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Hallo liebe Forumsmitglieder,

 

ich bin 28 Jahre alt und habe im Juni diesen Jahres sehr erfolgreich eine Mitralklappenrekonstruktion überstanden. Dennoch gibt es eine Sache, die mich zwar nicht wirklich beunruhigt, die aber dennoch recht lästig sein kann: postoperative Verwirrtheitszustände.

 

Ein paar Tage nach der OP traten diese das erste Mal auf und äußerten sich dadurch, dass sich reale Ereignisse der vergangenen Tage mit Traumwelten der vergangenen Tage urplötzlich miteinander vermischten und wirre Bilder in meinem Kopf entstanden. Mein Gehirn war daraufhin anscheinend so sehr überlastet, dass ich kurz nicht auseinanderhalten konnte, was nun real geschehen war und was nicht: es entstand ein regelrechter, mehrminütiger Verwirrtheitszustand mit Gedächtnislücken, bis mein Gehirn dann nach und nach die Ereignisse wieder in 'real' und 'geträumt' trennen, und die Gedächtnislücken richtig füllen konnte.

 

Diese Zustände sind direkt nach der OP keine Seltenheit. Was mich nun aber doch ein wenig stutzig macht, ist die Tatsache, dass ein recht starker Verwirrtheitszustand vor wenigen Tagen, sprich fast fünf Monate nach der OP auftrat.

 

Zeitnah werde ich dies einmal mit meinem Hausarzt, bzw. Kardiologen besprechen.

 

Nun meine Frage: habt ihr Erfahrungen mit postoperativen Verwirrtheitszuständen direkt, bzw. auch längere Zeit nach der OP? Wie äußern sie sich bei euch?

 

Schon einmal vielen Dank für eure Antworten.

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Hallo Paddy

 

Ja - hab ich. Man nennt das "Durchgangssyndrom". Es gab hier im Herzforum mal eine Diskussion zu diesem Thema, aber ich kann es nicht mehr finden. Ich sah ganz verrückte Dinge....Aber sie ängstigten mich nicht. Nach einigen Tagen war der Spuk vorbei. (Etwa 5 Tage nach der OP) Ich weiss aber, dass das auch länger dauern kann...Vielleicht findet sich noch wer, der sich hier zum Thema meldet... 

 

mit <3'lichem Gruss

ursela

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  • 1 month later...

meine Ma, 65, wurde vor 14 tagen an der Mitralkalppe operiert. nachdem sie 2 Tage relativ schlapp und apathisch war (oder halt nurmüde, hat bei der OP recht viel Blut verloren) wurde sie ca 4 tage nach OP verwirrt und das hält noch an... Ein Arzt meinte, das sei normal.... ich hab auch mal wo gelesen, daß das mehrere Monate andauern kann...

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Hallo Coppa,

 

vielleicht findest du die Erklärung, wenn du unter "Durchgangssyndrom" googlest. Vielleicht findest du auch das eine oder andere in diesem Forum hier. Dies tritt auch häufiger bei Menschen über 65 Jahren auf.

Ich hoffe für euch, dass deine Mutter bald wieder aus diesem Zustand herausfindet, bin jedoch sehr zuversichtlich.

 

Viel Glück

Helga

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Danke Helga. Ja, Dr google ist in den letzten Tagen mein bester Freund geworden *lach*. Geistig wirds langsam besser, aber sie hat halt 0 Motivation... das macht mir Sorgen....

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Hallo Coppa! Hat deine Mutter noch weitere Familie ausser dir? Gibt es Freunde, denen sie wichtig ist und die ihr wichtig sind? Mein Antrieb weiterzuleben waren mein Mann und mein Sohn, mit ersterem wollte ich noch ein wenig gemeinsam älter werden und den Zweiten (fast 18) will ich erwachsen werden sehen.Beim ersten Mal war alles weiter keine Frage. Beim zweiten Mal ging nicht alles so locker ab. Nur wenige überleben eine Dissektion, wodurch die Ärzte nicht die meiste Ahnung haben. Für meinen Reha-Arzt war ich die zweite Patientin in 20 Jahren mit dieser Diagnose. Jetzt, nach 5 Jahren, bin ich um jeden Tag/Monat/Jahr froh, dass ich weiterleben darf. Vielleicht gibts ja auch für deine Mutter jemanden für den sie sich zusammenrauft und sei es ein Hund, eine Katze, ein Vogel. Ich drücke dir und deiner Mutter die Daumen.

 

LG Helga

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Liebe helge, danke für deine Hilfe. Mama hat mich, meinen Mann und ihre 92 Mutter, die jetzt im Altersheim ist, weil Mama eben die Pflege nicht mehr schafft. Außerdem noch Verwandte in Italien, die regelmäßig anrufen. Freunde hat sie auch ein paar, ich hab sie am Mi und Do gezwungen, 2 davon anzurufen, jeweils 1. Ich hab ihr gewählt und das Handy gegeben, mehr als "Ja" oder so kam von ihr da auch nicht. Eien Freundin will sie demnächst besuchen, Mamas begeisterung darüber hat sich doch in erträglichen grenzen gehalten.... Wir haben ihr schon angekündigt, daß wir jetzt ein Kind möchten und das eine fitte Oma braucht (ich war selbst ein Omakind, ich weiß ohne Omas gehts nicht) aber nciht mal das hat sie motiviert

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Hi Coppa!

 

Wenn du hier schon einiges gelesen hast, wirst du auch bemerkt haben, dass eine Herz-OP nicht nur ein großer Eingriff für den Körper ist (Verletzungen, Blutverlust, Einsatz der Herzlungenmaschine, starke und lange Narkose, u.s.w.), der erst mal verarbeitet werden muß, sondern auch für die Psyche eine große Herausforderung darstellt.

Auch psychisch muß hier also einiges verkraftet werden und das braucht Zeit, oftmals mehr als das Körperliche.

Die Verletzbarkeit der Seele, gerade bei solchen heftigen Lebenseinschnitten, darf man nicht unterschätzen.

Einige hier aus dem Forum haben diesbezüglich sogar therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen müssen, weil sie diese Lebenskrise nicht alleine bewältigen konnten.

Das heißt jetzt nicht, dass es bei deiner Mutter auch schon Zeit für einen Psychologen ist...,

...aber gebt ihr einfach noch Zeit, zeigt ihr Verständnis und Fürsorge und lasst sie auch weiterhin spüren, dass ihr sie unterstützt und liebt - und das sie gebraucht wird.

Und das nicht nur als zukünftige Omi...

Nur Mut, gemeinsam schafft ihr das!

 

Lieben Gruß,

Birgit.

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hallo paddy

 

 

ich wurde auch im juni 2013 an der mitralklappe operiert. sie sollte eigentlich rekonstruiert werden, musste aber wegen abriss von mehren corden ausgetauscht werden, wo ich nach der op aufgewacht bin und noch unter den medis stand hatte ich ein traum wo ich nicht wusste ob warheit oder nicht. habe geträumt das ärzte und schwestern um mein bett standen und zu mir sagten, wir konnten ihre mitralklappe leider nicht erhalten wir müssen sie morgen nochmal operien jetzt schlafen sie ruhig weiter..... ich fing dann an zu weinen und die schwester auf der intensiv fragte mich was ist... ich konnte nicht antworten weil ich ja tubus und in der nase den schlauch hatte und ich bekam auch kein ton raus,,,, habe nur geheult......dann die schmerzen die man hatte kurzzeitig an der narbe...ich weiss nicht wieviel zeit vergangen ist wo ich es der schwester mit teilen konnte was ich geträumt hatte, ich war nur am zittern , aus angst wegen der dem traum.....habe auch mitbekommen wie immer wieder neue operierte patienten auf die intensiv kamen und nicht lange dort waren ,,, ich war 4 tage dort,

ich hatte auch träume von bunten kabeln anschlüße von der intensiv medizin und von wasser und comicfiguren die im wasser stehen , immer wenn ich die augen zu gemacht habe , dann sah ich kommiche dinge.... das ging so bis 10 tage nach der op..... jetzt kann ich mich nicht mehr an alles erinnern und das macht mich auch fertig, weil ich schon viel vergessen habe und ich weiss nicht woran das liegt, wollte schon in therapie aber ich weiss nicht wie ich das machen soll...... auf der its wollte ich mir auch ständig den tubus raussreissen , darum wurden auch meine arme fixiert, hatte auch erstickungsanfälle, aber zum glück nur 3 mal .. wurde dann immer abgesaugt danach ging es mir gut. das war auch das schlimmste nach der op...... 

 

jetzt muss ich noch oft heulen aus heiterm himmel, ich weiss nicht warum, darum will ich auch mal ne therapie machen , 

 

 

verwirrt bin ich jetzt immer noch, aber verstehen kann es nur einer der das auch durch gemacht hat,, darum ist das hier auch gut , das man hier schreiben kann

 

 

lg martina

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Hallo Coppa,

 

so eine Herz-OP bedeutet, wie schon bereits beschrieben, einen enormen Stress für Körper und Seele. Das ist also nichts Unnormales.

Unmittelbar nach der OP ist es das Durchgangssyndrom, aber selbst später kann es zu derartigen Ausfallerscheinungen kommen.

In unserer Gesellschaft nimmt uns die Technik derart in Beschlag, dass wir Sklaven unserer eigentlichen Diener zu werden drohen. Deshalb mein Tipp, versuche in deinen Alltag Ruhe- und Entspannungsphasen einzubauen, indem du und dein Körper sich regenerieren können. Vielleicht hilft es ;)

 

LG

 

Klaus

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Hallo Paddy und Coppa,

 

so verschieden wie wir Menschen sind kann man sich auch als Laie gut ausmalen, wie unterschiedlich der Körper und die Psyche auf belastende Ereignisse reagieren.

 

Meine Verwirrtheit und die Koordinatinsstörungen waren eher im direkten Zeitraum nach der OP - so ca ein halbes Jahr. Allerdings, und da ist man dann oft davon abhängig das jemand aussenstehendes es sagt, habe ich des öfteren Reaktionen gezeigt die vorher so nicht passiert wären. Also geringfügige Wesensänderungen die nach der OP, für mich unmerklich, sich eingeschlichen haben. Dazu gehören auch Stimmungsschwankungen der plötzlichen Art wie starke Traurigkeit oder auch lähmende Passivität.

 

Wenn dann noch andere Lebensumstände dazu kommen so vermischen sich oft die OP bedingten Erscheinungen mit den anderen Ursachen.

 

Hier hilft evtl. eine Psychotherapie oder wer, wie ich, dieser eher skeptisch gegenübersteht, eine neurologische/psychatrische Behandlung. Ich habe mich für diesen Weg entschlossen und mit der fachärztlich verordneten medikamentösen Therapie wieder Boden unter die Füsse bekommen. Dies soll jetzt bitte keine Diskussion auslösen Psychotherapie vs. Psychater - jede Behandlungs-/Therapieform hat ihre Berechtigung und ihre Wirksamkeit bewiesen - die Entscheidung muss jeder für sich treffen.

 

MfG

Thomas W.

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Moin,

 

das scheint ein relevantes Thema zu sein. Als ich Ende 2012 meine Mitralklappe an der Uni-Klinik in Homburg / Saar rekonstruieren ließ (super Ergebnis...!!!), lief dort auf der Station gerade eine m.W. zweijährige Studie über "Gedächtnisleistung vor/nach operativen Eingriffen am Herzen".

Wer dazu also was wissen möchte, findet dort vielleicht Antworten.

 

Gruß

 

EvH

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Hallo

 Ich habe vom  Durchgangsyndrom gerade zum  ersten Mal gehört. Meine Aortenklappe wurde am 2.09.13 erstetzt, lief soweit alles gut.

ich habe schon das Gefühl einiges fehlt mir,und ich viel vergessen habe, auch bei der Arbeit fehlt mir Konzentration,und ich bin schneller müde.

Gruss Claudia

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  • 2 weeks later...

Hallo,

 

bei Alessa fiel uns schon sehr stark eine Wesensveränderung auf, überhaupt nach der letzten großen Op, wo sie auch einen Herzschrittmacher bekam. Leider nimmt sie keine professionelle Hilfe in Anspruch obwohl es ihr immer angeboten wird.

 

Sie ist sehr stark nach außen, aber innen eben auch noch ein Kind...und es bricht immer wieder aus ihr raus...manchmal auch in nicht nachvollziehbaren Situationen. Stimmungsschwankungen sind an der Tagesordnung genauso erzählt sie öfters von Dejavus (? wie schreibt man das...grr) es sind oft wirre Sachen was sie zu sehen glaubt oder auch zu denken..zumindest für uns.

 

Mir kommt jedoch vor, dass es besser wird, anfangs war es sehr auffällig, inzwischen nicht mehr so sehr (oder gewöhnt man sich auch daran?).

 

Ich persönlich glaube schon dass jede Art von Hilfe - ob jetzt Psychotherapie oder eben ähnliches schon sehr helfen kann. Bei Alessa ist es ihr Hund und ihre jüngste Schwester die ihr sicherlich sehr viel Auftrieb geben.

 

Alles Gute

Bina

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Hallo Bina,

deine Alessa hat ein besonders schweres "Päckchen/Paket" zu tragen. Nicht nur, dass ihre große OP ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt (sie wächst mit vielen Geschwistern auf und wird wohl selber nie Kinder bekommen, was ja auch jedes verliebt sein belasten kann), sondern sie ist zusätzlich in der Pubertät und schon aufgrund dessen mit Stimmungsschwankungen geplagt. (Mein Sohn ist auch erst 17 und so komme ich öfter mit Müttern in Kontakt, die über ihre "Zicken" stöhnen). Damit will ich Alessas Stimmungsschwankungen nicht verharmlosen, jedoch denke ich, dass da viele Ursachen zusammenkommen.

Schön, dass sie einen Hund zur Seite hat. Und ihre Familie. Das ist möglicher Weise wichtiger als therapeutische Hilfe.

Ich wünsche ihr und euch viel Kraft.

 

Herzliche Grüße

Helga

 

Laut google: Déjà vu, die Déjà vu-Erlebnisse, Déjà vus

Ich hätte es auch erst mal so geschrieben wie du es gemacht hast. :)

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danke dir...nun ich persönlich finde einfach, dass die erste OP mit 2 Jahren sicherlich einfach war bzw. für sie überhaupt nicht relevant...danach später war sie schon bewusster im Umgang damit und verarbeitet es natürlich anders.

 

lg

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