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Hallo allerseits


Joschi

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Da stelle ich mich doch gleich mal vor.

 

Bin der Joschi, komme aus Neuburg an der Donau und seit Januar Besitzer einer biologischen Aortaklappe. Dazu hatte ich ein Aneurysmata der Aorta ascendens, wodurch dieser Teil ebenfalls erneuert wurde. Die OP erfolgte nach Bentall im Deutschen Herzzentrum München.

 

Nach 9 Tagen wurde ich eigentlich relativ fit in die REHA gebracht. Hier beginnt nun der wirklich unangenehme Teil. ;-))

 

Nach bereits 2 Tagen wurde mir ein Fitnessplan präsentiert, der mich wieder aufbauen sollte. Auf meine Frage, ob Cross Trainer, Situps etc. das Richtige für mich sind wurde mir gesagt, ich bräuchte ja nur eine Wiederholung pro Einheit machen und ich wäre immerhin in den Händen von Spezialisten.

 

OK, so habe ich mit meinen Trainingseinheiten begonnen. So vorsichtig konnte ich jedoch gar nicht sein. Erst bekam ich einen Perikarderguss...der trotz massiver Medikamenteneinnahme nicht kleiner werden wollte. Das Ärzteteam entschloss sich, mich zurück in das Herzzentrum zu schicken, um diesen Erguss zu punktieren. Gesagt getan.

 

Ich wurde nach München gebracht, in Schlaf versetzt und wachte 2 Tage später wieder auf Station auf. Was war passiert?

 

Ich schaute mich an, entdeckte die bereits bekannten Drainagen und stellte fest, dass ich wieder Fäden in der Brust hatte. Man kann sich unschwer vorstellen, was in mir vorging. Nicht nur, dass ich diese OP nun zum zweiten Male hatte, sondern auch mental sehr schlecht drauf war, bzw. es sogar noch manchmal bin.

 

Auf meine Frage wurde mir dann gesagt, dass mein Sternum instabil geworden war und durch einen Riss im Herzen, 1,2 Liter Blut ihren Weg in mein Innerstes gefunden hätten. Wie ist dies passiert wurde ich gefragt.

 

Ich erzählte von meinen Sportaktionen. Es wurde mit REHA telefoniert und man sagte mir, laut Info wäre ich nie auf einem Cross Trainer gewesen.

 

Lange Rede , kurzer Sinn. Ich habe nach meiner Rückkehr in die REHA alle Unterlagen einkassiert. Auch den Trainingsplan, den man wohl vergessen hatte zu entsorgen. Die ganze Angelegenheit liegt jetzt meinen Anwälten vor. Hinzu kommt, dass meine Stationsärztin ausgetauscht wurde und der Physiotherapeut ebenfalls nicht mehr für mich zu sprechen war. Ich habe den Operationsplan in München angefordert. Im Gegensatz zur ersten OP sagte man mir, es wäre keiner diktiert worden. Auch dieser wird nun durch Anwälte eingefordert.

 

Die nächsten 3 Wochen saß ich meine Zeit ab, da mein Therapieplan nur noch Hockergruppe und Massage vorsah. Man hatte mich einfach irgendwie abgestellt. :-)

 

Ich habe beschlossen zu kämpfen. Nicht um Schmerzensgeld zu erhalten, sondern um Menschen zu schützen, die sich nicht wehren können. Ganz besonders ältere Menschen. Nach schweren Herzoperationen haben sie häufig nicht mehr die Kraft, Dinge in Frage zu stellen und zu reagieren. Dies, zumal man gegen Götter in weiß nicht aufbegehren soll. Ich habe sehr merkwürdige Dinge dort erlebt und werde nun versuchen, dies transparent zu machen und Missstände aufzuklären.

 

Mich würde natürlich interessieren, was Ihr so direkt nach der OP für sportliche Aktivitäten durchziehen solltet und wie Ihr über Scherkräfte und Torrsion bei diesen Übungen denkt. Darüber hinaus würde ich gerne erfahren, ob Ihr Euch die Medikamente selber stellen musstet. 

 

Euer Joschi

bearbeitet von Joschi
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Hallo Joschi,

 

herzlich willkommen in unserem Forum.

Dein Bericht macht mich fassungslos. Das ist schon ein starkes Stück, was sich diese AHB (Reha) Klinik geleistet hat. Cross Trainer und Situps sind wirklich das Letzte, das einem frisch operierten Herzpatienten zugemutet werden sollte. Da haben einige Fachleute ganz schön versagt.

Andererseits, so selten sind wohl Fehler dieser Art in Kliniken gar nicht. Auch in meiner AHB gab es Übungsangebote, die im Nachhinein betrachtet, nicht optimal waren. So wurde mir ein Krafttraining an Geräten nahegelegt, das aber nicht zu meinem Zustand passte. Ich habe das zum Glück erkannt und nur wenige der Geräte mit geringem Gewicht genutzt. Daher ist es bei mir nicht zu Schädigungen gekommen.

In Ordnung waren Radeln auf dem Ergometer und walken in der Natur. Aber Nordic Walking mit Stöcken habe ich ebenfalls gleich abgelehnt. 

Der Grund für das teilweise nicht angepasste Training in meiner Einrichtung war wohl, dass der größte Teil der Patienten aus dem orthopädischen Bereich kam und man die wenigen Herzpatienten nicht im Blickfeld hatte.

Mit den Medikamenten gab es aber keine Probleme, die wurden von der Klinik gestellt.

 

Ich hoffe, dass es dir trotz dieser Vorkommnisse inzwischen einigermaßen gut geht. Dass du diese Missstände angeprangert hast und einen Anwalt hinzugezogen hast, finde ich richtig.

Nur so wird sich dort etwas ändern.

 

Grüße

Dietmar
bearbeitet von marathon2
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Lieber Joschi, ist ja unglaublich, was dir widerfahren ist. Hoffentlich bist du nun auf dem Wege der Besserung und kannst das alles psychisch gut weg stecken. Meine Reha liegt mittlerweile über 20 Jahre zurück und hat mir nicht viel Gutes gebracht. Da ich während der OP einen Stammhirninfarkt erlitten habe und mühevoll wieder Laufen, Sprechen und, und, und lernen musste, hat man mir eine neurologische Kur verpasst. Dort wurde ich auch sofort aufgefordert, zu kegeln. Als ich das verweigert habe, drohte mir die Therapeutin damit, sie würde veranlassen, dass ich die Kosten für die Reha übernehmen soll. Die Ärzte hatten aber natürlich ein Einsehen. Das alles ist jetzt schon so lange her. Ich hatte damals keine Kraft mehr zu kämpfen, weil ich schon vorher so viel Böses erlebt hatte. Aber man sollte sich nicht kleinkriegen lassen. Wenn ich heute bedenke, was alles vorgefallen ist, bedaure ich, dass ich damals nicht bissiger war.

 

LG Reni

bearbeitet von Reni
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Hallo Joschi,

 

auch ich kam 9 Tage nach der OP direkt in die Anschlussheilbehandlung, sprich Reha - für 4 Wochen, die Zusatzwoche auf Empfehlung gleich zu Beginn der AHB.

Angefangen habe ich gleich am zweiten Tag mit Ergometer 35 Watt, gegen Ende der Reha waren es 100 Watt (laut orientierendem Belastungs-EKG). Dazu gabs z. B. eine 50 Watt-Gymnastik, die unter anderem aus Badminton (Softball oder Federball, oder ähnliches) bestand, einmal sogar aus Handball. Da die OP-Patienten in der Klinik nicht gerade in der Überzahl waren, habe ich die genannten Sportarten einfach gelassen, spätestens dann, wenn der Brustkorb schmerzte.

Heute noch passe ich im Fitnessstudio noch auf dem Brustkorb auf, wenn ich Geräteübungen machen (Schwerpunkt Rücken) und trainiere eher mit etwas niedrigeren Gewichten und hoher Wiederholungszahl. Ich will die Beweglichkeit erhalten und keine Muskulatur aufbauen, sondern die vorhandene eher stärken.

 

Was da passiert ist, darf nicht passieren. Man sollte den Ärzten in den Reha-Kliniken durchaus zutrauen können, auf OP-Patienten einzugehen. Als Arbeitnehmer zahlen wir ja den ganzen "Spaß" aus unseren Versicherungsbeiträgen schließlich selbst-auch ein Aspekt. Ansonsten bleibt nur, während der Anwendung deutlich zu sagen, nein, das kann ich nicht, das tut weh. An die Schmerzen bei Softball und Handball kann ich mich jedenfalls noch erinnern. Mir hat direkt nach der OP "straffes"  und reichliches Laufen, Wandern, etc. sehr (!) gut getan. Gerätetraining gab es in unserer Reha-Einrichtung erst gar nicht, von den Ergometern waren etliche meistens defekt.

 

Nachdem ich recht schnell die Strukturen in der Klinik begriffen hatte, dachte ich, ok, ich mache die "Späße" hier mit, lasse mich medikamentös einstellen (vor allem Marcumar in den ersten Wochen), den Rest lasse ich zu Hause meinen Kardiologen und den Hausarzt machen, und gut ist. Gesagt, getan, etliche Medikamente setzte der Kardiologe sofort wieder ab. Nehme heute (nur) noch Marcumar (sowieso) und den Betablocker - seit 3 Jahren.

In den Reha-Kliniken, wo man per se keine großen Auswahlmöglichkeiten hat, ist es wohl immer wieder die Herausforderung, sich mit den gegebenen Strukturen zu arrangieren, das höre ich auch oft von Kollegen mit anderen Krankheiten in anderen Kliniken. Die Anwendungstherapeuten waren größtenteils ganz ok.

 

Ich wünsche Dir, dass Du Dich gut erholst und recht bald zur Normalität übergehen kannst.

 

Horst

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Hallo Joschi!

 

wenn es kein Geheimnis ist, wie heisst  das Model Deiner Aortaklappe? Ich habe on-х, möchte sehr biologische haben, mein Arzt sagt aber "Nein". Bin 33 Jahre alt.

 

Vielen Dank im Voraus!

 

Veronika 

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Hallo Joschi

 

Was dir da in der Reha passiert ist ist unverantwortlich! Sowas darf nicht passieren. Ich bin selbst Physiotherapeutin und mir würde es nie in Sinn kommen, dir solche Übungen am Anfang zu geben. Egal bei welcher Art von "Knochenbruch" darf man mind. 6 Wochen nicht mit Kraftübungen arbeiten, geschweige denn mit Maschinen die Stelle belasten. Und da das Brustbein ja nie komplett fixiert werden kann durch die Drähte und starke Zug-und Scherkräfte wirken, muss man doppelt aufpassen. Das sollte man als Arzt und Therapeut eigentlich wissen...  <_< Ich durfte zB nach meiner OP erst nach 3 Monaten wieder anfangen mit grösseren Gewichten zu arbeiten. Bewegungen des Rumpfes in Rotation, einseitige Belastungen der Arme und längere Zeit auf der Seite liegen sollte man die ersten 4 Wochen auch nur vorsichtig machen, wegen der Scherkräfte.

 

Ich hoffe, dass es dir mittlerweile etwas besser geht und du dich weiter gut erholst  :)

Grüssli

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Hallo Joschi,

 

Ich habe vor 10 Tagen eine künstliche Herzklappe bekommen. Heute ist mein erster Tag in der Reha. Die Stations Ärztin sagte mit das ich erst mal Massagen bekomme. Und in 5 Tagen zum ersten mal auf Fahrrad soll. Und dann wird sich langsam gesteigert.

 

Gruß Max

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Hallo Joschi,

 

Sachen gibts, ich kann es nicht glauben. Ich war 12 Tage im KH dort  hat man mir gleich gesagt: Nix heben, die Arme max. auf Schulterhöhe und wenns weh tut sofort aufhören. danach noch 5 Tage daheim, dann in die Reha. Dort das selbe, das war zwar auch eine gemischte Klinik aber wir Herzpatienten hatten aber unsere eigenen Betreuer und der Standardspruch war ?? Wenns weh tut aufhören und bei bestimmten Übungen gabs vorher die Anweisung Patienten mit Brustschnitt entweder aussetzten oder... wenns weh tut... 

Das verheilen von so einer Brustbeinspaltung kann durchaus bis zu einem 3/4 Jahr dauern und jede Belastung kann den Heilungsprozess verzögern.

Ach so und die Medikamente wurden mir gestellt, ich bekam sogar welche mit nach hause damit ich die ersten Tage versorgt war.

 

Was mich wundert ist die Tatsache das du eine biologische Klappe hast, mein Arzt hat mir davon abgeraten, da diese Klappen verschleißen und irgendwann dann wieder ausgetauscht werden müssen. Künstliche Klappen dagegen halten theoretisch "ein Leben lang"

 

Ich wünsche dir viel Glück für die Zukunft 

 

Grüßle Ralf

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Hi Joschi!

 

Herzlich willkommen bei uns!

 

Ich finde das schon sehr harter Tobak, was dir in der Reha passiert ist!

Unverantwortliches Verhalten seitens der Ärzte und Therapeuten!

Gut, dass du dir einen Anwalt genommen hast, um gegen solcherlei Dinge vorzugehen...

... soetwas darf einfach in einer Rehaklinik nicht passieren, diese Ärzte haben dein Leben aufs Spiel gesetzt.

 

Bitte halt uns auf dem Laufenden und lass dich nicht unterkriegen!

 

Lieben Gruß,

Birgit.

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Mir erging es auch nicht anders. Ich mußte mein Gepäck im KH lassen da die sich weigerten so viel Gepäck mitzunehmen. Mit dem Taxi durfte ich nicht fahren sondern mit dem RW. 

Ich bekam ein Einzelzimmer konnnte aufgrund des Brutkorbsschnitt natürlich nicht waschen und so wurde ich morgen immmer ins Zimmmer zietiert um Tabletten abzuholen für eine Woche und das wars. 

 

An Bewegung gab es : Hockergymnastik und Vorträge den ganzen Tag. Anaonsten war es eintönig da es Winter war und zwuschen den Jahren lag.

 

GRuß schlingeline

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