michael 33615 Geschrieben 25. Mai 2005 Share Geschrieben 25. Mai 2005 Guten Morgen, am Montag, den 30.05. muss ich mich im St. Vincenz Hospital in Brakel für eine zweiwöchige, stationäre Schmerztherapie einfinden und zwar ohne herabgesetzte Blutgerinnung. Die Schmerztherapie beinhaltet u.a. Spritzen in den Nervenkanal der Wirbelsäule. Deshalb kann ich in dieser Zeit kein Marcumar oder Heparin zu mir nehmen. Geht das überhaupt ? Gehe ich da nicht ein beträchtliches Risiko ein ? Wie seht ihr das ! Viele Grüße Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar
Gast MKjun Geschrieben 25. Mai 2005 Share Geschrieben 25. Mai 2005 bekommst du diese spritzen täglich? wenn nein, würde ich sie immer direkt nachdem die spritze gesetzt ist gleich nachschieben... heparin ist ja relativ schnell abgebaut, so dass bis zur nächsten spritze die gerinnung wieder "normal" ist... aber das ist echt ein kniffliges Problem... greetinX Mart!n Zitieren Link zu diesem Kommentar
Hildegard Geschrieben 25. Mai 2005 Share Geschrieben 25. Mai 2005 Hallo Michael , ich bin doch einigermaßen überrascht, dass Dir die Ärzte, die die Schmerztherapie durchführen wollen, ernsthaft vorgeschlagen haben, gänzlich 8O auf Marcumarisierung und Heparinisierung zu verzichten. Seit dem Tag der OP sind wir entweder herarinisiert oder auf Marcumar eingestellt gewesen und wenn wir das Risiko einer Thrombose nicht eingehen wollen, dürfen wir nicht auf beides verzichten denke ich (auch nicht 14 Tage lang- außerdem brauchst Du danach noch einige Tage um den INR wieder in den therapeutischen Bereich zu kriegen). Wie Martin schon geschrieben hat, wirken Heparine ja kurzfristiger wie Cumarine und selbst bei einer großem Bauch-OP mit großem Blutverlust lassen die Chirurgen die Patienten, die eine mechanische Klappe tragen, immer heparinisiert. Deshalb frage ich mich, warum Du nicht auch heparinisiert werden darfst, geht die Injektion des Schmerzmittels doch "unblutig" ab? Was haben sie dir als Begründung genannt? Das würde mich wirklich interessieren! Bevor Du dem geplanten Procedere zustimmst, solltest Du vorher noch mit einem Kardiologen oder sonstigen "Gerinnungsspezialisten" über die Gefahren des Weglassens von Heparin/Marcumar sprechen! Alles Gute für Dich Hildegard Zitieren Link zu diesem Kommentar
michael 33615 Geschrieben 25. Mai 2005 Autor Share Geschrieben 25. Mai 2005 Hallo Mart!in, hallo Hildegard, genaues weis ich noch nicht. Ich habe gestern morgen nur einen kurzen telefonischen Kontakt mit dem Hospital gehabt. In diesem Gespräch wurde der Wunsch geäußert, ohne herabgesetzte Blutgerinnung anzureisen, damit neben den anderen Maßnahmen, auch gespritzt werden könnte. Viele Grüße Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar
dietmarhh Geschrieben 25. Mai 2005 Share Geschrieben 25. Mai 2005 Hallo Michael, nun weiß ich ja nicht, um welche Schmerzen es sich bei Dir speziell handelt, aber wenn rückenmarksnahe Schmerztherapieverfahren wie z.B. Peridualkatheter durchgeführt werden sollen, so stellt eine verlängerte Gerinnung quasi eine absolute Kontraindikation dar. Da wird Dir kaum ein Anästhesist reinstechen, da es bei Blutungen in diesem Bereich und Hämathombildung zu einem Abdrücken von Nerven kommen kann und damit möglicherweise zu einer Schädigung, die nicht immer reversibel ist. Hinzu kommt, das es bei einer evtl. Fehlpunktion, nämlich in den Spinalkanal, zu einer Einblutung dort kommen kann. Das wäre dann auch nicht wirklich gut. Standardaussage ist es daher immer, keine Medikamente zu nehmen, die sich auf die Gerinnung auswirken. An Deiner Stelle würde ich dort noch einmal anrufen und mit dem verantwortlichen behandelnden Anästhesisten(?) Deine spezielle Situation abstimmen. Alles Gute für Dich Gruß Dietmar Zitieren Link zu diesem Kommentar
Klaus Geschrieben 25. Mai 2005 Share Geschrieben 25. Mai 2005 Hallo Michael, ist die Therapie mit deinem Hausarzt/Kardiologen abgestimmt? Wenn ich bedenke, was für ein Tamtam bei meinem Backenzahn gemacht wurde, halte ich 2 Wochen ohne Marcumar/Heparin mindestens für sehr bedenklich. Du hast bei deiner letzten Antwort geschrieben "damit neben den anderen Maßnahmen, auch gespritzt werden könnte", meinen die Herrschaften damit vielleicht auch Heparin? Ich habe schon einmal bei meiner Verwandschaft erlebt, daß ein Kontakt zwischen Herzklinik und der jetzt operierenden Zunft, sehr hilfreich sein kann. Tja, daß ist meine Meinung dazu, nicht gerade beruhigend, oder ? Viele Grüße Klaus Zitieren Link zu diesem Kommentar
Thomas W. Geschrieben 25. Mai 2005 Share Geschrieben 25. Mai 2005 Hi Michael, das würde ich aber noch einmal gründlich abchecken lassen - 14 Tage ohne Gerinnungshemmer - habe mal irgendwo gelesen das man nicht in Panik verfallen soll wenn der INR mal unter dem Soll ist - er muss dann innerhalb von drei Tagen wieder in den Normbereich kommen. Also Heparin in so einem kurzem Zeitraum nicht nötig. Doch ganz ohne und dann 14 Tage ???? - ich würde es nicht machen. Eher nach einer alternativen Schmerztherapie suchen. MfG Thomas Wagner Zitieren Link zu diesem Kommentar
günther Geschrieben 26. Mai 2005 Share Geschrieben 26. Mai 2005 Hallo Michael, hier ist noch eine Info, die vielleicht ins Schema passt !? Epidural-Anästhesie/-Analgesie Rückenmarksnahe epidurale oder spinale Anästhesieverfahren haben sich dort besonders bewährt, wo es darum geht, perioperative Reaktionen besonders effektiv zu reduzieren bzw. auszuschalten. Trotz Opioid-typischer Nebenwirkungen wie Nausea, Pruritus, Harnretention und der potentiellen respiratorischen Depression ist die Schmerzlinderung durch epidurale Opioide der systemischen Verabreichung auch deswegen weit überlegen, weil deutlich geringere Dosierungen zu identischen Effekten führen. Wegen ihres geringeren sekundären Atemdepressionspotentials sind die lipophilen Opioide Fentanyl und Sufentanil besonders wichtige Medikamente. Die Kombination aus epiduraler Applikation von lipophilen Opioiden und Lokalanästhetika (Bupivacain 0,06 bis 0,125%, Ropivacain 0,1 bis 0,2%) bietet zusätzliche Vorteile für die postoperative Mobilisation und Atemtherapie. Diese Form der Patienten-kontrollierten epiduralen Analgesie ) hat – thorakal durchgeführt – bessere Effekte als die lumbale PCA mit Morphin. Dies setzt den präoperativen Dialog zwischen Operateur und Anästhesisten zwingend voraus . Nur so können Komplikationen (spinale Hämatome, epidurale Abszesse, unzureichendes Analgesieniveau) vermieden werden. Dementsprechend muss vor jedem Epiduralkatheter geklärt werden, welcher Typ einer potentiell präoperativ verwandten Antikoagulation verwandt wurde und für ASS bzw. analoge Substanzen ein Zeitraum von mindestens drei Tagen gefordert. Kontraindikationen für die EA sind die Heparinoide (Danaparoid- Natrium) und Thrombin-Inhibitoren Der Hinweis von Thomas, eher nach einer alternativen Schmerztherapie suchen, ist gar nicht so abwegig. Wünsche Dir alles Gute und liebe Grüße Günther Zitieren Link zu diesem Kommentar
ilona Geschrieben 27. Mai 2005 Share Geschrieben 27. Mai 2005 Hallo Michael, kann mich Thomas und Günther nur anschließen. Weglassen jeglicher Antikoagulation ist gar keine gute Idee, unbedingt nochmal mit jemanden konferieren, der sich wirklich damit auskennt. Alles Liebe und vie lErfolg! Ilona Zitieren Link zu diesem Kommentar
Hildegard Geschrieben 30. Mai 2005 Share Geschrieben 30. Mai 2005 Hallo Michael, zunächst einmal wünsche ich dir alles Gute für die bevorstehenden 2 Wochen in der Klinik. Ich hoffe dort wird Dir geholfen in punkto Schmerzreduktion und ich hoffe auch, dass das völlige Weglassen (solltst Du Dich dafür entschieden haben) von Marcumar und Heparin keine negativen Konsequenzen für dich hinter sich zieht. Berichte doch, wenn Du wieder zuhause bist, wie es dir ergangen ist. Alles Gute und herzliche Grüße Hildegard Zitieren Link zu diesem Kommentar
Sven Geschrieben 31. Mai 2005 Share Geschrieben 31. Mai 2005 Hallo Michael, weiß nicht warum, sehe diesen Beitrag erst heute :?: :roll: :cry: Ich würde davon abraten auf die Antikoagulation gänzlich zu verzichten. Ein weiterer Punkt ist der Zeitpunkt des Absetzens von MArcumar, bis das "ausgeschlichen" ist vergehen bis zu 10 Tage ......; wenn also eine "normale" Gerinnung gefordert ist müßtest Du diesen Zeitraum zzgl. Deines Aufenthalts und der neuerlichen Antikoagualtion mal kalkulieren. Da kommen wesentlich mehr Tage heraus. Was spricht gegen Heparin ? Melde Dich mal zum neusten Stand. Lieben Gruss Sven Zitieren Link zu diesem Kommentar
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