Eine solche OP steht mir als Bioklappenträger auch bevor. Ich hoffe, dass das noch ganz viele Jahr dauert und meine Klappe sehr lange hält.

Hier sind aber einige, die eine Re-OP super überstanden haben. Ich denke, die werden hier bald ein paar Antworten posten.

 

Ich drücke dir die Daumen, dass es zu einer guten Lösung bei dir kommt !!

 

LG

Michi

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Mit Re-OP-Erfahrung kann ich nicht dienen, da meine Mitralklappe erst diesen Februar rekonstruiert wurde, aber ich hatte die OP übers Brustbein und war sehr zufrieden damit - der Heilungsverlauf war viel schneller als man denken würde (ich zumindest hab mir alles viel schlimmer vorgestellt). Also falls die Re-OP übers Brustbein gemacht würde - das wäre kein Grund zur Sorge. Mein Chirurg sowie ein Anästhesist meinten beide, dass eine minimalinvasive OP mit größeren Schmerzen verbunden sein kann als ein Brustbeinschnitt (so wie Rippenprellungen mitunter schmerzhafter sein können als Rippenbrüche) Am 5. Tag nach der OP konnte ich heim und ca 7-8 Wochen nach der OP war ich (von Sportlichem abgesehen) praktisch voll belastbar und weitgehend schmerzfrei und nichtmal 4 Monate nach der OP sind auch Kraft und Ausdauer wieder gut (konnte schon Rasen mähen und mit Motorsense Böschungen mähen).

Bei einer Re-OP braucht der Körper wohl etwas mehr Zeit, aber du bist immerhin noch ziemlich jung und lebst sehr gesund - Respekt :). Alles Gute jedenfalls und ich wünsch dir auch, dass du in nächster Zeit noch ausreichend beruhigende Infos erhältst und gute Arztgespräche bekommst! Falls du sehr nervös bist, kannst du ja auch in anderen Zentren anfragen, ob du mal mit Chirurgen über die Optionen bzw generell über die Re-OP sprechen kannst. Mir hat ein Chirurgengespräch sehr geholfen (mein Chirurg war nicht so beruhigend, aber ein anderer, bei dem ich wegen meiner Ängste dann kurzfristig noch privat war, hat das Gespräch sehr gut und ausführlich gemacht). Viel Glück mit allem!

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Lieber Kajo,

das geht ja nun leider schneller als Du gedacht hast. Ob bei Deiner Re-Op ein minimalinvasiver Eingriff möglich ist, wird der Chirurg beurteilen müssen aber Du bist schon voroperiert, welches meist mit Verwachsungen einhergeht und dadurch als Reop risikoreicher ist, als die Erst-Op.

Oft ist es besser, einen größeren Op Situs zu haben und konservativ durch Sternotomie zu operieren. Die Sicht ist einfach besser und der Chirurg hat mehr Platz.

Da Du ja auf einen gesunden, bewegungsreichen Lebensstil bei normalem BMI achtest wirst Du aber auch ganz sicher die Reop gut meistern. Ich habe auch eine Reop hinter mir und bin 2003 danach wieder gut auf die Beine gekommen,  obwohl es damals hätte viel früher operiert werden müssen.(Damals hat man die Op Indikationen nicht so früh wie heute gestellt ..)

 

LG Steffi 

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Hallo Kajo,

 

das ist natürlich eine unschöne Entwicklung bei Dir.

Ungeachtet dessen würde ich den Herzchirurg die Frage betreffend der minimalinvasiven Operationsmöglichkeit stellen. 

 

Man sagt, dass eine Re-OP generell länger dauert, da vernarbtes Gewebe entfernt werden muss. Wie es mit der Erholungsdauer aussieht, dazu kann ich nichts beitragen. Ich würde vermuten, dass es einzelfallabhängig ist.

 

Ich drücke Dir für die anstehenden Untersuchungen und die wahrscheinlich unausweichliche Re-OP schon jetzt die Daumen. 

 

Grüße, Micha

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  • 1 month later...

Vor der Re-OP der Mitralklappe - Nach Abschluss der Voruntersuchungen: Wechsel der Klinik
Vorab nochmals mein Dank an Michi, Mirjam, Steffi und Micha für eure hilfreichen Rückmeldungen.


Inzwischen habe ich alle Voruntersuchungen in Hinsicht auf meine Mitralklappen-Re-OP abgeschlossen. Alles habe ich im Herzzentrum der Uni Köln machen lassen. Dort war ich auch 2011 minimalinvasiv operiert worden - das hintere Segel der Mitralklappe wurde damals rekonstruiert durch Einsatz von 2 künstlichen Sehnenfäden, außerdem wurde ein Anuloplastiering eingesetzt und während der OP eine Vorhofablation vorgenommen.


Nun also nach 8 Jahren eine erneute OP an der Mitralklappe. Dieses Mal schließt das vordere Segel nicht mehr. Damit hat offenbar der Erfolg der OP von 2011 noch Bestand. Es hilft aber nichts, die Insuffizienz ist wieder hochgradig durch das nicht schließende andere Segel und meine Symptome zeigen es mir auch. Die zweite OP ist notwendig!


Ich war mit meiner Frau nun in Bad Oeynhausen und wir haben uns eine Zweitmeinung geholt. Alles wird genauso gesehen wie in Köln.


In Köln und in Bad Oeynhausen haben wir jeweils mit einem Chirurgen gesprochen, der die OP durchführen würde. Beide haben uns überzeugt. Der Chirurg, der mich 2011 in Köln operiert hatte, ist nicht mehr da, er hat mittlerweile eine Chefarztstelle in einer anderen Uni-Herzklinik.
 

Ich habe mich allerdings aus einem anderen Grund umentschieden: Ich lass die Re- OP in Bad Oeynhausen durchführen, 200 km von zuhause entfernt, da das gesamte Klima im Bereich von Aufnahme, Untersuchung und Pflege von einer ganz anderen, positiveren Atmosphäre bestimmt ist. Bei den Voruntersuchungen in Köln, also zuhause, gleich ob ambulant oder stationär, wurden wir eher an einen Besuch im Straßenverkehrsamt oder schlimmer im Hauptbahnhof erinnert, als dass wir das Gefühl gehabt hätten, dass ich in einer Klinik wäre, in der ich zum zweiten Mal an meinem Herzen operiert werde ... das war 2011 noch anders!
In keiner Situation hatte ich das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Von dieser Einschätzung nehme ich ausdrücklich das Gespräch mit dem leitenden Oberarzt und Herzchirurgen  Dr. Mader sowie die Gespräche mit  den Sekretärinnen von Chef- und Oberärzten in der Chirurgie aus. Von Dr. Mader hätte ich mich gern operieren lassen. Aber ich möchte auch wissen, dass ich nach der OP gut behandelt werde, mit Fürsorge, menschlicher Zuwendung und vielleicht sogar Empathie ... Und: Ich möchte auch Ruhe haben ...

Also am 2.9.2019 ist Aufnahme in Bad Oeynhausen. Dort will ich im Anschluss an die OP nach der Entlassung direkt in eine Reha-Klinik wechseln.
 

Über positive Rückmeldungen zum HDZ-NRW in Bad Oeynhausen würde ich mich sehr freuen.
Ich werde meinerseits über den Fortgang meiner "Herzens-Geschichte" hier im Forum berichten.
 

Liebe Grüße
Kajo

 

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Hi Kajo,

 

alles Gute für die OP und es freut mich zu hören, dass Du das "Drumherum um die eigentliche OP" in Oeynhausen heute im Jahr 2019 noch genauso empfindest ich ich in 1994.

 

Bye, Roland

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vor 7 Stunden schrieb Josh 2018:

Aber ich möchte auch wissen, dass ich nach der OP gut behandelt werde, mit Fürsorge, menschlicher Zuwendung und vielleicht sogar Empathie ... Und: Ich möchte auch Ruhe haben

Ich denke auch, dass dies alles auch hilfreich für die Genesung sein kann. 

Ich hatte auch überlegt, mich in Bad O. operieren zu lassen, obwohl ich alles privat zahlen hätte müssen (weil ich in Österreich lebe und die Versicherung das wohl nicht übernommen hätte). Nur wegen eines etwas früheren Termins in Ö und eines guten Arztgesprächs habe ich die Kosten doch nicht auf mich genommen.

 

Ich werde die Daumen drücken, dass du nachher wieder "pumperlgsund" bist und uns Positives berichten kannst;) Alles Gute!

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  • 2 weeks later...

Hallo Kajo,

 

auch wenn meine Reha in Bad Oeynhausen vor 8 Jahren eine andere Indikation hatte, so war es doch eine sehr erholsame und gute Zeit. Hätte ich die Möglichkeit dann würde ich auch meine nächste Reha in Bad O. planen. 

 

Alles Gute für die 2. OP!

 

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Hallo Josh,

 

in der Nähe wäre Siegburg. Da sind Spitzenmediziner für Kardiologie und Herzchirurgie.

 

Ich bin dort operiert worden und bin sehr zufrieden. 

 

Viele Grüße

... Jörg

 

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Am 31.7.2019 um 20:04 schrieb Mirjam:

Ich denke auch, dass dies alles auch hilfreich für die Genesung sein kann. 

Ich hatte auch überlegt, mich in Bad O. operieren zu lassen, obwohl ich alles privat zahlen hätte müssen (weil ich in Österreich lebe und die Versicherung das wohl nicht übernommen hätte). Nur wegen eines etwas früheren Termins in Ö und eines guten Arztgesprächs habe ich die Kosten doch nicht auf mich genommen.

 

Ich werde die Daumen drücken, dass du nachher wieder "pumperlgsund" bist und uns Positives berichten kannst;) Alles Gute!

Danke für die guten Wünsche, Mirjam!

Ich bin in Oeynhausen angemeldet und checke am 2.9. zur OP ein.

Ich werde mich wieder im Forum melden.

Liebe Grüße

Kajo

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  • 1 month later...

Kajo hat erlaubt, seinen auf Nachfrage als PN geschriebenen super Bericht von der Re-OP hier zu posten. (Die OP fand eine gute Woche später statt als geplant):

 

ich habe es hinter mir - die Re-OP und die  dabei aufgetretenen Komplikationen!

Bei generell starken Verwachsungen durch die Erst-OP im gesamten Gewebe konnte der neu einzusetzende mechanische Klappenersatz gut und erfolgreich platziert werden. Dr. Hakim hat das Vorhofohr abgetrennt.

Schwierig wurde es wohl bei der Schließung des Herzbeutels. Hier muss offensichtlich eine vom Operateur aus nicht einsehbare Stelle, durch die ein Kranzgefäß führte, so unglücklich mit "Nadel und Faden" unbeabsichtigt "traktiert" worden sein, dass das Gefäß zugemacht hat. Meine Kranzgefäße waren - TEE-belegt alle top und frei ! Man hat mich nicht wach werden lassen und den Verlauf der Nacht 10.-11.9. streng umfassend auf Intensiv überwacht. Es ging schon Richtung Lebensgefahr, als kardiologisch interveniert wurde und die Stenose des Gefäßes am Morgen durch das Setzen eines  Stents aufgehoben wurde.

Ich selbst wusste von alldem nichts. Als ich spät Mittwochabends  aufwachte, fehlten mir 1,5 Tage. Mit Hilfe meiner Frau und Fragen an die Ärzte habe ich versucht das Geschehene zu rekonstruieren.

Inzwischen rebellierte mein Körper allerdings so umfassend, dass wirklich alle schmerztherapeutischen Optionen des Herzzentrums zur Anwendung kamen. Organisch machten die Nieren die größten Probleme.

FAZIT

Ich war 6 Tage auf Intensiv, bin dort  bestens behandelt und gepflegt worden. Kam am Montag auf die Normalstation, Einzelzimmer und genese zunehmend. 

Alle Schläuche, Zugänge, Drähte, Blasenkatheter als letztes sind draußen. Ich bewege mich frei auf Station zufuß.

Bin seit 4 Tagen schmerzfrei. Sternotomie ist mit den Ein- schränkungen durch den minimal-invasiven Schnitt von 2011 gar nicht vergleichbar. Wir wissen aber, dass bei erstgenanntem Vorgehen die Heilung einfach viel mehr Zeit braucht...

 

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