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Tabuthema Tod


horst60

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Hallo Foris,

ich habe festgestellt,das im Herzklappenforum nicht über das Thema Tod gesprochen wird,es ist nach wie vor ein Tabuthema in unserer Gesellschaft.Einige Forumsmitglieder wundern sich,das andere Forumsmitglieder,die regelmässig geschrieben haben,auf einmal nichts mehr von sich hören lassen.Da stellt sich doch die Frage,warum schreiben sie nicht mehr.Entweder sie sind enttäuscht von dem Forum,oder das scheint mir Verständlicher,sie sind Verstorben.Das Problem ist,ich kann mich nicht aus dem Forum abmelden,wenn ich Gestorben bin.Man kann natürlich die Zugangsdaten zum Forum bei nahen Verwandten hinterlegen,damit diese dann die Abmeldung tätigen.Meine Frau zum Beispiel hat diese Daten,aber was ist,wenn meine Frau vor mir Verstirbt.Ja,ich weiss,das ist ein Scheißthema,aber ich nehme mir die Freiheit heraus,darüber zu Schreiben.Ich habe auch nicht vor,diese Welt so schnell wie möglich zu verlassen,sonst hätte ich mir nicht eine Klappe einbauen lassen.Ich hoffe,das ich noch lange lebe,und im Forum Hilfe finde,und Hilfe gebe.

Viele liebe Grüße an alle von Horst aus Düsseldorf !

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LIeber Horst

 

Ja, - der Tod macht den meisten Menschen Angst. Und darum sprechen die Menschen halt nicht so gerne vom Sensenmann.

Wo du's schon ansprichst... ;) Ich habe eine Patientverfügung gemacht. Darauf sind die beiden Foren aufgeliestet, die ich informiert wissen will wenn ich unvermittelt sterbe. Und zwar genau aus dem Grund den du angegeben hast. Die Foris haben mir geholfen als es mir nicht gut ging. Und ich möchte nicht, dass die Menschen denken ich hätte mich einfach so sang- und klanglos aus dem Forum "geschlichen". (Kann allerdings jeder halten wie er will - mein's wär's nicht) Ich denke meine KInder werden das schon machen. Wer keine Vertrauensperson hat, der kann das ja auch beim Hausarzt auf der Patientenverfügung vermerken.

Bei deinen Spekulationen betreffend des Verstummens bekannter User hast du eine Variante vergessen.Es kann ja auch sein, dass es demjenigen so gut geht, dass er sich nicht mehr als unbedingt nötig mit dem Thema "Herzklappe" beschäftigen will. Kann ja sein, es geht demjenigen einfach saugut und er lebt sein Leben.....

 

Ob's so ist weiss man tatsächlich nicht. Und auch ich habe mir schon öfters Gedanken gemacht wenn User auf einmal "schweigen"...Aber so ist's in der virtuellen Welt...Sie ist kurzlebig. Ich gehe nämmlich meist von dieser dritten Variante aus. Sterben müssen wir alle mal...Ich habe mich viel mit dem Thema beschäftigt. (Schon in jungen Jahren) Ich habe alle Bücher von Kübler-Ross gelesen (und einige mehr). Aber jetzt will ich gar nicht mehr daran herumstudieren. Es gibt keine Antworten für das "Danach"..Also lasse ich mich "überraschen" und hoffe, diese "Überraschung" lässt noch ein wenig auf sich warten.....;-)

 

Den Tod fürchte ich nicht. Aber das Sterben. Aber auch da ist alles herumstudieren nur Spekulation....man kann den "Ernstfall" nicht proben. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so Angst haben könnte vor dem sterben. Und als dann die Diagnose feststand da ging mir der Hintern auf Grundeis"...Es kommt meist anders als man denkt. Ich habe allerdings gehandelt und bin der Exit beigetreten. Möchte aber von dieser Möglichkeit nur im äussersten Notfall gebrauch machen...Ich würde mir wünschen, dass ich ganz "natürlich" in eine "andere Welt" gleiten darf.....

 

So - ich wünsche dir eine gute Woche lieber Horst...

ursela

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Hallo Horst,

nicht jeder ist gleich verstorben, wenn er hier nicht mehr schreibt. Mir war auch mal jemand aufgefallen, von dem ich erst viele Beiträge fand und plötzlich keine mehr, bis er eines Tages mitteilte, dass seine Frau/Familie nicht damit zurechtkam, dass er sich so intensiv mit unserem Forum beschäftigte. Und weil er seine Liebsten nicht weiter belasten wollte, hielt er sich dann hier zurück. Angehörige denken öfter mal: operiert = geheilt, repariert = wieder funktionstüchtig, das Leben geht weiter. Nach meiner 2. OP begrüßte mich mein damaliger Arzt mit den Worten (sinngemäß): Da haben Sie ganz schön was durchgemacht, dass wollen wir jetzt mal ganz schnell vergessen.

Manchmal hat man aber auch andere Probleme oder Interessen, die einen zeitlich davon abhalten, sich mit dem Herzklappen-Forum zu beschäftigen.

Vielleicht hast du ja auch schon den Thread "Lebenszeichen" entdeckt, der dem Zweck seiner Bezeichnung gerecht werden soll.

Möglicherweise kann man einen Umschlag mit der Aufschrift "im Falle meines Todes" hinterlegen (bei Freund/in, Familienangehörigen etc.), in dem ein ein Zettel mit der Website dieses Forums steht und der Bitte als Freund von z.B. horst60 (oder Tochter/Sohn/Enkel/etc.) die Nachricht vom Tod zu verbreiten.

In den 8 Jahren, die jetzt dabei bin, habe ich es zweimal erlebt, dass Mitglieder verstorben sind und Angehörige/Freunde dies mitgeteilt haben ("Glückspils" und Ilona).

 

Du bist mit deinem Problem nicht allein. Ich bin sicher, dass sich so mancher Gedanken darum macht.

 

Liebe Grüße aus dem Bergischen

Helga

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Hallo Horst,

 

nicht jeder User der hier nicht mehr schreibt ist gleich gestorben.

Vielmehr ist es so das bei den meisten Usern irgendwann wieder andere Interessen in den Vordergrund treten. Ein kleiner harter Kern bleibt übrig aber der grösste Teil der Mitglieder widmet sich wieder anderen Sachen.

Es ist ganz normal das es eine Fluktuation gibt. Das hast Du im 'realen' Leben in z.B. Vereinen genauso.

Selbst im engeren Freundeskreis gibt es Veränderungen.

 

Nichtsdestrotrotz hast Du natürlich recht das wir alle sehr eng mit dem Thema Tod verbunden sind.

Denn durch unsere Wehwechen stehen wir ihm vielleicht etwas näher.

 

Gruß

Markus

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Hallo Horst,

 

ich sehe das ähnlich, wie es in den vorangegangenen Beiträgen beschrieben wurde. Die Zeit in einem Forum, wie dem unseren, ist in der Regel begrenzt. Erfährt man zum ersten Mal von der eigenen Erkrankung und findet dann im Internet dieses Forum, ist das Interesse und die Beteiligung erst einmal sehr hoch. Dieses Engagement endet aber oft nach erfolgreicher OP und anschließender AHB. Die Besuche hier werden seltener, der Alltag hält wieder Einzug ins Leben. Nur noch gelegentlich, z.B. bei neu auftretenden Beschwerden, erinnert man sich, und schreibt vielleicht wieder den einen oder anderen Beitrag.

Die Zahl derjenigen Foris, die über viele Jahre kontinuierlich hier schreiben, kann man an einer Hand abzählen. Es wäre daher ja auch schlimm, wenn alle die, die nicht mehr aktiv sind, verstorben wären.

 

Ich glaube auch nicht, dass das Thema Sterben und Tod in diesem Forum ein Tabuthema ist. Gerade wir Herzklappenpatienten wurden in unserem Leben doch sehr direkt und intensiv mit diesem Thema konfrontiert. Und wir können damit umgehen.

Auch gab es hier im Forum in der Vergangenheit einige Beiträge von Angehörigen, die über den tragischen Tod von im Forum aktiven Patienten berichtet haben.

Ich kann nicht erkennen, dass es in diesem Forum jemals Themen gegeben hätte oder aktuell gibt, die tabu gewesen wären, oder sind.

 

Grüße

Dietmar

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Lieber Horst,

wie schon geschrieben wurde - es gibt kein Tabuthema hier im Forum. Sollte etwas nicht angesprochen werden so kann hier jeder, so wie Du jetzt, etwas dazu schreiben.
Aber wenn es keinen "Bedarf" gibt sich hierüber auszutauschen muss dieser nicht extra erzeugt werden. Alles eben so wie es läuft.

Tatsächlich befinden wir uns ja seit der Geburt im Sterbeprpzess und die Risiken evtl. vor der statistischen Lebenszeit abzutreten sind ja nicht nur auf unsere Herzgeschichten begrenzt. Durch die Herzgeschichte leben wir aber evtl. bewußter und können das Leben mehr schätzen. Der Tod kommt auf jeden Fall - hoffentlich erst spät und möglichst reibungslos - ich hoffe die haben "Drüben" W-Lan mit Flatrate.

Abmelden beim Forum ist allerdings meine kleinste Sorge - wenn es´denn mal so weit sein wird gibt es eben keine Beiträge mehr vom Fischkopp. Davon geht das Forum nicht unter - ebenso wie die Welt sich weiter drehen wird.

MfG
Thomas W.

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Hallo Horst,

 

wenn du wissen willst, warum du das eine oder andere Forumsmitglied hier nicht mehr "siehst", kannst du versuchen es mit einer PN zu erreichen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich dann zumindest ein Lebenszeichen oder eine kurze Mitteilung, warum sich zurückgezogen wurde, bekommen habe.

 

Das Leben ist schön!

 

LG Helga

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Seit ich die Herzklappe habe, sind schon einige meiner Mitpatienten aus dem Krankenhaus verstorben. Ich denke schon, dass auch ein paar, ehemals aktive Forumsmitglieder dieses Schicksal ereilt hat.

 

Mir persönlich hat dieses Forum immer sehr gut getan und auch so manche Unsicherheit genommen. Auch der Zuspruch anderer Foris war und ist mir sehr wichtig. Kurz nach der OP hat mich eine Bekannte mitgenommen zu einem Treffen Herzoperierter. Das hat mich dermaßen belastet und runtergezogen, dass ich es ganz schnell wieder gelassen habe. Ich könnte mir vorstellen, dass es manchen Leuten mit dem Forum ähnlich geht und sie wollen möglichst nichts mehr hören und lesen. Ja, an Ilona und "Glückspils" kann ich mich noch gut erinnern. Ich bin ja schon ein Dinosaurier hier und vermisse auch so ein paar Leute der ersten Stunde: Sven, Steffi, Sanne ... . Was sie wohl machen?

 

Ursela, ich lese mit Hingabe die Bücher von Kübler-Ross, Moody, Jakoby ... . Die machen mir Mut.

Gruß Reni

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Reni - hast du das Buch mit dem Titel "Das Rad des Lebens" auch gelesen? Es fiel mir nicht leicht mein Verstand soweit "in Schach" zu halten, dass ich das Buch ohne Vorbehalte lesen (glauben) konnte. Aber je älter ich werde, um so mehr glaube ich, dass uns der Verstand eher daran hindert wirklich zu verstehen. Und ja - auch mir machten diese Bücher Mut - und nicht wie erwartet - Angst.

 

*winkwink*

ursela

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Hallo Horst,

 

kann mich meinen Vorschreibern fast nur anschliessen. Nicht jeder der hier nicht mehr aktiv schreibt, ist verstorben. Ich komme seit dercZeit nach der AHB auch weniger dazu mich hier aktiv zu beteiligen, da ich mein Leben wieder genieße, lebe und wieder aktiv gestalte. Oft lese ich hier im Forum, ohne mich gleich anzumelden und aktiv zu schreiben.

 

Das Thema Tod während oder nach der OP hat mich lange von der OP abgehalten. Der Tod gehört zum Leben wie die Geburt. Klar, ist es in so einer Situation nochmal was Anderes. Aber nur weil es hier nicht allgegenwärtig ist, sehe ich es nicht als tabuisiert an. In vielen Beiträgen und Themen wird es immer wieder angerissen.

 

Grüße

Micha

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Hallo Horst,

 

ersteinmal danke schön, dass Du diesen Thread mit diesem Thema eröffnet hast.

Ich sehe es wie meine Vorschreiber(innen).

Grundsätzlich möchte ich anmerken, dass hier im Forum sowohl die Mitglieder(innen) als direkt Betroffenen/Operierten, als auch die Angehörigen sicher mehr als einmal das Wort "Sterben und Tod" in den Mund genommen haben. Dieses Forum nimmt meiner Erfahrung nach eine Sonderstellung ein, denn wer jemals an einem Forumtreffen teilgenommen hat weiß, dass es keinerlei Worte bedarf und trotzdem stimmt die "Chemie" . Warum ist das so? Wir wissen um unser Schicksal und unser Glück, in der jetzigen medizinischen Epoche zu leben. Die Erkenntnis, dass es diesmal nicht die Andere(n) betrifft, sondern explizit uns, verbindet.

Wie schon bereits in anderen Antworten erwähnt, ist die Mehrheit sicher nicht verstorben oder vom Forumsleben enttäuscht, nein, das "normale Leben" hat sie wieder. Das ist gut so!

Der Verlust von Udo und Ilona hat mich unmittelbar sehr getroffen, weil ich sie persönlich kennen und schätzen gelernt habe. Von ihrem Lebenswillen, ihrer Energie und der positiven Denkweise zehre ich noch heute. Wir sollen nach Vorne schauen und jeden Tag so schön wie möglich gestalten.

 

Der Tod ist ein Geschenk am Ende des Lebens, welches man zwar auspacken, aber offensichtlich nicht zurückgeben kann.

 

Kleine Episode am Rande:

 

Während einer Operation an der Nasennebenhöhle rief meine Frau mehrmals in der Klinik an, wann denn die OP zuende sei. Man vertröstete sie, ich sei noch im OP. Sie blieb also zu Hause. Als sie den Briefkasten öffnete, fand sich darin eine Beileidskarte zu meinem Ableben. Eine Firma für Medizinische Hilfsmittel war der Absender, der Zusteller ein privater Verteilservice. Mein Tochter und meine Frau fuhren gemeinsam in die Klinik, gedanklich darauf eingestellt, dass diese Firma wohl schon nähere Informationen über mich hat. Im Klinikum war mein Zimmer leer, die Hausschuhe standen in der Ecke. Schließlich öffnete sich die Türe und ich wurde hereingeschoben, frisch und erfolgreich operiert. Wochen später hat mir meine Frau die Beileidskarte gezeigt und ich habe lesen können, was für ein wertvoller und guter Mensch ich war äh...bin :lol: .

Dieses Versehen bzw diese Verwechselung haben die Verantwortlichen uns als Entschuldigung mit einem Verwöhnwochenende im Hotel versüßt, was schliesslich in Ordnung war.

 

Merke: Der eigene Tod ermöglicht mitunter noch schöne Stunden, man muß ihn nur überleben B)

 

 

 

LG

 

Klaus

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Zitat von Klaus: Merke: Der eigene Tod ermöglicht mitunter noch schöne Stunden, man muß ihn nur überleben B)

 

 

*kringelkringelkringel* p020.gif......dein Humor ist wunderbar....

 

e010.gif

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Hallo Horst,

 

ein "Tabuthema" finde ich den Tod auch nicht, habe mich auch damit beschäftigt als ich eine Patientenverfügung erstellt habe.

 

Immer wenn ich das Lied von "Gotye" im Radio höre bekomme ich noch Gänsehaut, da ich das Lied in Verbindung/Erinnerung mit User "clbselig" Jan bringe. Mir geht es so, vielleicht noch einigen, die sich an schicksalhaften Verlauf der 5. Herz-OP von Jan erinnern.

 

VlG

Sunny

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Merke: Der eigene Tod ermöglicht mitunter noch schöne Stunden, man muß ihn nur überleben B)

Hat halt nicht jeder so ein Glück wie Du, gelle? :D

 

Gruß

Markus

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Lieber Horst!

 

Du sprichst ein Thema an, das wirklich gerne weiträumig umgangen wird: Sterben und Tod. Dazu gehören auch Formalia wie Patientenverfügung, welche Personen sollen von meinem Tod benachrichtigt werden, wie und wo möchte ich beerdigt werden, und noch so vieles mehr, über das man sich Gedanken machen kann und wohl auch sollte.

Dennoch glaube ich, dass gerade in diesem Forum das Thema "Tod" in sehr vielen Beiträgen mitschwingt. Nicht nur, dass der Tod einiger Forumsmitglieder hier mitgeteilt wurde, sondern auch in den persönlichen Nachrichten, die manchmal zum Austausch untereinander genutzt werden, die man dann selbstverständlich nicht veröffentlicht.

In vielen Beiträgen ist zudem nicht nur von der Angst vor OPs, Schmerzen, der Ungewissheit, was nach der OP sein wird die Rede, sondern auch davon, dass man seine Kinder aufwachsen sehen möchte, dass man seine Familie nicht allein lassen möchte, dass dies und das noch erleben möchte, von der Angst, ein Pflegefall zu werden, von der Angst, das die OP nicht glückt. In all diesen Beiträgen zeigt sich mir eine emotionale Öffnung gegenüber dem Forum, mit der eigenen Endlichkeit umzugehen, sowie der Wunsch, die Hoffnung auf ein Weiterleben nicht zu verlieren.

Ist die OP gut überstanden und die Genesung glücklich verlaufen, wird in einer überschwänglichen Freude der "Tod" zunächst in eine hintere Ecke gesperrt, um dann ganz leise in Beiträgen wieder aufzutauchen, die sich z.B. damit beschäftigen, wie sich das Leben nach der OP verändert hat. Wird beispielsweise die Freude darüber beschrieben, wie schön das Leben sein kann, schwingt immer das Wissen um die Endlichkeit dieses Lebens mit, obwohl es nicht in Worte gefasst werden muss.

 

Du hast Recht, es gelingt nicht immer, es kann wohl vielleicht nicht immer gelingen, solche Gedanken auszusprechen und anzusprechen, manchmal leider nicht einmal engsten Vertrauten gegenüber. Dennoch glaube ich, dass es gerade hier eine größere Offenheit gibt , mit dem Thema "Tod" umzugehen als in anderen Kreisen.

 

Es grüßt Euch herzlich,

Dagmar

bearbeitet von DBehr
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Als ich nach der OP wieder auf Station kam, überreichten mir meine Töchter ein Buch von einem befreundeten Ehepaar,

sie hatten mich besucht als ich im künstlichen Koma lag,

 

Ich öffnete das Päckchen und fand darin ein Buch, von

Irvin D. Yalom "in die Sonne schauen, wie man die Angst vor dem Tod überwindet,

interessantes Buch

 

Irgendwie habe ich mich darüber amüsiert, denn die Freunde sind, er Psychiater und sie Psychologin.

Meine Töchter waren entsetzt, denn ich wäre laut Aussage des Professors beinahe bei der OP gestorben.

Naja Unkraut vergeht nicht.

 

LG Marion

bearbeitet von Marion Hut
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Hallo Marion,

da bin ich aber froh, dass du nicht gestorben bist und ich mich aufgrund der Bilder vom Forumstreffen überzeugen konnte, wie gut sich das "Unkraut" entwickelt hat. :P :P :P Freue mich schon auf weitere Beiträge.

 

LG Helga

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Hallo Foris,

ich bin echt überrascht,wie viele von euch zu meinem Thema "Tabuthema Tod" etwas geschrieben haben.Scheint also doch nicht ein großes Tabuthema zu sein,zumindest nicht hier im Forum.Ich wollte nicht aussagen,das alle Foris,die sich nicht mehr melden oder schreiben,Gestorben sind.Es ist tatsächlich nur eine Möglichkeit,so wie viele andere Möglichkeiten bestehen.Natürlich bleibt es jedem Forumsmitglied selbst überlassen,wann er sich meldet,oder wann er was schreibt.Ich persönlich melde mich alle 2 oder 3 Tage im Forum an,um die neuesten Meldungen zu lesen,und eventuell auch dem ein oder anderen zu schreiben.Und wenn ich selbst ein Problem habe,stelle ich das in das Forum.Wenn ich ehrlich bin,benutze ich dieses Forum als Selbsthilfegruppe.Leider gibt es in der Landeshauptstadt von NRW keine einzige Selbsthilfegruppe für Klappenträger.Ich glaube,ich schweife jetzt etwas vom Thema ab.Wenn ich der Meinung bin,das ich das Forum nicht mehr brauche,aus welchen Gründen auch immer,würde ich das dem Forum mitteilen.Aber das ist meine persönliche Meinung,das entscheidet wiederum jeder für sich selbst.Und jetzt noch ein paar Worte zum Thema Tod.Alle großen Relegionen versprechen ein Weiterleben nach dem Tod,in welcher Form auch immer.Ich selbst war mal Katholisch,bin aber aus der Kirche ausgetreten.Trotzdem glaube ich an eine Universelle Schöpfung,man könnte es Natur nennen.Ich bin Geboren worden,ich werde Sterben,das ist der Lauf der Natur.Ich habe Angst,wenn ich an den Übergang denke vom Leben zum Tod,das Sterben.Kein Mensch kann diesem Prozess entgehen,und jeder erlebt ihn für sich alleine.

Grüße an alle von Horst aus Düsseldorf !

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Da ich mich sehr viel mit dem Thema "Tod" beschäftige (Nahtodkontakte, Todesnäheerfahrungen), habe ich weniger Angst vorm Tod als vorm Sterben. Ich glaube, jeder Mensch wünscht sich irgendwann mal einen schnellen Tod. Ich glaube auch, dass sich gerade viele Herzkranke intensiver mit dem Thema befassen. Mich gemahnt das Geklapper an meine eigene Endlichkeit. Irgendwie bin ich auch neugierig, weil ich ganz fest glaube, dass es weitergeht. Gruß Reni

 

Menschen, die in dieser Richtung Erfahrungen gemacht haben, gehen leichter mit diesem Thema um.

bearbeitet von Reni
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Ich habe auch schon oft gelesen, dass Menschen, die klinisch tot waren, aber wiederbelebt werden konnten, ihre Einstellung zum Tod radikal geändert haben.

Sie haben keinerlei Angst mehr vor ihm, denn im Tod fühlten sie sich geborgen, warm, glücklich und frei von Schmerz.

Viele berichteten ja von einem strahlenden Licht, dem sie sich näherten...,

...ob das wirklich die Anwesenheit Gottes war, oder wie Wissenschaftler meinen, Abbauprozesse des sterbenden Gehirns einem etwas vorgaukeln, wir werden es erst am Ende unseres Seins selbst erfahren... .

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  • 3 months later...

Hallo Gemeinde !

 

Googelt doch mal Bestatterwebblog .Dort werden so ziemlich alle Fragen zum Tabuthema Tod beantwortet. Ich lese da schon seit Jahren drin da hatte ich noch keine Ahnung von meiner Krankheit. Ist wirklich zu empfehlen und hochinteressant.

 

Gruß Gerd ...der was auf dem Herzen hat...

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Hallo,

 

ich denke schon auch, dass der Tod in der Gesellschaft immer noch eher ein Tabuthema ist. Damit wird Schmerz, Trauer und Angst

verbunden und somit wollen sich die Meisten nicht freiwillig damit beschäftigen.

 

Allerdings bin ich davon überzeugt, das sich Betroffene und Angehörige hier im Forum wenn auch wohl meist unfreiwillig mit dem Tod beschäftigt haben.

Ich sehe dies jedoch für uns Foris eher als Vorteil, denn da sind wir glaub ich den Anderen weit voraus.

Wer sich damit schon mal auseinandergesetzt hat, dem wird der Tod auch nicht mehr so viel Angst machen (zumindest meine Meinung).

 

Sicher macht es einem wieder schmerzlich klar dass der Tod dazugehört. Vielleicht kann man daraus auch ein positives Resume ziehen

und bewusster und erfüllter leben - vielleicht dadurch auch anderen Menschen helfen - sich über den Sinn des eigenen Lebens bewusst werden

- vielleicht auch Dinge im Leben ändern die man sich so nicht getraut hätte.

 

In diesem Sinne Allen weiterhin nur das Beste LG ciao Sally

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Hallo nochmal,

 

mir ist der folgende Text aufgefallen und ich finde, er veranschaulicht sehr einleuchtend die Dimension des Sterbens, wie sie mir jedenfalls, keine Angst macht.

In vielen Beiträgen scheint mir auch tatsächlich eher eine große Angst vor dem Sterben als vor dem Tod selbst zu existieren.

Einem möglichst schnellen Tod würde nach meiner These ein besonders schnelles Sterben vorausgehen.

Auch die Anmerkung von Reni, sie sei irgendwie neugierig (typisch Frau ;) ) was "danach" kommt, ist tatsächlich eine interessante Sichtweise.

 

Was ist sterben?

 

Ein Schiff segelt hinaus und ich beobachte
wie es am Horizont verschwindet.
Jemand an meiner Seite sagt: "Es ist verschwunden."
Verschwunden wohin?
Verschwunden aus meinem Blickfeld - das ist alles.
Das Schiff ist nach wie vor so groß wie es war
als ich es gesehen habe.
Dass es immer kleiner wird und es dann völlig aus
meinen Augen verschwindet ist in mir,
es hat mit dem Schiff nichts zu tun.
Und gerade in dem Moment, wenn jemand neben
mir sagt, es ist verschwunden, gibt es Andere,
die es kommen sehen, und andere Stimmen,
die freudig Aufschreien: "Da kommt es!"
Das ist sterben.

 

Charles Henry Brent

 

 

Das Tabuthema "Tod" darf also meiner Meinung nach keines sein. Der Umstand der Endlichkeit ist Bestandteil unseres Lebens, sollte uns aber die Freude am Leben nicht nehmen.

 

 

LG

 

Klaus

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Schöööööön.....dieses Bild werde ich mir jetzt immer vor Augen halten...Das Schiff, das sich den Blicken entzieht - aber nichts desto trotz - noch da ist...

Danke für die Geschichte Klaus!

 

und einen schönen Tag

ursela

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