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Birgit Andrea

Empfohlene Beiträge

Liebe "Forumianer"!

 

Durch das Thema "Zitate" haben wir schon so manch literarischen "Schmankerl" im Smalltalk-Bereich des Forums.

Aber wie wäre es mal mit einem Bereich, der sich auf Gedichte konzentriert?

Ist nicht was für Jedermann, ich weiß, aber wir können ja mal gucken... .

Habt ihr Lieblingsgedichte, die euch zu Herzen gehen? :wub:

Greift ihr gar selbst schon mal zur Feder?

Dann ran, damit`s für die Nachwelt festgehalten wird! ^_^

 

Ich mach dann einfach mal den Anfang:

 

 

Frühling

 

Die bunten Triebe

klettern mit Liebe,

an Sockels Totengruft.

Die Vögel lassen,

man kanns kaum fassen,

die Töne in die Luft.

Ich möcht versinken,

will allen winken,

die diesem Frühling fröhn.

Nach langem Winter,

nur langsam ging er,

ist dies das Wiedersehn.

Die zarten Blüten

am Zaune wüten,

als gäbs kein morgen mehr.

Der Sonne Strahlen

werden gleich malen,

ein gülden Abendmeer.

Werd sie bestaunen

mit Frühlingslaunen,

hab sie vermisst so sehr.

 

(B.L.)

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Das ist seit Kindertagen mein Lieblingsgedicht,

es hing bei meiner Oma im Zimmer,

jetzt hängt es auf meinem Flur

es ist ein Lebensmotto von mir geworden.

 

 

 

Hab Sonne im Herzen...

 

Cäsar Flaischlen (1864-1920)

 

Hab Sonne im Herzen,

ob’s stürmt oder schneit,

ob der Himmel voll Wolken,

die Erde voll Streit ...

hab Sonne im Herzen,

dann komme was mag:

das leuchtet voll Licht dir

den dunkelsten Tag!

 

Hab ein Lied auf den Lippen

mit fröhlichem Klang,

und macht auch des Alltags

Gedränge dich bang ...

hab ein Lied auf den Lippen,

dann komme was mag:

das hilft dir verwinden

den einsamsten Tag!

 

Hab ein Wort auch für andre

in Sorg und in Pein

und sag, was dich selber

so frohgemut lässt sein:

Hab ein Lied auf den Lippen,

verlier nie den Mut,

hab Sonne im Herzen,

und alles wird gut!

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Dieses Gedicht habe ich als Beitrag für das Mietgliedsblättchen der Elterninitiave herzkranker Kinder Köln e.V. geschrieben und veröffentlicht.

 

 

 

Das Kinderherzenhaus

 

Einst kam mein Junge auf die Welt;

sein Herzchen hatte ein Loch.

Und weil man ihn konnt‘ operier’n,

lebt er auch heute noch.

 

In der Kölner Uni Kinder Kardiologie

geschah‘ dies vor vier Jahren.

Dort haben wir viel Leid.

doch noch mehr Glück erfahren.

 

Die Elterninitiative herzkranker Kinder e.V.,

die lernten wir dort schätzen.

Ihr riesengroßes Engagement

ist dort durch nichts zu ersetzen.

 

Jetzt will man das Haus schließen;

aus Kostengründen wie man sagt.

Da wird geredet, debattiert

und die Entscheidung stets vertagt.

 

Ein jeder sollte uns unterstützen,

beim Erhalt vom Kinderherzenhaus.

Vielleicht geht ja doch am Ende

die Geschichte noch gut aus.

 

(helga-margarete, 22.06.2000)

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Und dieses habe ich in einem Kreis der Schreibwerkstatt Overath geschrieben und öffentlich bei einer Lesung vorgetragen:

 

Natur pur

 

 

Nur nicht dick sein, lieber rank.

Das soll chic sein, bleibe schlank.

 

Das Make-up, nur vom Feinen,

wirkt natürlich, will man meinen.

Dabei mag uns die Natur,

lieber „ohne“, sprich ganz pur.

 

Bei Herrn Rubens stellt die Frau

Pfund für Pfund gesund zur Schau.

Trotz der dicken Rollen Speck

schaute selten einer weg.

 

Heute ist viel Fett verpönt,

werden Falten rasch verschönt.

 

 

 

helga-margarete (Mai 2004)

 

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Helgoland

 

 

Es gibt dort in der rauen See

ein kleines Stückchen Land.

Mein Sehnen tut im Herzen weh,

obwohl ichs damals fand.

 

Ganz abgeschieden von der Welt,

das Festland ist so weit.

Doch was der Seele sehr gefällt,

sie hat dort Luft und Zeit.

 

Die Reise übers Meer ist lang,

doch sollte man sie wagen.

Und hört man dann doch irgendwann

jemand "Da ist es!" sagen.

 

Dann taucht er auf, am Horizont,

der Felsen mit der Anna.

Auch bald die Düne seitwärts kommt,

vorbei ist Seekranks-Jammer.

 

Die Insel, ja sie ist erreicht,

es sind doch derer zweie.

Mit keiner andren sie vergleicht,

sie tanzt doch aus der Reihe.

 

Die Möwen rufen nirgends so

wie an der roten Kant.

Wie oft stand ich erlebnisfroh

dort auf der hohen Wand.

 

Die lange Anna küsst das Meer,

das fordernd sie umtost.

Sich abzuwenden, das fällt schwer,

nur Rückkehr ist ein Trost.

 

Und wanderte ich in der Nacht,

weil nichts mich hielt im Zimmer,

so hält dann dort der Leuchtturm Wacht,

mit seinem Lichterfinger.

 

Er tastet sich durch Wind und Sturm,

so weit hinaus aufs Meer.

Das Leuchten von dem roten Turm

gefällt mir doch so sehr.

 

Und steht der Abschied dann vor mir,

seh ich hinauf zur Kant.

Ich wünschte mir, ich bliebe hier,

auf meinem Helgoland.

 

Doch eines, das verspreche ich,

ich schwör es dir so sehr.

Ich komme wieder, sicherlich,

du roter Fels im Meer.

 

(B.L.)

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