Abweichungen vom therapeutischen Bereich

[Seebär1703]

Hallo

 

Habe seit Februar diesen Jahres eine neue Herzklappe und messe den INR selber. Mein therapeutischer Wert ist 2,5 - 3. Was versteht man nun unter einem "zu niedrigen Wert" bei dem man zum Arzt sollte? Mein letzten gemessenen Werte waren nun 2,2 /,2,4 / 2,2. trotz leichter Dosiserhöhung

 

Vielen Dank für eine Antwort

[Gast JuergenN]

Willkommen im Forum!

 

Welche Art von Klappe wurde eingebaut?

 

Mir scheint, der sog. therapeutische Bereich ist ein etwas dehnbarer Bereich. In der Reha sagte mir ein Kardiologe (ein älterer Vertretungsarzt), daß der Bereich zwischen 2,5 und 3,5 liegen sollte, wobei er sich nicht wirklich festlegen wollte und auch mal von 2 bis 3 sprach. Bei 1,9 haben wir aufgehört Clexane (=Enoxaparin = niedermolekulares Heparin) zu spritzen.

Als der reguläre Arzt wieder da war, sagte er, daß bei modernen Aortenklappen ein Bereich von 2 bis 3 ausreichen würde (bei Mitralklappen müsse er aber höher liegen).

 

Als Patient steht man da erstmal wie der Ochs vor'm Berg.

 

In Bad Oeynhausen hat mir kein Arzt gesagt, wie der Wert liegen soll (hab aber auch nicht gefragt. Da hatte ich anderes im Kopf), aber die Schwestern meinten, daß er bei Aortenklappen bei 2 bis 3 liegen müsse.

Bei 1,9 hat man in Bad Oeynhausen jedenfalls die Heparingabe (i.v.) abgesetzt.

 

Wenn ich mir hier im Forum anschauen, was die Leute für "Ersatzteile" haben und therapeutischen Wert sie haben, dann scheint es mir, daß er bei Aortenklappen meist tatsächlich zwischen 2 und 3 liegt.

 

Im Zweifelsfall würde ich aber immer den eigenen Arzt fragen.

Vermutlich müßtest Du ab Werten unter 2 was unternehmen (Enoxaparin spritzen), wenn es länger dort rumdümpelt.

bearbeitet 13. Oktober 2012 von JuergenN

[Seebär1703]

Hi, vielen Danke für die schnelle Antwort. Es ist eine Aortenklappe. Bis jetzt hatte ich noch nicht solche Schwankungen, daher bin ich etwas unsicher.

Viele Grüße

[Thomas W.]

Hallo Seeebär1703,

 

Deine Vorgabe ist INR 2,5 - 3,0 - in diesem Bereich sollte die Messung liegen. In welchem Zeitraum hast Du denn die INR 2.2/2,4/2,2 gemessen?

 

Die Aortenklappe ist etwas sanfter eingestellt als eine Mitralklappe - es ist sogar (lt. einigen Foris hier) auch ein Bereich von INR 1,8 - 2,5 möglich. Das bedeutet aber, das es keine zusätzlichen Risiken gibt. Wenn Deine Schwankung bereits länger als 1 Woche ausserhalb des für Dich vorgegebenen Bereichs liegt, solltest Du mal einen Arzt fragen. Aber, so als Laie und nach Bauchgefühl, brauchst Du keine Angst zu haben. Evtl. musst Du etws kräftiger gegensteuern und engmaschig alle 3 Tage messen.

Hast Du evtl. Deine Ernährung umgestellt, Nahrungsergänzungsmittel oder sonstige (auch rezeptfreie) Arzneimittel genommen?

Dies kann für Unruhe sorgen beim INR - berichte mal wie es sich entwickelt hat.

MfG

Thomas W.

[Seebär1703]

Hallo Thomas W.

Die Werte habe ich letzten Sonntag, am Mittwoch und heute gemessen. Habe heute nochmal die Dosis erhöht. Werde dann in zwei Tagen nochmal messen.

Den Arzt werde ich auf jeden Fall nächste Woche mal fragen.Danke für Deine Infos. Ich war in der Tat etwas beunruhigt.

Viele Grüße

[Seebär1703]

p.s. habe zwar kein Essen geändert, aber musste zum Seminar mit anschließender Prüfung. Vielleicht hat der Stress auch einen Einfluss

[marathon2]

Hallo Seebär,

 

hier findest du Empfehlungen zum INR-Wert bei mechanischen Herzklappen:

 

http://www.coaguchek.../indikationen/0

 

http://www.herzklini...sets/ZL10_2.pdf

 

 

Grüße

Dietmar

[Klaus]

Hallo Seebär,

 

normalerweise müsstest Du den Hersteller,Klappentypen und den notwendigen therapeutischen Bereich in Form eines Ausweises mitbekommen haben, wenn nicht frage bei der Klinik danach.

Mit der Unterschreitung des unteren therapeutische Bereiches ist meiner Erfahrung nach nicht sofort eine Fehlfunktion der Herzklappe verbunden , sondern die Funktion wird innerhalb des Bereiches eben bestmöglich gewährleistet. Wir Selbsbestimmer haben es in der Hand, relativ zeitnah durch eine veränderte Dosierung des Gerinnungshemmers, gegenzusteuern. Bei einem relativ stabilen INR-Wert ist meiner Meinung nach eine wöchentliche Kontrolle ausreichend, bei instabilen Werten ( starken Schwankungen in kurzer Zeit) und/oder wechselnden persönlichen Einflüssen (Krankheit, Stress, Ortswechsel/Urlaub, Ernährungsumstellung etc) ist eine engmaschigere Kontrolle ratsam.

 

Gerate also nicht, bei deinen gemessenen Daten, in Panik, sondern steuere mit deiner Dosierung maßvoll dagegen an. Es kann natürlich nicht Schaden, den Grund der Abweichung zu kennen Die Aussicht auf das Seminar und deine Prüfung kann da durchaus schon eine Rolle gespielt haben

 

Viele Grüsse

 

Klaus