Hände zittern

[Britta]

Ich hatte meine Mitralklappenoperation im Juni letzten Jahres. Seitdem habe ich ein ständiges, teils heftiges Zittern meiner Hände und manchmal der Beine. Ich kann keine Tasse Kaffe halten, ohne etwas zu verschütten. Vor meiner OP hatte das nicht. Woran das wohl liegen kann? Medikamente habe ich nach der OP auch bekommen, aber die halfen nicht. Eine innere Unruhe kommt noch dazu. Kann es an der HLM liegen? Aber die OP ist fast ein Jahr her! Letztes Jahr in der Kur hat man auch mehrere EEG's gemacht, aber der Befund war unauffällig. Ich habe Angst, dass es der Begin einer Mult. Slkerose sein kann, da meine Mutter die auch hat und wohl schon fast 20 Jahre mit sich herumtrug, ohne es zu wissen. Sie ist 55, ich bin 37. Hat jemand ähnliche Probleme?

LG

Britta

[stefan]

Hallo Britta,

 

Meine Operation ist ca. 15 Monate her. Bei mir wurden die Aortenklappe und die Mitralklappe durch Kunstklappen ersetzt. Ich habe zwar kein Zittern der Hände oder Beine, aber phasenweise auch eine recht heftige innere Unruhe, fast ein "inneres" Zittern. Bei mir wurden ebenso diverse Untersuchungen gemacht (EEG, CT), allerdings auch ohne Befund. Diese unangenehmen Zustände werden aber seltener. Ich bewerte das Ganze als eine Operationsfolge, besonders verursacht durch die HLM. Ich hoffe, das im Laufe der Zeit diese OP Folgen komplett verschwinden.

 

Alles Gute,

 

Stefan

[Hildegard]

Hallo Britta,

ich kann mir gut vorstellen, dass Dich das Zittern ziemlich nervt. Wenn Du Ängste hast in Bezug auf eine beginnende MS, so kann Dir nur eine entsprechende Diagnostik beim Neurologen in dieser Frage weiterhelfen. Hast Du Dich dort schon mal vorgestellt? Das Zittern ist nicht unbedingt ein Hinweis auf MS. Ist eine organische Ursache ausgeschlossen, dann kann man auch ganz anders an die Symtomatik herangehen. Eine Herz-OP ist wie wir alle wissen keine Kleinigkeit und der Einsatz der HLM geht auch nicht spurlos an den meisten Betroffenen vorbei. Ich habe 8 Monate nach OP auch bei mir selber festgestellt, dass ich dazu neige, ängstlich zu reagieren in Situationen, die mir vor der OP nichts ausgemacht haben, wie lange Autofahrten über die Autobahn etc. Komischerweise meide ich diese wo ich kann.Die Psyche spielt halt nicht immer so gut mit wie sie sollte bei den objektiv messbaren Op-Erfolgen bei uns allen. Ich glaube allerdings fest daran dass diese Reaktionen passager sind und irgendwann wieder verschwinden.

Alles Gute für dich

LG

Hildegard

[günther]

Hallo Britta,

hier hat Hildegard eigentlich schon alles gesagt.

 

Die von Dir beschriebenen Probleme müssen nicht familiär bedingt sein.

Es kommt relativ oft vor, dass nach einer OP mit der HLM postoperativ,

ein hirnorganisches Syndrom ( Störung des Gehirns ) auftritt.

Die kognitiven Möglichkeiten der davon Betroffenen sind dann u.U.

signifikant eingeschränkt.

Dieses kann passieren, wenn Luft oder Partikel etc. durch die HLM in

den Kreislauf gelangen. Es kann dann schon mal zu einer inneren Unruhe

oder leichtem Zittern bis hin zu kl. Sprachstörungen führen. Je nach

Patientenalter und Konstitution des Körpers können diese Symptome

bis zu 24 Monaten anhalten, sind aber fast immer reversibel.

 

Hast Du schon mal eine CT ( Computertomographie ) oder eine MRT

( Magnetresonanztomographie ) diesbezüglich durchführen lassen ?

Hier können all Deine Zweifel schnell ausgeräumt werden.

Auch ich bemerke 3 Monate nach meiner OP hin und wieder immer noch

ein leichtes Zittern in meinen Händen, bzw. eine innere Unruhe.

 

Also Britta, jetzt bloß nicht nervös werden, das wird sich bestimmt wieder

legen. Sieh Dir auch mal den Link unten an, dort steht u.a.

 

Kinder und Geschwister von MS-Betroffenen werden mit 96- bis 98

prozentiger Wahrscheinlichkeit nicht an MS erkranken.

 

http://www.sprechzimmer.ch/sprechzimmer/Fo..._Fakten.php#ist

 

Viele liebe Grüße

Günther