Krankenkasse macht Schwierigkeiten bei Ross-Op

[Brigitte]

Liebe Mitglieder,

sollte ja am 04.04.2005 unterm Messer liegen zwecks Ross-Operation. Da diese Operation doch noch nicht so häufig praktiziert wird (so hatte ich den Eindruck), habe ich vorsichtshalber bei meiner Krankenkasse (Allianz) nachgefragt, ob die die Operation auch bezahlen, nicht daß ich auf den Kosten sitzen bleibe. Bekam prompt eine Absage. Begründung: "Es handele sich um keine übliche Operationsmethode, deren Gleichwertigkeit mit künstlichen Herzklappen im Langzeitverlauf noch nicht gesichert ist".

Das Fatale daran ist, daß sie diese Op bezahlt hätten, wenn ich nicht nachgefragt hätte, denn die Sana hatte mit der Allianz noch nie Schwierigkeiten. Selbst die AOK bezahlt ohne Probleme. Nun wird meine OP verschoben. Also Warnung: Immer vorher mit der Klinik absprechen, wie es mit der Kostenübernahme aussieht und ja nicht bei der Allianz nachfragen.

Ich dachte immer, Privatversicherte hätten die bessere medizinische Versorgung! So höre ich es zumindest immer von Kassenpatienten.

 

Viele Grüße

Brigitte

[Gast MKjun]

tja die private zahlt zwar mehr, aber man muss aufpassen, was auf der rechnung steht - mein freund bekommt akupunktur wegen verspannung bezahlt, nicht aber wegen tinitus. also muss auf dem rezept nur das richtige drauf stehen...

 

 

greetinX Mart!n

[Roger]

Das ist ja der Hammer!

 

Du solltest das nicht hinnehmen.

 

Folgendes Vorgehen könnte ich mir vorstellen:

 

1. Einweisung ins Krankenhaus durch Hausarzt mit dem Auftrag: Ross-Operation. Künstliche Herzklappe kontraindziert.

2. Die Einweisung bei der Kasse einreichen und um Genehmigung unter Fristsetzung bitten.

3. Wenn dann die schriftliche Absage mit derselben Begründung kommt, nachfragen, aufgrund welcher der Versicherung vorliegenden Informationen sie denn auf solche eigenartigen Meinungen kommt. Verlangen, daß die Informationen, auf die sich die Kasse beruft, offengelegt werden, damit Du sie durch Fachleute überprüfen lassen kannst.

 

 

 

 

Im übrigen stellt sich die Frage, wieso die Ross-Op sich mit der Lebensdauer künstlicher Klappen vergleichen lassen soll. Noch gibt es in D keinen Zwang, sich eine Kunstklappe inbauen zu lassen. Allenfalls ein Vergleich mit anderen biologischen Klappen wäre zulässig. Und da gibt es genügend Beweise, daß da die Ross-Op überlegen ist.

 

Im übrigen ist die Ross-Op auch hämodynamisch in den meisten Fällen der Kunstklappe überlegen.

 

Gruß

 

Roger

[Brigitte]

Hallo Roger,

danke für Deine Tipps. Der Arzt von der Sana-Klinik schickt die Untersuchungsergebnisse an meine Krankenkasse. Wenn dann immer noch eine Absage kommt, werde ich entsprechend reagieren. Eine Kunstklappe kommt wegen eines anderen gesundheitlichen Problems nicht in Frage. Das müssen die anerkennen.

 

Grüße

Brigitte

[CoLa]

Hallo Brigitte,

 

es ist schon sehr merkwürdig, dass eine Privatkasse einer seiner Patienten rät, eine künstliche Herzklappe zu nehmen, obwohl Sie von der Problematik der Patientin mit Marcumar weiß. Um auf Marcumar verzichten zu können, bietet sich die Ross-OP, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, als Herzklappenersatz hervorragend an. Sie ist eine sehr gute Alternative zur BIO-Klappe und wird immer häufiger mit sehr guten Ergebnissen durchgeführt. Deshalb sollte die Allianz-Versicherung die Kosten hierfür auch übernehmen. Sie sparen dadurch ja auch die Folgekosten, was für Marcumar usw. ausgegeben werden müsste. Das ist auf lange Sicht hin sicherlich nicht wenig und die OP-Mehrkosten rechnen sich dadurch relativ schnell.

Ich wünsche dir jetzt viel Durchsetzungsvermögen beim Erreichen deiner Ziele und das in möglichst kurzer Zeit, damit die erforderliche OP nicht allzu lange hinausgezögert wird.

 

Viele Grüße von Conny