Bin neu hier!

[mandalai]

Ich habe mich hier eingetragen, obwohl ich noch keine Herzklappen-OP hinter mir habe. Nachdem ich vor Jahren schon zwei andere schwere OPs und etliche kleine hinter mir habe, tu ich mich sehr schwer an diese heran zu gehen. Mein Motto ist immer "Augen zu und durch!", aber jetzt habe ich eine gewaltige Angst, die mir mein Leben schon sehr beeinträchtigt. Dabei bin ich seit meinem 14. Lebensjahr krank und habe schon so einiges hinter mir. Mein Kardiologe möchte, dass ich mich bald operieren lasse, bisher macht mir aber nur die Atmung etwas Probleme, mosert aber andererseits, dass ich zu dick bin, was bei der OP hinderlich wäre. Ich nahm vor fünf Jahren ziemlich schnell durch Medikamente (gegen Fibromyalgie) mehr als 50 kg zu, war zeitlebens nie dick, und verliere das Gewicht nur grammweise. Kein Arzt hat mich vorher gewarnt.

Bevor ich mich auf etwas einlasse, werde ich in der MHH vorstellig werden, denn mit der habe ich schon gute Erfahrungen gemacht, und mich beraten lassen.

Wie habt Ihr Eure Angst überwunden?

Liebe Grüsse

Marion (69 Jahre alt)

 

[zocker]

Hallo Marion,

 

herzlich willkommen vom gesamten Team der Herzklappe bei uns im Forum.

Hier bist Du mit Deinen Fragen genau richtig.

 

Wie habt Ihr Eure Angst überwunden?

 

Ganz ehrlich? Ich habe meine Angst nie in den Griff bekommen.

War schon eine schwere Zeit. Daher kann ich Dich gut verstehen.

 

Halt die Ohren steif.

 

Gruß

Markus

[mandalai]

Hallo Markus,

vielen Dank für Deine Tröstung. Finde ich anerkennenswert, wie Du mit Deiner Angst umgehst.

In meiner Familie hatte noch nie jemand Probleme mit dem Herzen, dabei sind alle recht alt

geworden. Deshalb wurde ich auch nie mit dieser Angst konfrontiert, wenn überhaupt über

irgendeine Angst gesprochen wurde. Männer hatten keine zu haben, und Frauen schwiegen.

Ich finde gut, wenn heute so offen über dieses Thema gesprochen wird, denn letztendlich hat

eine Herzkrankheit immer mit Leben und Tod zu tun. Wer möchte nicht einigermaße gesund

alt werden?

Ich sage mir, die Medizin ist heute schon so weit uns Menschen effektiv zu helfen. Auch bei so

einer schweren Herzklappen-OP zu überleben.

Alles Gute für die Zukunft!

LG MARION

[Renate]

Hallo Marion,

 

Ich habe auch meine Angst niemals in den Griff bekommen. Sie war zu groß und ich bin seitdem sehr empfindlich - zu empfindlich - geworden. Als ich im KH aufgenommen wurde, saß eine Frau beim Frühstück mit offener Jacke. Als ich die frische Narbe sah, dachte ich, so siehst du dann auch aus und ich habe nur noch geheult. Die Frau hat das bemerkt und erschrocken die Jacke zugemacht. Das nur als Beispiel - die Narbe macht mir überhaupt nichts mehr aus.

 

Am Freitag im KH-Zimmer kam meine Bettnachbarin frisch von der Intensiv-Station. Sie war auch 69 wie du und hatte einen Bypass und eine neue Herzklappe bekommen. Sie war so was von gut drauf und ging am nächsten Tag mit mir zum Frühstücken. Das hat mich wieder etwas beruhigt. Dann war da noch eine Frau (auch Herzklappe) mit 84 - sie war zwar noch etwas schwach, hatte aber auch alles gut überstanden.

 

Zum Gewicht: ich hatte auch ca. 10 kg Übergewicht, habe mich aber schnell erholt, eine andere Frau mit ca. 50 kg kam überhaupt nicht auf die Beine - ein paar Kilos mehr hätten ihr gut getan.

 

Ich hoffe, ich habe dir ein bisschen die Angst nehmen können und wünsche dir alles Gute.

 

LG - Renate

[erbse]

Hallo ihr Lieben,

 

also ich hatte irgendwie so gut wie keine Angst und bin dem Ganzen eher freudig gegenübergetreten. Ich muss dazu aber sagen, dass es mir schon verdammt dreckig ging, als man die hochgradigst defekte AK gefunden hat. Es konnte nur noch besser werden und jede Änderung war mir daher hochwillkommen. Noch nicht mal am Morgen der OP war ich verängstigt, nur etwas unruhig, mehr nicht. Ich hab mich drauf gefreut, weil ich damit wieder eine Lebensperspektive hatte, statt innerhalb von vllt. 2 Jahren erbärmlich einzugehen.

 

Ich hatte einen Geburtsfehler, eine bikuspide Aortenklappe. Dass ich damit satte 45 Jahre weit gekommen bin, fand ich schon erstaunlich und jetzt ist sie ja neu, alles fein! =)

 

Wahrscheinlich bin ich aber auch ein unerschütterlicher Optimist - ich hab die Erfahrung gemacht, dass man damit ganz gut fährt...

[elke53]

Auch von mir ein Beitrag zum Thema Angst vor der OP.

Ich hatte nie die Angst, dass etwas schief gehen könnte. Als der Termin zur OP fest stand und ich dies ersteinmal  realisiert hatte, habe ich mich auf die Zeit nach der OP gefreut:  was ich dann wieder ohne Einschränkungen machen könnte. Nun sehe ich ja, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gegangen sind, aber ich bin mit meiner Klapperklappe und meinem Herz zufrieden.

Als ich auf die OP im Krankenhaus gewartet habe, bin ich jeden Morgen freudig aus dem Bett gesprungen und unter die Dusche. Ich bin schon ein Zweckoptimist und eine Frohnatur.

Zu Hause hatte ich versucht mich mit Kräutertees zu beruhigen.

Ich fand die Sorgen um mich persönlich nicht so belastend, hatte aber zu nah am Wasser gebaut, wenn meine Familie mich besorgt angeschaut hat.

Jetzt mit dem Gedanken an die Re-OP bin ich da leider nicht mehr gelassen und ich wüsste nicht, wie ich die Angst davor besiegen kann.

Da gibt es wohl kein Rezept!

Lieben Gruß von Elke

[derMartin]

Hallo Marion.

Ich hatte auch nie Angst vor der OP. Ich hatte 2-3 Jahre davor jeden Tag schwere Übelkeit. Auch das mit dem Sport hat nicht mehr so geklappt, von daher hab ich mich eher auf die OP gefreut.

Nach der OP hatte ich mehr "Angst" ob alles gut wird und und ob überhaupt wieder alles gut wird, da die ersten zwei Wochen nach der OP etwas schwierig verlaufen sind.

Heute weiss ich, dass jede Art von Angst unbegründet war.

 

Gruß Martin