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martina

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Hallo zusammen,

ich bin nicht selbst betroffen, sondern meine Mutter hat vom Kardiologen eine neue Hiobbotschaft erhalten und ist seither wie gelähmt. Ich versuche Informationen über das Web zu erhalten und bin auf dieses Forum gestoßen, das mich im übrigen sehr anspricht und auch meine Panik etwas löst.

Meine Mutter hatte bereits 1994 einen Mitralklappenersatz, direkt nach der OP wurde ihr schon mitgeteilt, daß auch die Aortenklappe beschädigt ist. Dies wurde auch über die Jahre immer im Auge behalten. Jetzt ist allerdings die Aorta in Mitleidenschaft geraten und bereits auf 5,4 cm erweitert (Panik). Ihr Kardiologe hat sie auf einen weiteren Kontrolltermin in einem Vierteljahr vertröstet, was ich allerdings als zu lang ansehe. Vielleicht kann einer meine vielen Fragen beantworten: Kann man sich in einer Spezialklinik eine zweite Meinung einholen. Was ist eurer Meinung nach die nächstgelegene beste Klinik? was kann ich gegen die Angst unternehmen. Meine Mutter sitzt gelähmt da und das herz rast und poltert, ich fühle mich so hilflos.

 

Danke schon mal und liebe Grüße

Martina

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Hallo Martina,

 

wenn der Kardiologe sagt, daß ein nächster Termin in einem Vierteljahr ausreicht, sollte daß euch ersteinmal beruhigen. Er kennt deine Mutter.

 

Natürlich habt ihr die Möglichkeit, eine zweite Meinung einzuholen. Das solltet ihr auch machen, sicher ist sicher.

 

Das Ganze ist sehr aufregend für deine Mutter. Da spielt die Angst vor der erneuten Op eine Rolle, vielleicht auch der Frust, daß die OP nun doch notwendig ist (wurde vielleicht verdrängt). Da Sie aber bereits eine OP erfolgreich überstanden hat, ist das nicht ein Ansatzpunkt Sie aufzubauen?So nach dem Motto, die eine hast du geschafft, dann schaffst du die Andere auch noch!

 

Herzklinik in deiner Nähe kenne ich leider keine. :roll:

 

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. Andere aus dem Forum werden hoffentlich detaillierter bzgl der AO-Erweiterung antworten können.

 

Viel Grüße

 

Klaus

 

 

PS: Schreibe deine Fragen vielleicht besser in die Rubrik"Herzklappe", da schauen mehr hinein. :wink:

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Hallo Martina,

 

ich bin dieses Jahr wegen einem Aneurysma operiert worden. Mit 5,4 cm ist das Aneurysma grenzwertig und die Meinungen gehen bezüglich einer elektiven OP auseinander. Manche operieren schon ab 5 cm, andere erst ab 5,5 cm. Jedenfalls ist die Gefahr einer Dissektion oder gar einer Ruptur stark erhöht. Ich hatte im Februar eine Erweiterung der Aorta Ascendens von 5,4 cm und bei meiner OP Ende März bereits 5,9 cm. Ich (wie auch der Chirurg) war froh sofort einen OP-Termin vereinbart zu haben und nicht mehr gewartet zu haben. Meine bikuspide Aortenklappe wurde rekonstruiert und in die Aortenprothese (Schlauchstück aus Dacron) reimplantiert. Jetzt geht es mir schon wieder sehr gut und ich werde Anfang Juli wieder meine Arbeit aufnehmen.

 

Ich würde anstelle deiner Mutter nicht noch 3 Monate bis zum nächsten Termin beim Kardiologen warten. Vielleicht sollte auch ein CT beim Radiologen gemacht werden? Ferner stellt sich die Frage, wie lange gibt es das Aneurysma schon? Wo liegt es genau? Wie lang ist es? Welches Aneurysma ist es überhaupt? Das sollte natürlich auch alles geklärt sein.

 

Na ja, meine Maxime je schneller desto besser.

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Hallo Martina,

wenn Du schreibst, dass bei Deiner Mutter 1994 gleich nach der OP ein

Aortenklappenproblem entdeckt wurde, so sind das ja schon einige Jährchen

her.

Was hat man Deiner Mutter denn 1994 mitgeteilt, eine Aortenklappenstenose

oder eine Aortenklappeninsuffizienz ?

Leichte Aortenklappenstenosen können über Jahre symptomlos verlaufen, es

kann aber auch innerhalb von einem Jahr aus einer leichten, eine schwere

Aortenstenose entstehen.

Bei hochgradigen Aortenklappenstenosen ist in der Regel der operative Herz-

Klappenersatz indiziert. Als Grenze gilt hier ein Druckgradient von 70mmHG.

Im Grenzbereich müssen alle diagnostischen Kriterien wie das Ausmaß der

Linkshypertrophie im EKG, Röntgenbefund, Echokardiogramm sowie deren

Veränderungen mit herangezogen werden.

 

Auch eine Aortenklappeninsuffizienz macht über Jahre häufig keine Beschwerden.

Selbst bei körperlich überdurchschnittlich leistungsfähigen Sportlern wird

Insuffizienz mitunter nur durch Zufall entdeckt.

Durch eine genaue Verlaufsbeobachtung kann dann entschieden werden, ob

das Leiden voranschreitet und damit die Indikation für eine Operation gegeben

ist.

Auch in diesem Fall kann die Zunahme der Linkshypertrophie im EKG Hinweise

geben, sehr viel deutlicher aber die Zunahme der Herzgröße, des Vorhofs- und

Ventrikeldurchmesser im Echokardiogramm. Von zusätzlicher Bedeutung ist

die Bestimmung der Regurgitations- und Auswurffraktion ( Angabe in % )

 

Bei der chronischen Insuffizienz muss der behandelnde Kardiologe Deiner

Mutter klarmachen, dass häufig nur durch wiederholte, und sehr sorgfältige

Kontrolluntersuchungen eine sichere Beurteilung u. damit die richtige Festlegung

für den Zeitpunkt der Operation möglich ist.

 

Bzgl. der dilatierten Aorta ( 5,4cm ) schließe ich mich den Aussagen von Friedel

an. Zum echten Aneurysma gibt es noch drei andere Formen, der Aneurysma-Typ

Deiner Mutter sollte aber wohl bekannt sein.

In vielen Herzzentren liegt der Grenzwert bei ca. 5,5cm. Die Diagnose wird

durch Echographie, CT und MRT gestellt. Bei 5,4 cm solltest Du auf jedem Fall

noch eine zweite oder sogar dritte Meinung einholen. Ich persönlich würde auch

nicht mehr all zulange warten.

Ein Aortenersatz durch eine Gefäßprothese wie von Friedel beschrieben, ist heute

in vielen Herzzentren schon zur Routine geworden. Also mach Dir deswegen keine

Sorgen.

Klaus hat Dir genau das richtige Konzept genannt, wie Du Deine Mutter wieder

aufbauen und beruhigen kannst.

Auch ich ( 66 J. ) hatte eine leicht dilatierte Aorta ( Aorta asc. von 4,5cm ), habe

eine biologische Klappe bekommen sowie einen Perikardring für die Stabilisierung.

Nach zwei Monaten war ich dann wieder fit. Nutze jetzt vielleicht noch die Zeit um

für Deine Mutter die richtige Klinik zu finden. In der Nähe von Karlsruhe kenne ich

leider auch keine Herzklinik. Frag Deine Mutter, ob sie u.U. auch in einem etwas

weiter entferntem Herzzentrum gehen würde. Die großen Herzzentren sind hier fast

alle auf derartige Fälle spezialisiert.

Jetzt erst mal alles Gute und viel Baldrian für Dich und Deine Mutter.

 

Gruß

Günther

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Hallo Günther und alle anderen die so schnell geantwortet haben,

 

vielen Dank für deine ausführlichen Erläuterungen. leider hab ich mit der neuen Situation die Sache verwechselt :oops: .

Die Aortenklappe ist bereits ersetzt worden. Es besteht eine Mitralklappeninsuffizienz II-III Grades und zusätzlich das Aneurysma Ascendens bei 5,4 cm. Ich habemit meiner Mutter inzwischen nochmal den Hausarzt und den Kardiologen aufgesucht und ziemlich gute und wichtige Gespräche für meiner Mutter geführt. Vor lauter Panik kann Sie alles nicht mehr richtige überblicken und braucht meine Unterstützung. Wir werden uns eine zweite Meinung einholen. Den Termin haben wir in 14 Tagen und das Angebot für einer dritten Meinung von einem Herzchirurgen steht auch schon. Das ist Dr. Posival der Herzklinik Karlsruhe. Dort wurde übrigens der Aortenklappenersatz durchgeführt. Ich fühle mich selbst schon etwas entspannter. Meine Mutter (59 Jahre) braucht wohl noch viel Baldrian das durchzustehen. Ich fühle mich durch Eure Antworten schon sehr unterstützt, toll das es dieses Forum gibt.

Liebe Grüße

Martina

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