stefan Geschrieben 15. Juni 2005 Share Geschrieben 15. Juni 2005 Hallo zusammen, Seit Februar 2004 habe ich zwei künstliche Herzklappen (Aortenklappe und Mitralklappe). Wegen erhöhter Blutfettwerte lasse ich mir regelmäßig meine Blutwerte bestimmen. Zusätzlich lasse ich die Höhe des Enzyms „LDH“ bestimmen. Direkt nach der Operation war der Wert bei ca. 390 U/l. Im Laufe der Zeit sank der Wert bis minimal 280 U/l. Vor ca. 6 Wochen lag der Wert wieder bei 365 U/l und an diesem Montag bei ca. 385 U/l. Ich habe in einigen Artikeln gelesen, dass ein erhöhter LDH ein Hinweis auf eine Klappenfunktionsstörung sein kann, weil eventuell vermehrt rote Blutkörperchen zerstört werden. In den Wochen nach der Operation wurde festgestellt (Ultraschall und Doppler), dass die Aortenklappe wohl eine geringe Undichte aufweist. Dieses „Leck“ ist jedoch nicht paravalvulär, sondern durch die Klappenmechanik bedingt (ATS Doppelflügel). Zudem ist meine körperliche Leistungsfähigkeit gut, ich betreibe Nordic Walking, Jogging und fahre Fahrrad. Gelegentliche kurzfristige Pulsfrequenzen bis zu 150/Min machen mir nichts aus. Nun meine Frage: Ist in meinem geschilderten Falle ein LDH von 385 U/l ein Grund zur Beunruhigung oder für einen „Doppelklappenbesitzer“ eher normal. Mein Hausarzt sieht das recht lässig. Mitte Juli werde ich kardiologisch kontrolliert und den Kardiologen daraufhin ansprechen. Gruß, Stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar
steffi Geschrieben 15. Juni 2005 Share Geschrieben 15. Juni 2005 Hallo Stefan, wenn ich mich recht erinnere hatte eine Funktionsstörung doch eher was mit dem Eisenhaushalt zutun (Bindungsfähigkeit der roten Blutkörperchen bei Hämolyse herabgesetzt). Mit diesem LDH hab ich das noch nicht in verbindung bringen können. Bei Dir liegt doch keine Funktionsstörung im richtigen Sinne vor, den es ist normal das alle kunstklappen nicht 100 % schliessen. Ich denke Du solltest Dir keine panik wegen der klappen machen sondern wirklich konsequent durch Ernährung, Sport und Medikamente die Blutfettwerte im Rahmen zu halten. Vielleicht berichtet jemand anderes genaueres. lieben Gruss Steffi Zitieren Link zu diesem Kommentar
günther Geschrieben 15. Juni 2005 Share Geschrieben 15. Juni 2005 Hallo Stefan, ich glaube auch, dies ist noch kein Anlass zur Beunruhigung. Zumal Du ja insgesamt in einer wirklich guten Verfassung bist. Eine geringe Undichtigkeit der Doppelflügel-Aortenklappe kann durchaus als klappenspezifisch bezeichnet werden. Nun aber zu den LDH-Werten : LDH ( Lactat-Dehydrogenase ) kommt in allen Zellen vor, d.h. sie ist nicht organspezifisch. Erhöhungen der LDH-Aktivität sind deshalb bei zahlreichen lokalisierten und Allgemeinerkrankungen zu finden. LDH ist auch in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) in großer Menge vorhanden. Diese Hämolyse ( Auflösung von Erythrozyten ) kann auch invitro durch unkorrekte Lagerung und langen Transport der Blutproben auftreten. Deshalb findet man in hämolytischen Proben sehr oft erhöhte LDH-Werte. Da die LDH in allen Geweben vorkommt, kann man oftmals bei einem erhöhten LDH – Wert nur sagen, dass irgendwo eine Gewebeschädigung aufgetreten ist. Sehr häufig sind dies Erkrankungen der Leber, des Herzens, der Skelettmuskulatur oder des Blutes wie, z.B. Anämien, Hämolyse und auch die Mononukleose ( Pfeiffersches Drüsenfieber ). All diese Punkte solltest Du vielleicht noch mal mit Deinem Arzt abklären. Klinische Relevanzen können u.a. sein : Herzerkrankungen, Myokarditis Herzklappenersatz !!! ( noch mal mit dem Cardio-Doc abklären ) Erkrankungen der Leber und Gallenwege ( hier mal nachhaken ) Muskelerkrankungen Hämolyse Hämolytische Anämien ( Bezeichnet das Zerfallen von roten Blutkörperchen ) Megaloblastäre Anämie ( bei Mangel an Vitamin B12 und/oder Folsäure ), sowie ineffektiver Erythropoese (Blutbildung). Hier noch mal der Referenzbereich der LDH-Werte, ist Dir aber sicher bekannt, soll auch nur eine Info für andere Interessierte sein. Erwachsene < 65 Jahre: bis 262 U/l Erwachsene > 65 Jahre: bis 289 U/l Ich hoffe, dass Du jetzt erst mal wieder beruhigt bist. Wünsche Dir weiterhin viel Freude beim Walken, Joggen und Biken. Viele Grüße Günther Zitieren Link zu diesem Kommentar
andreas Geschrieben 19. Juni 2005 Share Geschrieben 19. Juni 2005 Hallo Günther, deine angegebenen Referenzbereiche gelten doch wohl nicht für Personen mit einer (oder mehreren) künstlichen Herzklappen, oder? Wie in verschiedenen Berichten der Zeitschrift "Die Gerinnung" zu lesen ist können Werte um die 400 völlig normal sein. Da mein LDH Wert im April erstmals auf über 400 anstieg (421) habe ich weiter unten im Forum unter dem Thema "Klappentypische Undichtigkeit" darüber geschrieben. Zwischenzeitlich hatte mich auch mit Dr. Körtke aus der Herzklinik Bad Oeynhausen in Verbindung gesetzt, der mir mitteilte, daß ich mir keinerlei Sorgen zu machen brauche , denn meine künstliche Klappe (Typ SJM) hat begleitend einen LDH-Pegel dieser Größenordnung. Sollte gleichzeitig der HB-Wert im unteren Bereich liegen wäre es wichtig auf eine noch ausgewogenere Ernährung zu achten und anderweitige Sickerblutungen auszuschließen. Letzte Woche lag mein LDH-Wert übrigens bei 436. Was mir bereits bei meinem Bericht im April fehlte sind Antworten anderer Forumsteilnehmer, die ganz konkret über Ihre Werte berichten. Vielleicht ändert sich dieses ja nun.. Gruß Andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar
günther Geschrieben 19. Juni 2005 Share Geschrieben 19. Juni 2005 Andreas schrieb: deine angegebenen Referenzbereiche gelten doch wohl nicht für Personen mit einer (oder mehreren) künstlichen Herzklappen, oder? Nartürlich nicht !! 8O Auch ich hoffte auf Antworten anderer Forumsteilnehmer, die anlässlich Deines Berichts vom April 2005, über Ihre LDH-Werte berichten. Gruß Günther Zitieren Link zu diesem Kommentar
stefan Geschrieben 21. Juni 2005 Autor Share Geschrieben 21. Juni 2005 Hallo, ich habe mich mittlerweile auch noch mal informiert. In einem Beitrag des Patientenratgebers "Gerinnung" berichtet ein "Doppelklappenbesitzer", dass sein LDH Wert meistens zwischen 480 und 600 U/l liegt. Ein Facharzt antwortet darauf, dass Werte um 400 U/l bei Klappenoperierten durchaus normal seien, besonders bei "Doppleflügelklappen". Über meine Werte s. o. bin ich auch nicht mehr beunruhigt. Viele Grüße, Stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar
günther Geschrieben 22. Juni 2005 Share Geschrieben 22. Juni 2005 Hallo Stefan, schön, dass Du wieder ruhig schlafen kannst. Bei Doppelflügelklappen mit der notwendigen Antikoagulation liegen die LDH-Werte tatsächlich sehr oft zwischen 350 und 600 U/l. Also, halt die Ohren steif u. vergesse bitte nicht die regelmäßigen Kontrollen. Viele Grüße Günther @ Andreas, im medizin-forum hast Du doch schon erklärt, dass bei Dir ein paravalvuläres Leck postoperativ vorliegt, ebenso Deine Bedenken, hinsichtlich einer eventuell fortschreitenden Vergrößerung des Lecks. Ich glaube aber, hier hat Dich der Kollege, R. Stark v. d. „ Selbsthilfegruppe f. Patienten mit kstl. Herzklappen „ dann doch schnell beruhigen können, oder ? Gruß Günther Zitieren Link zu diesem Kommentar
andreas Geschrieben 23. Juni 2005 Share Geschrieben 23. Juni 2005 Hallo Günther, über den hohen Wert war ich anfangs stark erschrocken, wurde dann aber von mehreren Seiten wieder beruhigt. Nun gehe ich die Sache mit den LDH-Werten etwas gelassener an, zumal man das Blutbild in der Gesamtheit betrachten muß und nicht nur diesen einen Wert im Speziellen. Gruß Andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar
Hildegard Schulz Geschrieben 26. Juli 2005 Share Geschrieben 26. Juli 2005 Hallo, ich habe seit gut 8 Jahren einen Mitralklappenersatz "Medtronic-Hall", 27 mm Durchmesser. Mein LDH Wert ist 434 U/l. Ich möchte gerne wissen, ob bei meinem Herzklappentyp dieser Wert auch im toleranten Bereich liegt. Mein HB Wert ist 12,4 g/dl. Vielen Dank und schöne Grüße Hildegard Zitieren Link zu diesem Kommentar
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