cae6a Geschrieben 3. März 2005 Share Geschrieben 3. März 2005 Hello all, heute las ich in einer der Vorstellungen eine Frage ähnlich dieser: "Wie kommt man zu einer Endokarditis?" Da das der Grund bei mir für den Doppelklappenersatz war (AKE+MKE), habe ich nach der Diagnose in 94 und auch teilweise bis heute nach Anworten auf diese Frage bei mir persönlich gesucht. Aber nicht bohrend nach dem Motto: "Wie konnte das denn bloss passieren?", sondern analysierend, damit es nicht nochmal passiert. Damals gingen die Theorien der Ärzte dahin, daß ich in den Jahre vor 1994 Mandelentzündungen mit einhergehenden Nierenproblemen gehabt haben muesste. Das war auch richtig. Einmal im Jahr war das der Fall, das ich Halsentzündungen hatte. Ich war beim Arzt und folgte deren Anweisungen. Ich nahm Antibiotika, zu 90% auch immer in der richtigen zeitlichen Länge. Trotzdem gelang es wohl ein paar "Kollegen" sich an meinen Klappen anzulagern, zu kapseln und erstmal inaktiv "abzuhängen". Anfang 94 stolperte ich dann von einer Erkältung in die nächste. Das zog sich dann durch das ganze Jahr mit Fieber bis an 41 ran. Die inaktiven Streptokokken waren aktiviert. Durch Zufall wurde dann Ende September in einer Routineuntersuchung ein Herzgeräusch festgestellt. Von nun an ging alles recht schnell. Hochdosierte Antibiotiika, Notfallverlegung nach Oeynhausen, dort über drei Wochen "gesunded", damit in vernarbtem, festem Gewebe die Klappen gut befestigt werden konnten, REHA in Essen und in Summe nach 4 Monaten Klinikaufhenthalten Anfang Januar 19995 geheilt in' s Privatleben entlassen. Seitdem entsprechend Endokarditis Prophylaxe , "wach werden", wenn es im Hals kratzt und sobald Fieber im Spiel ist, dann hat der Körper absolut Vorrang und ist das Projekt im Job noch so wichtig. Mit diesem Rezept bin ich die letzten 10 Jahre ganz gut gefahren und will eigentlich denjenigen, die mit bakterieller Endokarditis zu kämpfen haben, Mut machen, denjenigen, die damit nichts am Hut haben, keine Angst machen, denn nicht jede Mandelentzündung mündet zwangsweise in einer solchen Krankheit. In diesem Sinne... bye und alles Gute Roland Zitieren Link zu diesem Kommentar
Sven Geschrieben 3. März 2005 Share Geschrieben 3. März 2005 Hallo, dann gebe ich meine "Geschichte" auch einmal zum Besten: Angefangen bei sehr (vermutlich zu viel) Arbeit, so daß die ABwehr schon geschwächt war. NAch einem kleinen AUssetzer, welcher in einem Sturz eine kleine Treppe hinunter mündete, zog ich mir Verletzungen imKiefer-/Zahnbereich zu. Das ganze wurde genäht und ich entlassen, die geringfügige Temperatur machte mir nichts - ich neigte schon immer zu etwas Temperatur. Danach begannen die Probleme im Zahnbereich, da die Schneidezähne nicht wieder richtig fest wurden - ich bekam daraufhin in diesem Bereich eine Plastik und der Kieferchirurg fragte ob ich Drogen nähme - ich war schwer beleidigt - rauchen ja, aber Drogen ? Ich? Danch kam eine Art "permanente Erkältung" mit ständigem Fieber, welches sich auch mit Tabletten nicht in den Griff bekommen ließ. Mehr oder weniger durch Zufall und hartnäckiges "ich geh heute wieder zum Arzt", hörte mein Internist ein "komisches" Geräusch an meinen Herzklappen und überwies mich umgehen an einen Kardiologen. Dort den Klassiker in Form einer Echokardiographie genossen - mit dem Ergebnis eines erneuten Termins zwecks Schluckecho (hätte ich gewußt was da auf mich zukommt - ich wäre gleich in Richtung OP marschiert). Nach dem Schluckecho stand dann fest das ich DRINGEND ins Krankenhaus muss. Tja dort gab es dann hochdosiert Penicillin und noch ein anderes Antibiotikum. Es waren grüne, vegetierende Streptokokken, welche jeder so im Mundraum hat (auch bei bestem putzen der Zähne). In dieser Form sind diese nicht gefährlich und bei einer guten Körperabwehr auch nicht. Daher ist ZAHNPFLEGE und das ganze drumherum heute für uns noch wichtiger als zuvor und die Prophylaxe bei entsprechenden Eingriffen eben auch sehr wichtig. Lieben Gruss Sven Zitieren Link zu diesem Kommentar
Horst Geschrieben 3. März 2005 Share Geschrieben 3. März 2005 Hallo zusammen, meine Frage, wie man eine Endokaditis nach der OP bekommt, zielte nicht auf die "normale Endokarditis" vor dem Klappenschaden ab, sondern auf die Zeit nach der OP. Für die Zeit danach haben wir alle Verhaltensmaßregeln durch die uns behandelnden Ärzte bekommen. In die OP geht man ziemlich "klinisch rein" hinein und ist doch frei von bakteriellen Infekten. In diesem Forum gibt es einige Diskusionen für das Verhalten bei Verletzungen und Infekten nach der OP. Meine Frage an Erwin war eigentlich, wenn er diese ganzen Regeln beachtet hat und trotzdem die Infektion bekam, was hat er nicht beachtet oder nicht gemerkt? Die Aussage zu der defekten Milz könnte passen, aber vor der OP wurde uns literweise Blut abgenommen und untersucht - und nichts festgestellt? Wenn die Ärzte keine Aussage dazu treffen können ist es Schade. Bleibt uns nur zu hoffen, dass uns dieses Problem nicht bevorsteht. Bis demnächst Horst Zitieren Link zu diesem Kommentar
Thomas Steib Geschrieben 3. März 2005 Share Geschrieben 3. März 2005 :roll: Hallo, Ihr Alle hier, ich habe schon über Jahre vor der OP eine Aortenklappen-Stenose, sowie eine Herzinsuffizients gehabt. Dies hat sich aber kaum auf die Leistungsfähigkeit ausgewirkt. Deshalb bin ich auch noch nicht zum Herzkatheder gegangen, obwohl mir das der Internist (Kardiologe) schon 1995 vorschlug. Im Dezember 1999 habe ich eine schwere Grippe bekommen und immer noch gearbeitet. Als Nichts mehr ging, bin ich zum Hausarzt und der hat mir Antibiotika verschrieben. Trotzdem ging es mit meiner körperlichen Leistungsbereitschaft immer mehr bergab. Ich habe mich schlimmer als ein alter Mann gefühlt, hatte nie Appetit und immer Atemnot bei der kleinsten Anstrengung. Dann wurde ich zum Kardiologen geschickt, der noch 26% Auswurfleistung für die Aortenklappe definierte. Die Endokarditis hat er mir nicht genannt. Von da an ging dann Alles sehr schnell, sofort ins KH wegen ständiger Überwachung. Innerhalb 1Woche in die Zentralklinik in Bad Berka, sofort auf die Wachstation, am Tag später Herzkatheder und 3 Tage später OP mit AKE, 2xBypass unf Verschluß des Foramen ovale. Von der gewesenen Endokarditis an der Klappe habe ich erst im OP-Bericht gelesen. Tschüss und einen schönen Donnerstag-Abend wünschen Euch, Euer Thomas und Frau Christine. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Friedel Geschrieben 3. März 2005 Share Geschrieben 3. März 2005 Hallo Alle, Endokarditisgefahr nach OP würde mich auch interessieren. Muss man da bei jedem bakteriellen Infekt Angst haben? Funktioniert das Immunsystem nicht mehr 100%-tig nach einer Klappen-OP? Das kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen. Wie sind da die Meinungen? Sind alle Zahnprobleme kritisch (Zahnfleisch etc.?). Behandlungsmaßnahmen? Schnackenstiche, Wespenstiche etc.? Ich habe die OP Ende März jetzt noch vor mir, aber man macht sich so seine Gedanken für die Zeit danach. Gruß Friedel _____________ AKI 2. Grades und Aneurysma im Wurzelbereich Zitieren Link zu diesem Kommentar
cae6a Geschrieben 4. März 2005 Autor Share Geschrieben 4. März 2005 Hi, Friedel, Funktioniert das Immunsystem nicht mehr 100%-tig nach einer Klappen-OP? Das Immunsystem funktioniert genauso wie vor der OP. Normale Erkältungen werden überwunden, Kratzen im Hals lass ich abklären durch den Doc. Sind alle Zahnprobleme kritisch (Zahnfleisch etc.?). Die nehme ich allerdings als kritisch an. Ausser reinschauen darf der Zahnarzt bei mir ohne Antibiotika nichts. Schnackenstiche, Wespenstiche etc.? Hatte ich auch in den letzen 10 Jahren , ebenso Schnittwunden. Wenn sie sich nicht entzünden, läuft alles normal wie vor OP ab. Man kann sich nach so einer OP eh nicht in Watte packen. Das Leben geht ja weiter mit allen Keimen um sich herum. Als ich damals aus der Klinik entlassen wurde, hätte ich am liebsten permanent Antibiotika genommen, was natürlich Quatsch ist. Aber das Vertrauen in den eigenen Körper kam sehr schnell wieder. Bye und schönes Wochenende Roland Zitieren Link zu diesem Kommentar
Sven Geschrieben 4. März 2005 Share Geschrieben 4. März 2005 Hallo Friedel, wie heißt es an anderer Stelle : "Erst die gesunde Ernährung und dann die entsprechende Menge Marcumar". Die gesunde Ernährung ist Grundlage für ein funktionierendes Immunsystem, auch ich habe seit der OP die eine oder andere Erkältung genauso gut wie meine Frau überwunden, ohne Antibiotikum. Kleinere Verletzungen machen auch keine Probleme, halt im Auger behalten, falls sich etwas entzündet. Der Mund- und Rachenraum ist aber eben besonders kritisch, weil - grundsätzlich hier viele Bakterien "rumfliegen" - die Zahnpflege manchmal doch nicht die notwendige Beachtung findet (Zahnfleischtaschen, Zahnzwischenräume, prof. Zahnreinigung etc.). Am Anfang nach der IOP ist man sehr mistrauisch, aber wie Roland schon schrieb, das normalisiert sich und man kann sich nicht gegen alle Eventualitäten im Leben schützen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Gast MKjun Geschrieben 20. April 2005 Share Geschrieben 20. April 2005 hallo gabi, also im erkältungsbereich handelt es sich meistens um krankheiten die durch viren hervorgerufen sind. um den schnupfen als beispiel zu nehmen: so lange das was dein freund schneutzt weißlich/klar/flüssig ist muss er sich erst mal keine sorgen machen, sobald das ganze grün/gelb und dick wird, sind Bakterien im Spiel - dann ist es höchste Zeit für Antibiotika! Ich kann dir nur aus meinem Leben (gehöre auch noch in die Kategorie "Jugendlicher") sagen, dass ich auch ungerne im Bett liege und auch immer so schnell wie möglich wieder in der Schule bin; so lange die Temperatur normal ist, sollte es nicht viel ausmachen... nur fiebrige Erkrankungen müssen wirklich richtig auskuriert werden, sonst liegt dein freund danach noch flacher als er es eh schon tun würde. greetinX Mart!n Zitieren Link zu diesem Kommentar
JAK Geschrieben 20. April 2005 Share Geschrieben 20. April 2005 Hallo Gabi, hat Dein Freund denn eigentlich irgendwas an einer Herzklappe oder fragst Du einfach so generell? So wirklich problematisch werden bakterielle Entzündungen wie MKjun sie beschrieben hat ja eigentlich nur bei vorgeschädigten Klappen. Beim Normalbürger sollte im Bezug auf eine Endocarditis da eigentlich nichts passieren... Es gibt da diverse Möglichkeiten, warum jemand der eigentlich normal lebt, quasi ständig krank ist. Wenn sich das ganze zum Beispiel immer auf die Schleimhäute konzentriert, fällt mir da so spontan aus der Uni der sogenannte "Selektive IgA-Mangel" ein. Dabei baut der Körper zuwenig von den Antikörpern die auf der Schleimhaut auf Eindringlinge warten. Aber eigentlich ist das nicht sooo häufig (1:400) und auch nicht so wirklich dramatisch. Man ist halt anfälliger für alle Infekte die über die Schleimhäute eindringen (z.B. alles rund um die Atemwege). Sorgen muss man sich da so generell nicht machen. Aber man könnte sowas seinem Hausarzt ja mal als Diagnose vorschlagen :wink: Zitieren Link zu diesem Kommentar
Gast MKjun Geschrieben 20. April 2005 Share Geschrieben 20. April 2005 uuups, jetzt wo ich es lese - dein freund ist ja gesund; es geht hier um dich... sorry aber seit ein paar tagen bin ich ziemlich neben mir (liegt wohl am abi). nö also da sehe ich gerade eigentlich nichts besonders schreckliches - aber sicherheit gibt hier nur ein arzt. wenn du selber momentan gesundheitlich fit bist (herzprobleme mal ausgeschlossen), dann sollte sich da durch eine weitere OP nicht zu viel ändern. greetinX Mart!n Zitieren Link zu diesem Kommentar
Gast mensch Geschrieben 20. April 2005 Share Geschrieben 20. April 2005 es ging tatsächlich um meinen freund! was is das für eine schleimhautkrankheit? und is das nur schnupfen oder aus so wie bei ihm, dass er immer flach liegt? gabi ps: meine frage zielte darauf ab, ob man an soetwas vielleicht feststellen kann (also, dass er immer krank wird und bleibt) dass er vielleicht einen fehler hat. Zitieren Link zu diesem Kommentar
JAK Geschrieben 20. April 2005 Share Geschrieben 20. April 2005 Hmm, das kann man natürlich so aus der Distanz nicht sagen. Aber wenn jemand immer wieder krank wird, so dass er zwischendurch eigentlich gar nicht mehr so richtig gesund wird, liegt es halt schon nahe, dass da was am Immunsystem nicht so funktioniert, wie das eigentlich soll. Das ist erstmal überhaupt nicht dramatisch. Also keine Panik... Aber untersuchen sollte man das dann auf alle Fälle mal, auch um sowas ggf. auszuschließen. Man kann im Blut zum Beispiel die "Immunglobuline" bestimmen. Das müsste eigentlich jedes Labor machen, zu dem der Hausarzt Blut schickt. Zitieren Link zu diesem Kommentar
ilona Geschrieben 20. April 2005 Share Geschrieben 20. April 2005 Und wenn im Labor alles in Ordnung ist, dann kann man Ordnung ins Immunsystem bringen: -Ernährung? -Sport (auch Leistungssport stört das Immunsystem) -Lebenswandel (Schichtdienst/Nachtdienst stört das Immunsystem) -Ordnungstherapie -Eigenblut -Konstitutionsbehandlung Hier gibt es für den naturheilkundlich ausgebildeten/oder intersssierten Hausarzt noch jede Menge Möglichkeiten (allerdings nicht auf Kosten der gesetzlichen Krankenkasse) LG und gute Besserung Ilona Zitieren Link zu diesem Kommentar
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