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Diastolische Dysfunktion linker Ventrikel


Dany

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

 

bei meiner jährlichen Kontrolle (Echo) wurde der Aortenklappenschaden auf AI Grad II festgelegt. Von I auf II verschlechtert mit einem Jet um 35 % (damals während der Endokarditis 65%) nach Antibiose 22%.

Nun hat sich am 2 CV über inferiorer Wand ein Pericarderguss gebildet (6mm) der ist neu (hatte ich schonmal bei der Myokarditis) eine MI Grad I TI Grad I ( zusätzlich geht da ja die Sonder vom HSM durch) und dann steht da noch Diastolische Dysfunktion linker Ventrikel Grad I Warum auf einmal, was soll das bedeuten und ist das nicht so dass sich dann was verschlechtert hat am Herzen? Mir fällt auf, dass ich blau anlaufe während Belastung, immer wieder dicke Beine bekomme Metoprolol nehmen muss und Diuretika und schnaufe wie ein Pferd nachm Rennen...Aber das hat mich keiner gefragt...Die Ärzte sagten nur alles OK. Nichts auffällig. Habe eine OP in Vollnarkose vor mir, die Tagesklinik hat Augrund des vorliegenden Echobefundes abgelehnt wegen ITS und Notfallversorgungsmangel (zu lange Wege) also so viel " OK" kanns ja gar nicht sein, dass die jetzt NEIN sagen. Letztes Jahr bei dem anderen Befund haben die sogar eine Routine KNIE OP (Spiegelung) ohne Probleme gemacht...Was soll ich jetzt von dieser Diastolischen Dysfunktion halten?

 

Danke euch schonmal!!! Mal wieder ;)

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:unsure: Hallo, auch bei mir hat der Kardiologe im Sommer vorigen Jahres bei der Kontrolluntersuchung mit Farbecho eine diastolische Dysfunktion im linken Ventrikel angegeben. Da ich aber keinerlei Beschwerden hatte und die Klappen soweit in Ordnung sind, hat er momentan keinen weiteren Handlungsbedarf gesehen. Mich würde aber auch interessieren, was sich hinter diesem Befund eigentlich versteckt. Meine nächste Kontrolle beim Kardiologen ist am 5.Juni, da möchte ich Euch um Euer Daumendrücken für mich bitten. Im Voraus vielen Dank dafür, von Christine und Thomas. :rolleyes:

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Hallo Dany und Thomas,

 

von diastolischer Dysfunktion spricht man dann , wenn ein Patient Zeichen der Herzschwäche ( = Insuffizienz) hat , obwohl bei ihm die Herzauswurfleistung ( EF = Ejektionsfraktion, normal > 55 % ) normal oder nur gering beeinträchtigt ist. Der Begriff ist ein bißchen schwammig und drückt eigentlich aus , dass es hier noch keine klare

Begrifflichkeit gibt. Dementsprechend ist auch die Einschätzung sowohl bei Patienten als auch bei Ärzten ziemlich uneindeutig . Der Begriff ist es durch die Verfeinerung der echokardiographischen Untersuchungsmethoden aufgekommen und wird überwiegend überschätzt, da auch die Konsequenzen ( = Therapieempfehlung ) überhaupt nicht eindeutig sind.

Folgendes muß zusammenkommen , um von einer diastolischen Dysfunktion zu sprechen :

 

1. Der Patient hat Zeichen der Herzschwäche ( z.B. Luftnot bei Belastung )

2. Die Herzauswurfleistung ist im Katheter oder per Echo bestimmt annähernd normal

3. Es werden erhöhte Drucke im Herzen in der Füllungsphase ( = Diastole ) gemessen, entweder ebenfalls per Echo oder per Katheter

4. Es finden sich einige erhöhte Blutwerte ( sog. Biomarker für Herzinsuffizienz , BNP oder NT-proBNP)

 

Wenn man dann die Diagnose gestellt hat , ist man allerdings auch nicht sonderlich weiter. Wenn dies dann dazu führt , dass der Patient anschließend verunsichert ist, so wie das bei Euch ja offenbar der Fall ist , hat man eigentlich mehr Schaden angerichtet als Gutes getan. Wenn dann noch wie berichtet , der weiterbehandelnde Arzt ebenfalls verunsichert ist und dann von einer Narkose Abstand genommen wird, ist das Chaos perfekt.

 

Die diastolische Dysfunktion wird ebenfalls in Stadien eingeteilt ( 1 - 3 ) , je nach Grad der Herzschwäche.

 

Die häufigste Ursache für diese " Symptomkonstellation " ist der Bluthochdruck , gefolgt von Rhythmusstörungen wie z.B. Vorhofflimmern, diemeisten Studien , die es hierzu gibt , wurden allerdings bei Patienten gemacht, die keine begleitende Klappenerkrankung hatten. Klappenfehler verändern natürlich die gesamten Druckverhältnisse innerhalb des Herzens und können dann u.U. die genannte Symptomkonstellation ergeben.

 

Wenn man z.B. bei einem Patienten mit Aortenklappeninsuffizienz diese Diagnose aus dem Hut zaubert und ihn damit allein läßt , kann das im schlimmsten Fall dazu führen, dass ein gutmeinender Hausarzt dann einen Patienten mit den falschen Betablockern behandelt oder grundsätzlich falsch behandelt. In der Regel erfolgt die Behandlung medikamentös und ist auch sehr wirksam , sie muß nur richtig gemacht werden.

 

Ich würde das also alles nicht ganz so dramatisch sehen , es ist nur die Beschreibung eines komplizierten Sachverhalts. In jedem Falle gehört ein Klappenpatient entsprechend seines zugrundeliegenden Klappenfehlers behandelt und das ist denke ich bei Euch das wichtigste : das dieser spezielle Kreislaufzustand berücksichtigt wird und nicht eine Therapie an schwammigen Begriffen festgemacht wird oder sogar komplett unterbleibt. Ein guter Verlaufsparameter sind die im Labor bestimmten Biomarker, wenn die regelmäßig im verlauf bestimmt werden, kann man das gut beobachten ,ob die Behandlung richtig ist.

 

 

Viele Grüße und alles Gute

 

 

Bernd

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  • 3 weeks later...

Hallo Bernd,

 

danke für deine Antwort. Panik habe ich nicht, auch ist keine Verunsicherung da. Nur was ich nicht verstehe, ist warum die selben Ärzte das JETZT feststellen obwohl vor 12 Monaten das alles noch OK war. Ich habe Luftnot bei Belastung und laufe blau an. Ich schnaufe wie ein Pferd wenn ich gehe und ich habe Wasser in Hals Armen Bauch und in der Lunge. Ich bekomme Betablocker weil ich nicht anders leben kann (Herz stolpert nur rum ohne) ich habe den Herzschrittmacher um eine Frequenz über 50 aufrecht zu erhalten und ich nehme Diuretika um überhaupt atmen und T Shirts anziehen zu könne. Ich lag 24 h auf Intensiv nach meine Vollnarkose weil ich zyanotisch wurde (kooooooooooomisch) und ich verkaufe mein Pferd weil ich nicht mehr reiten kann. Schaffe ich kraftmäßig nicht. Meine Klappen sind so ( AI Grad II, MI und TI Grad I und PI I-II) Zustand nach Endokarditis Aortenklappe (Vegetation) PFO mit Shunt und Vorhofseptumaneyrymsa. Ich habe einen sehr niedrigen Blutdruck 80 zu 50 max 100 zu 60. Ich möchte nur wissen was auf einmal los ist, warum es sein kann, dass mein Pümpchen jetzt Wasser in die Lunge staut und Hals etc und warum plötzlich Jemand Diastolische Dysfunktion endeckt! Das war ja vorher nicht :( ich habe das Gefühl es verkackt! Und ich werde medikamentös auf nichts eingestellt. Die Tabletten besorge ich mir beim Hausarzt, weil ich wie gesagt ohne nicht kann. Der Kardiologe in der Uni meinte ich bräuchte nichts, ich kann nur ohne nicht (würde ja gerne) Aber schaffe ich nicht! Und nu? Danke für die Hilfe

 

Die von dir aufgeführten Kriterien sind erfüllt und es wurde Grad I festgestellt. Ich soll jetzt zu einem Herzinsuffizienz Spezi...ob das alles Sinn macht...

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Hallo

 

Es gibt Neuigkeiten. Ich kam aus dem Schnaufen nicht mehr raus...und festgestellt wurde dass ich Wasser in der Lunge habe...Rückwärtsversagen des linken Herzens...auch wenn ich nur : eine mittelgradige AI, eine leichtgradige TI, eine leichtgradige MI und eine PI leicht bis TI) und einen Shunt in PFO Position Zustand nach Myokarditis und Perikarderguss und Endokarditis Sick Sinus mit Bradykardie (jetzt Schrittmacher) Kommt doch eins zum anderen. Kleine Portionen füllen den Teller auch bis zum Rand! Gel? Also Anfang Juni gehts zum Lungengfacharzt und zum Herzschwächespezialisten nach Dusiburg KWH :( Es ist nicht dass ich unsicher werde oder verunsichert wurde, nein es ist so, dass ich mich immer mieser fühle NUR UNTER BELASTUNG :(

 

Liebe Grüße Dany

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Hi Dany!

 

Was für Belastung meinst du denn genau?

Treppensteigen? Radfahren? Schnelles Gehen?

Oder treibst du richtig Sport?

Hört sich ja alles nicht so gut an, ich hoffe, dass sie dir in Duisburg helfen können und auch der Lungenspezialist keine allzu schlechten Nachrichten hat.

Kopf hoch! Es gibt heutzutage bestimmt einiges an Möglichkeiten, um dir helfen zu können!

Also bitte nicht verzagen.

 

Lieben Gruß,

Birgit.

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Danke :) Nein ich verzweifle nicht keine Angst. Würde einfach nur gerne verstehen was da passiert bzw los ist.

Belastung...nein Sport ist nicht mehr drin. Habe mein Pferd verkauft, da ich auch nicht mehr reiten kann. Normales Gehen reicht schon aus um zu schnaufen. Radfahren normale Belastung also ohne Berganfahrt oder in die Pedale treten...An Sport ist im Leben nicht mehr zu denken. Ich habe schon in Ruhe immer das Gefühl zu wenig Luft zu kriegen.

 

Na ja, werden ja sehen was passiert. Keine Ahnung. Melde mich. VLG

 

Dany

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  • 1 year later...

Hallo Dany und Thomas,

 

von diastolischer Dysfunktion spricht man dann , wenn ein Patient Zeichen der Herzschwäche ( = Insuffizienz) hat , obwohl bei ihm die Herzauswurfleistung ( EF = Ejektionsfraktion, normal > 55 % ) normal oder nur gering beeinträchtigt ist. Der Begriff ist ein bißchen schwammig und drückt eigentlich aus , dass es hier noch keine klare

Begrifflichkeit gibt. Dementsprechend ist auch die Einschätzung sowohl bei Patienten als auch bei Ärzten ziemlich uneindeutig . Der Begriff ist es durch die Verfeinerung der echokardiographischen Untersuchungsmethoden aufgekommen und wird überwiegend überschätzt, da auch die Konsequenzen ( = Therapieempfehlung ) überhaupt nicht eindeutig sind.

Folgendes muß zusammenkommen , um von einer diastolischen Dysfunktion zu sprechen :

 

1. Der Patient hat Zeichen der Herzschwäche ( z.B. Luftnot bei Belastung )

2. Die Herzauswurfleistung ist im Katheter oder per Echo bestimmt annähernd normal

3. Es werden erhöhte Drucke im Herzen in der Füllungsphase ( = Diastole ) gemessen, entweder ebenfalls per Echo oder per Katheter

4. Es finden sich einige erhöhte Blutwerte ( sog. Biomarker für Herzinsuffizienz , BNP oder NT-proBNP)

 

Wenn man dann die Diagnose gestellt hat , ist man allerdings auch nicht sonderlich weiter. Wenn dies dann dazu führt , dass der Patient anschließend verunsichert ist, so wie das bei Euch ja offenbar der Fall ist , hat man eigentlich mehr Schaden angerichtet als Gutes getan. Wenn dann noch wie berichtet , der weiterbehandelnde Arzt ebenfalls verunsichert ist und dann von einer Narkose Abstand genommen wird, ist das Chaos perfekt.

 

Die diastolische Dysfunktion wird ebenfalls in Stadien eingeteilt ( 1 - 3 ) , je nach Grad der Herzschwäche.

 

Die häufigste Ursache für diese " Symptomkonstellation " ist der Bluthochdruck , gefolgt von Rhythmusstörungen wie z.B. Vorhofflimmern, diemeisten Studien , die es hierzu gibt , wurden allerdings bei Patienten gemacht, die keine begleitende Klappenerkrankung hatten. Klappenfehler verändern natürlich die gesamten Druckverhältnisse innerhalb des Herzens und können dann u.U. die genannte Symptomkonstellation ergeben.

 

Wenn man z.B. bei einem Patienten mit Aortenklappeninsuffizienz diese Diagnose aus dem Hut zaubert und ihn damit allein läßt , kann das im schlimmsten Fall dazu führen, dass ein gutmeinender Hausarzt dann einen Patienten mit den falschen Betablockern behandelt oder grundsätzlich falsch behandelt. In der Regel erfolgt die Behandlung medikamentös und ist auch sehr wirksam , sie muß nur richtig gemacht werden.

 

Ich würde das also alles nicht ganz so dramatisch sehen , es ist nur die Beschreibung eines komplizierten Sachverhalts. In jedem Falle gehört ein Klappenpatient entsprechend seines zugrundeliegenden Klappenfehlers behandelt und das ist denke ich bei Euch das wichtigste : das dieser spezielle Kreislaufzustand berücksichtigt wird und nicht eine Therapie an schwammigen Begriffen festgemacht wird oder sogar komplett unterbleibt. Ein guter Verlaufsparameter sind die im Labor bestimmten Biomarker, wenn die regelmäßig im verlauf bestimmt werden, kann man das gut beobachten ,ob die Behandlung richtig ist.

 

 

Viele Grüße und alles Gute

 

 

Bernd

danke Bernd

hab den Beitrag beim stoebern gefunden

das hast du zwar schon vor einer weile geschrieben

aber es beantwortet recht gut einige fragen

die ich nach meinem letzten US hatte !

heidele

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