Hinweise zur Klinikauswahl

[Roger]

Hier noch ein paar Gedanken:

 

1. Neben der medizinischen Qualität könnte auch ein Argument sein, wie die Klinik die Wundnarbe schließt. Bei mir sieht man nach 4 Wochen nur einen dünnen Strich, an einigen Stellen schon fast nichts mehr. Ich bin zur Zeit in der REHA und kann Euch sagen, daß niemand so eine schöne Narbe wie ich hat. Fast alle haben einen "Reißverschluß", d.h. man sieht die Einstichstellen der Fäden neben der Narbe. Bei mir dageben wurde das Gewebe in der Haut völlig unsichtbar genäht.

Jetzt habe ich im voraus auch nicht gewußt, daß ich eine besonders schöne Narbe bekomme, freue mich jetzt aber über das zusätzliche Glück.

Zugegeben, kosmetische Gründe sollten den medizinischen immer nachrangig sein. Wenn eine Klinik allerdings selbst diese Naht besonders gut (und das heißt mit besonders aufwendiger Technik) anfertigt, könnte man auch spekulieren, daß die anderen entscheidenden Nähte am Herzen auch besonders gut gemacht werden. Mit anderen Worten, die Sorgfalt an der Hautnaht kann, muß aber nicht ein Indiz für die gesamte Op-Qualität sein. Zumindest ist sie ein Nachweis für die besondere Sorgfalt und das hohe technische Können.

D.h., es kann nicht schaden, die Klinik der Wahl auch mal nach der Nahttechnik zu fragen.

 

2. Nach der Op ist man ziemlich platt, und da man sich zur Sternumschonung mit den Händen nicht abstützen sollte, ist es sehr mühsam, sich im Bett zu bewegen. In meiner Klinik gab es auf allen Stationen elektrisch verstellbare Betten. Ich kann Euch sagen, ich weiß nicht, wie ich die ersten zwei Wochen ohne so ein Bett überstanden hätte.

Also wäre ein weiteres Nebenkriterium zu prüfen, ob es im Krankenhaus der Wahl solche Betten als Standard gibt.

 

3. Noch ein weitere Hinweis.

Nach der Op kann man sich im Bett eigentlich nur unter Zuhilfenahme der Bauchmuskeln aufrichten. Sind diese schwach, so wie es bei mir war, ist das ganze sehr mühsam. Ich konnte das Aufrichten erst so ca. nach einer Woche ganz gut als meine Bauchmuskeln "trainiert" waren.

Also meine Empfehlung: Vor der Op vier Wochen lang intensives Beckenmuskeltraining (Sit-Ups) machen. Je besser die Beckenmuskeln desto einfacher jede Bewegung in der Zeit nach der Op.l

 

So, das wärs erst einmal.

 

 

Gruß

 

 

Roger

[günther]

Hi Roger,

die schönste Narbe - die habe ich !!!

Anscheinend gibt es mehrere Kliniken mit dieser Nahttechnik,

habe selbst auch keine Einstiche. ( glued ? ) Muss ich noch mal

nachfragen. :idea:

Bei mir ist z.Z. auch nur noch ein hauchdünner Strich zu sehen.

Von den Cerclagen sieht man nichts, ebenso wenig beim Fühlen

auf der Narbe.

Aber Du hast recht, dieses ist sicherlich ein zusätzlicher Aspekt

bei der Klinikauswahl.

Die elektr. verstellbaren Betten sind sicherlich sehr praktisch, aber

dieses ist bestimmt patientenspezifisch zu betrachten. Bei mir und

einem Mitstreiter im Albertinen KH gab es die Probleme mit dem

Aufstehen nicht. Ich konnte von Anfang an in Seitenlage schlafen

und Aufrichten ging seltsamerweise sehr gut mit dem Triangel.

Andere wiederum brauchten Unterstützung beim Verlassen des

Bettes.

 

Gruß Günther

[Roger]

Dann hast du bestimmt richtig Mucke in den Bauchmuskeln gehabt.

Ich hingegen als sportliches Weichei hatte das Gegenteil vom Waschbrettbauch und die entsprechenden Probleme.

Daß Deine Narbe noch schöner als meine ist wundert mich nicht so sehr, da das Albertinen auch als eine der besten Herzchirugien in D gilt.

 

Gruß Roger

[Markus]

Hi Roger,

 

Glückwunsch zur Narbe! Tja, so sah meine auch 3 Wochen lang aus, ich war ergriffen von der Kunst des Chirurgen. Leider obsiegte jedoch schlussendlich meine Neigung zu Kelloidbildung - jetzt wird´s erstmal still ich Schwimmbad, wenn ich meinen Brustkorb zeige :roll:

 

Wenn Narben einen Mann attraktiv machen, dann ist´s schon gut, dass ich meistens mit bekleidetem Oberkörper unterwegs bin :wink:

 

Gruss

Markus

[günther]

Hallo Markus,

was machst Du mit Deiner hypertrophen Narbe ( Kelloid ) ? Meine Frau hat ein ähnliches Problem. Eventuell hilft Unterspritzung mit Cortison und wenn das nicht hilft, dann gibt es noch die Möglichkeit einer Kryotherapie. Aber dieses nur, wenn der Kelloid weiter wachsen sollte. Wir haben am 29. Juni einen OP-Termin in der Fachklinik für kosmetische Chirurgie in Münster-Handorf.

Gruß

Günther

[ar bee]

wir koennten ein "Unterforum" mit Bildern von schoenen Narben gruenden und einmal jaehrlich den Mister/die Miss 'Narbe' waehlen -was meint Ihr?

 

meine ist uebrigens die schoenste von allen :wink:

 

gruss

ar bee

[Markus]

Hallo Günther,

 

mal warten. Die Narbe ist auch sehr verhärtet. Vielleicht wird sie noch heller, aber nach 14 Monaten glaub ich nicht, dass ausser Wegschneiden was hilft - aber was dann... selbes Spiel? :?

 

Eine Bekannte, die in der Psychiatrie arbeitet und dort von einem forensischen Patienten (von der Sorte, die dann wieder auf freien Fuß kommen sollen nach erfolgreicher Therapie :evil: :evil: :evil: ) zusammengestochen wurde, und deren Narbe auch alles andere als schön ist (war), hat sich jetzt noch mal schnippeln lassen. Mal sehen, wie deren Narbe in ein paar Monaten aussieht. Wenn o.k., dann noch mal nachschneiden...

 

Viele Grüße

Markus

[günther]

Hi Marcus,

wenn ich Deine Zeilen bzgl. forensischen Patienten lese, kommt bei mir die

Galle hoch. Ich wünsche Deiner Bekannten, dass es keine rezidivierende

Keloide sind, so dass ihr eine weitere OP erspart bleibt.

Mein Thread " Narbenbildung " sollte noch einmal auf die Problematik der

Keloide hinweisen.

Gruß

Günther