Ulla Geschrieben 12. Januar 2005 Share Geschrieben 12. Januar 2005 Hallo liebes Forum, habe mich lange nicht gemeldet, aber Eure Berichte interessiert verfolgt. Mein Vater hat nach langer Wartezeit am letzten Freitag eine neue Herz- klappe bekommen. War uns natürlich klar, dass es ihm dann erst mal nicht so gut geht. Wir konnen uns aber schon am Sonntag lange mit ihm unterhalten und er hat sich auch beteiligt. Am Montag wurde nun festgestellt, dass er Wasser auf der Lunge hat, wurde von der Ärztin als nicht Schlimm abgetan, stimmt wahrscheinlich auch. Was mich aber noch mehr beunruhigt ist dass mein Vater während unseres Besuchs nun immer wieder einschläft und wenn er aufwacht, verwirrt ist und nicht weiß wo er ist. Er ist auch so teilnahmslos. Er nimmt ab Montag ca. 20-23 Tabletten am Tag. Für alles Mögliche. Kann mir von Euch hierzu Jemand etwas sagen? Liebe Grüße Ulla Zitieren Link zu diesem Kommentar
Hildegard Geschrieben 12. Januar 2005 Share Geschrieben 12. Januar 2005 Ja Ulla, dazu fällt mir spontan etwas ein. Für mich hört sich das nach "Durchgangssyndrom" an, was manchmal nach Herz-OP´s mit Einsatz einer Herzlungenmaschine entstehen kann. Dieses kann sich unter anderem äußern in Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Wahrnehmungs- und Orientierungsstörungen oft kombiniert mit rascher Ermüdbarkeit. Dieses "psychische Postkardiotomie-Syndrom", wie es auch genannt wird, ist gar nicht so selten. In der Reha war ich in einer Gesprächsgruppe nach dem Motto "Wie lebe ich gut mit der neuen Herzklappe", da hatten 3 von 7 Teilnehmern dieses Syndrom, meist nicht direkt nach der OP, sondern etwas später, ich eingeschlossen. Ich wusste eines Nachts nach dem Aufwachen im Herzzentrum plötzlich nicht wo ich bin, habe dem Pfleger, der mit einer Infusion kam unterstellt er wolle mich damit umbringen und der konnte mich nur mit Mühe davon abhalten nachts um 3 meinen Mann anzurufen, dass er mich sofort abholen soll. Später war mir das total peinlich, aber da ich vorher schon gelesen hatte, das es dieses Durchgangssyndom gibt, habe ich es mir erklären können und bin dann ruhig geblieben. Das ist auch nur zeitweise so, es geht wieder vorbei, das wird auch bei Deinem Vater so sein, ganz bestimmt. Ich wünsche Deinem Vater alles Gute! Liebe Grüße Hildegard Zitieren Link zu diesem Kommentar
Gast MKjun Geschrieben 12. Januar 2005 Share Geschrieben 12. Januar 2005 also wasser in der lunge ist nach der herzlungenmaschine normal - liegt irgendwie an zentrifugalkräften im gerät. als mir meine eltern nach ein paar wochen von der intensivstation erzählten, war ich total überrascht, was ich wann zu wem gesagt habe, wer mich besucht hat und überhaupt - ich denke das liegt auch an den medikamenten (man schwebt förmlich einen halben meter über dem bett). ob ich 32 verschiedene Tabletten bekommen habe, weiß ich nicht - bei mir lief sehr viel über ínfusionen, aber auf der normalen station habe ich bekommen (soweit ich mich noch erinnern kann) - Antibiotika - Betablocker - Enalabril - Marcumar - Kortison (gegen das Wasser in der Lunge) - Eisen (zum Verbessern des HB-Werts) - Schmerzmittel - Präparate für die Magenschleimhaut (die vom Kortison angegriffen wird) und ich glaube, das war noch nicht alles - ist also ebenfalls "normal" greetinX Mart!n Zitieren Link zu diesem Kommentar
rainbow1 Geschrieben 12. Januar 2005 Share Geschrieben 12. Januar 2005 Hallo Ulla, ich wurde insgesamt 491 Minuten operiert, davon war ich 342 Minuten an der Herz-Lungenmaschine angeschlossen. Wie mir meine Familie später berichtete, hatte ich dieses Syndrom wochenlang, daß alle Angst vor mir hatten. So halbwegs " richtig" im Kopf war ich erst nach ca 1/2 Jahr. Nur Geduld, das legt sich mit der Zeit! Da ich ca 14 Tage im künstlichem Koma lag, bin ich nach dem "aufwachen" tagelang immer wieder eingeschlafen, bei Deinem Vater dauert es bestimmt auch seine Zeit. LG, Beate Zitieren Link zu diesem Kommentar
Ulla Geschrieben 12. Januar 2005 Autor Share Geschrieben 12. Januar 2005 Hallo Zusammen, Danke für Eure Antworten. Hat mich jetzt doch etwas beruhigt. Dachte, ich habe mich (besonders hier im Forum) gut vorbereitet, was danach passieren kann. Aber die Realität sieht halt doch anders aus und auf einmal gerät die Zuversicht ganz arg ins Wanken. Jetzt gehe ich auf jeden fall nachher positiver gestimmt ins Krankenhaus. Liebe Grüße Ulla Zitieren Link zu diesem Kommentar
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