Jump to content

Schlechte Blutfett-Werte


Horst 48

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

hat jemand Erfahrung, wem geht es vielleicht ähnlich?

 

Eckdaten: 53 J., 1,86 m, 99 kg (zu viel, ich weiß); mache regelmäßig Ausdauersport (2-3 Stunden/Woche); Aortenklappenersatz (mechanisch) seit einem Jahr; Medikamente: Bisoprolol 5 (Betablocker), Marcumar.

 

Blutfette (Normwerte in Klammern): Triglyceride 426 (< 150); Cholesterin ges. 241 (< 200); HDL: 31 (> 40); LDL: 172; LDL/HDL: 5,6 (2,5 - 4,0).

 

Gut, zugegeben, ich ernähre mich nicht immer diszipliniert, mache Sport, usw. .

Kann es (auch) von den Medikamenten eventuell kommen? Die genetische Disposition ist in meinem Falle ebenfalls ungünstig.

Statine nehme ich bislang nicht.

 

Was könnt ihr mir raten, an welchen Hebeln ist anzusetzen?

 

Viele Grüße,

Horst

 

 

Link zu diesem Kommentar

Hallo Horst,

 

die Triglyceride lassen sich durch Omega 3 Fettsäuren positiv beeinflussen, ob die leicht erhöhten Cholesterinwerte bei über 50jährigen überhaupt einen Krankheitswert haben, ist zumindest umstritten.

 

VG, Rainer

Link zu diesem Kommentar

Hallo Horst,

 

die Beeinflussung der Blutwerte geht primär über die Ernährung und an zweiter Stelle über den Sport.

Deine Angaben zeigen, dass beide Stellschrauben noch nicht optimal sind. Dein Gewicht ist zu hoch und 2-3 Std. Sport pro Woche sind zu wenig. 

Verdopple die sportliche Aktivität.

 

Um die Triglyceride zu senken, ist die Reduzierung des Kohlenhydrateanteils in der täglichen Ernährung der richtige Weg. Der erste Schritt wäre, abends keine Kohlenhydrate mehr zu essen. Positive Nebenwirkung dabei, auch dein Gewicht wird dadurch reduziert.  Hungern musst du aber nicht. Durch eine Erhöhung des Eiweißanteils tritt schneller ein Sättigungsgefühl ein.

Die Wirkung dieser Maßnahmen kannst du schnell selbst ausprobieren. Esse am Tag vor der nächsten Blutuntersuchung wenig Kohlenhydrate (Abends gar keine! Und nur Wasser als Getränk!) und mache an diesem Tag noch eine Std. Ausdauersport. Morgens dann nüchtern zur Blutabnahme. Du wirst dich wundern, was mit den Triglyceriden passiert.

 

Wie Rainer schon geschrieben hat, können auch zusätzlich eingenommene Omega 3 Fettsäuren eine weitere Senkung bewirken.

 

Einen Einfluss der Medikamente kannst du übrigens ausschließen. Die genetische Disposition spielt schon eine Rolle, mit den genannten Maßnahmen kann sie aber in Schach gehalten werden.

 

Diese Hinweise basieren auf meinen eigenen Erfahrungen. Ich hatte auch viele Jahre zu hohe Triglycerid-Werte. Erst die Ernährungsumstellung, weniger Kohlenhydrate, mehr Eiweiß brachte den Erfolg.

 

Grüße
Dietmar
bearbeitet von marathon2
Link zu diesem Kommentar

Hallo Horst,

 

ich habe zwar keine Erfahrungen mit erhöhten Blutfettwerten, kann mich aber den vorherigen Beiträgen anschließen. In der REHA habe ich gelernt, dass man sich möglichst ausgewogen und mediteran ernähren soll. D.h nicht zuviel Fleisch sondern mehr Fisch und z.B. Walnüsse (in 100 Gramm Walnüssen stecken rund 7,49 Gramm Omega-3-Fettsäuren) essen und vorallem Gemüse und Obst in mehreren kleinen Portionen am Tag zu sich nehmen. Des Weiteren sollte man für die Herzgesundheit 2-4 mal Sport (es reichen 30 min) in der Woche treiben.

 

Gruß Sascha

Link zu diesem Kommentar

Hi Horst!

 

Wie steht es denn genau um deine genetische Disposition bezüglich des Cholesterins?

Weißt du da genaueres?

Meine Familienmitglieder mütterlichseits hatten alle viel zu hohe Werte (teilweise bis zu 380!).

Als unser Blut aufgrund von eventuellen Blutgerinnungsstörungen im Gerinnungszentrum Rhein/Ruhr untersucht wurde, hat man uns auch berichtet, dass wir an einer genetisch bedingten Fettstoffwechselstörung leiden und daher die hohen Werte kommen.

Mir sagte man wörtlich, dass ich auch mit viel Sport und fettarmer Ernährung nie in den Bereich gesunder Cholesterinwerte käme!

Ich nehme nun Statine und bin von einem Wert von um die 265 auf 190 runter und damit im Normbereich.

 

Viele wissen nicht dass der Körper 60-75 % des im Blut befindlichen Cholesterins selbst erzeugt, hauptsächlich in der Leber.

Cholesterin ist für und nämlich durchaus sehr wichtig!

Ein Mensch, der keine Fettstoffwechselstörung hat, bildet immer so viel Cholesterin, wie benötigt wird, da ja durch die Nahrung auch noch etwas hinzugeführt wird.

Wenn jemand fettarm isst, bildet der Körper entsprechend mehr, isst man fettreich (gemeint sind hier tierische Fette), bildet er weniger eigenes Cholesterin.

Bei Menschen mit einer Fettstoffwechselstörung funktioniert dieser Prozess leider nicht, der Körper bildet immer viel zu viel eigenes Cholesterin, daher ist dem mit besonderer Ernährung oder Sport auch nicht beizukommen...

 

Durch die Selbstregulation des Körpers ist es ja auch umstritten, ob eine fettreduzierte Ernährung den Cholesterinspiegel überhaupt senken kann!

 

Lieben Gruß,

Birgit.

bearbeitet von Birgit Andrea
Link zu diesem Kommentar

Hallo Birgit,
 
es ist unbestritten, dass genetische Veranlagungen zu erhöhten Blutfettwerten führen können. Da geschätzt aber rund 2/3 aller Deutschen einen Gesamtcholesterinwert von über 220 mg/dl haben, muss es dafür auch noch andere Ursachen geben. Und das sind die Ernährung und die Bewegungsarmut. Einen möglichen Einfluss kann auch starker Stress haben.
 
Wobei weniger die Höhe des Gesamtcholesterins eine Rolle bei der Gesundheitsgefährdung spielt, sondern das Verhältnis zwischen LDL und HDL ist entscheidend. Auch ein hoher Wert bei Triglyceriden ist problematisch.
Grundsätzlich ist der Cholesterinwert als Risikofaktor zum Beispiel bei Herz-/Kreislauferkrankungen in der Wissenschaft sehr stark diskutiert. Dies mag auch damit zusammenhängen, dass Medikamente zur Cholesterinsenkung für die Pharmaindustrie ein Milliardengeschäft sind.
Aussagen wie: „dass wir an einer genetisch bedingten Fettstoffwechselstörung leiden und daher die hohen Werte kommen” signalisieren immer gleich als einzigen Ausweg das Medikament.
Dieser Weg sollte, wenn überhaupt, erst dann beschritten werden, wenn alle anderen potentiellen Einflussnahmen versagen sollten. Tatsächlich gibt es aber viele Beispiele dafür, dass Menschen (auch ich) mit einer Ernährungsumstellung und Sport genau die gleiche Verbesserung erreichen können, wie andere mit Medikamenten. Und was fast noch wichtiger ist, ohne die Gefahr an möglichen bösen Nebenwirkungen der Blutfettsenker, sondern im Gegenteil mit den heilsamen Wirkungen einer gesunden Ernährung und sportlicher Bewegung auf den gesamten Körper. Da strahlt das Herz-Kreislaufsystem!  :D 
  

Durch die Selbstregulation des Körpers ist es ja auch umstritten, ob eine fettreduzierte Ernährung den Cholesterinspiegel überhaupt senken kann!

 

Was heißt umstritten? Jeder kann das selbst sofort an sich ausprobieren. Wobei nicht eine fettreduzierte Ernährung per se im Vordergrund steht, sondern die Vermeidung von gesättigten Fetten. Die Menge an ungesättigten Fetten kann durchaus hoch sein. Und Omega 3 nicht vergessen. Aber was noch wichtiger ist, ist die deutliche Reduzierung des Kohlenhydrateanteils in der Nahrung.
Also vier Wochen lang Ernährungsumstellung, Sport treiben, dann Blutwerte messen lassen, und ... sich wundern.

 

Grüße
Dietmar
bearbeitet von marathon2
Link zu diesem Kommentar

Noch eine Ergänzung.

In diesem Zusammenhang sehr zu empfehlen, ist das Buch:

Weizenwampe – Warum Weizen dick und krank macht

von Dr. Med. William Davis

 

Hier wird der Zusammenhang von Kohlenhydraten, Cholesterin und Triglyzeriden sehr ausführlich und verständlich erklärt.

Da bleibt einem fast das Brot im Halse stecken ...

 

Grüße
Dietmar
Link zu diesem Kommentar

Hi Dietmar!

 

Ich werde mir mein Brot (bevorzugt Roggenbrot!) trotzdem weiter schmecken lassen...       ;)

 

Ich möchte mich ehrlich gesagt, gar nicht dir "anlegen"...

Deine Einstellungen als überzeugter "Dr. Strunz-Jünger" und Ernährungs-und Sportfachmann sind mir ja bekannt und ich möchte nicht ewig ( fruchtlos ) mit dir diskutieren wollen - das würde auch Horst nicht gerecht werden!

Ich akzeptiere deine Meinung, darf ja trotzdem eine andere haben, dass nehme ich mir einfach mal heraus...

Bin ja auch gar nicht gegen gesunde Ernährung und Sport, um Gottes willen!

Bin da halt nur nicht so "radikal" wie du, lasse auch mal fünf gerade sein ( Selbstkasteiung vermiest nur Lebensqualität ) und esse auch mal Weizenbrötchen...       :rolleyes:

Ich esse selten Fleisch, furchtbar gern Gemüse, Obst und Fisch und denke, dass meine Ernährung daher so schlecht nicht sein sollte.

Gut, sportlich hänge ich etwas hinterher, geb ich ja zu...       :ph34r:

 

Ich wollte aber eigentlich bezüglich Horst auch nur speziell auf die von ihm angesprochene familiäre Disposition eingehen, da sie mich halt auch besonders betrifft.

Nicht alles lässt sich mit Ernährung und Sport beeinflussen, in Härtefällen muß halt auch mal ein Medi ran.

Wobei ich betonen möchte, dass ich meine 20mg Simvastatin täglich wahrlich nicht als "Freifahrschein" sehe, um mir ungezügelt fette Kalorienbomben einzuwerfen.

Ich sehe das Statin einfach als Helfer an, ohne den ich einfach irgendwann mal heftige Probleme bekommen würde.

Denn ich glaube nach wie vor der Aussage der Ärzte bezüglich meiner Fettstoffwechselstörung!

Vielleicht könnte ich, ohne Statineinnahme meinen Spiegel um 10-20 senken, er wäre aber immer noch zu hoch und das ist mir das Risiko einer Arteriosklerose und damit verbunden schlimmeren, einfach nicht wert...

Das ist halt meine Meinung, lass es uns damit bewenden.

 

So, muß jetzt in den Vorgarten, da sprießt das Unkraut...       :ph34r:

Aber Gartenarbeit bringt ja auch Bewegung...       :D

 

Lieben Gruß,

Birgit.

Link zu diesem Kommentar

Wir sind eben nicht unbedingt für Körner ausgelegt.

Früher gab es eher rohes Fleisch ..... :P

 

Gruß

M.

 

 

Iiihhh...,

kann (und will ) man sich heute gar nicht mehr vorstellen!       :wacko:

 

Wobei Brot ja eigentlich bei vielen Völkern der Welt in der Ernährung eine wichtige Rolle spielt.

Es muß ja nicht das pappige Weißbrot sein (schmeckt mir sowiso nicht).

Gibt doch köstliche Vollkornsorten, auch Nußbrot schmeckt lecker!

 

Oh, ich glaub, ich schweif zu sehr vom eigentlichen Thema ab...       :ph34r:

Link zu diesem Kommentar
  • 9 years later...

Habe gerade meine Blutwerte abgeholt :-(((

 

HDL 95,58 mg/dL

LDL 381,43 mg/dL

Triglyceride 556,66 mg/dL

 

LDL und Triglyceride viel viel zu hoch :-(

Link zu diesem Kommentar

Gibt noch weitere, wichtige Werte, die wesentlich aussagefähiger sind als HDL, LDL und Gesamtcholesterin,

diese fallen mir z. B. spontan ein:

Homocystein (Erhöhung bei Vitamin B Mangel)

oxidiertes LDL (dies ist das Gefährlichere, nicht das "normale" LDL, denn dieses ist sozusagen verrostet)

Lipoprotein a (also "klein a") - ist bei erblicher Vorbelastung erhöht (helfen auch Statine nicht)

Triglyzeride (zu viele Kohlenhydrate in der Ernährung erhöhen diese)
 

Link zu diesem Kommentar

Das mit den Kohlenhydraten ist bestimmt ein Teilfaktor, esse ich leider zu viel und gern. Während meiner Verzichtsphase (Keto-Ernährung) vor ca2-3 Jahren habe ich bei nahezu 0 Kohlenhydraten in 5 Monaten 22 kg abgenommen... und mich großartig gefühlt. Leider habe ich damals versäumt, mal ein Blutbild vor und nachher zu machen.

 

Betablocker (Metropolol) hat ein Anstieg ebenfalls in den Nebenwirkungen stehen.

 

Nun ja, ich versuche mich (hoffentlich) erstmal nicht allzu verrückt zu machen. Ich werde mich kümmern, in eine Stoffwechselambulanz zu kommen, wo alle Aspekte mal genauer untersucht werden sollen. Etwas Genetisches steht auch im Raum, weil alle "Jungs" aus der väterlichen Richtung etwas haben :-(

- mein Bruder vor 2 Jahren mit 38 an einem Herzinfarkt gestorben

- Vater vor 1 Jahr selbst versteckten Herzinfarkt gehabt + vor paar Jahren Lungenembolie

- mein kleiner Bruder mit seinen 33 J. schon Lungenembolie gehabt und Trombose im Bein

- ich mit meinem Aneurisma was schliesslich in AKE und Aorta asc. mündete nach Dissektion

- mein Onkel verdacht auf Fettstoffwechselkrankheit HLP Typ 2

- sein Sohn (mein Cousin) mit 29 Herzinfarkt (vor 3 Monaten), überlebt

 

schon alles sehr verdächtig :-/

Link zu diesem Kommentar

Oh ja, das klingt tatsächlich verdächtig!

Ist bei uns ja auch so, mit bikuspiden Herzklappen und Lipoprotein a - Erhöhung und wer weiß was sonst noch... Opa mit mehreren Herzinfarkten und Schlaganfällen, mein Vater mit Hypertonie und zum Schluss Schlaganfall, mein Bruder mit Hypertonie, Aneurysma und bikuspider Aortenklappe, Tochter mit Lipoprotein a - Erhöhung (so wie ich auch) und sonst noch so einige Herz-Kreislauf-Geschichten in der Verwandtschaft...


Was auch in den letzten drei bis vier Jahren nicht unterschätzt werden darf, ist die Wirkung der Spike-Proteine, sowohl nach C-Infekt, aber ganz besonders nach den Spritzen. Wenn vielleicht schon vorher eine Belastung bestand, dann Prost Mahlzeit.

Link zu diesem Kommentar

Ich werde versuchen in eine Stoffwechselambulanz reinzukommen, dass das ganze mal genau untersucht wird.

 

Mein Beta Blocker, Metropolol, kann sicherlich auch mal runter, nehme immer noch die Höchst Dosis von 2x 97,5 am Tag und habe eher Probleme mit niedrigem Blutdruck. Im Durchschnitt bin ich bei 115/73 seit 2 Monaten bei täglicher Messung. Und Metropolol kann sich Laut Nebenwirkungen auch negativ auf den Fettstoffwechsel auswirken.

Link zu diesem Kommentar

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...