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Mechanische Klappe


hayek19

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Ich bin 35 und have vor 6 Monaten eine nicht erfolgreiche Aortenrekonstruktion gehabt und muss mich daher in den nächsten Monaten wieder operieren lassenHabe daher einige Fragen:

 

1) Welche mechanischen Klappen sind die besten? Daher welche sind leise, haben eine gute Performance und haben ein geringes Risiko einer Thromboembolie?

 

2) Gibt es spezielle Operationstechniken, die bei einem neuerlichen Eingriff, die Narbenbildung gering halten - daher mit einer dünnen, unsichtbaren Einschnittslinie auf der Brust? Sonst hätte ich ja eine doppelte Narbe auf der Brust; und

 

3) Sollte man nahc einem nicht erfolgreichen IEngriff als junger Mensch eine Ross Operation in betracht ziehen obwohl ein neuerlicher Eingriff wahrscheinlicher als bei einer mechanischen Klappe ist?

 

Für Feedback bin ich euch dankbar

 

Alex :D

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Hallo Alex,

 

Deine Nachricht bzgl. Misserfolg bei der Rekonstruktion Deiner Aortenklappe ist

wirklich hart.

Freue mich aber über Deinen zweiten Anlauf, jetzt kann es nur noch besser werden.

Also kommen wir zu den so oft gestellten Fragen:

 

1. Die z.Z. am häufigsten implantierte Kunstklappe ist die SJM-Klappe, es ist eine

sogenannte Doppel-Kippscheibenklappe. Das bekannte Klicken unterscheidet

sich bei den verschiedenen Modellen nur in ganz feinen Nuancen. In allen

großen Herzzentren werden z.Z. mehrere Doppel-Kippscheibenklappen

angeboten. Die Embolierate liegt lt. Literatur bei 1,5 %, sie liegt aber bei Patienten

die ihren INR- oder Quickwert selbst kontrollieren, etwas niedriger.

 

2. Bei einer Re-OP wirst Du um eine Entfernung aller Cerclagen im Sternumbereich

nicht herumkommen. Nach 6 Monaten post-op wird minimal invasiv hier wohl nicht

machbar sein. Narbenprobleme ( Hypertrophe Narben u. Keloide ) können mitunter

die funktionelle und kosmetische Situation beeinträchtigen.

Ein echte minimal invasive OP-Technik führt z.Z nur ein Arzt in den U.S.A. durch,

hier kann Dir Roger mehr erzählen.

 

 

3. Die Ross-Operation eignet sich besonders für junge, sportlich-aktive Patienten, für

Personen, die gerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulantien) nicht vertragen

oder einfach ablehnen, mitunter aber auch über eine schlechte Funktion der linken

Herzkammer verfügen.

Die Sana-Klinik Stuttgart und die Uniklinik Lübeck sind für die Ross-OP wohl die

erste Adresse. Cola kann Dir hierzu auch wertvolle Hinweise geben, morse sie einfach

mal an.

 

 

Wünsche Dir jetzt erst einmal viel Erfolg beim Recherchieren.

 

Gruß

Günther

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Hi Alex,

 

zu 1. - ich denke die modernen mech. HK sind alle in etwa gleichwertig und nur ein Arzt kann letztendlich beurteilen welcher Typ für Dich die beste Wahl ist. Hier spielen dann die ganz persönlichen "Einbauverhältnisse" Deines Herzens die entscheidende Rolle.

Bezgl. des Thromboembolierisiko gibt es im Internet viiieele Darstellungen -alle weichen stark voneinandr ab weil ihnen unterschiedliche Auswertungsmaßstäbe zugrunde liegen - ich würde mich damit nicht verrückt machen ob 1,5% oder etwas weniger oder etwas mehr. Wenn Du nach der OP selbst den INR Wert bestimmst und beeinflußt ist das schon eine Menge Wert. Ansonsten gilt auch nach der OP das das Leben nicht durch die HK OP negativ beeinflusst wird, sondern durch die nach wie vor bestehenden unabhängigen Risiken wenn es das Schicksal denn will.

 

Am Rande zu den Geräuschen - ich habe eine SJM Klappe - die wird beworben als leise Klappe. Hey davon hat meine wohl nichts gehört - ich war "Sieger" in der AHB. Die Ärzte waren "begeistert" von der Deutlichkeit des klickens. Also auch das scheint von Brustkorb zu Brustkorb unterschiedlich zu sein ebenso wie die Größe der HK und ihre Position.

 

zu den Fragen 2 und 3 gibt es, nach meiner Meinung, keine Patentrezepte.

Wie hier im Forum schon oft beschrieben heilen die Narben sehr unterschiedlich von Bleistiftdünn bist schön rosa knollig wie bei mir.

Und das Risiko einer Re OP ist auch sehr individuell - ich kann jeden Hardcore Sportler verstehen der wg. Marcumar lieber eine Bio Klappe nimmt um die nächsten 15 - 20 Jahre ungehemmt Sport treiben zu können. Als "Normalo bis Couchkartoffel" war mir lieber eine mech. Klappe und ein bischen Sport.

Du siehst das Leben ist bunt und vielfältig - klick Dich doch mal durch ein paar "alte" Seiten ist immer wieder spannend die Erfahrungen der Anderen zu lesen und zu vergleichen.

Ertsmal weiterhin alles Gute und berichte mal über Deine Erfahrungen und "Beratungserlebnisse".

MfG

Thomas Wagner

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Hallo Alex,

 

Schade das deine AO-Klappenrekonstruktion nicht langfristig gehalten hat, daß ist sicher eine Entäuschung für Dich. :roll: :cry:

 

Nun mein Feedback:

 

zu 1: "Die" richtige Klappe ermöglicht eine hohe Lebenserwartung bei bestmöglicher Lebensqualität. Obwohl tendenziell tatsächlich die Doppelflügeligen Klappen am häufigsten implantiert werden, wird Dir wohl niemand ernsthaft Eine empfehlen können. Ich glaube die derzeitigen Modelle tuen sich alle nicht mehr weh und man kann Diesen getrost vertrauen. Das Risiko einer Thromboembolie ist zwar statistische Erhebungen ausgesetzt, aber wie heißt es so schön: Traue nie einer Statistik die du nicht selbst gefälscht hast :wink: Es ist schwer, wirklich neutral ermittelte Werte zu erhalten und noch schwerer, diese auf eine bestimmte Person in ihre individuellen Situation zu übertragen.

 

zu 2: Ich habe in meiner Klinik einmal etwas von verschweissen/verkleben einer Naht gehört. Dies wird wohl vornehmlich bei Patientinnen aus kosmetischen Gründen so gemacht. Ob das auch für Re-OP-Narben anzuwenden ist, weiß ich leider nicht :?

Von minimal-invasive Operationstechnik halte ich genausowenig wie vom Ölwechsel durch das Ölmeßstabsrohr beim Auto. Eine gute herkömmliche OP ist vielleicht nicht Trendy aber wesentlich effektiver :wink:

 

zu 3: Uuiih, daß ist ein heißes Thema. Hier gab es bei uns schon einige heiße Diskussionen. Die Wogen haben sich aber inzwischen wieder etwas gelegt. Meiner Meinung nach ist die Ross-OP lediglich eine OP, bei der 2 Herklappenoperationen in einem Eingriff durchgeführt werden, mit dem Ergebnis, einen Homograft/Bioklappe anstelle einer gesunden Herzklappe und die eigene gesunde Herzklappe anstelle einer eigenen defekten Herzklappe einzusetzen. Letztlich sehe ich keinen Vorteil darin, nicht direkt die defekte Herzklappe durch eine Bioklappe zu ersetzen. Der Aufwand steht meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zu der zusätzlichen körperlichen Belastung während der OP und dem damit verbundenen erhöhten Risiko (wesentlich längere Verbindung mit der Herz-Lungenmaschine). Wenn schon auf eine Gerinnungshemmung verzichtet werden soll, dann mit einer bewährten BIO-Klappe. Ich gebe aber zu Bedenken, welche psychiologische Belastung es für jemanden bedeuten kann, bestenfalls 15 bis 20 Jahre abzuleben, bis eine RE-OP wieder ansteht. Sicher geht die Entwicklung immer weiter und die Hoffnung, dann eventuell eine optimale Lösung parat zu haben ist durchaus berechtigt, trotzdem steht relativ mittelfristig eine RE-OP an. Darüber wird manchmal etwas leichtfertig hinweggesehen, so nach dem Motto, dann laß ich mich eben Re-Operieren. Ich sehe das etwas anders.

 

Das war mein Statement zu deinen Fragen, ich möchte Dich auf keinen Fall entmutigen aber ich denke, du wolltest eine ehrliche Meinung hören.

Egal zu welcher Lösung du auch greifen wirst, bzw. welche dir durch die Ärzte empfohlen wird, es macht doch Mut zu wissen, daß es viele verschiedene Lösungen gibt. Alle Varianten werden Dir im Normalfall weiterhelfen, ohne deine Lebensqualität wesentlich zu beeinträchtigen.

Das ist doch was ! :wink:

 

Viele Grüße

 

Klaus

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Hallo Alex,

 

kann das gesagte nur bestätigen nur eins noch zur Ergänzung bezüglich der Narbe: Ich hatte ja durch eine frühere Herz-OP im Kindesalter schon eine Narbe entlang des Sternums, jetzt bei der OP letztes Jahr hat der Herzchirurg exakt auf dieser Linie geschnitten und meine Narbe sah ab Oktober letzten Jahres nur farblich anders aus als vor der OP, die Schnittführung war die gleiche wie vor 30 Jahren. Das wird bei Dir sicher auch so sein.

 

Alles gute für Dich!

 

Hildegard

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Vielen Dank für euer Feedback.

 

1) Welche Klappen haben die beste Performance und sind am leisesten? Ich habe von den Doppelflügigen gehört (St Jude oder ATS Open Pivot !!), aber auch wiederum, dass manche Leute bei Doppelflügigen ein lautes Clicken hören. Habt Ihr Erfahrungswerte?

 

2) Führt Macoumar zu Haarausfall?

 

V Dank :D

 

Alex

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Hallo,

 

ich habe zwei Doppelflügelklappen (Aortenklappe und Mitralklappe, Typ ATS). Diese Klappen sind ziemlich leise. Ich hatte bereits wenig Haare bevor ich Marcumar nehmen musste, bemerke aber nun keinen fortschreitenden Haarausfall.

 

Gruß, Stefan

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Hi Alex,

 

nochmal zum Klappengeräusch: das typisch klickende Geräusch bei einer mechanischen

Klappe ist bei jedem Patienten je nach Körperbau unterschiedlich stark ausgeprägt.

An diese Geräusche gewöhnen sich die Patienten in den meisten Fällen sehr schnell.

 

Betrifft Haarausfall: bildet sich meistens wieder zurück. :wink:

 

Günther

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Hi, Alex

Welche Klappen haben die beste Performance und sind am leisesten? Ich habe von den Doppelflügigen gehört (St Jude oder ATS Open Pivot !!), aber auch wiederum, dass manche Leute bei Doppelflügigen ein lautes Clicken hören. Habt Ihr Erfahrungswerte?Alex
Keine der Klappen wird Klicken der wie der "dicke Pitter" vom Kölner Dom. Aber sie machen sich bemerkbar. Und das ist auch gut so. Du hast nun mal künstliche Herzklappen und ein guter Klick ist das halbe Leben. Da schert es mich wenig, ob die Klappen auch ausserhalb zu hören sind.
2) Führt Macoumar zu Haarausfall?Alex
Seit 10 Jahren lebe ich jetzt mit Marcumar und stelle keine Veränderungen fest. Und wenn? Bei der heutigen Haarmode kannst Du alles tragen...

Bye, Roland

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Hallo Alex,

 

die leiseste Klappe ist wahrscheinlich die ATS-Klappe.

Ich - persönlich - würde mir die ATS AP Klappe einbauen lassen, wenn es denn eine mechanische sein sollte.

 

Siehe den Link: http://www.carbomedics.com/patients_how_ticking.asp

 

 

Es gibt dazu auch Literatur:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.f...5689&query_hl=1

 

 

Das Haar wurde bei mir mit Marcumar etwas schlechter. Ebenso die Wundheilung. Aber damit kann man leben.

 

Ich bekam nach meiner Op (ich habe eine biologische Klappe) eine Intracutannaht, d.h. eine Naht, bei der man nur den Schnitt sieht und keinerlei Stiche. Ebenso wurde die Haut etwa 5 cm unterhalb des oberen Bereiches des Brustbeines geschnitten, so daß man keine Narbe sieht, wenn man ein Oberhemd mit offenem Knopf trägt.

 

Wenn Dir die Optik wichtig ist, frage die Klinik, ob die das so können.

 

Bei meiner REHA habe ich viele ziemlich schreckliche Narben gesehen.

Also - narbentechnisch - sollte man sich auch den besten aussuchen, wenn man ihn findet.

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Habt Ihr Erfahrung mit der On-X mechanischen Klappe? Wie ist Sie im Vergleich zur St Jude oder Advantage?

 

Es kommt (angeblich) auch auf den Diameter der Klappe an und mir wurde gesagt, dass eine grosse Klappe eine bessere Gerinnung gewährleistet und daher ein niedrigeres Risiko einer Thromboembolie darstellt?

 

V Dank für euer Feedback

 

Alex

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Hi Alex,

 

zur Frage des Klappentyps und der Größe würde ich em Urteil des Behandlers mehr vertrauen als den hübschen bunten Werbeseiten der Hersteller - die sind natürlich so aufgebaut, dass jeweils die Klappe des Herstellers natürlich leiser, strömungsgünstiger usw. ist. Im Gegensatz zu sonstigen beworbenen Artikeln können wir als "Verbraucher" in diesem Fall nichts selber testen oder bei nichtgefallen zurückgeben. So, auch wenn ich mich wiederhole, die meisten HK Patienten gehen zur OP ohne all die nützlichen Infos aus dem Internet oder diesem Forum und es "klappt" dort auch. Gerade bei so individuellen Einbauverhältnissen wie im menschlichem Herz kann/muß man auf die Erfahrung des Operateurs und Kardiologen vertrauen was das richtige ist. Einen DIN Einbauschacht haben wir alle (leider?) nicht. Auch die Größe der HK richtet sich nach Deinen Einbauverhältnissen und wenn dann für Dein Herz die richtige Größe verbaut wird dann klappt es auch mit der Strömung und das Risiko einer Thromboembolie dürfte nur davon abhängen.

MfG

Thomas Wagner

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Hallo @ll :wink: ,

 

nachdem ich nun inzwischen auch seit fast 18 Monaten in der Entscheidungsphase bezüglich der besten Ersatzklappe bin, kann ich mich Thomas W. und Klaus ebenfalls nur anschließen.

 

Wir als Patienten sollten uns natürlich über alles informieren können!!

Hier spielen sowohl Herstellerinformationen und Fach-Literatur, wie auch die Erfahrungsberichte bereits Operierter eine wichtige Rolle.

 

So weiß man zumindest Ansatzweise, worauf man sich einläßt :idea: .

 

Letztendlich sind es jedoch die Operateure, die die Erfahrung mit den verschiedenen Klappen-Modellen und OP-Methoden haben und die das Beste für und in Absprache mit uns als Patienten auswählen :wink: .

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