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Wie das böse Sauerkraut gut wurde


Gast JuergenN

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Spricht man über Essen und Marcumar, meldet sich spätestens nach 2 Minuten jemand, der weiß, daß Sauerkraut ganz böse ist und man am besten gar nicht essen darf. Auch von Ärzten hört man in Bezug auf Ernährung, daß man insbesondere Sauerkraut meiden soll.
Offenbar hat es sich in den Köpfen festgesetzt.
 
Und tatsächlich: schaut man z.B. in das Schulungsbuch von CoaguCheck so steht bei Sauerkraut ein Wert von 1,54mg (also 1540µg). – Andererseits gibt die Marcumar-Broschüre von Meda nur einen Wert von 80-90µg an.

 

Die Herzstiftung wollte es genau wissen und hat den Test gemacht und verschiedene Formen von Sauerkraut (frisch, Dose, Beutel) bei Fresenius testen lassen.
http://www.herzstiftung.de/pdf/zeitschriften/HH2_06_Sauerkraut.pdf
 

…Die Analyse hat Werte zwischen 4,57 und 10,7 μg/100 g Sauerkraut ergeben – damit enthält Sauerkraut wesentlich weniger Vitamin K als bisher angenommen…


Vergleicht man das mit anderen Lebensmitteln, so rangiert Sauerkraut eher am unteren Ende der Liste.

So wurde das böse Sauerkraut gut.

 

 

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Hallo JuergenN ...

 

na dann wohl bekomms, ich habe Sauerkraut immer gerne gegessen, auch jetzt noch nachdem ich Falithrom nun einnehmen muss, aber deswegen habe ich mich ehrlich noch nie so verrückt gemacht.

 

Die Werte haben deswegen auch nicht angefangen verrückt zu spielen, also warum es nicht mehr essen, bei anderen Dingen wie Spinat oder auch mal Grünkohl ist es doch nicht anders.

 

Alles Gute

 

LG Thomas

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Irgendwann lernt jeder wohl, wie sich welche Lebensmittel auswirken.

 

Aber was machst Du, wenn Du neu im Geschäft rund um die Gerinnung bist und der Arzt sagt Dir: „Sauerkraut ist ganz kritisch. Das enthält sehr viel Vitamin K. Da dürfen sie höchstens eine kleine Menge essen.“ — Dann hörst Du erstmal auf den Arzt und schränkst Deine Ernährung ein oder achtest zumindest darauf.

 

In diesem Fall ist es aber völlig überflüssig, da die Information des Arztes auf einer falschen Annahme beruht.

 

Und ich befürchte allerdings, daß man da Sauerkraut nicht mehr aus den Köpfen der Leute raus bekommt.

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Ich gebe Jürgen recht - jeder macht so seine Erfahrung. Ich nehme auch keine Selektion der Lebens-/Genußmittel nach Vitamin K vor.  

Zumindest wir als Selbstbestimmer und bei nicht übermäßgen Verzehr sollte das alles kein Hindernis sein. Was gut schmeckt und mit Genuss in Maßen genossen wird ist unproblematisch - solange nicht eine Erkrankung im Stoffwechselbereich vorliegt.

 

Unsicher machen da manchmal so Legendenbildungen wie z.B. auch bei dem Spinat. Messfehler bei der Analyse und deren weitere Verbreitung oder auch der Fehler teilweise von der frischen, unverarbeiteten Ware auszugehen.

 

Vieles ist da an Legenden unterwegs - ich höre auf mein Bauchgefühl und esse was mir schmeckt und bin damit bisher gut gefahren. Ausnahmen erwischt man durch die Selbstmessung recht zuverlässig - wenn dann doch mal individuell auf etwas reagiert wird.

MfG

Thomas W. 

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Hallo,

 

gerade in solchen Fällen ist es vorteilhaft, Selbstbestimmer des INR zu sein. Dann wird man schnell erkennen, welche Lebensmittel einen Einfluss auf die Gerinnung haben. Mir scheint der Einfluss auch sehr individuell zu sein. Ich konnte bisher noch keine Lebensmittel finden, die in normalen Mengen meinen INR aus der Spur gebracht hätten. 

Anfangs war ich auch sehr unsicher und habe mich an Tabellen orientiert. Inzwischen esse ich wieder, was mir schmeckt. Und es funktioniert ohne Probleme.

 

Grüße
Dietmar
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Wenn ich Sauerkraut esse, weiß ich, dass meine INR sinkt. Das wirkt sich aber nicht soooo dramatisch aus. Ich nutze das Wissen auch, um schnell mal was gegen eine etwas zu hohe INR zu tun (Sauerkrautsaft). Leider hört man immer wieder, dass Ärzte ihren Patienten Informationen geben, die schlichtweg falsch sind. Kürzlich unterhielt ich mich mit einer Krankenschwester. Sie erzählte mir, dass ihr Mann auch eine künstliche Herzklappe habe und deshalb nun keine Bananen mehr essen dürfe. Der Arzt hat sie ihm "verboten". Inzwischen isst er wieder Bananen. Ich weiß nicht, woher der Doc. sein Fachwissen hatte. Gleiches passierte mir vor Jahren (als ich noch Neuling war) als eine ältere Dame mir erzählte, dass sie sich "auch mal 1/2 Tomate gönne".

 

Gruß Reni

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Genau das meine ich: Manche Leute bekommen von den Ärzten falsche oder veraltete Informationen und schränken sich dann in ihrem Leben und beim Essen ein, obwohl es gar nicht nötig ist.

Mir wurde auch letztes Jahr in der Reha, als ich den Selbstbestimmer-Kurs gemacht habe, die Geschichte vom gefährlichen Sauerkraut erzählt; eine Kollegin in der Herzsportgruppe meinte: „Sauerkraut darf ich ja gar nicht essen“, weil man es ihr im Kurs (in diesem Jahr) so beigebracht hatte. 

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