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Sport und Sauna nach AKE


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Hallo liebe Forumsmitglieder,

 

ich habe hier anderer Stelle schon mal über meinen Freund berichtet und habe nun wieder ein paar Fragen.

Daniel ist 31 Jahre alt und hat bis zu der Diagnose "bikuspide AK" intensiv Judo betrieben. Vor knapp 3 Wochen wurde er erfolgreich operiert und trägt nun ein Homograft. Seit 1 1/2 Wochen ist er in Radolfzell in der Reha und ziemlich frustriert. Außer ein wenig Gymnastik, die ihn nicht wirklich fordert, und Ergometerfahren darf er nichts machen. Der Arzt blockt alle Anfragen bezüglich Krafttraining, Schwimmen oder Sauna völlig ab - ohne Aussicht darauf, ob er solche Sachen je wieder machen darf.

Nun meine Fragen:

1.) Wie lange sollte man nach der OP warten, bis man wieder in die Sauna geht (hat er vorher gerne und problemlos gemacht)?

2.) Wann kann man wieder schwimmen?

3.) Hat irgend jemand Erfahrung mit Krafttraining im Fitnesstudio (dass Bankdrücken und Butterflyes erstmal nicht zur Debatte stehen ist klar :lol: )?

Ich habe ein wenig Sorge, dass Daniel sich nach der OP ins Fitnesstudio stürzt und dann überlastet.

 

Vielen Dank für eure Infos!

 

Andrea

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Hallo Andrea,

 

es ist schön, von dir wieder zu hören und dass Daniel alles so gut überstanden hat. Jedoch wird Daniel noch eine gewisse Zeit viel Geduld aufbringen müssen. Man muss sich vorstellen, dass das ganze Narbengewebe (äußerlich und die Naht an dem Homograft) noch viel zu frisch und noch nicht fest verwachsen ist. Bei starker körperlicher Betätigung und Sauna kommt der Kreislauf ja in Wallung (überschießende Blutdruckwerte), was in den ersten Monaten aber vollkommen unerwünscht ist. Dadurch könnten tatsächlich die relativ frischen Nahtstellen Schaden nehmen und somit schwerwiegende Komplikationen, bis hin zur Nachoperation mit sich bringen. Auch ist die Verdrahtung am Brustkorb gefährdet und könnte sich bei starker, den Brustkorb belastender Tätigkeit / Training gefährden. Diese könnte sich so stark verziehen, dass sie dann operativ korrigiert werden müsste. Bis der Brustkorb wieder stabil ist dauert es zwischen 4 – 6 Monate. In dieser Zeit darf man ja auch nichts Schweres heben. Wenn er nach der erforderlichen Genesungszeit wieder langsam mit dem Training, was für ihn erlaubt ist (immer nur in Absprache mit den Ärzten), anfängt, wird er auch viel Gefallen an seiner neuen Herzklappe haben. Bis dahin kannst du ihn zur Geduld anhalten und ihn psychologisch unterstützen. Das ist zwar sehr anstrengend, aber unbedingt notwendig. Die Ungeduld der frisch operierten Herzklappenpatienten ist am Anfang schon sehr groß und kann sehr anstrengend werden.

Jetzt wünsche ich Daniel gute Genesung und dir Andrea viel Geduld, die du jetzt für ihn aufbringen musst.

 

Viele Grüsse von Conny und Martin

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Hallo Andrea,

 

ist doch prima das alles positiv verlaufen ist, die Ungeduld ist normal.

 

Mit Krafttraining wird es wohö generell schwierig werden, da gerade bei der Pressatmung das Herz sher belastet wird.

 

Sauna denke ich wird später wieder ganz normal auszuführen sein. Die Belastung für den Körper besteht hier NICHT im erhöhten Blutdruck, sondern in der erhöhten Herzfrequens auf Grund der Wärme.

Ein langsames rantasten ist auch hier sicher von Nöten, aber allemal eher möglich als aktiver Sport .......

 

Weiter alles Gute und nicht die Geduld verlieren - diese Dinge brauchen Zeeeiiitttt.

 

LG

Sven

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Hallo Andrea!

 

Richtig, so 4-6 Monate nix extremes machen. Und dann - so wurde mir geraten - kein Gewichtheben mehr (kein Reissen oder Stoßen großer Gewichte, da sehr schneller Blutdruckanstieg). Mir wurde geraten, mehr in Richtung Ausdauer/Kondition statt auf Schnellkraft zu trainieren. Und Gewichte nicht mehr, dass einem die Adern schwellen und die Augen hervortreten 8O

 

Radfahren so ab 6-8 Wochen. Schwimmen auch, aber am Anfang keine Rekorde aufstellen wollen (bzw. Puls/Blutdruck messen, es gibt mobile Handgelenkgeräte, da kann man das überprüfen - man fühlt sich besser, wenn man die Werte ermittelt). Dann ruhig steigern.

 

Ich habe in meiner Jugend Hammer geworfen und wollte es wieder probieren - in der Reha fragten sie mich, ob ich mich umbringen wolle, da beim Hammerwerfen die extremsten Belastungen auftreten würden... :? )

 

Viele Grüße, etwas Geduld - wenn´s jetzt schon 3 Wochen her ist, ist der Sommer auf jeden Fall gerettet!

 

Markus

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als ich im januar operiert wurde, hat mein operateur gesagt, ich dürfe wieder schwimmen, sobald die seen draußen warm genug dafür wären... ansonsten gibt es eine 90-Tage Grenze in der man möglichst erst mal alle belastungen vermeiden sollte. anschließend kann man beginnen, sich langsam(!) wieder ans training zu machen und schritt für schritt wieder alles aufzubauen. fängt man zu schnell an, liegt man kurz darauf wieder fix und fertig im bett und der frust wird nur noch größer. am besten erst mal die kondition auf dem ergotrainer aufbauen; den trainingspuls hat der arzt sicher schon ermittelt. immer damit arbeiten. später kann man dann nach und nach die leistung steigern...

 

 

greetinX Mart!n

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Hallo,

 

danke, dass ihr mir so schnell und so zahlreich geantwortet habt. Die Geduld ist sicher ein Problem, aber ich denke, wenn überhaupt Aussicht besteht Teile seines alten Lebens wieder aufzunehmen, dann ist schon viel gewonnen! Was ich so schade finde ist, dass der Arzt in der Reha alles so kategorisch ablehnt, ohne Hoffnung zu machen. So wie ihr es macht - Geduld, warte noch ein paar Wochen, dann kannst du langsam wieder anfangen......

Na gut, ich werde versuchen ihn psychisch zu stützen, damit die Geduld nicht auf der Strecke bleibt. Denn Schäden durch eine zu frühe Belastung wären ja nun wirkllich mehr als dämlich :roll: !

 

Ich wünche euch allen ein schönes Wochenende und hoffe, dass ihr auch alle so herrliches Frühlingswetter habt wie wir hier in Stuttgart! :lol:

 

Andrea

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Was ich so schade finde ist, dass der Arzt in der Reha alles so kategorisch ablehnt, ohne Hoffnung zu machen.

 

Hi Andrea,

 

mein Reha-Prof hatte da eine sehr vernünftige Einstellung. Er meinte auf die Frage, ob ich wenigstens Bergsteigen, Go-Kart fahren und hin und wieder auf Rennstrecken fahren dürfe, dass der ganze Terz um die OP ja umsonst gewesen wäre, wenn ich nichts mehr machen dürfte, was mir Spaß macht. Er riet: Alles machen, was ich will, nur nicht mit letzter Konsequenz, und schwere Möbel solle ich halt von einer Spedition transportieren lassen.

Gewichtheben: 2 Kästen Bier hatte er mir erlaubt, das reicht mir 8)

 

Viele Grüße

Markus

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Hallo Andrea,

alles Wesentliche ist bereits geschrieben worden. Meine Klappengeschichte liegt aber sehr ähnlich. Ich bin 6 Monate nach der OP wieder in die Sauna, und das jetzt wieder regelmäßig mind. 1x/Woche. Das Problem beim Saunagang ist, wie Sven schreibt, das Ansteigen der Herzfrequenz und zusätzlich die Möglichkeit eines plötzlich eher niedrigen Blutdruckes(feuchte/trockene Hitze,zu wenig Flüssigkeit an Bord etc.). Beim ersten Mal also sehr vorsichtig rantasten.

Sport, also bei mir Fahrradfahren, bereits in der Reha (und ich meine nicht die Ergometrie), anfangs mit Pulsaufnehmer, das dann aber nach Austesten meines Körperempfindens sehr schnell nicht mehr. Jetzt mache ich auch leichtes Muskeltraining(Liegestütze und die kleinen sit-up) ziemlich problemlos. Damit bin ich aus Frust über den Speckring schon nach 3 Monaten angefangen und hatte prompt einige Zeit ziemliche Atemprobleme, weil ich meinen Brustkorb überlastet habe.

 

Schön zu hören, das es Deinem Freund wieder so gut geht. Und durch das Mehrheitsklienteltempo bei der Reha muß er wohl durch. Habe meine deshalb nach 3 Wochen beendet, nicht erst nach 4, obwohl es langsamer natürlich besser ist, als zu schnell!

Bin im Übrigen etwas erstaunt über die Unmöglichkeit eines offenen Gespräches mit dem Arzt über die Wünsche und Sorgen Deines Freundes. Weiß nicht, wie groß die Rehaeinrichtung ist, aber wenn es noch mehr Ärzte dort gibt, eventuell darauf bestehen, von einem anderen betreut zu werden.

 

Gruß Dietmar

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Hallo Andrea,

 

jetzt melde ich mich nochmal bei dir. Daniel hat sich ja diese Herzklappe (Homograft) ausgesucht, damit er danach wieder seinen Sport, ohne Marcumar ausführen kann. Das kann er sicherlich auch wieder, da gibt es eigentlich keinen Grund pessimistisch zu sein. Nur nicht zu so frühem Zeitpunkt. Er muss sich für seine Genesung einfach eine große Portion Auszeit nehmen, damit er dann, nach der kompletten Heilung wieder seinen geliebten Sport machen kann. Diese Wartezeit mit geringem Training geht ja auch vorüber. Er soll also den Kopf nicht hängen lassen und geduldig seine Pedale treten. Den hohen Blutdruck bekommt man ja nur von zu großer und zu früher Anstrengung sowie von übertriebenem Training, das war nicht auf die Sauna bezogen. Bei der Sauna ist es umgekehrt. Wenn man da vorher nicht genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, verdickt das Blut und kann schlechter zirkulieren.

Nun noch zum Abblocken von seinem Reha-Arzt. Es gibt doch bestimmt noch andere Doktors auf seiner Station die etwas gesprächiger und aufgeschlossener sind. Vielleicht könnt ihr ja mit einem anderen das aufklärende Gespräch bekommen. Hierfür wünsche ich euch viel Durchsetzungsvermögen und dass eure Fragen auch beantwortet werden.

 

Einen schönen Abend wünscht dir

Conny

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Hallo,

habe schon in der Reha wieder mit Muskelaufbautgraining begonnen, zunächst hauptsächlich die Beine und leichte Hanteln für Bizeps-Übungen.

Ca 10 Wo nach der Op bin ich, natürlich in Absprache im meiner Kardiologin, ins Fitnesscenter gegangen und mache da weiter Muskeltraining, aber natürlich ohne Preßatmung. Leider bin ich, was Ausdauertraining betrifft zu faul, ich finde es langweilig.

Also, wie schon geschrieben, es wird vieles möglich sein, aber noch nicht so schnell.

Weiter alles Gute

Ilona

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Hallo Andrea,

 

mir fällt gersde nocj etwa ein :

 

Ihr benötigt doch auch einen Kardiologen nach der Reha, für die "dauerhafte" Kontrolle. Habt Ihr schon einen ? Falls ja, nimm doch mal Kontakt auf und erkläre die Situation in der Reha und befrage ihn nach seinen Ansichten für dei Zeit "danach". Ansonsten müßtest Du einen Kardiologen suchen - die derzeitige "Konfliktsituation" könnte für oder gegen einen Arzt sprechen.

 

Wieter alles Gute und die viel besagte Geduld

 

LG

Sven

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Hallo alle miteinander,

 

komme gerade aus Radolfzell zurück. Leider ist es bei Daniel jetzt zu Vorhofflimmern gekommen und weil es sogar nicht wieder aufhören will (seit Freitag), bekommt er jetzt doch Macumar (seit heute). Die Medikamente zur Beseitigung des Flimmerns haben bisher leider noch nicht angeschlagen - aber ich habe hier schon gelesen, dass das ein wenig dauern kann.

 

So sind die Fargen nach Sport und Sauna erst mal in den Hintergrung getreten. :lol:

 

Trotzdem Danke für eure zahlreichen Antworten.

Die Reha soll jetzt noch eine Woche lang gehen und dann werden wir das Gespräch mit unserem Kardiologen hier vor Ort suchen. Der hatte damals, als er die Diagnose stellte, zu Daniel gesagt, dass er ihn wieder so weit bringen möchte, dass er auch wieder Judo machen kann :D , das scheinen mir ganz gute Voraussetzungen!

 

Nur so am Rande: Der Arzt, der jetzt die Einnahme von Macumar verordnet hat (nicht der sonst betreuende Reha-Arzt) hat zu ihm gesagt, er solle sich doch einfach einen anderen Sport suchen :evil: ! Meiner Meinung nach brauchen diese Ärzte dort mal dringend eine psychologische Schulung!

 

Wünsche euch allen einen gute Start in die neue Woche.

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Hallo Andrea,

 

du hast vollkommen Recht, dass bei manchen Ärzten das gewisse Feingefühl etwas verloren gegangen ist. Sie können sich manchmal einfach schwer in die Interessen und Wünsche der Patienten hineinversetzen. Da es sich aber um die Reha - Ärzte handelt, ist dieser Kontakt ja zeitlich begrenzt und er kann anschließend wieder zum Kardiologen seines Vertrauens gehen. Es macht wohl Sinn, das weitere Vorgehen dann mit ihm zu besprechen. Jetzt wünschen wir Daniel, dass das Vorhofflimmern nur eine vorübergehende Komplikation ist und nach einer gewissen Zeit alles wieder in Ordnung kommt.

 

Einen stressfreien Tag wünschen dir Conny und Martin

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Hallo Tamerza,

 

ich würde bei einem jungen Menschen dauerhaftes Vorhofflimmern nicht akzeptiern sondern versuchen, den regelmäßigen Rhythmus wieder herzustellen.

Die Markumariseirung ist jetzt erst einmal extrem wichtig, damit sich im Vorhof keine Thromben bilden.

Wen dann Thromben ausgeschlossen werden können ,solltest Du versuchen, mit einer spezilisierten Klinik über eine Rhythmisierung (durch Elektroschock oder medikamentös) zu diskutieren. Je normaler die Größe des linken Vorhofes ist, desto leichter wird dies sein.

So etwas würde ich aber nicht von niedergelassenen Kardiologen behandeln lassen, die belassen es meist gern immer beim Flimmern, damit sie keine Schwierigkeiten haben.

 

Gruß

 

Roger

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