TanjaK Geschrieben 29. Juni 2005 Share Geschrieben 29. Juni 2005 Hallo, ich bin Tanja. Ich neu hier und froh das Forum gefunden zu haben. Ich will gleich auf den Punkt kommen weil ich nicht mehr weiter weiss. Es geht um folgendes: Meine Oma (76 Jahre) ist gestern plötzlich vorm Krankenhaus umgefallen(sie wollte jemanden besuchen). Sie fiel mit dem Kopf auf den Beton. Ich rannte ins Krankenhaus um hilfe zu hohlen die auch kam. Man hat sie wieder reanimiert (sie trägt einen Herzschrittmacher). Leider hatten die im Krankenhaus keinen Platz mehr auf der Intensivstation, sodaß sie in das nächste mögliche Krankenhaus gefahren wurde. Es konnte heute erst eine CT-Untersuchung vorgenommen werden da das Gerät gestern defekt war. Ich hätte sie gern in eine anderes Krankenhaus bringen lassen, aber die Ärzten sagten, dass man sie nicht transportieren kann. Heute morgen wurde meine Oma dann untersucht und der Grund warum sie umgefallen war ist, dass sie einen Herzinfarkt erlitten hat. Das Gehirn hat keine Schäden bzgl. des Aufschlages auf den Beton erlitten. Nun liegt meine Oma seit gestern im Koma, sie reagiert auf nichts. Die Ärzte meinten, dass das Gehirn wahrscheinlich zuwenig Sauerstoff bekommen hätte (das nehme ich aber nicht an, weil innerhalb von 5min. Hilfe da war). Nun meine Frage: Hat schon jemand von einem gleichen oder ähnlichen Fall gehört? Ich habe grosse Angst das ich sie verliere Was kann ich tun um ihr zu helfen? Bitte helft mir weiter ich bin am verzweifeln den ich liebe sie sehr. Gruss Tanja Zitieren Link zu diesem Kommentar
Klaus Geschrieben 29. Juni 2005 Share Geschrieben 29. Juni 2005 Hallo Tanja, leider bin ich absoluter Laie und kann Dir deshalb bezüglich der gesundheitlichen Situation deiner Oma keine konkreten Tipps geben. Ich würde wahrscheinlich nach den Hirnströmen fragen und gegebenenfalls die lebensnotwendigen Grundfunktionen abschecken. Anhand dieser Informationen kannst du Dir über den tatsächlichen Gesundheitszustand deiner Oma im Klaren werden. Vielleicht hast Du auch die Kraft, dich an ihr Bett zu setzen und einfach nur ihre Hand zu halten bzw. ein paar tröstende Worte zu sprechen, auch wenn Sie Dich subjektiv nicht wahrnimmt. Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und deiner Oma gute Besserung! Viele Grüße Klaus Zitieren Link zu diesem Kommentar
Thomas W. Geschrieben 30. Juni 2005 Share Geschrieben 30. Juni 2005 Hallo Tanja, ich denke medizinisch wird bereits alles getan, damit Deine Oma stabil bleibt. Jetzt ist wichtig, dass Angehörige da sind die einfach nur die Hand halten und mit ihr sprechen. Irgendetwas erzählen von vertrautem und positiven. Viele sagen ja das wäre Quatsch (auch Mediziner) aber lass Dich nicht beirren - verbringe wenn möglich die Zeit mit Deiner Oma und evtl. gibt es ja noch weitere Freunde oder Angehörige. Ihr braucht jetzt viel Kraft und Geduld - denkt selber positiv (fällt nicht leicht - ist leichter geschrieben) das überträgt sich auf die Oma. Nimm Dir immer das Beispiel vor Augen, dass eine Mutter oder Vater ein kleines Kind allein durch festhalten, streicheln und kuscheln von Bauchschmerzen "heilen" kann. Warum sollte das nicht auch unter Erwachsenen funktionieren bei schlimmeren Erkrankungen. Ich wünsche Dir und Deiner Oma viel Kraft und Geduld und drücke ganz doll die Daumen. MfG Thomas Wagner Zitieren Link zu diesem Kommentar
günther Geschrieben 30. Juni 2005 Share Geschrieben 30. Juni 2005 Hallo Tanja, ich könnte heulen vor Wut, wenn ich lesen muss, dass Deiner Oma all dieses widerfahren ist, nur weil sie sich aufraffte um jemanden mit ihrem Besuch im Krankenhaus zu erfreuen. Aber es sind auch alles sehr merkwürdige Dinge, welche Du und Deine Oma dort erfahren mussten. Ich kann Deine Ohnmacht bzw. Machtlosigkeit wirklich nachvollziehen. Aber lasse nichts unversucht, lasse Dich nicht abspeisen, von wegen: das ist schwer zu sagen oder wir sind nicht ganz sicher, usw. – usw. Klaus und Thomas haben Dir eine sehr schöne Therapieform in die Hand gelegt, nämlich „ Reden, Streicheln, leichtes Massieren und Drücken der Hände u. dabei positiv denken. Vor allen Dingen aber, einfach da sein, am Bett sitzen und sich spüren können. Sicher wird diese Art der Therapie Dir und auch Deiner komatösen Oma gut tun, wenn Du so verfährst. Verschließe trotz alledem nicht die Augen, sehe bei Bedarf auch die prognostische Seite. Es gibt Fakten, wo man einfach nicht dran vorbei kommt. Ich will einmal versuchen sie Dir hier ganz vorsichtig aufzuzeigen, bezogen auf Deine Schilderung im letzten Beitrag: Deine Oma hat sehr wahrscheinlich nach ihrem schweren Sturz eine zerebrale Anoxie (Sauerstoffmangel im Gehirn ) erlitten.So eine akute hypoxische Hirnschädigung stellt immer eine schwer wiegende Funktionsstörung des Gehirns dar. Die Ursache hierfür ist in den meisten Fällen ein Herz-Kreislauf-Stillstand. Klinische Erfahrungen zeigen, dass die Prognose von Patienten nach globaler Anoxie sehr wesentlich von der Komadauer abhängig ist. Wenn in der akuten Reanimationsphase mehr als 30 Minuten keine zentrale Reaktion beobachtet wird oder die Komadauer über die ersten 24 Stunden hinausreicht, muss die Reversibilität der Hirnschädigung als unsicher bis unwahrscheinlich eingeschätzt werden. In dieser Phase kann neben den klinischen Verlaufskriterien die apparative Zusatzdiagnostik wie EEG, bildgebende Verfahren und biochemische Parameter u.U. Hinweise auf eine Prognose geben, wohlgemerkt Hinweise. Denn weder die zerebrale MRT- noch CT-Diagnostik erlauben definitive prognostische Schlüsse. Liebe Tanja, mein letzter Absatz sollte nur noch mal verdeutlichen, wie es im schlimmsten Fall sein könnte, aber nicht unbedingt sein muss. Auch ich wünsche Dir und Deiner Oma alles- alles Gute, bitte melde Dich mal wieder im Forum, dann aber hoffentlich mit positiven Nachrichten. Liebe Grüße Günther Zitieren Link zu diesem Kommentar
TanjaK Geschrieben 1. Juli 2005 Autor Share Geschrieben 1. Juli 2005 Meine Oma ist heute Mittag wieder aufgewacht Sie versteht mich wenn ich mit ihr rede und versucht zu antworten (sie stammelt so vor sich hin) Ich gehe davon aus das es daran liegt weil sie die ganze Zeit einen Beatmungsschlauch im Hals hatte. Sie bewegt auch langsam ihre Beine und Arme. Sie wollte auch einen Kuss von mir, der ich ihr auch sehr gerne gab. Sie schaut sich aber ständig um, mich kommt es so vor als ob sie nicht wüsste wo sie ist oder was passiert ist. Ich werde morgen wieder schreiben ob und welche Fortschritte sie macht. Viele liebe Grüße an alle Tanja Zitieren Link zu diesem Kommentar
günther Geschrieben 1. Juli 2005 Share Geschrieben 1. Juli 2005 Hallo Tanja, das sind ja tolle Nachrichten, ich glaub es kaum. Da kommen einem ja fast die Tränen. Ich wünsche Dir, dass mit Deiner Oma jetzt alles so weiter geht. Freue mich schon auf die nächsten Nachrichten. Vielleicht hat das Daumendrücken hier im Forum ja doch etwas genützt. :wink: Liebe Grüße Günther Zitieren Link zu diesem Kommentar
Thomas W. Geschrieben 2. Juli 2005 Share Geschrieben 2. Juli 2005 Hallo Tanja, schöne Nachrichten - ich drücke weiter die Daumen, dass es bergauf geht. Da sieht man mal wieder, dass nicht alles mit der schulmedizin und ihren Weisheiten zu erklären ist. Sicherlich haben auch die Ärzte und Pflegepersonal etwas dazu beigetragen aber Dein Anteil an Zuwendung war ja evtl. das Zünglein an der Waage. MfG Thomas Wagner Zitieren Link zu diesem Kommentar
TanjaK Geschrieben 2. Juli 2005 Autor Share Geschrieben 2. Juli 2005 Hallo, es sind keine merklichen Verbesserungen heute aufgetreten. Sie war heute nicht so ganz fit wie gestern. Der Arzt sagte mir das sie die Nacht nicht geschlafen hätte. Das mit dem sprechen klappt noch nicht. Ich glaube mittlerweile das ihr Sprachzentrum noch nicht so richtig arbeitet. Ich hoffe das sich alles wieder einigermaßen herstellt. Ich gebe euch morgen wieder bescheid ob sich was verändert hat. Und ich danke euch für euere netten und liebe worte die ihr mir geschrieben hattet und schreibt. Gruss Tanja Zitieren Link zu diesem Kommentar
Klaus Geschrieben 3. Juli 2005 Share Geschrieben 3. Juli 2005 Hallo Tanja, die Tatsache, daß deine Oma wieder ansprechbar ist freut mich sehr für Dich. Das Ganze ist für Sie natürlich auch ein traumatisches Erlebnis und deswegen auch eine große psychische Belastung. Deswegen kann es noch etwas dauern, bis alle Funktionen letztlich wiederkehren. In ihrem Alter steckt man halt so eine Geschichte auch nicht so einfach weg. Ich wünsche Euch weiterhin alles Gute! Klaus Zitieren Link zu diesem Kommentar
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