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Posttraumatisches Belastungssyndrom nach Herz-OP?


Jayjay

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,
 
ich bin am 11.06. am offenen Herzen operiert worden.
Die Operation ist auch erfolgreich verlaufen.
 
Allerdings läuft es seitdem ziemlich unrund:
 
Es ging schon beim Fäden ziehen los, was nicht reibungslos funktionierte, da die Vertretung meines leider zu dem Zeitpunkt abwesenden Hausarztes (vormals als Kardiologe tätig) nicht in der Lage war, diese vollständig zu entfernen (ich vermute jetzt noch Reste in der Narbe).
 
In der Reha bekam ich meine erste Rippenfellentzündung (Symptome: starke Schmerzen im Brustbereich bei dem Versuch, tief einzuatmen, wodurch die Atmung immer flacher wird).
Um es hier abzukürzen, habe ich mittlerweile 4 (!) Rippenfellentzündungen hinter mich gebracht, wobei ich das Gefühl habe, nach jeder Entzündung etwas kurzatmiger und schwächer zu werden.
 
Dann hat sich noch heraus gestellt, dass mein Brustbein wieder Erwarten nicht nach 3 Monaten ausgeheilt war bzw. ist. Das wird wohl voraussichtlich auch noch bis Januar dauern.
 
Und zu allem Überfluss scheinen sich die "unterirdischen" Fäden nicht aufzulösen, so dass die Narbenschmerzen auch nicht aufhören,
 
 
Mit jeder Komplikation nimmt meine Angst zu, dass vielleicht nicht wieder alles in Ordnung kommen wird, weil bis jetzt außer der OP selbst nichts reibungslos gelaufen ist.
 
Ich bin bis zur OP kein sonderlich ängstlicher Mensch gewesen und komme jetzt psychisch überhaupt nicht gut mit der Situation zu Recht.
Ich nehme mittlerweile Opipramol (eine Art Antidepressiva, das angstlösend und etwas entspannend wirken soll).
Dabei geht es mir im Moment schlechter denn je.
Seit zwei Tagen breche ich regelmäßig in Tränen aus und kann teilweise nur schlecht wieder aufhören, zu weinen.
 
Kann ein Antidepressivum depressiv machen?  
Oder handelt es sich hier bereits um eine posttraumatische Belastungsstörung?
Hat jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir vielleicht sagen, wie ich am besten damit umgehen soll?
 
Ich würde mich über jede Rückmeldung freuen, da ich das Gefühl habe, dass mich in meinem Umfeld ohnehin keiner versteht.
 
 
Vielen lieben Dank.
 
Beste Grüße
Jayjay

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Hallo Jayjay,

 

erstmal herzlich willkommen. Also Antidepressiva können in den ersten 4-6 Wochen Ängste oder Depressionen verstärken i.R. musst du nur durchhalten. Frage aber zur Sicherheit deinen Doc falls du das Gefühl haSt es nicht mehr auszuhalten. Als PTB würde ich persönlich deinen Zustand noch nicht definieren, es ist doch logisch das du dich in so einer eh neuen Situation und dann noch mit den vielen Komplikationen total unsicher und hilflos fühlst. Es ist aber gut, dass du dir erstmal Hilfe geholt hast und durch das AD Zeit zum durchatmen bekommst. Vielleicht wäre auch neben psyschologischer Seite noch das Gespräch mit Deinem Kardiologen hilfreich. Dann fühlst du dich sicherer.

Lieben Gruß Steffi

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Hallo Jayjay

 

MIr wurde schon vor der OP ein Zettel in die Hand gedrückt dessen Inhalt mich darauf aufmerksam mache, dass eine solche OP - postoperativ - psychische Probleme mit sich bringen kann. Es ist also eine bekannte Folge von solchen HerzOP's.

Bei mir - und ich bin ja schon einige Zeit hier im Forum, darum weiss ich, dass ich damit nicht alleine bin - auch bei andern gab es die von dir beschriebenen postoperativen Komplikationen.

Verunsicherung in vielerlei Hinsicht plagen einem. Man hat das Vertrauen in den eigenen Körper verloren - hört ständig in sich hinein...Das passiert häufig. Ich hab mch lange Zeit nach der OP elend gefühlt. Sowohl körperlich - als auch psychisch. In meiner Vorstellung sind Drähte durch den Brustkorb gestossen - ich hatte Hirnblutungen....Gefässverschlüsse...Angst, dass die Herzklappe undicht ist...Das ist nicht schön. Man sollte doch eigentlich froh sein, dass alles vorbei ist.

Es braucht Zeit Jayjay...viel viel Zeit. Du wirst diese Ängste wieder verlieren und es wird dir besser u. besser gehen. Aber es dauert manchmal viel länger als man dachte.

Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus muss ich sagen, dass Antidepressiva am wirksamsten sind, wenn man dazu von einer Fachperson!!! begleitet wird. AD einzunehmen  - ohne seine Ängste deponieren zu können - scheinen mir wenig hilfreich. Das ist nur meine persönliche Meinung. Aber nicht wahr - das ist ja auch der Grund warum man hier im Forum landet...weil man seine Probleme an einem Ort deponieren kann, wo man verstanden wird.

Ich wünsche dir alles Gute

ursela

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Hallo Jayjay ...

 

erst einmal Herzlich willkommen hier im Forum. Du hast vieles durchgemacht, das die Psyche dies nicht so einfach wegsteckt ist doch normal.

 

Ich kann dir nur raten, hole dir Hilfe, gehe zu deiner Krankenkasse und frage nach, welche Möglichkeiten der psychologioschen Hilfe möglich ist. Ich war direkt nach meinen Operationen in der Klinik als auch danach in der Reha und weitergehend danach in psychologischer Behandlung um mit all dem klar zu kommen.

 

Bei meiner ersten OP 2006 sagte man mir erst Tage später wie schlimm und gefährlich die OP war, das meine Aorta während der OP gerissen war und ich von den Überlebenschancen nur 5% hatte dies zu überleben. Dann beginnt man sich ernsthaft ganz schnell mit dem Tod auseinanderzusetzen, der doch noch gerade eben ganz weit weg war und bitte ich war damals 34 Jahre alt.

 

Ich hab am Stück geheult und es hat lange gebraucht mit dem klar zu kommen, selbst nach meiner Klappen OP hab ich dies 2011 wieder genutzt, weil die Heilung schlecht verlief, ich viele Medikamente nehmen musste und ich ziemlich am Boden war.

 

Man muss sich nicht schämen dies zu nutzen, ich war sehr sehr froh über jene Hilfe, allein wäre ich ganz sicher daran kaputt gegangen. Solange du eh krank bist und zu Hause, nutze dies, es wird dir helfen, eben weil man zu Hause sitzend sehr oft von ganz allein ins nachdenken und grübeln kommt.

 

LG Thomas :rolleyes:

bearbeitet von alan71
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Hallo Ihr Lieben,

 

ich danke Euch soooo sehr für Eure lieben Worte!!!

 

Ich weiß jetzt gar nicht, wie ich mich hier richtig verhalte. Antworte ich auf mehrere Antworten gleichzeitig, oder macht man das eher getrennt?

Ich bin das erste Mal in einem Forum und tue mich mit dem Verfahren (wie geht was) noch ziemlich schwer.

 

Wie ich jetzt feststelle, unterschreibt man hier nicht seinen Benutzernamen, sondern mit dem richtigen.

An dieser Stelle: Ich heiße Juliane.

 

So, nun aber zurück zum Thema:

 

Ich gehe hauptsächlich zu meinem Hausarzt, weil der auch schon als Kardiologe tätig war und ein ganz toller Arzt ist.

Bei meinem Kardiologen muss man leider 5 bis 6 Wochen auf einen Termin warten (toller Kardiologe - nicht besonders tolle Arzthelferinnen, die einen auch bei akuter Rippenfellentzündung abweisen).

Psychologische Unterstützung wäre mir auch wichtig. Meine Krankenkasse wäre auch nicht das Problem, aber die Beihilfe, die prinzipiell eine Therapie erst nach Ablauf von 2 Jahren (nach Beendigung einer vorhergehenden Psycho-Therapie) bewilligt und ich meine letzte Therapie erst vor einem Jahr beendet habe.

 

Ich muss das alles mal klären, fühle mich aber so antriebslos, dass ich es noch nicht angegangen bin.

 

Das Antidepressivum nehme ich jetzt schon seit 3 Monaten - und nun kriege ich plötzlich diese "Vollkrise" mit Heulattacken, was ich einfach nicht verstehen kann.

Das größte Problem dabei ist, dass ich dann sofort denke, dass eine solche Negativ-Stimmung bestimmt nicht gut für den Heilungsverlauf ist. Ich denke dann immer, ich müsste mich zusammen reißen, was aber nicht geht. Ich befürchte dann immer, in einer Abwärts-Spirale zu stecken, aus der ich nicht raus komme.

 

ich habe immer noch (oder regelmäßig vor und nach den Rippenfellentzündungen immer wieder) so ein beklemmendes Gefühl beim tiefen Einatmen (als ob nicht genug Platz da wäre).

Mein Brustbein war nach 3 Monaten bei weitem nicht ausgeheilt. Zu allem Überfluss hat dann noch eine gestresste Oberärztin in der Uniklinik ziemlich heftig drauf gedrückt. Es hat zwar nicht geknackt, aber seitdem habe ich das Gefühl, sie hätte alles etwas eingedrückt.

Außerdem scheinen sich die selbst auflösenden Fäden nicht aufzulösen (sonst müssten die Narbenschmerzen ja mal aufhören).

Mein Hausarzt, der mir Gott sei Dank sehr hilft und sich auch viel Zeit nimmt, untersucht dann immer alles und bestätigt mir, dass soweit alles okay ist, aber eben etwas länger braucht.

 

Kurzfristig beruhigt er mich damit auch, aber das hält meist nicht lange vor.

Was heißt denn länger?

Ich weiß ja, dass das hier kein Spaziergang ist, aber wie lange kann es denn dauern (nur damit ich mir mal eine realistische Vorstellung machen kann)?

Es ist ja jetzt schon fast 5 Monate her, und ich habe so gar nicht das Gefühl, dass es vorwärts geht. Ging Euch das auch so?

 

Ich ahne ja, dass ich mir auch selbst im Wege stehe, weil ich grundsätzlich ein ungeduldiger Mensch bin, der sein Leben (vermeintlich) selbst in der Hand hatte...

 

Als ich Eure Beiträge gelesen habe, habe ich (allerdings vor Rührung) gleich wieder geheult (und tue es jetzt auch gerade wieder). Endlich jemand, der mich versteht....:-)

 

Ich würde mich auf jeden Fall sehr über weitere Nachrichten, Feedbacks oder Hinweise (auch zur Nutzung dieses Forums) sehr freuen....:-)

 

Liebe Grüße

Juliane

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Hallo Juliane,

ich bin am 03.03.2015 aufgrund eines Mitralklappenprolaps mit Sehnenfadenabriss operiert worden. Ich habe auch sehr viel Pech gehabt, unter anderem hatte ich auch eine Pleuritis, mit der ich aber sofort ins Krankenhaus eingeliefert wurde mit einem bestimmten Antibiotikum behandelt wurde und auch erst nach einiger Besserung wieder entlassen wurde. Auch mit Verdacht auf eine Endokarditis wurde ich ins Krankenhaus beordert, die sich allerdings nicht bestätigt hat. Dies ist nun schon 8 Monate her und ich fühle mich immer wieder schlapp und kaputt. Ich kann den Zeitpunkt auch nicht bestimmen, es passiert einfach irgendwann am Tag. Manchmal habe ich Glück, dass ich bis zum Nachmittag recht gut durchhalte. Zu Anfang hat mich das auch sehr runter gezogen, ich war nicht in psychologischer Behandlung, sondern ich habe es für mich ganz gut mit Autogenem Training hinbekommen, und zwar Progessive Muskelentspannung nach Jacobsen, die Anleitung kann man auch im Internet nachlesen. Man muss dies schon trainieren, sons funktioniert es nicht. Ich habe mir nun erst einmal einen Zeitraum von einem Jahr gegeben, um dann noch einmal genau zu schauen, wie es mir dann so geht.

Dies ständige kaputt sein kann auch mit den Medikamenten zu tun haben. Zur Zeit bin ich mit meinem Hausarzt sehr oft in Kontakt, da ich versuche, die Medikamente insbesondere Bisoprolol stark zu reduzieren.

Ich hoffe es geht Dir recht bald besser.

Herzliche Sonntagabendgrüße

Sabine

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Hallo Sabine,

 

vielen lieben Dank für Deine Nachricht.

Ich hoffe, auch Dir geht es bald wieder richtig gut. Du hast es ja auch nicht ganz leicht gehabt.

Kannst Du sagen, wann sich bei Dir die "unterirdischen" Fäden aufgelöst bzw. die Narbenschmerzen nachgelassen haben?

Oder wann Dein Brustbein zusammen gewachsen (also ausgeheilt) war?

 

Mit autogenem Training versuche ich es auch schon, das klappt aber oft nicht (wahrscheinlich weil ich selbst noch an den "Es wird alles gut"-Parolen zweifle).

Ich versuche es aber weiter.

 

Hast Du auch solche aus dem Nichts kommenden Heulattacken gehabt?

Die habe ich jetzt seit drei Tagen und weiß überhaupt nicht, wie ich damit umgehen soll (weil ich sowas noch nie hatte)...

 

 

Liebe Grüße

Juliane

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Hallo Jayjay

 

Fünf Monate sind keine lange Zeit für eine solche OP. Dass Brustkorb und Narbe noch schmerzen finde ich normal. Selbst wenn alles gut verheilt ist bleibt die Tatsache, dass Bänder überdehnt, vieles auch durchtrennt werden musste. Daraus folgert eine mangelhafte Elastizität des ganzen Brustkorbes. Vergiss auch nicht, dass du an der Lungenmaschine warst....sprich deine Lunge ausser Funktion war...Auch die braucht Zeit sich zu erholen. Kannst du dir wenigstens Physiotherapie verordnen lassen? Auch mit den therapeutischen Hilfeleistungen würde ich den zuständigen Stellen dampf machen... 

Ausserdem:  hier im Forum findest du eine grosse Menge an Menschen (in vielen Threads) die über ähnliche oder die gleichen Probleme geschrieben haben. Du bist nicht alleine mit alledem. Aber: ES GEHT VORBEI¨¨¨....

 

sei gegrüsst

ursela

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Hallo Ursela,

 

ich danke Dir nochmals für Deine lieben Worte.

 

Physiotherapie bekomme ich schon in Form von mäßigem Laufbandtraining (seit kurzem) und Fango und Massage (bereits länger).

Das Problem bei den Massagen ist, dass aufgrund von gleich drei "Baustellen" (Rücken, Narbe und Brustmuskulatur) nie eine Sache wirklich abschließend bearbeitet werden kann, weil die anderen Dinge dann "zu kurz kommen". Es wird also diesbezüglich "nur" das Level gehalten.

 

Das mit der Psychotherapie wird vermutlich nicht klappen (weil eben von der Beihilfe erst nach zweijährigem Ablauf der letzten Therapie die Kosten übernommen werden).

 

Aber ich habe zumindest einen tollen Hausarzt, der mir für Donnerstag einen Termin beim Psychiater (seines Vertrauens) in der Uniklinik besorgt hat und auch noch einen Termin beim Kardiologen.

 

Ich hoffe, dass mir der Kardiologe meine Ängste vielleicht etwas nehmen kann (vorausgesetzt, dass alles in Ordnung ist, was ich natürlich hoffe) und der Psychiater ja eventuell überbrückend ein anderes (möglichst stimmungsaufhellendes) Medikament verschreiben kann.

 

Heute hat mich zum ersten Mal die Erkenntnis getroffen, dass meine Heulattacken nicht ausschließlich mit meiner Angst vor weiteren Komplikationen oder Kontrollverlusten zu tun hat, sondern ich auch einfach nur unendlich traurig bin. Ich weiß nur nicht so genau, wo jetzt plötzlich diese Traurigkeit herkommt.

 

Mir ist natürlich klar, dass eine solche OP und deren Folgen kein "Spaziergang" sind, aber mir wurde gesagt, nach 3 Monaten sei das Brustbein zusammen gewachsen, und die Narbenschmerzen würden nach 3 bis 4 Monaten aufhören. Und daran habe ich geglaubt, so dass ich mich jetzt nur schwer mit scheinbar überhaupt nicht definierbaren "Verlängerungs"-Zeiträumen abfinden kann.

 

Ich bin jetzt angefangen, mir (immer mal wieder) mantra-ähnlich einzureden "ICH WERDE GESUND".

Vielleicht schlägt das ja irgendwann an.

 

Ich möchte Dir hiermit nochmals ganz dolle für Deine sehr netten Worte danken.

 

Beste (und hoffnungsvolle) Grüße

Juliane

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Hallo Juliane,

 

du bist einfach zu ungeduldig. 

Deine OP ist noch kein halbes Jahr her und zudem gab es noch Komplikationen, da ist es ganz normal, dass du noch nicht den Stand erreicht hast, den du gerne möchtest.

Ich kenne diese Gefühl auch, und ich habe lernen müssen, dass es einfach Zeit braucht, diese schwere OP physisch und psychisch zu verarbeiten.

 

Lass dich nicht von Prognosen irritieren, jeder Mensch ist anders. Wenn es beim einen 3 bis 4 Monate dauert, bis er wieder einigermaßen fit ist, kann es beim anderen durchaus die doppelt oder gar dreifache Zeit fordern.

Versuche einfach positiv nach vorne zu schauen, das wird schon.

 

Hier im Forum findest du viele Beispiele von Krankengeschichten, positive und negative. Setzt du deinen Fall daneben, wirst du feststellen, dass es bei dir bisher doch gar nicht so schlecht gelaufen ist. Also Kopf hoch !

 

Grüße

Dietmar
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Hallo Sabine,

 

vielen lieben Dank für Deine Nachricht.

Ich hoffe, auch Dir geht es bald wieder richtig gut. Du hast es ja auch nicht ganz leicht gehabt.

Kannst Du sagen, wann sich bei Dir die "unterirdischen" Fäden aufgelöst bzw. die Narbenschmerzen nachgelassen haben?

Oder wann Dein Brustbein zusammen gewachsen (also ausgeheilt) war?

 

Mit autogenem Training versuche ich es auch schon, das klappt aber oft nicht (wahrscheinlich weil ich selbst noch an den "Es wird alles gut"-Parolen zweifle).

Ich versuche es aber weiter.

 

Hast Du auch solche aus dem Nichts kommenden Heulattacken gehabt?

Die habe ich jetzt seit drei Tagen und weiß überhaupt nicht, wie ich damit umgehen soll (weil ich sowas noch nie hatte)...

 

 

Liebe Grüße

Juliane

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Liebe Juliane, bei mir wurde eine minimalinvasive OP durchgeführt, daher wurde mein Brustkorb nicht geöffnet. In der Reha habe ich ausgiebig Autogenes Training geübt, es hilft mir sehr. Ich hatte auch eine sehr gute Therapeutin, sie hat mir ein Band besprochen.

Ich bin manchmal schon sehr traurig darüber, dass ich solch eine Krankheit habe und frage mich häufig, warum immer ich. Ich bin gesund, aber lange noch nicht geheilt. Diese Traurigkeit nimmt aber ab. Die Ärzte im Krankenhaus haben gesagt, dass man mind. Bis zu einem halben Jahr immer noch als frischoperiert eingestuft wird, da der Heilprozess lange Zeit dauert.

Es wird alles gut, es braucht nur viel Zeit.

Ich wünsche Dir ganz viel Zeit und Geduld.

Liebe Grüße

Sabine

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Hallo Dietmar,

 

Du hast vollkommen recht - ich bin zu ungeduldig.

Allerdings ist das nur schwer "abschaltbar".

 

Ich werde mein möglichstes versuchen, zu lernen, positiv zu denken.

Im Moment funktioniert es leider gar nicht.

 

Ich bin aber froh, dass Du es geschafft und gut überstanden hast.

 

Vielen herzlichen Dank für Deine aufbauenden Worte.

 

 

Beste Grüße

Juliane

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Hallo Sabine,

 

nochmals vielen Dank für Deine netten Worte.

 

Bei mir es irgendwie genau anders herum. Ich bin tatsächlich durch die OP geheilt, aber eben noch lange nicht gesund.

 

Irgendwas ist ja immer....

 

Ich werde es auf jeden Fall mit dem autogenen Training weiter versuchen.

 

Ich drücke Dir ganz doll die Daumen, dass es Dir auch sehr bald sehr viel besser geht.

 

 

Liebe Grüße

Juliane

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Hallo,

mein Mann ist 5 mal (Nov 11-Feb 15 ) am offenen Herzen operiert worden, mit vielen Komplikationen. Bei ihm wurde PTBS diagnostiziert. Erst von uns(hüstel) aber auch von einem Psychologen. Er macht jetzt eine Therapie es wird besser. Will damit sagen scheue Dich nicht Hilfe in Anspruch zu nehmen. 

LG

NoNo

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Hallo Juliane,

 

den vielen Antworten ist kaum noch was hinzuzufügen, ich tue es trotzdem.... :D

 

Wie schon erwähnt wurde, bist Du nicht alleine. Vielen ging oder geht es ähnlich, es gibt aber keine allgemeingültige Lösung.

Im Augenblick kommen aber bestimmt viele Dinge zusammen, der Schlüssel zum Erfolg bist aber Du selbst.

Das Umfeld kann dir Hilfestellungen geben, dich beruhigen und über wahrscheinliche Ursachen aufklären. Diese Informationen musst Du an dich ranlassen und verinnerlichen. Ich habe Anfang des Jahres an einer psychosomatischen Reha teilgenommen, Dort habe ich gelernt, dass es absolut wichtig ist, sich in die Situation einzulassen und zu öffnen. Einige der Teilnehmer haben sich quasi zurückgelehnt und gesagt, Klinik, mach mich mal gesund. Das funktionierte natürlich nicht.

Trauer, Tränen, Selbstzweifel, eine zu hohe Erwartungshaltung, Ängste usw sind absolut nachvollziehbare Reaktionen auf ein solches eingreifendes Ereignis. Du wurdest am Herzen, dem Motor des Körpers und letztlich dem Begriff, der mit wahnsinnig vielen Emotionen verbunden ist, operiert. Das steckt man nicht einfach so weg, dass arbeitet. Gib dir Zeit, nimm dir Zeit für Dich, für deinen Heilungsprozess,.Zeit heilt Wunden!

Bei der psychologischen Betreuung gibt es zur Zeit ein großes Manko. Gute Psychologen/innen sind oft langfristig ausgebucht.

Sollte sich aber die Chance bieten, scheue Dich nicht sie zu nutzen.

Die Aussage ," Du bist repariert" ,bezieht sich nur auf die handwerkliche Ausführung der OP, leider nicht auf deine Gefühlswelt, aber da arbeiten wir hier im Forum ja dran :)

 

Ich wünsche Dir viel Erfolg und Kopf hoch, dass wird schon ;)

 

LG

 

Klaus

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Hallo NoNo,

 

die Hilfe nehme ich jetzt tatsächlich schon an und besuche seit einer Woche eine Tagesklinik für Psychiatrie.

 

Die erste Woche war ziemlich aufregend, aber leider auch chaotisch, weil sehr viele Termine verlegt oder abgesagt (krankheitsbedingt) werden mussten.

Ich schaue einfach mal, was es weiter mit mir macht...:-)

 

Dein Mann und auch Du habt meine volle Hochachtung für 5 überstandene OP's - ich weiß nicht mal, ob ich eine 2. OP überstehen würde (und hoffe dementsprechend, dass der Fall niemals eintritt).

Ich bin sehr froh, dass Ihr Hilfe erhaltet, um das alles (auch psychisch) zu verkraften.

 

Liebe Grüße

Juliane

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Hallo Klaus,

 

vielen herzlichen Dank für Deine lieben Worte.

 

Gott sei Dank hat das bei mir sehr schnell mit einem Platz in einer Tagesklinik für Psychiatrie geklappt.

Mich darauf einzulassen, fällt mir auch nicht wirklich schwer, da ich davon ausgehe, jetzt Hilfe zu bekommen (egal welchen Namen das Kind (Depression oder posttraumatisches Belastungssyndrom) hat).

 

Ich hadere aber leider noch sehr mit meinem Schicksal hinsichtlich der aufgetretenen Komplikationen und deren Folgen sowie der Schmerzen, die mich immer mürber machen.

Und da sich dadurch die Heilung immer mehr verzögert hat, habe ich immer mehr Zweifel bzw. Ängste, dass ich vielleicht nie wieder ganz gesund werde.

Das schlägt sich wiederum auf die Psyche nieder etc. etc. etc.

 

Aus dieser Abwärtsspirale muss ich dringend raus und hoffe darauf, dass ich das mit Hilfe der klinischen Psychiater/innen bald schaffe.

 

Auf jeden Fall bedanke ich mich für Deine guten Wünsche...:-)

 

Liebe Grüße

Juliane

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Hallo JayJay, ich berichte mal kurz von mir...also  op am 26.03.15 aortenklappe und Enfernung Aneurysma , postoperativ: verdacht auf Krankenhauskeim- hatte sich zum Glück nicht bestätigt ,Pleuraerguss, AV-BLock 3.Grades, 16.04. Schrittmacherimplantation nach mehreren Synkopen und einer absoluten Asystolie, ( ich wurde ohne Schrittmacher entlassen und erlitt zu Hause mehrere Ohnmachten, erst in der Reha erkannte man das Problem)in der Reha dann einen Herrlichen Virus eingefangen mit 1 woche kanpp 40 Fieber,  nach der Reha erlitt ich eine akute Borreliose (Zeckenbiss), das war im Juni, es folgte Antibiotika, mein Herzschlag wollte auch nicht weniger werden, also auch noch Betablocker, der Rest des Sommers verlief ganz gut , vor einer woche ins KH eingeliefert mit Verdacht auf Schlaganfall oder MS (Schaedel CT war allerdings ok) ... bisheriger Befund: Polyneuropathie, MRT steht noch aus ... also ich kann deine momentane Situation sehr gut verstehen....allerdings bin ich so eine Art "Stehaufmännchen",ich versuche mich nicht unterkriegen zu lassen und mach halt immer weiter, allerdings hab ich gelernt, das ich nun ein paar gehörige schritte langsamer gehe , das wollte ich nie wahr haben, bei mir musste immer alles genauso funktionieren wie bei anderen, und dann gab es auch phasen,wo ich mich immer fragte, " warum ausgerechnet ich?...nun bin ich an einem Punkt angelangt wo ich einfach lernen muss auf meinen Körper zu hören, ich neige schnell zu Euphorie und war auch ganz schnell wieder im Alltagsstress drin, fast genauso wie vor der op, als wäre nix gewesen, ....nun bleib ich erstmal wieder für ein paar wochen zu hause und kümmer mich um mich ...ausschliesslich um mich... ich denke der Körper sagt es knallhart wenn es ihm zu schnell geht, man muss nur drauf hören(das kann ich nicht so richtig) und 5 monate ist wirklich noch keine lange zeit, ich habe in akutphasen zum einschlafen immer neurexan genommen (abends wars immer schlimm, da bin ich zu ruhe gekommen und konnte immer gut über alles nachgrübeln), da ich nicht so gerne medikamente der pharmaindustrie in mich reinstopfen möchte, wenn es dir allerdings hilft, dann ist es ok... auch dein weinen finde ich nicht bedenklich, ich hab nach op so viel geweint, so viel konnt ich gar nicht trinken...die tränen wurden trotzdem nicht alle :-)...lass es raus...es gab abende, da hab ich meinem Mann zusammen geweint, einfach so situationsbedingt und es hat gut getan....du musst wieder nach vorne schauen, ich bin mir sicher das bei dir alles gut wird, auch ich habe mir eine therapeutin für die psyche gesucht und mir tut das sehr gut...es wird dir helfen...lass dich nicht unterkriegen und freu dich auf das bevorstehende Weihnachtsfest ...liebe Gruesse

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Ich Wurde am 4.5.2015 operiert (Sinus venosus defekt mit fehleinmündender hohlvene) nach der Operation vollständiger pneumothorax mit anschließendem künstlichen Koma und 15 minütigem Kampf um mich am Leben zu halten. Seitdem bin ich nicht mehr die die ich einmal war. Ich war stark und jetzt nur noch am weinen ausflippen und dem ständigen Gefühl alleine zu sein.

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  • 3 weeks later...

Hallo Ihr Lieben,

 

nach 3 Wochen Tagesklinik habe ich eine "Pause" einlegen müssen, da mir aufgrund der Probleme mit meiner Narbe die Metall-Drähte aus dem Brustbein entfernt wurden.

Jetzt muss ich warten, bis ich wieder in die Tagesklinik kann, weil ich aufgrund der erneuten Narben-Wundschmerzen noch nicht mit dem Bus in die Klinik fahren kann (und Taxikosten natürlich nicht übernommen werden). Ich starte also in Punkto Narbe gerade von vorne, und so fühle ich mich leider auch.

Darum melde ich mich auch erst jetzt.

 

Wenn ich allerdings lese, wie es zum Beispiel Carofee und Natascha ergangen ist und noch ergeht, bekomme ich fast ein schlechtes Gewissen, weil es Euch ja wohl heftiger getroffen hat als mich.

Ich kann Euch so gut verstehen.

Ich kann phasenweise überhaupt nicht mehr aufhören zu weinen und fühle mich auch so allein.

Die Antidepressiva, die ich bis jetzt genommen habe, halfen mir nicht, so dass ich im Moment also völlig ohne Hilfe klar kommen muss, was mal einigermaßen geht und dann wieder gar nicht.

 

Ich ziehe auf jeden Fall meinen Hut vor Euch.

Ihr habt meinen vollsten Respekt.

 

Liebe Grüße

Juliane

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