Alex Geschrieben 20. Juni 2005 Share Geschrieben 20. Juni 2005 Hallo, auch ca. 8 Monate nach Ersatz meiner Mitralklappe habe imer noch permanentes Vorhofflimmern, obwohl sich inzwischen alle Herzhöhlen auf Normalgröße zurückgebildet haben. Mein Kardiologe empfiehlt den Versuch einer Elektrokardioversion. Die hatte ich schon einmal vor der OP mit nur kurzfristigem Erfolg. Hat jemand aus dem Forum auf diesem Gebiet Erfahrungen über Erfolg und Risiken? Von einer Ablationsbehandlung ist mir abgeraten worden, weil es hier nicht selten zu Komplikationen kommt. Gruß Alex Zitieren Link zu diesem Kommentar
michael 33615 Geschrieben 20. Juni 2005 Share Geschrieben 20. Juni 2005 Hallo Alex, leider kann ich dir nicht weiterhelfen. Meine Herzrhythmusströrungen hörten auf, nachdem die Herzhaut sich wieder geschlossen hatte - 3 Monate nach der OP. Wünsche dir viel Erfolg bei deinen Bemühungen. Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar
günther Geschrieben 20. Juni 2005 Share Geschrieben 20. Juni 2005 Hallo Alex, ich glaube, in Deinem speziellen Fall solltest Du mal Steffi anmorsen. Sie kann Dir bestimmt weiterhelfen. Gemäß meiner med. Unterlagen sind prinzipiell drei Therapiemöglichkeiten gegeben: 1. Frequenzkontrolle: Dabei belässt man das Vorhofflimmern, d.h. es wird keine elekrische oder medikamentöse Kardioversion vorgenommen. Wichtig dabei ist aber eine gute Frequenzeinstellung, welche hauptsächlich durch eine Anpassung der medikamentösen Therapie mit einem Beta-Blocker oder Digitalis erfolgt. Ich glaube aber, diese Medikation liegt bereits vor ? 2. Rhythmuskontrolle: Dabei wird versucht wieder den normalen Sinusrhythmus herzustellen. Dies gelingt durch elektrische oder medikamentöse Kardioversion. Als Rezidivprophylaxe werden meist Antiarrhythmika, (z.B. Amiodaron, Flecainid usw.) eingesetzt. 3. Vorhofflimmerablation: Dabei wird mit einem Katheter, welcher über ein Leistengefäss eingeführt und bis zum Herzen vorgeschoben wird, Teile der Herzinnenhaut verschorft. Dies geschieht mit einem Katheter, welcher an der Spitze erhitzt wird. Dieses Verfahren wird nur an den grossen Zentren weltweit durchgeführt. Die Erfolgsaussichten für eine dauerhafte Heilung liegen bei etwa 50-70%. Ich möchte aber auch erwähnen, dass es bei diesem Eingriff u.U. zu schweren Komplikationen (z.B. Schlaganfall usw.) kommen kann !! Hinsichtlich der Ablation kann ich daher Deine Abneigung nachvollziehen. Sollte es doch nur chirurgisch möglich sein, spreche vielleicht mal die MAZE-OP an. Sie bietet wohl die z.Z. höchsten Erfolgsaussichten, auch post-operativ. Ich hoffe, dass Du schnell die richte Information bekommst. Wenn bei Dir wirklich ein permanentes Vorhofflimmern vorliegt, wird es meiner Meinung nach höchste Zeit für eine Therapie. Alles Gute und viel Erfolg beim Recherchieren. Günther Zitieren Link zu diesem Kommentar
CoLa Geschrieben 20. Juni 2005 Share Geschrieben 20. Juni 2005 Hallo Alex, Hier noch ein kleinen Tipp für eine eventuelle Ablation, den ich gelesen habe. Wenn du diese machen lassen solltest, gibt es die Möglichkeit einer Kryo-Ablation, bei der man zuerst einen noch umkehrbaren Effekt erreicht (Testkühlung). Erst wenn man sieht, dass dies erfolgreich ist, erfolgt die endgültige Kryo-Ablation. Dies sollte dir nur als kleine Hintergrundinformation dienen, damit du bei deiner Entscheidungsfindung, auch in dieser Richtung nachfragen kannst. Ich wünsche dir einen schönen Abend und viel Erfolg. Viele Grüße von Conny Zitieren Link zu diesem Kommentar
Thomas W. Geschrieben 20. Juni 2005 Share Geschrieben 20. Juni 2005 Hallo Alex, scheinbar haten wir vor OP die gleichen Beschwerden (siehe meine Fußnote). Bei mir wurde damals gleich während der OP eine Ablation durchgeführt die bis heute Wirkung zeigt (3x auf Holz geklopft). Ich hatte auch vor der OP eine Elektrocardioversion die 2 Wochen anhielt und dann stolperte das Herz wieder. Dies war dann auch der Startpunkt für die OP. Ich würde an Deiner Stelle jetzt ersteinmal die Elektrocardioversion probieren - hat das geringste Risiko. Mehr als nicht wirken kann nicht passieren. Wenn es klappt wirst Du sicherlich weiter Betablocker bekommen damit das Herz schon ruhig bleibt. Ein rein medikamentöse Cardioversion ist nicht immer erfolgreich und hat mehr Risiken als die Elektrovariante. Ablation in welcher Form auch immer - ob mit OP oder über die Leiste - ist sicherlich auch ein Weg - aber mit erheblich mehr Aufwand als die oben genannten Behandlungen. Hast Du auch schon einmal in Betracht gezogen zu prüfen ob seelische (psychische) Belastungen vorliegen. Oft reagiert das Herz auch hierauf sehr "taktlos" und flimmert so vor sich hin. Das heisst auch autogenes Training, Meditation oder andere Entspannungstechniken könnten evtl helfen. Mir hat es in der ersten AHB Woche sehr geholfen wenn ich durch die anfangs ungewohnten Anstrengungen wieder aus dem Takt geriet. Habe dann einfach "ausgeklinkt" und mich zurückgezogen - brachte alles wieder in Lot und funktioniert auch heute noch wenn Stress mich wieder packt. Habe auch mal irgendwo gelesen, das Valium eingesetzt wird um den Patienten wieder in den Takt zu bringen. So das waren meine eigenen Erfahrungen hoffe Du kommst in den richtigen Takt - MfG Thomas Wagner Zitieren Link zu diesem Kommentar
günther Geschrieben 21. Juni 2005 Share Geschrieben 21. Juni 2005 Cola hat hier einen sehr interessanten Hinweis gegeben, sieh Dir mal den Link von der Kerckhoff-Klinik an ( MAZE-Operation mit einer Kälte-Sonde ). http://www.kerckhoff-klinik.de/abteilungen...ungen/index.php Gruß Günther Zitieren Link zu diesem Kommentar
stefan Geschrieben 21. Juni 2005 Share Geschrieben 21. Juni 2005 Hallo Astunden, ich wurde im Februar 2004 operiert (AKE, MKE). Vorhofflimmern war mir bis dato unbekannt. Ca. 5 Tage nach der OP begann bei mir Vorhofflimmern, was immer " ca. 6 bis 12 Stunden andauerte, dann war der Herzschlag wieder für etwa die gleiche Zeit im Sinusrhytmus. Ca. 14 Tage nach der OP begann eine medikamentöse Behandlung mit CORDAREX". Zunächst in sehr hoher Dosierung, nach vier Wochen wurde die Dosierung reduziert und nach weiteren vier Wochen beendet. Die Behandlung wirkte sehr gut. Seit Anfang April 2004 (5 Tage nach Ende der Reha) hatte ich kein Vorhofflimmern mehr und hoffe, es bleibt so. Gruß, Stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar
Alex Geschrieben 21. Juni 2005 Autor Share Geschrieben 21. Juni 2005 Hallo, vielen Dank für die wertvollen Hinweise und Anmerkungen. Seit der Mitralklappen OP werde ich wegen des Vorhofflimmerns mit Metropolol behandelt. Der ß-Blocker hält zwar die Herzfrequenz relativ niedrig, beseitigt aber nicht das Flimmern. Kommende Woche werde ich mich in Bad Oeynhausen einer Elektrokardioversion unterziehen. Wäre schön, wenn die hilft. Wenn nicht, muß über andere Maßnahmen nachgedacht werden. Ich habe mir aber sagen lassen, daß Vorhofflimmern die Lebenserwartung nicht reduziert, wenn man Marcumar nimmt. Und darauf bin ich ja wegen der künstlichen Klappe ohnehin angewiesen. Gruß Alex Zitieren Link zu diesem Kommentar
jad Geschrieben 22. Juni 2005 Share Geschrieben 22. Juni 2005 Hatte vor zwei Monaten in der MHH eine Elektrokardioversion. War völlig schmerzfrei und hat auch wirklich nur kurz gedauert. Sie haben mir eine Betäubung gespritzt, die so kurz war, dass ich erwacht bin und gefragt habe, ob es schon vorbei ist. Also, vor Elektrokardioversion kannste ganz beruhigt hingehen. Cu Jens Zitieren Link zu diesem Kommentar
Alex Geschrieben 2. Juli 2005 Autor Share Geschrieben 2. Juli 2005 Hallo, nach 3 Tagen Klinikaufenthalt bin ich wieder zu Hause. Die Elektrokardioversion hat nach dem zweiten Versuch und relativ hoher Wattzahl zum gewünschten Sinusrhythmus geführt. Allerdings wechselt die Herzfrequenz zeitweilig noch in eine relativ schnelle Schlagfolge. Zur Stabilisierung des Rhythmus muß ich täglich zwei Cordichin einnehmen. Lt. Fachzeitschrift "Arznei-Telegramm" (ältere Ausgabe) wird dieses Kombinationspräparat als "nicht sinnvoll" bezeichnet und sollte "nicht angewendet werden". Da ich diesen Hinweis erst nach meiner Rückkehr gelesen habe, bin ich etwas unsicher. Hat jemand aus dem Forum Erfahrungen mit diesem Medikament? Zur weiteren Kontrolle des Herzrhythmus habe ich ein kleines Spezialgerät erhalten, mit dem ich über die Dauer von 4 Wochen 3xwöchtlich ein EKG mache und das Ergebnis per Telefon nach Bad Oeynhausen sende. Dort gibt es speziell hierfür eine 24 stündige Arztbesetzung, die das EKG auf Unregelmäßigkeiten prüft und telefonischen Rat erteilt. Meine Erfahrung im Herzzentrum war wiederum wie bereits im Oktober 2004 (Mitralklappenersatz) sehr positiv. Gruß Alex Zitieren Link zu diesem Kommentar
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