Hanebüchene Geschichten:

[Roger]

Stellt Euch vor, was so alles passiert:

 

Meine Tante bekam Zum Ende letzten Jahres Vorhofflimmern, was der Hausarzt aber nicht feststellte, obwohl sie sich immer schlechter fühlte.

Dann bekam sie neurologische Ausfälle, kam ins Krankenhaus, wo man feststellte, daß sie einen dicken Thrombus im Vorhof hatte, der lustig kleine Thromben ins Gehirn schoß.

Sie bekam dann Heparin, später wurde sie auf Markumar eingestellt. Die neurologischen Ausfälle bildeten sich zurück, der Thrombus nicht. Man empfahl ihr, die Antikoagulation fortzusetzen. Sie könne die Therapie auch in der Ambulanz des Klinikums fortsetzten.

 

Ich erklärte ihr die Zusammenhänge zwischen Vorhofflimmern, Thrombus und Markumar und riet ihr, das Angebot der Klinik anzunehmen und streng auf den einzuhaltenden INR zu achten. Ferner sollte sich sich erkundigen, ob sie nicht ein Coagucheck bekäme.

Was macht sie? Sie geht zum Hausarzt, der keinen Bericht von der Klinik hat und der macht..... nichts. Keine systematische Fortsetzung der Antikoagulation, keine INR-Einstellung.... nichts! Das war ENDE JANUAR.

Nachdem es ihr wieder schlechter ging, wieder zum Hausarzt. Der sagt, er könne sie nicht in die Ambulanz der Klinik einweisen. Und INR-Einstellung könne in unserer Großstadt nur ein einziger Kardiologe, da solle sie mal hingehen. Der könne sie einweisen, aber der würde das nicht machen, weil er ja selbst das Geld verdienen möchte.

Also ist meine Tante vor einigen Tagen beim Kardiologen gewesen.

Der erklärte ihr nichts, war aber entsetzt über ihre fehlende Antikoagulation (INR 1,0) und gab ihr Heparin zum selber spritzen. Den nächsten Termin hat sie in ca. 10 Tagen. Bis dahin gibt es keine Gerinnungskontrolle geschweige denn eine Markumar-Einstellung.

 

 

Ich fasse mich wirklich an den Kopf!!!

 

Abe was soll man machen, wenn die Tante ausschließlich ihrem Hausarzt vertraut?

 

Gruß

 

 

Roger

[CoLa]

Hallo Roger,

 

diese Geschichte darf man so nicht hinnehmen oder kommen die Verantwortlichen auch für die Folgekosten eines Schlaganfalles auf? Ihr solltet auf jeden Fall mit dem Hausarzt über die Situation und eventuellen Folgen sprechen. Auch habe ich dir noch einen Beitrag über deine PN geschickt. Gutes Gelingen wünschen euch

 

Conny und Martin

[Gast MKjun]

also meines Erachtens gehört einem solchen Arzt die KV Nummer entzogen! Es kann doch nicht sein, dass er sich nicht einmal die Berichte aus dem Krankenhaus durchliest...

Hoffentlich ist es nicht schon zu spät, um evtl. Folgen dieser Inkomptenz auszugleichen; richte deiner Tante auf jeden Fall alles Gute (Viel Glück ist wohl doch eher zynisch)!

 

greetinX Mart!n

[Brigitte]

Hallo Roger,

das ist unser Gesundheitssystem. Zuerst soll man zum Hausarzt gehen, der seine Patienten an Fachärzte überweisen soll. Es ist aber hammerhart, wenn der Hausarzt keine Ahnung hat. Oft liegt es aber auch an den Sprechzimmerdamen, ob der Arzt den Bericht bekommt. Habe bei meiner Hausärztin den Bericht von meinem Kardiologen abgegeben, weil er auf dem Postweg dort nicht ankam. Was macht die Sprechstundenhilfe? Sie steckt ihn in meine Patientenakte und die verschwand wieder in der Schublade. Wenn ich dann mal bei meiner Hausärztin auftauche, hat die ja gar keine Zeit, alles durchzulesen.

 

Deine Tante sollte besser den Hausarzt wechseln. Aber dem müßt Ihr unbedingt die Meinung sagen.

 

Grüße

 

Brigitte

[Sven]

Hallo Roger,

 

das zeigt (leider) mal wieder wie wichtig ein mündiger PAtient ist, der informiert ist und weiß das es noch Alternativen o.ä. gibt.

 

Desweiteren ist es auch hier hilfreich eine Kopie der Berichte zu haben, um auch damit mal zu einem anderen Arzt zu gehen und nicht wieder alles von vorn zu machen.

 

Alees Gute

 

Gurs

Sven