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8Monate nach OP, und plötzlich gehts schlechter.


Beat

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen

 

Erst einmal vielen Dank an alle,  die hier so fleissig mitmachen. Habe schon manchen Interessanten Beitrag gelesen.

 

Ich bin 35Jahre alt und bekam vor ca. 8Monaten einen  mechanischen Aortenklappen-Ersatz mit Composite Craft wegen leicht insuffizienter Aortenklappe und Aortenaneurisma >ø50mm.

Die OP verlief soweit gut, habe ein bisschen viel Blut verloren, ansonsten hat alles gut geklappt. Nach 10Tagen im Krankenhaus folgte eine 2 wöchige stationäre Reha. Habe mich dabei gut erholt. Zuhause ging die Trainings und Erholungsphase weiter und ich machte gute fortschritte und fühlte mich auch immer besser.

Nach 2Monaten arbeitete ich zuerst für 2Wochen 50%, ab dann 100%, nebenbei Aufbautraining.

Bis ca. 7Monate nach der OP verlief alles super, ich konnte meine Leistung stetig ausbauen und gewann auch wieder das Vertrauen in mein neues Herz. Ich war sehr zufrieden und fühlte mich echt super.

 

Doch vor ca. 4Wochen wurde das anders. Auf einmal nehme ich nicht nur das Klicken der Klappe wahr, ich spüre jeden Herzschlag bis zum Hals und im Kehlkopf. Einzelne Herzschläge verspüre ich so heftig dass ich kurzzeitig mühe habe zu atmen. Zwischendurch habe ich auch Doppelschläge.

Das ganze macht mir Angst und ich fühle mich zunehmend unwohl. Beim Hausarzt wurde ein EKG gemacht...alles i.O.

 

Ich wollte auf diesem Weg mal fragen, kennt das jemand von euch? Geht das vorbei?

 

Für eure Antworten bin ich sehr Dankbar.

 

Liebe Grüsse aus der Schweiz.

 

Beat

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Hallo Beat,

 

wenn du das Gefühl hast, bei dir stimmt was nicht - und das tut es ja ganz offensichtlich nicht - geh doch bei deinem Kardiologen vorbei und hole dort Rat ein. Vielleicht wäre ja ein Langzeit-EKG und Langzeit-Blutdruckmessen sinnvoll. Handeln ist besser als abwarten, bis dir Schlimmeres passiert.

 

Ich wünsch dir viel Glück.

 

Alles Gute

Helga

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Hallo Beat,

 

erst einmal herzlich willkommen als aktives Forumsmitglied.

 

Bezüglich deiner Beschwerden kann ich Helgas Meinung unterstützen. Gehe zum Kardiologen und lass eine Ultraschall-Untersuchnung von deinem Herz machen, am besten auch gleich noch ein Belastungs-EKG. Dann hast du Gewissheit, ob irgendetwas am Herz nicht so ist, wie es sein sollte. 

 

Gewissheit ist sehr wichtig. Sie gibt uns Herzpatienten Ruhe und Sicherheit. Jegliche Ungewissheit macht uns unsicher und nervös, und das verstärkt womöglich die Beschwerden.

 

Um dich aber etwas zu beruhigen, auch ich spüre zu manchen Zeiten meinen Herzschlag bis zum Hals, und auch Doppelschläge kenne ich. Anfangs hat mich das auch sehr beunruhigt. Nach einer Untersuchung war aber sicher, dass alles normal ist. Daher machen mir solche Wahrnehmungen inzwischen nicht mehr viel aus. Ich habe mich daran gewöhnt.

 

Grüße
Dietmar

 

 

 

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Hallo ihr Lieben

 

Vielen Dank für eure Antworten, habe es mir zu Herzen genommen.

War nochmals beim Hausarzt da es immer schlimmer wurde mit dem unregelmässigem Herzschlag. Jetzt nehme ich wieder Beta-Blocker (2.5mg/Tag Concour). Es ist etwas besser geworden, denke jedoch die Dosis ist zu gering.

Werde das am 10.12.13 noch mit meinem Cardiologen anschauen.

 

Ich wünsche euch allen eine Lichtvolle Adventszeit.

 

Beat

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Lieber Beat,

ich bin selbst nicht am Herzen operiert, erlaube mir aber dennoch, dir etwas zu schreiben. Mein Verlobter war bei seiner OP 37 Jahre alt. Auch er hatte ein Aneurysma von 51mm sowie eine bikuspide Aortenklappe - ebenfalls mechanischer Klappenersatz und Ersatz des Aortenbogens. Das war im August 2011.

Ich kann wie gesagt nur als Außenstehende berichten. Aber ich glaube zu kennen, was du beschreibst und auch mein Freund würde dies sicher bestätigen. Direkt nach der OP war (außer Schock über all die plötzlichen Ereignisse und "normale" postoperative Beschwerden) alles ok. Auch in der 6-wöchigen Reha war alles gut - so abartig es sich anhören mag: aber wir hatten sogar wenn ich ihn an den Wochenenden besuchen war ne richtig schöne Zeit.

Die richtig schwierige Zeit kam dann erst später. Das Ticken - oder besser gesagt Schlagen - hat meinen Freund extrem gestört. (er beschreibt es in ähnlicher Weise wie du, nicht nur als tickendes Geräusch). Nicht nur das: auch andere Dinge brachten ihn sehr aus der Bahn: die erste Erkältung, die erste Magen-Darm-Grippe, das Gefühl, das etwas mit dem neuen Ersatzteil nicht stimmt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses etwas verspätete Einsetzen von Beschwerden eine Phase im Verarbeitungsprozess ist. Mein Freund hat sich irgendwann Hilfe gesucht und psychologische Betreuung speziell für Patienten nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Anspruch genommen. Er war zu beginn einmal die Woche dort, dann nur noch alle sechs Wochen und nun kommt er so gut zurecht, dass er die Behandlung beenden konnte. Dort hat man das, was er bei sich beobachten konnte, als "Anpassungsstörung" betitelt und ich finde, das trifft es eigentlich ganz gut: das Problem der Anpassung an eine neue Situation, die als bedrohlich und negativ empfunden wird.  Die Therapie hat ihm sehr geholfen und auch für mich war es eine Entlastung - denn so sehr man dies als Partner versucht, man kann eben nicht alles halten.

Sicher scheint dein Leben wieder normal zu sein. Und das ist es ja eigentlich auch. du arbeites wie zuvor und bist wieder fit. Aber du hast eine große Operation hinter dir. Und das 'ne Herz-OP vor allem auch emotional ne andere Nummer ist als ne Knie-OP, das ist ja klar. Abschließend kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen - was meinem Freund immer geholfen hat ist, sich Sicherheit zu verschaffen. Lieber bei nem Schnupfen einmal mehr zum Arzt. Besser zu Beginn engmaschig zum Kardiologen gehen und aufs Herz drauf schauen lassen. Sch**** drauf, was der Hausarzt/Kardiologe denkt, wenn du ein- oder zweimal mehr als "notwendig" bei ihm auftauchst. Nicht nur um eventuelle Schweirigkeiten auszuschließen, sondern auch um dir selbst zu zeigen: alles ist in Ordnung. Mein Freund ist sonst niemand, der wegen jedem Zwicken zum Arzt rennt - aber in dieser Zeit ist es notwendig und auf alle Fälle verständlich. Er hat sich auch ziemlich oft den Puls gemessen in dieser Zeit und beim kleinsten Anzeichen einer Grippe hatte er 5mal pro Stunde den Fieberthermometer im Mund. Das war ne schwierige Zeit - das gebe ich zu. Aber es hat ihm sehr geholfen, sich so vorsichtig zu verhalten, wie er es getan hat.

Und gegen das Klopfen hatten wir - zumindest zum abendlichen Einschlafen-Können - unsere eigene Strategie, die sehr gut geholgen hat und immernoch ein allabendliches Ritual ist: über die Stereoanlage mit Timer-Funktion ein Hörspiel hören. Das lenkt die Aufmerksamkeit vom Herzschlag weg.

 

Ich wünsche dir alles Gute,

Viele Grüße,

Frau Rüde

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Liebe Beat,

 

ich kann mich den letzten Beiträgen nur anschließen. Da man nach einer solchen OP ein anderes, bewussteres Körpergefühl hat und eine intensivere Wahrnehmung, insbesondere der Herzfunktion, löst jede, noch so kleine Unregelmäßigkeit Angst aus. Angst ist Stress, der Unruhe auslösen und damit wiederum den Herzrhythmus beeinflussen kann.

 

Manchem hilft auch Psychotherapie. Über Sinn und Unsinn einer solchen wurde hier im Forum schon heftig gestritten. Mir selbst hat die stationäre Therapie in einer Psychosomatischen Klinik sehr geholfen.

 

Für den Termin beim Kardiologen drücke ich Dir die Daumen. Danach wirst Du wieder gelassener sein können und sicher geht es Dir danach auch wieder besser.

 

Ganz "herz"liche Grüße und einen schönen 2. Advent, Peter

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Hallo,

 

Frau Rüde hat es für "mich" sehr gut beschrieben.

Tatsächlich finde ich mich in ihren Erzählungen wieder.

Mit HRS habe ich auch immer wieder zu kämpfen, heuer im März waren sie auch sehr schlimm und immer da.

Nehm seitdem auch wieder Metoprolol ganz niedrig dosiert, habe sie auch wieder gut im Griff. Bei mir ist es auch vom Wetter abhängig.

Und im Winter spüre ich sie mehr. Habe auch schon sämtliche Untersuchungen und sogar schon diesen Eventrecorder hinter mir.

Mein Kardio meint aber (auch die zweite Meinung eines anderen Kardio) sie wären nicht gefährlich.

Ich glaube mit der Zeit wird man ruhiger und hat nicht mehr so viel Angst vor den "Rumplern".

 

Grüssla Siggi

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